59| Tausend Gedanken Und Ein Blick

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(Hermine's Perspektive)

"HILFE, Severus!", schreie ich und rüttel an den Gitterstäben vor mir, ich falle zu Boden und wache auf. Was für ein Alptraum. Okay, alles gut. Ich bin aufgewacht. Mein Herz hat gerade ein oder auch zwei Schläge ausgesetzt und ich zittere am ganzen Leib.

Schnell schaue ich mich um, ob Ginny etwas mitbekommen hat, doch sie ist wohl nicht im Zimmer. Zum Glück. Langsam wird es still in meinen Gedanken und warme Sonnenstrahlen erhellen das Zimmer. Ich stehe auf und spüre die Schmerzen an meinen Handgelenken. Verdammt. Wie lange war ich jetzt schon nicht mehr beim Unterricht?

Die ganzen Szenen laufen wie ein Film durch meinen Kopf. Es war einfach alles zu viel. Die ganze Sache mit Ron mit dem Angriff, der Kuss, die Entführung, und... Draco..... Ich sehe sie vor mir. Seine großen Sturm grauen Augen. Sie wirkten so ehrlich, so verletzlich. Auf einmal kommt mir Severus wieder in den Kopf. Ich habe ihn einfach dort sitzen lassen. Er hat mich gerettet, vor Voldemort. Ich Idiot wäre beinahe gestorben, wenn er nicht gewesen wäre.

Ich muss mich fertig machen. Mit aller Mühe versuche ich das Geschehen zu verdrängen und bereite mich normal auf den Unterricht vor. Ich gehe schnell duschen und ziehe mir wieder etwas an. Ich sehe furchtbar aus! Wie es Severus jetzt wohl geht? Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass das Frühstück in der großen Halle schon angefangen hat und es graut mir davor, alleine hineinzugehen.

Die Flure von Hogwarts sind wie leer gefegt. Auf dem Weg zur großen Halle muss ich die ganze Zeit darüber nachdenken, was ich wohl mache, wenn ich gefragt werde, wo ich war. Ich will auf gar keinen Fall Panik verbreiten und muss mir vermutlich irgendeine Ausrede einfallen lassen.

Die Türen der Halle öffnen sich und ich trete unauffällig herein. Alle Schüler frühstücken bereits und auch die Lehrer scheinen mich noch nicht bemerkt zu haben. Kein Lehrer. Bis auf Severus. Seine schwarzen Augen funkeln mich an und verfolgen jeden meiner Schritte. Schnell schaue ich leicht beschämt auf den Boden und laufe zu einem freien Platz am Gryffindor-Tisch. Jetzt habe ich nicht die nerven, mich mit Ron anzulegen, oder Ginny und Harry zu erklären, was passiert ist. Ich will einfach in Ruhe warten, bis der Unterricht anfängt.

Vollkommen in Gedanken versunken bemerke ich nicht, wie sich jemand hinter mich stellt. "Miss Granger, könnte ich Sie bitte kurz unter vier Augen sprechen?", fragt mich eine ruhige Stimme und im selben Moment spüre ich eine warme Hand auf meiner Schulter und ich zucke leicht zusammen.

Ich drehe mich um hinter mir steht Professor McGonnagal. Sie schaut besorgt und ihr sonst so warmherzig Lächeln ist kaum zu sehen. "Professor, aber natürlich", antworte ich und laufe mit ihr vor die Tür der großen Halle.

"Was ist denn, Professor McGonnagal? Sie sehen besorgt aus... Kann ich Ihnen helfen?", frage ich sie und umfasse meine rechte Hand mit der linken vor meinem Körper. Sie lächelt kurz, doch lässt ihre Mundwinkel wieder nach unten fallen, als sie anfängt zu sprechen.

"Hermine, mein Kind. Wie geht es dir?", fragt sie mich sehr ernst und besorgt um mich. Ich bin ein wenig verwirrt, antworte aber dennoch ruhig und entschlossen, "Mir geht es soweit okay, Professor. Sagen Sie, hat Professor Snape Ihnen erzählt, was passiert ist?" Meine Hände hinter dem Rücken versteckt schaue ich zu meiner Lehrerin auf.

"Liebes, das hat er. Er sagte nicht viel, aber ich bin untröstlich, dass so etwas passieren konnte. Wir sind für eure Sicherheit hier verantwortlich und eine Schülerin zu entführen, das ist normalerweise innerhalb von Hogwarts nicht möglich, solange Dumbledore Schulleiter ist", spricht sie zu mir doch macht eine kurze Pause und seufzt. "Fühlst du dich denn dazu imstande, am Unterricht teilzunehmen?", spricht sie weiter und schaut mit ihren warmen Augen in meine.

Noch bevor ich ihre Frage bejahen kann, stürmt ein ziemlich aufgewühlter Professor Snape aus der Halle und sagt Ernst doch auch etwas aufgelöst, "Minerva, ich möchte gerne für Herm-... Miss Granger die Vorbereitungen für Albus Geburtstagsfeier übernehmen. Sie sollten das Mädchen nicht überanstrengen und ihr vielleicht sogar ein paar Tage freigeben, sollte sie sich nicht stark genug fühlen, um am Unterricht teilzunehmen!"

Anscheinend wollte Minerva das mit mir besprechen, doch so weit kam sie nicht. Geschockt von Severus Plädoyer schaut sie zu mir und dann wieder zu Severus, der gerade noch Luft holt, von seinem Monolog. Doch nach ein paar Sekunden spricht er weiter, "Ich denke, ich muss nicht erwähnen, wie wichtig es ist dass-... "

"Severus, ich wollte gerade mit Miss Granger darüber reden", unterbricht McGonnagal ihn und schaut nun erwartungsvoll zu mir. Severus warmer Blick ruht auf mir und ich lächle.

"Professor McGonnagal, ich habe kein Problem damit, bei den Vorbereitungen für den Geburtstag zu helfen. Und am Unterricht werde ich ebenfalls teilnehmen. Selbstverständlich wäre es eine Erleichterung für mich, wenn mir Professor Snape helfen würde. Es gibt immerhin viel zu tun, habe ich recht?", antworte ich und schaue mit fragenden blicken zwischen den beiden Lehrern hin und her.

Beide schauen sich an und Minerva strahlt vor Freude. "Das ist wunderbar, dann werde ich sie beide für den morgigen Tag freistellen lassen, denn am Samstag findet ja die Feier statt. Ich bitte Sie, die anderen Schüler helfen zu lassen und ihnen die notwendigen Anweisungen zu geben. Es wird, denke ich eine tolle Feier! Aber das wissen Sie ja sicherlich! Und jetzt ab in den Unterricht", gab sie uns zu verstehen und schmunzelt dabei etwas.

Nach zwei Stunden Zaubersprüche und zwei Stunden Verwandlung bin ich ziemlich müde. Nur noch zwei Stunden Zaubertränke bei meinem Lieblings Professor, dann habe ich etwas Zeit, um mich in der Bibliothek zu entspannen. ZAUBERTRÄNKE! Mist, ich komme zu spät!

Harry und all die anderen sind schon im Klassenzimmer und wenn ich Pech habe, ist Severus auch schon dort! Ich hingegen sitze noch tagträumend in der großen Halle und vor mir ein Buch. Wieso bin ich nur so neben der Spur? Ich muss doch einen klaren Kopf behalten, bei all den Dingen, die noch anstehen...

Und doch funktioniert das nicht so richtig. Ich schnappe mir alles und stopfe es in meinen Rucksack. Meine Beine laufen so schnell wie möglich in die kalten und dunklen Kerkern.

Die Tür fällt leise in das Schloss und ich suche mir einen freien Platz. All meinen Freunden und Ron bin ich den ganzen Tag aus dem Weg gegangen, doch der einzige Platz, der jetzt noch frei ist, ist der neben Harry. Ich seufze. Also laufe ich nach ganz vorne, zum ersten Tisch in der Reihe und setze mich leise hin.

Severus scheint gerade in Gedanken versunken zu sein und beachtet die Klasse nicht. Ich schaue zu ihm rauf und sehe, dass er etwas schreibt. Einen Brief... An wen der wohl ist? "Psst... Hermine...", flüstert plötzlich eine Stimme neben mir und schiebt einen Zettel zu mir rüber. Ich öffne ihn und lese..

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Hey, Hermine! Was ist denn los mit dir? Wieso gehst du uns aus dem Weg? Wo warst du überhaupt? Als ich dich zum Krankenflügel gebracht habe, warst du danach auf einmal verschwunden... Ist alles okay bei dir?
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Harry...

Steht dort in einer ziemlichen Sauklaue... Vorsichtig schaue ich zu ihm hinüber und schreibe dann auf die Rückseite des Pergaments.

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Es tut mir leid Harry. Lass uns nach der Stunde kurz reden. Aber ohne Ron, wenn das geht.
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Snape beachtet uns kein bisschen. Den Zettel wieder zu ihm zurückzuschieben war eine Kleinigkeit. Nun widme ich mich dem Buch vor mir, das wir anscheinend lesen sollen und behalte Severus dennoch im Blick. Er scheint einfach nur in Gedanken zu sein, keines Blickes sind wir alle ihm würdig. Zu gerne möchte ich jetzt wissen was er wohl denkt oder gerade dort aufschreibt.

Nach einiger Zeit ist es endlich vorbei und wir können wieder gehen. Alle stürmen aus dem Raum und ich warte darin noch auf Harry. "Nein, Ron. Geh schon mal vor, ich treffe mich gleich mit dir", höre ich Harry hinter mir sagen. Während er sich mit Ron abspricht, schaue ich erneut zum Lehrerpult.

So konzentriert habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er sieht so... ruhig und so... verletzlich aus. Seine schwarzen Haare fallen über sein Gesicht und er starrt auf das Pergament vor sich.

"Hermine?", reißt mich unverhofft Harry's Stimme aus meinen Gedanken. "Lass uns vor die Tür gehen und sprechen", fordert er mich auf und ich nicke nur und folge ihm."Okay, hör zu", beginne ich zu erzählen und mit jedem Wort, dass ich sage, steigen mir mehr und mehr die Tränen in die Augen. Ich muss stark bleiben.

Knapp 10 Minuten habe ich erzählt und erzählt. Harry hörte mir aufmerksam zu und irgendwie tat es gut, ihm das Geschehene zu berichten. "Mine, das ist ja schrecklich! Kann ich dir irgendwie helfen?", fragt er mich und besorgt legt er seine Hand auf meine Schulter und lächelt mich an. Ein leichtes Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen, doch ich muss jetzt wieder gehen.

"Ich danke dir, Harry. Aber mir geht es jetzt wieder besser. Wenn du Ron von mir verhalten könntest, wäre das eine große Erleichterung für mich. Ich... Ich muss jetzt los, es sind noch ein paar Pläne für die Feier von Dumbledore offen und ich habe keine Lust auf Stress, mit Professor Snape. Wir sehen uns bestimmt später nochmal, oder?", frage ich ihn und schaue in seine noch immer besorgten Augen.

"Natürlich kein Problem... Ich schau mal was sich machen lässt...bis später", antwortet er und verlässt die Flure der Kerker. Ich hingegen schaue ihm noch nach und bemerke, dass die Tür noch aufsteht. Mein Blick fällt auf Severus der noch immer an seinem Schreibtisch sitzt und in Gedanken gefangen scheint.

Lange starre ich ihn von der Tür aus an und sage kein einziges Wort. Plötzlich dreht er seinen Kopf etwas zu mir und schaut mir in die Augen. Ich kann mich nicht bewegen und halte deshalb den Blickkontakt mit ihm Stand. Er legt seine Feder langsam auf den Tisch und lächelt.

Einige Zeit ging das so, wir schauten uns einfach nur an und lächelten uns an. Irgendwie ein komisches Gefühl aber dennoch wunderschön. "Komm her", sagt er leise zu mir. Ich schaue hinter mir und sehe niemanden in den Gängen. Die Tür schließe ich und laufe langsam auf ihn zu. Nach einigen Schritten stehe ich vor ihm und er steht auf...

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