𝙾𝙽𝙴

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𝓦𝓱𝓮𝓷 𝓘 𝓼𝓽𝓪𝓻𝓽 𝓬𝓪𝓽𝓬𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓽𝓱𝓮 𝓼𝓽𝓪𝓻𝓼, 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝔂𝓸𝓾 𝓱𝓮𝓵𝓹 𝓶𝓮 𝓴𝓮𝓮𝓹 𝓽𝓱𝓮𝓶 𝓼𝓪𝓯𝓮?


- 𝓙𝓲𝓶𝓲𝓷 -
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»Möchtet ihr euch der Klasse vorstellen?«

Die Beiden lächelten höflich und standen nun vor einer bunt gemischten Klasse. Jimin sah sich um, alle sahen sie mit diesen Blicken an, als seien sie was anderes. Eine andere Spezies aus einem anderen Universum. Als hätte er so etwas lobenswertes gemacht, wie den Welthunger zu stillen. Sein Nebenmann dachte sich das Gleiche, ihn nervten diese falschen Freundlichkeiten genauso sehr wie Jimin.

»Hallo, mein Name ist Park Jimin. Es freut mich euch kennenzulernen.«

Er verbeugte sich, dann fing der Andere an zu reden.

»Hallo, mein Name ist Park Taehyung. Freut mich ebenso.«

»Herzlich willkommen an unserer Schule und in unserer Klasse. Ich bin Herr Loi. Setzt euch auf die freien Plätze,wir fangen sofort an.«

Die zwei Jungs setzten sich auf die zwei von drei letzten freien Plätzen und packten ihre Sachen aus. Taehyung saß rechts hinter dem Blonden. Als Jimin sich nach rechts drehte, sah er wie er von einem Mädchen ständig angestarrt wurde, doch er schenkte ihr keine Aufmerksamkeit und drehte seinen Kopf in die andere Richtung, wo er den Hinterkopf eines Jungen wahrnahm, der gerade verträumt aus dem Fenster sah. Jimin inspizierte ihn und bemerkte, dass seine Klamotten ziemlich abgenutzt und dreckig aussahen und seine Haare fettig waren. Er war ziemlich zierlich und dünn, dünner als er selbst. Seine Arme waren frei und man konnte Narben entdecken.

Wollte er sich etwa umbringen?

Auch Taehyung folgte nun Jimins Blick und seine Augen strahlten die gleichen Emotionen wie Jimins aus.

Besorgnis, Mitleid, Neugier.

»Das ist Opfer Jeongguk«, flüsterte ihm das Mädchen rechts von ihm nun zu. Er drehte sich nicht zu ihr um, hörte aber mit einem Ohr was sie über ihn sagte.

»Er ist still, redet mit niemandem, hat keine Freunde, ach und...seine Mutter ist ne Prostitu-«

»Kela! Du kannst nach dem Unterricht weiter über deine Probleme reden, jetzt wird zugehört.«

Beleidigt, hielt sie nun endlich ihren Mund und hörte dem Lehrer zu.

Jimin blickte wieder nach links zum mysteriösen Jungen, dessen Gesicht er immer noch nicht gesehen hatte und er drehte sich auch nicht um. Sein Ellenbogen war auf den Tisch gestützt damit seine Hand das Gewicht seines Kopfes halten konnte und er sah noch immer aus dem Fenster. Jimin versuchte zu erkennen was er da draußen betrachtete aber es war rein gar nichts dort draußen. Nur ein sehr alter, großer Baum.

Der Blonde sah wieder nach vorne, da er den Fremden nicht all zu lange anstarren wollte und dachte, dass er genauso nicht wollen würde von jemandem angestarrt zu werden. Zumindest privat.

Doch Jimin war zu neugierig, er wollte noch einen Blick wagen. Er war schon immer ein neugieriger Mensch und sein Interesse gerade geweckt, denn er hatte all das vermutlich nicht, was Jimin und Taehyung hatten.
Jimin hatte eine sehr gute Erziehung erleben dürfen, sein Vater war Ingenieur und Leiter verschiedenster Baufirmen. Er hatte einen Bruder, Taehyung, der immer an seiner Seite war und seine Mutter, die sich wirklich bemühte für ihre Kinder da zu sein. Was hatte wohl er? Was war er für ein Mensch? Hatte er jemanden, dem er vertrauen konnte oder war er auf sich alleine gestellt?

Jimin merkte nicht, dass er wieder starrte, nur drehte nun der Dunkelhaarige den Kopf in seine Richtung und sah ihn mit müden Augen an. Erst nach ein paar Minuten bemerkte Jimin, dass er den Blick erwiderte und blickte sofort nach vorne, weshalb er sich zu Tode ärgerte. Er hätte das bestimmt falsch verstanden.

Jimin seufzte leise und fuhr sich durch seine blonde Mähne, die er bald wieder mal schneiden lassen musste. Dann versuchte er sich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch er dachte immer wieder an das Gesicht des Dunkelhaarigen neben ihm.

Irgendwie sah er gebrochen aus, lustlos, verloren. Er hatte dunkle braune Augen die ihren Glanz verloren hatten, seine Lippen waren zu einem schmalen Strich geformt, seine Haare fielen ihm vor die Augen und seine Haut war sehr bleich und spröde.
Er war ziemlich dürr, mehr als Jimin. Seine Augen strahlten Ignoranz und Gleichgültigkeit aus.

Hätte Jimin den Blickkontakt aufrecht gehalten, würde er vielleicht falsch denken doch so tat er das bestimmt auch.

Das Klingeln der Schulglocke riss ihn aus seinen Gedanken. Hatte er wirklich die ganze Stunde damit verbracht diesen Jungen zu betrachten?

Auf dem Weg zur Cafeteria, nach weiteren zwei Stunden Unterrichts, sprach Taehyung den Blonden an. Ihm war es im Unterricht aufgefallen, dass er nicht ganz bei der Sache war und ständig diesen Jungen anstarrte.

»Jimin«, sagte er als sie sich nun mit einem Tablett in die Reihe stellten, um sich Essen zu holen. Die Cafeteria war voll, die ganze Schule sammelte sich logischerweise hier zum Essen an. Jimin und Taehyung hätten auch etwas vorbereitet bekommen, doch sie wollten wie normale Schüler es taten, in der Cafeteria essen.

Jimin der umhersah und von Taehyung leicht angeschubst werden musste, damit es endlich voranging, suchte nach dem mysteriösen Jeongguk doch sah ihn nirgendwo.

»Reis oder Kroketten?«

Er bemerkte nichtmal, dass er an der Reihe war.

»JUNGER MANN. REIS ODER KROKETTEN? ICH HAB NICHT DEN GANZEN TAG ZEIT.«

»Jimin!«, stupste ihn nun Taehyung an und er haspelte sofort ein »Ja, Kroketten« und »Entschuldigung« von sich, wartete auf Taehyung und setzte sich mit ihm an einen freien Tisch, wo zwei Plätze weiter noch zwei Jungs saßen, die über das Schulsystem diskutierten und die beiden nicht wirklich beachteten.

Der Blonde stocherte in seinem Essen herum. Es war immer so. Irgendetwas hatte sein Interesse geweckt und er dachte an nichts anderes mehr außer dieser einen Sache. In diesem Fall Möglichkeiten, wie man helfen könnte. Er wollte irgendetwas tun aber er kannte ihn nicht. Er sah ihn heute zum ersten Mal. Er wusste nichtmal ob er Hilfe benötigte.

»Jimin!«

Taehyung holte ihn aus seinen Gedanken zurück und betrachtete ihn besorgt.

»Ich weiß, du willst diesem Jungen helfen aber 1. Ist das gerade mal unser erster Tag
2. Kennen wir diesen Jungen nicht und wissen nicht was für Probleme er überhaupt hat und
3. Wissen wir auch nicht ob er überhaupt will, dass wir ihm helfen.«

»Tae, wer würde schon zugeben, dass er Hilfe braucht.«

Sein Gegenüber seufzte und hatte keine andere Wahl als hinter ihm zu stehen und ihn zu unterstützen.

»Ich mache mir nur Sorgen um dich. Du willst immer anderen helfen, du weißt wie das ausgehen kann und ich will nicht, dass du wieder tottrautig im Bett liegst und darüber nachdenkst wieso du nicht helfen konntest.«

Nickend schob er sich die Kroketten in den Mund und versuchte sich zusammenzureißen. Das war sein erster Tag an der Schule und er wollte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen.

Der erste Part und ich bin gespannt, wie ihr diese FF finden werdet.


Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen 💜


NUSNOOM

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