☁️ Kapitel 11 ☁️

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

   
Jimin.

  
Ich betrachtete den Menschen eine Weile, während seine Atmung immer ruhiger und gleichmäßiger wurde. Sein Anblick beruhigte mich auf eine Art, die ich so vorher noch nie gekannt hatte.

"Schlaf gut", murmelte ich leise, ehe ich einen vorsichtigen Kuss auf seinen Haaransatz hauchte. Ein letztes Mal prägte ich mir das Bild seines schlafenden Gesichtes ein, ehe ich mich wieder auf den Weg zurück machte.

Ich musste definitiv vorsichtiger sein, ich hatte Yoongi grade keine plausible Antwort darauf geben können, wie ich in sein Zimmer gelangt war. Für mich war es das normalste der Welt, diese von Menschen erbauten Wände nicht als Hindernis zu haben, doch die Menschen konnten das natürlich nicht verstehen.

Durften sie auch gar nicht. Wenn der Rat mitbekam, was ich hier grade getan hatte, würde es sicherlich wieder Ärger geben. Aber ich konnte einfach nicht anders und ich war froh, dass ich es gemacht hatte. Denn Yoongis lächelndes, schlafendes Gesicht erfüllte mein Herz mit einer solchen inneren Ruhe, dass ich zu Hause endlich zur Ruhe kam.

Jeder Engel besaß sein eigenes kleines Gemach, in dem er sich zurück ziehen konnte, selbst wenn wir, nicht wie die Menschen, auf Schlaf angewiesen waren. Nebenbei bemerkt auch nicht auf Nahrung, da wir unsere Lebensenergie von der Quelle selbst bezogen. Wir unterschieden uns sowieso grundsätzlich von unseren irdischen Gegenspielern.

Zur Folge hatte das, dass wir ununterbrochen von Trubel umgeben waren. Hier gab es kein Tag und Nacht, wie auf der Erde. Hier gab es keine Ruhe, der einzige Ort, der von eiserner Stille umgeben war, waren unsere Gemächer. Nur dort konnten wir für einen Moment bei uns selbst sein.

Und manchmal zweifelte ich daran, ob ich hier wirklich richtig war. Es gab noch andere Engel, die andere Aufgaben und Bestimmungen hatten, als die Schutzengel. Manche lebten auf der Erde unter den Menschen selbst, einige waren dazu auserkoren, den schlechten Menschen die Augen zu öffnen, in dem sie für diese Schlüsselereignisse sorgten. Wieder andere begleiteten Verstorbene in den Himmel, eine Aufgabe, die ich sehr respektvoll entgegen sah, jedoch niemals selbst hätte machen wollen.

Vielleicht stieß es mir aber auch einfach sauer auf, dass ich dieses ganze System zu eingefahren empfand. Wir mussten uns an die auferlegten Regeln halten, um das göttliche Gefüge nicht durcheinander zu bringen und den Lauf des Schicksals nicht zu verändern. Alles schön und gut, doch ich konnte nicht damit leben, dass ich Menschen nicht auch helfen konnte, weil ich es wollte. Ich durfte nur dann agieren, wenn es mir zugeteilt wurde und das konnte und wollte ich so nicht einfach hinnehmen. 

Ich erinnerte mich an Yoongis Gesicht und musste augenblicklich wieder lächeln. Hier redeten viele Engel schlecht über Menschen, weil sie so wahnsinnig blind waren und in ihren Augen am laufenden Band egoistisch handelten. Doch ich dachte darüber anders. Ich hatte die besorgten Gesichter Yonngis Freunde gesehen und gespürt, wie groß ihre Angst um ihren Freund war.

Ich hatte die Dankbarkeit in Yoongis Augen gesehen.

Taehyung verstand mich da, er selbst dachte da sehr ähnlich wie ich. Wir konnten offen miteinander reden und wussten, dass wir, solange wir uns hatten, mit unseren Gedanken nicht allein waren.

Manchmal überlegte ich, ob wir beiden nicht völlig an der falschen Position waren. Aber vielleicht wurde auch alles besser, wenn wir endlich unsere Prüfung hinter uns hatten und ein paar wenigen Menschen fest zugeordnet wurden. Vielleicht brachte das die erhoffte Sicherheit und die Chance, nach eigenem Ermessen handeln zu können.

Wenige Tage später hatten wir weitere Aufträge erledigt und ich war auf dem Weg in ein Restaurant, weil ich dort den nächsten Auftrag hatte. Wie immer wusste ich nicht, was passieren würde, doch die letzten Aufgaben hatten mich etwas selbstbewusster gemacht. Ich würde es bestimmt schaffen!

Mein Gespür führte mich zu einem jungen Mann, der allem Anschein nach in dem Restaurant arbeitete. Er schien voll und ganz darin aufzugehen, die Mahlzeiten hübsch zu drapieren, während um ihn herum in der Küche fleißig gewerkelt wurde.
Ich fand es immer wieder spannend, zu sehen, wenn Menschen sich Dingen voll und ganz hingeben konnten. In dem Punkt waren sie uns Engeln weit voraus.

Leider sagte mir mein inneres Gefühl, dass gleich etwas passieren würde. Und zwar etwas, was nicht mehr unter einer Lapalie abzuhaken war. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, kippte die Stimmung in der Retsaurantküche. Ich folgte dem Mann, den ich beschützen sollte nach draußen und sah zu, wie er die Gäste allesamt bat, nach drausen zu gehen.

Auch die anderen Mitarbeiter flüchteten sich auch der Küche, nur mein Schützling rannte wieder zurück. Und erst da sah ich, was er schon längst bemerkt hatte. Aber Menschen konnten auch viel intensiver riechen, als wir Engel, da war es kein Wunder, dass ich den Geruch von verbranntem Plastik noch nicht erfasst hatte. Jetzt allerdings sah ich, wie aus dem hinteren Bereich der Küche immer höhere Flammen auflorderten. Der Mensch reagierte schnell, wusste anscheinend sofort, was er zu tun hatte, doch er geriet in Panik. Die Flammen kamen dem Lager immer näher, obwohl er alles daran setzte, die Flammen zu ersticken.

Wenige Sekunden später erreichten sie die Ölbehälter.

Explosionsartig weiteten sich die Flammen aus und erreichten auch meinen Schützling. Ich wollte gerade eingreifen und ihn von den Flammen wegziehen, als ich eine Stimme hinter uns hörte. Sie schrie nach dem Mann, er solle schleunigst verschwinden, bevor ihm alles um die Ohren flog.

Ich erkannte die Stimme und betete, dass er bitte verschont bleiben solle. Wieso schon wieder Yoongi? Was hatte dieser Mensch an sich, dass er immer wieder meinen Weg kreuzte!?

"Yoongi!!!", rief ich besorgt und bekam aus Sorge um ihn nicht mit, wie die Flammen mittlerweile bis zur Decke schlugen und die Küche in Schutt und Asche legten. Ein Holzregal, dass der Hitze nicht länger stand halten konnte, brach über meinen Schützling zusammen.

Es war Yoongis Verdienst, dass dieser Mann nicht direkt darunter begraben wurde.

Ich hatte währenddessen  einfach nur dort gestanden und war das erste Mal in meiner Existenz nicht dazu in der Lage, mich zu rühren. Ich stand einfach da. Vergaß, wer ich war und was meine Aufgabe war, während mein Herz sich für einen Schutzengel viel zu kräftig in meiner Brust bewegte.

Yoongi hatte meinen Job ausgeführt, zu dem ich in meiner Paralyse nicht mehr in der Lage war, korrekt auszuführen.

_________________________________________

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro