13. Mai 2022

Stell dir vor, du gehst die Straße entlang und bemerkst nach einer Weile, noch etwas entfernt, eine Gestalt.
Sie nähert sich dir.
Nur unscharf kannst du erkennen, welcher geheimnisvolle Mensch immer mehr deinen Blickwinkel betritt.
Du gehst weiter, bis du ein paar Meter vor der unbekannten Person stehst.
Die Augen fallen dir sofort auf.
So wunderschön und doch haben sie ein Funkeln, welches nicht Freude oder Liebe ausstrahlt, sondern Schmerz und Angst.
Angst vor dem Leben...
Ein mühsames, erzwungenes Lächeln, zwar nur kurz und erschwert, aber bemüht und geschafft.
Du merkst, die Person hat Dinge erlebt, die sie nicht mit guten Erinnerungen mit sich trägt.
An diesem Menschen merkst man die Tiefpunkte des Lebens.
Du überlegst, was du sagen sollst.
Wie kannst du dieser Person, die unbedingt Hilfe benötigt, helfen?
Und doch entscheidest du dich, weiterzugehen.

Vielleicht hättest du diese Entscheidung nicht getroffen, wenn du gewusst hättest, dass du diese Person bist.

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Diesen Text habe ich vor Jahren geschrieben. Gerade stelle ich mit erschrecken fest, dass er mittlerweile sehr gut auf mich zutrifft...
Immer wieder erstaunlich über was ich schon damals, in einem einfachen Schreibworkshop, geschrieben habe...