Yoonmin

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•our little secret•

Jimin

Unauffällig schielte ich zu dem Schwarzhaarigen rüber. Er saß auf einer kleinen Mauer und ließ seine Beine baumeln, während er rauchte und seine Kopfhörer aufhatte. Ich wusste, dass er keine Musik hörte. Er wollte bloß, dass alle das dachten. Er war immerhin als Badboy der Schule bekannt und wollte uninteressiert wirken. Das klappte auch gut, das musste ich ihm lassen.

„Jimin, hör endlich auf, ihn anzustarren. Du musst dich von ihm fern halten. Er tut niemanden gut", seufzte Hoseok und stupste mich an, damit ich meinen Blick von ihm nahm. Ich nickte und sah einmal durch unsere kleine Freundesgruppe. Jeder sah mich an, was mich genervt die Augen verdrehen ließ.

„Ich hab ihn doch nur angeschaut. Daran ist wohl nichts falsch", sagte ich und hob meine Hände. Die drehten immer durch, wenn ich Yoongi auch nur anschaute. Als würde er direkt auf mich zugestürmt kommen und mich verprügeln, nur weil ich ihn ansah. Was kompletter Billshit ist, aber das sahen die anderen anders.

„Er hat dich heute in der Pause beleidigt", stieß Seokjin aus und sah mich unglaubwürdig an. Die machten auch aus allem ein Drama. Ich liebte meine Freunde wirklich, aber in dieser Hinsicht konnten sie manchmal wirklich nerven.

„Ja, da bin ich auch gegen ihn gelaufen, dass er auf den Boden gefallen wäre, hätte ich ihn nicht fest gehalten. Ist klar, dass er angepisst war", beschwichtigte ich sein Verhalten, während mein Blick kurz wieder zu ihm rüber huschte. Mittlerweile war seine Zigarette leer, weshalb er auf sein Handy schaute und irgendwas daran herum tippte.

„Du nimmst das auf die leichte Schulter, Jimin! Er kann richtig gefährlich werden. Guck dir mal sein Gesicht an, er hat schon wieder eine aufgeplatzte Lippe. Der hat bestimmt wieder irgendjemanden verprügelt", mischte sich nun auch noch Taehyung ein, welcher eigentlich die ganze Zeit mit seiner Freundin in deren eigenen Welt war. Doch zu diesem Thema musste er immer etwas hinzufügen. Wie fast jeder hier.

„Das wisst ihr doch gar nicht! Ihr bildet euch immer eure Meinung, ohne überhaupt irgendetwas zu wissen", wurde ich unabsichtlich laut und stand auf, nahm meine Tasche und verließ den kleinen Kreis. „Ich gehe schon einmal in die Klasse", hing ich noch dran und lief über den Schulhof, um in das Gebäude zu gehen.

[...]

Langsam ging ich nach Hause. Der Unterricht war vorbei und ich hatte keine Lust mit meinen Freunden in die Stadt zu gehen. Also musste ich wohl nach Hause und den Mittag anders verbringen. Aber damit hatte ich kein Problem.

Nach einer Weile bemerkte ich, dass mir jemand hinterher lief, weshalb ich mich umdrehte und den kleineren Lockenkopf entdeckte, welcher diesen gesenkt hatte und mir wohl unauffällig nach Hause folgen wollte. Lächelnd blieb ich stehen und wartete, bis er bei mir angekommen war. Ich nahm mir einen Augenblick und schaute mir sein Outfit an. Er hatte eine graue Baggy Jeans mit Löchern an und einen schwarzen Hoodie an, was mich leise seufzen ließ.

Er hatte nicht gemerkt, dass ich stehen geblieben bin und wurde von mir aufgehalten, indem ich sanft seinen Arm packte und ihn zu mir drehte. Er quiekte überrascht und und schreckte etwas zurück. Mit großen Augen blickte er auf und sah mir direkt in die Augen. Schüchtern wandte er seinen Blick jedoch wieder ab und kaute auf seiner Unterlippe herum. Es war erstaunlich, zu sehen, wie er außerhalb der Schule eine komplett andere Persönlichkeit hatte. Ich verstand nicht, warum er so nicht auch in der Schule sein konnte. Er wollte es mir einfach nicht erzählen.

„Warum folgst du mir? Du hättest auch einfach zu mir kommen können", lächelte ich sanft und strich ihm einmal durch die Haare, ehe ich seine Hand in meine nahm, obwohl seine Hand deutlich größer war. Meine Hände waren echt etwas klein geraten für meinen Körper, doch das störte mich nicht.

„Es tut mir leid.... Ich wollte dich nicht beleidigen", brachte er leise heraus und spielte nervös mit seinen Fingern herum. Ich seufzte leise und nahm nun beide seine Hände in meine, streichelte sanft über diese. Vorsichtig sah er wieder auf hielt meinen Blickt stand. Kurz hielt ich den Augenkontakt, ehe ich ihn in meine Arme zog. Sofort kuschelte er sich an mich und schlang seine Arme um mich.

„Nicht schlimm, Yoongi. Ich weiß, dass du das nicht so meinst, auch wenn ich es nicht verstehe", beruhigte ich ihn und platzierte einen Kuss auf seinen Haarschopf. Yoongi vergrub sein Gesicht in meiner Haarbeuge, was mich leise kichern ließ. Es war wirklich ein Mysterium, dass er in Wahrheit schüchtern, niedlich und unsicher war, während er in der Schule als Badboy galt.

„Willst du mir erzählen, was mit deinem Gesicht passiert ist?", fragte ich vorsichtig und drückte ihn sanft von mir, damit ich sein Gesicht betrachten konnte. Er blickte wieder auf den Boden und nahm mir somit die Möglichkeit, sein Gesicht zu betrachten.

„Lass uns zu mir nach Hause und dann reden wir, mh?", meinte ich und nahm seine Hand, zog ihn hinter mir her, wartete gar nicht auf seine Antwort, er hatte keine Wahl, als mit mir zu kommen.

Als wir bei mir zu Hause ankamen, zogen wir unsere Schuhe aus und wurden von meiner Mutter begrüßt, welche lächelnd aus der Küche kam. Ihr Lächeln wurde noch ein Stück breiter, nachdem sie Yoongi erkannt hatte. Meine Mutter liebte Yoongi. Es war echt süß mit anzusehen, wie sie ihn immer umarmte und er unsicher diese Umarmung erwiderte. Er würde sich wohl nie daran gewöhnen.

„Ah, Yoongi. Schön, dich zu sehen. Ich hab dich schon vermisst, du warst nun lange nicht mehr bei uns", sagte sie und zog ihn in die liebevolle Umarmung. Es war mir immer egal, dass sie ihn zu erst begrüßte und mich meist erst danach so wirklich wahrnahm. Ich wusste, dass Yoongi das gut tat.

„Ich habe Essen gemacht, also setzt euch", scheuchte sie uns in die Küche und erneut ignorierte sie die Verletzungen in Yoongis Gesicht, so wie sie es immer tat. Es war für sie selbstverständlich, sie wusste, dass ich mich darum kümmerte. Sie äußerte mir nur jedes Mal, wenn Yoongi weg war, ihre Sorgen. Ja, sie war eine tolle Mutter. Ich liebte sie wirklich.

„Danke, Eomma", lächelte ich glücklich und ging mit Yoongi in die Küche, um mich mit ihm an den Tisch zu setzten. Reis, Kimchi und Hähnchenfleisch lag darauf, woran wir uns bedienten. Meine Mutter kochte immer, obwohl sie meist von einer Nachtschicht im Krankenhaus zurück kam.

Das Essen verlief wie immer wundervoll. Ich erzählte von meinem Tag, während Yoongi ein paar interessante Einzelheiten erzählte und meine Mutter berichtete über ihre Nacht und erzählte witzige Dinge, die ihre Patienten getan hatten. Also lachten wir viel zusammen.

Nachdem Essen gingen Yoongi und ich in mein Zimmer, wo er sich wie immer auf mein Bett legte und es sich gemütlich machte. Was ich lächelnd beobachtete. Yoongi fühlte sich wohl in meinem Haus und er liebte es zu kuscheln.

„Möchtest du ein T-Shirt von mir, Yoongi? Es ist echt warm und außerdem sind wir hier allein, es muss dir also nicht unangenehm sein", fragte ich vorsichtig nach und ging schon einmal zu meinem Kleiderschrank, um ein oversized T-Shirt rauszuholen. Es war rosa und hatte einen auf dem weiß/schwarzen Aufdruck.

Yoongi spielte nervös mit seinen Fingern herum und kaute erneut auf seiner Unterlippe herum, was mich leise seufzen ließ. Selbst bei mir zog er ungerne etwas kurzärmeliges an und doch bekam ich ihn öfter dazu überredet.

„Ich weiß nicht", gab Yoongi von sich, doch ich ging mit dem T-Shirt zu ihm und hielt es ihm bittend hin. Ich würde ihn am Ende definitiv nicht zwingen, dennoch gab ich so schnell nicht auf. Wir waren unter uns, da brauchte er sich keine Sorgen oder Gedanken machen.

Er setzte sich auf und nahm mir das rosa Oberteil aus der Hand, weshalb ich mich lächelnd neben ihn in das Bett legte. Er saß mit dem Rücken zu mir, während er sich umzog. Damit hatte er kein Problem, immerhin hab ich ihn öfter nackt unter mir liegen. Wäre ziemlich widersprüchlich, wäre ihm das unangenehm, auch wenn er manchmal sein Hoodie anließ, wenn er sich an diesem Tag wirklich schlecht fühlte.

Mit dem neuen Oberteil kuschelte er sich an mich und legte seinen Kopf auf meine Brust ab. Seinen linken Arm mit den Narben versuchte er, vor mir zu verstecken, indem er diesen umständlich zwischen uns einklemmte. Ich seufzte leise und nahm diesen Arm, um ihn bequemer über mich zu legen. Yoongi ließ es zu und seufzte angenehm.

„Yoongi, warum verstellst du dich in der Schule? So bist du doch nicht", fragte ich schließlich nach einer Weile. Ich hatte ihn das schon oft gefragt, doch ich tat es immer wieder. Ich wollte eine Antwort, ich wollte ihm helfen. Doch ich kann ihm nicht helfen, wenn er nicht mit mir redet. Ich gab nicht auf, ich würde ihn nie aufgeben. Dafür liebte ich ihn zu sehr. Wir mussten unsere Beziehung ja nicht öffentlich machen. Ich wollte nur, dass er aufhört, zu versuchen, jemand zu sein, der er nicht ist.

„Jimin, Du weißt-", fing er an und irgendwie brachte das das Fass zum überlaufen, „Ja, ich weiß, aber es ist mir egal. Wir sind zusammen. Du liebst mich und ich liebe dich. Da vertraut man der anderen Person solche Sachen an. Ich kann es nicht mehr sehen, wie du da auf der Mauer allein sitzt, während alle nur das schlechteste von dir denken, obwohl du nur versuchst, keine Panikattacke zu bekommen", regte ich mich auf, womit ich Yoongi erschreckte.

Er setzte sich auf und schaute mich mit großen Augen an. Seine Augen füllten sich mit Tränen und plötzlich fühlte ich mich wirklich schlecht. Ich wusste doch, dass Yoongi es hasste, angeschrien zu werden. Ich setzte mich ebenfalls hin und zog ihn in meine Arme. Erleichtert bemerkte ich, wie er sich an mich drückte. Also war er nicht sauer auf mich oder hatte Angst vor mir. Das beruhigte mich schon einmal enorm.

„Es tut mir leid, Yoongi. Ich hab nicht nachgedacht. Es ist nur, dass es mich wirklich traurig macht. Ich liebe dich und ich möchte, dass es dir gut geht, aber so geht es dir definitiv nicht gut. Ich merke doch, wie gerne du zu mir kommen und von mir in den Arm genommen werden würdest oder dass du auf meinen Schoß sitzen willst. Warum stehst du dir also selbst im Weg, mh?", erklärte ich noch einmal ruhig und kraulte seinen Nacken. Ich zog ihn auf meinen Schoß und lehnte mich gegen die Kopflehne, somit waren Yoongi und ich auf Augenhöhe.

„Aber-aber ich will nicht, dass es sich wiederholt", schluchzte der Schwarzhaarige und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, weshalb ich anfing, seine Kopfhaut zu massieren. Ich hoffte, er würde jetzt reden. Deshalb ließ ich ihm Zeit, damit er sich traute, mir sich anzuvertrauen. „Willst du mir erzählen, was damals passiert ist?", fragte ich leise in sein Ohr. Ich hatte schon länger die Vermutung, dass etwas auf in seiner alten Schule passiert sein musste. Immerhin hatte er mir nie erzählt, warum er die Schule mitten im Jahr gewechselt hatte.

„Ich hatte am Anfang viele Freund und wir haben uns gut verstanden, doch als wir immer älter wurden, sagten alle, ich sei viel zu kindlich und ich solle cooler und erwachsener sein, aber das war mir irgendwie so unangenehm, deswegen habe ich die Schule gewechselt. Doch auf der neuen Schule hatte ich dann Angst, dass ich wieder zu kindlich wäre oder nicht cool genug. Ich hab mir ein Beispiel an meinem alten Freund genommen und versucht, so wie er zu sein", erzählte Yoongi mir und schluchzte zwischendurch immer wieder leise, wodurch er kurze Pausen einlegte.

Ich drückte ihn noch mehr an mich, dachte erst einmal darüber nach, was er sagte, bevor ich antwortete. „Ich verstehe, dass dir das Angst macht und du nicht noch einmal so behandeltet werden möchtest. Doch es geht dir auch nicht besser, wenn du allein bist und jeder Angst vor dir hat. Das tut deiner Psyche auch nicht gut", sagte ich und strich bewusst über die vielen Narben auf seinem Arm. Die meisten stammen von vor der Zeit, als er noch in seine alte Schule ging. Doch durch einen Schulwechsel wurde nicht seine ganze Psyche geheilt. Es ging ihm noch immer nicht besonders gut, doch er besserte sich langsam. Nur stand er sich selbst im Weg.

„Wie wäre es, wenn wir uns heute mit meinen Freunden treffen? Die sind in der Stadt. Das ist vielleicht besser, als das in der Schule zu klären. Immerhin haben die das gleiche Bild wie jeder andere von dir. Aber sie werden dich lieben, wenn sie dich erst einmal richtig kennenlernen. Die Idioten benehmen sich alle wie Kinder, also brauchst du dir da keine Sorgen machen ", machte ich ihm einen Vorschlag und drückte ihn etwas weg von mir. Ich wusste, dass das eine große Herausforderung war, doch ich hoffte, dass er sich trauen würde.

„Ich.... Okay, aber können wir nicht allzu lange da bleiben?", stimmte Yoongi zu, was mich sofort zum Lächeln brachte. Ich nickte eifrig und umarmte ihn fest. „Ich bin stolz auf dich, Yoongi und wir können gehen, wann du willst. Du musst mir nur Bescheid sagen und dann gehen wir", sagte ich schnell und stand auf, stellte ihn auf den Boden ab, nur um nach seiner Hand zu greifen, damit ich ihn hinter mir her ziehen konnte. Wir hatten alle unseren Standort für die anderen an, weshalb ich immer sehen konnte, wo sie waren.

Yoongi trottete mir langsam hinterher. Ich spürte deutlich seine Nervosität, weshalb ich ihm beruhigend über den Handrücken strich. Plötzlich blieb er stehen, nachdem wir eine ganze Weile gegangen waren. Ich drehte mich verwirrt zu Yoongi um und sah ihn fragend an. Panisch sah er an sich herunter und dann auf seinen Arm, was ich ihm gleich tat. Er hatte das T-Short noch an. Der Schwarzhaarige entriss mir seine Hand und versuchte, seine Narben zu verstecken.

„Hey, Yoongi. Es ist alles gut. Niemand verurteilt dich dafür, die Narben gehören zu dir und erzählen ein Teil deiner Geschichte. Du hast damit noch nicht abgeschlossen, aber schäme dich bitte nicht und habe keine Angst", murmelte ich in dein Ohr, nachdem ich ihn umarmt hatte. Zaghaft wiegte ich uns hin und her, was Yoongi langsam beruhigte. Im Notfall würde ich mit ihm zurück gehen, damit er sich seinen Hoodie holen kann. Immerhin schafft er es gerade so, mir seine Narben zu zeigen.

„Wir können aber auch zurück gehen und dir was anderes holen, wenn du dich damit wirklich unwohl fühlst. Denk dran, ich will dich zu nichts zwingen", machte ich noch einmal klar und sah ihn fragend an. Es lag nun an ihm, was wir machten. „Ist okay, lass uns zu deinen Freunden gehen", gab er nach und versuchte, sich ein Lächeln aufzuzwingen, scheiterte jedoch kläglich. Ich musterte ihn noch kurz besorgt und küsste ihn sanft, ehe wir weiter gingen, um in die Stadt zu gelangen.

[...]

„Namjoon!", rief ich nach einem Freund, wobei sich alle 6 umdrehten. Wir hatten einmal ausgemacht, dass „Namjoon" unser Gruppenname war. Wir alle reagierten mittlerweile auf seinen Namen, was manchmal auch echt nervig sein konnte, aber es war so einfacher für uns, die ganze Gruppe zu rufen.

„Was will der denn hier?", fragte Taehyung abschätzig, als er Yoongi hinter mir erkannte, dieser machte sich noch kleiner und drückte meine Hand. Um ihn zu beruhigen, erwiderte ich den Druck sanft und blickte noch kurz zu ihm, bevor ich mich wieder meinen Freunden zuwandte, die nu alle komisch und fragend zu Yoongi schauten. Ich konnte es irgendwie verstehen; er hatte einnickt nicht besten Ruf und auf einmal tauchte ich hier Hand in Hand mit ihm auf.

„Yoongi und ich sind seit fast einem Jahr ein Paar, deshalb ist er hier", lächelte ich glücklich und blickte erwartend in die Gesichter meiner Freunde, welche alle geschockt ihre Augen weiteten und zwischen Yoongi und mir hin und her sahen. Der Schwarzhaarige fühlte sich sichtlich unangenehm, stand so hinter mir, dass man seinen Arm nicht sah. Ich seufzte leise und stellte mich noch ein Stück vor Yoongi. Ich dachte nicht, dass das in so einem Starrem enden würde.

„Du bist mit dem da zusammen?", fragte Jungkook fast schon aufgebracht und ließ Yoongi zusammenzucken. Langsam hatte ich genug, meine Freunde waren gerade alle unmöglich. Sie kannten ihn nicht einmal, glaubten allen Gerüchten, die nicht einmal stimmten. „Was seid ihr eigentlich für schlimme Menschen? Ihr behandelt Yoongi gerade dermaßen schlecht. Was hat er euch getan? Ihr kennt ihn nicht, ihr könnt euch kein Urteil über ihn bilden. Er ist liebevoll, niedlich und schüchtern, doch ihr glaubt lieber irgendwelchen Worten, die ihr mal über ihn gehört habt", wurde ich wütend und sah so nun auch in die Runde.

Plötzlich wurde jeder still und ihre Blicke waren überfordert und bereuend. Ich musste leicht lächeln, meine Worte schien tatsächlich etwas gebracht zu haben.

„Hört zu; Yoongi wollte, dass man von ihm denkt, er sei kein guter Mensch, doch das stimmt nicht. Er ist wirklich lieb und verdient es, gut behandelt zu werden. Ich liebe ihn. Also bitte ich euch, seid nett zu ihm und akzeptiert ihn", bat ich leise, während ich Yoongi langsam neben mich schob, damit er sich nicht mehr hinter mir verstecken konnte. Ich drehte seinen Kopf zu mir und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er entspannte sich tatsächlich und lächelte endlich wieder.

„Oh, gott, Yoongi! Was ist mit deinem Arm passiert?", fragte So-Hee, die Freundin von Taehyung, laut und zeigte auf Yoongis linken Arm. Sofort riss er diesen Arm aus meiner Hand und versteckte seine Narben, so gut es ging. Warum sprach man dieses Thema auch so unsensibel an? Ich strich sanft über seinen Rücken und blickte böse zu So-Hee rüber, welche sofort schuldig den Blick senkte.

„Wie wäre es, wenn wir zu Starbucks gehen? Dann holen wir uns alle etwas zu Trinken und lernen Yoongi mal richtig kennen", sagte Jin schließlich und erhielt von uns allen eine Zustimmung. Dankbar lächelte ich ihn an, was er mit einem kleinen Grinsen erwiderte. Seokjin war schon immer derjenige, der versuchte, dass sich jeder wohl fühlte. Er war irgendwie die Eomma der Gruppe.

„Alles gut, Yoongi? Geht's oder wollen wir nach Hause?", fragte ich sicherheitshalber nach und legte meine Hand an seine Wange, strich sanft mit meinem Daumen dadrüber. Ich erhielt ein kleines Nicken von ihm, während er sich in meine Berührung lehnte. „Gut und denk dran, wenn es nicht mehr geht, sag Bescheid. Wir gehen sofort nach Hause", erinnerte ich ihn noch einmal und erhielt ein erneutes Nicken, weshalb ich glücklich seine Hand nahm und den anderen hinterher lief.

[...]

„Das hättest du sehen müssen. Namjoon ist die ganze Treppe runtergeflogen", lachte Jin und haute Namjoon dabei auf den Rücken, welcher nicht wirklich begeistert aussah. Wir saßen gerade alle bei mir zu Hause im Garten und erzählten Yoongi witzige und peinliche Storys von uns. Er hatte sich an mich gekuschelt und lauschte lachend den Erzählungen von meinen Freunden.

Wir waren noch einige Stunden in der Stadt unterwegs und waren shoppen. Im Starbucks haben alle mit Yoongi geredet und ihm Fragen gestellt, welchem das deutlich unangenehm war. Das hatten die anderen zum Glück bemerkt und waren etwas vorsichtiger und ruhiger. Man hat schnell gesehen, dass alle Yoongi verfallen waren. Wie ich gesagt hatte, liebten sie Yoongi und seine wahre Persönlichkeit. Er hätte sich also gar keine Sorgen machen müssen. Er wurde schnell sicherer mit meinen Freunden und redete fröhlich mit.

„Oh, Yoongi. Du bist so süß", schwärmte Hoseok und sah ihn schon fast mit Herzaugen an. Schnell legte ich meinen Arm um den Schwarzhaarigen und zog ihn näher zu mir. „Finger weg, Hobi", warnte ich ihn und blickte ihn böse an. Sofort fingen alle an, zu lachen. Ich musste auch leicht lachen und sah runter zu Yoongi, welcher seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hatte. Seine Augen waren geschlossen, weshalb ich verliebt lächeln musste. Er sah wirklich so süß aus.

„Willst du schlafen, Yoongi?", fragte ich ihn leise und strich über seinen Oberarm. Er hatte mittlerweile einen großen Hoodie von mir angezogen, da es zum Abend hin kühler wurde. Er nickte auf meine Frage hin und setzte sich auf, damit ich aufstehen konnte. Als ich stand, hielt er seine Arme nach oben, wollte wohl, dass ich ihn trug. Lachend beugte ich mich runter und hob ihn hoch, weswegen er seine Beine um meine Hüfte schlang und seinen Kopf erneut auf meiner Schulter ablegte. Im Hintergrund hörte ich von meinen Freunden nur „Aww", was mich zum Grinsen brachte.

„Ihr könnt die Gästezimmer benutzen", sagte ich zu ihnen, während alle aufstanden und wir zusammen in das Haus gingen. Immerhin war es schon zu spät, um jetzt nach Hause zu gehen. Im Augenwinkel sah ich, wie Namjoon mit Yoongis Haaren spielte und diesen zum kichern brachte. Man konnte Yoongi als kindlich beschreiben, aber es war so süß. Ich liebte seine Art. Nur manchmal hatte er viel zu viele Selbstzweifel.

In meinem Zimmer setzte ich ihn auf das Bett ab und lächelte ihn glücklich an, was er verschlafen erwiderte. „Ich gehe noch kurz auf Toilette, ich komme gleich wieder", flüsterte ich und verließ das Zimmer wieder, um in das Badezimmer zu gehen. Lief dabei Taehyung über den Weg, welcher mir einmal durch die Haare fuhr, weshalb ich lachend seine Hand wegschlug und ihm die Zunge rausstreckte. Er verdrehte gespielt genervt seine Augen, bevor ich ins Bad ging.

Nachdem ich im Bad fertig war, ging ich zurück in mein Zimmer. Jedoch blieb ich stehen, als ich Taehyung und Yoongi reden hörte. Ich lehnte mich gegen die Wand und lauschte deren Gespräch. Auch wenn es vielleicht nicht richtig war, wollte ich wissen, was Taehyung zu ihm sagte. Immerhin war er immer ziemlich gegen Yoongi.

„Ich wollte mich entschuldigen. Ich war vorhin nicht wirklich nett zu dir.... Ich hab allgemein viel schlechtes über dich gesagt. Du bist eine wundervolle Person", sagte Taehyung, was mich zum Lächeln brachte. Taehyung war jemand, der es wirklich schwer mit Entschuldigen hatte. Um so glücklicher war ich, dass es er sich gerade entschuldigte. Das bedeutete mir viel, so wahrscheinlich auch Yoongi. Ich hoffte, ihm wurde dadurch noch einmal klar, dass nicht alle so waren wie seine alten Freunde.

„Danke, Taehyung, aber es ist nicht schlimm. Immerhin war ich ja irgendwie selbst Schuld. Ich wollte ja, dass ihr so von mir denkt", kam es leise von Yoongi, was mich einen leisen Seufzer kostete. Es tat mir immer wieder weh, wenn ich daran denke, wie viele aus der Schule Yoongi sahen. Ich konnte nicht verstehen, wie so etwas schöner sein konnte, als Freunde zu haben.

„Darf ich dich umarmen?", fragte Taehyung nun, weswegen ich langsam um die Ecke sah und Taehyung und Yoongi in einer Umarmung wieder fand. Yoongi war aufgestanden und hatte sich wohl in seine Arme geschmissen, so schnell wie das ging. Taehyung bemerkte mich und lächelte mich an, was ich nur erwidern konnte. Ich kam auf sie zu, wobei Taehyung sich von Yoongi löste, welcher mich nun auch bemerkte. Ich sah sein glückliches Grinsen, was mich mit übermäßiger Freude füllte. Ich liebte es, ihn lächeln zu sehen. Ich sah es nicht oft, deswegen war es umso schöner, wenn er mal lächelte.

„Danke, Taehyung", bedankte ich mich noch bei meinem Freund, welcher nickte und das Zimmer verließ, wahrscheinlich zurück zu Amber ging. Ich holte für Yoongi und mich Klamotten raus, dir wie zum Schlafen anziehen konnten. „Ich bin so stolz auf dich, Yoongi. Du hast heute viele Hürden überwunden", sagte ich und küsste Yoongi sanft. Er erwiderte sofort und schlang seine Arme um meinen Nacken. Ich löste mich sachte und starrte für einen Moment einfach in seine Augen.

„Ich liebe dich, Yoongi", flüsterte ich.

„Ich liebe dich auch, Jimin", kam es von Yoongi und sofort verfielen wir erneut in einen Kuss.

Ende

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