»Streit«

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

   In der nächsten Schulwoche war eigentlich alles wie immer, davon abgesehen, dass sich Rebecca und Kyrill stritten.
Das bekam ich aber auch nur rein zufällig mit. Ich war gerade auf dem Weg zum Klo gewesen, da hatte ich sie auf dem Flur getroffen.
Die beiden standen an den Spinten und stritten, was sie vorher nie wirklich taten. Natürlich fand ich es toll, da Kyrill ja mein Mate war, aber ich mochte es auch nicht, wenn Rebecca Kyrill so anging.

Deshalb lief ich zu den beiden hinüber, die mich nur düster ansahen, als sie mich bemerkten. 
   »Was willst du denn jetzt schon wieder?«, keifte Rebecca mich an. Sie hatte wohl vergessen, dass ich auch eine von ihnen war. 

   »Was ich hier will? Du sollst verdammt noch mal Kyrill in Ruhe lassen! Hör auf ihn so zu beleidigen!«, blaffte ich zurück, gut ich wusste, dass das sicher sich komisch anhörte, aber wenn sie die Wahrheit wissen wollte. 
   »Ich soll ihn in Ruhe lassen?«, fragte Rebecca überrascht, »Was denkst du eigentlich wer du bist? Was geht dich das an?! Nur weil du eine Barbie bist, heißt das nicht, dass du mir einfach Sachen befehlen kannst!«
   »Und du mir etwa? Ich habe es satt, dass du immer denkst du könntest allen Befehle erteilen! Und wenn du willst, dann bin ich halt keine mehr von euch! Ist mir sowieso viel zu doof!«
Ich war jetzt richtig wütend, musste mich aber zusammen reißen mich nicht zu verwandeln und auf sie loszustürzen. Rebecca zog bei meinen Worten scharf die Luft ein.

   »Du kleines, widerliches, loser Miststück!«, schrie sie mich hysterisch an und kochte nur so vor Wut, genau wie ich. Ich war wirklich kurz vor meiner Verwandlung, und das bemerkte Kyrill glücklicher weise, denn er packte mich am Arm und zog mich neben ihn.
Dann sah er mir eindringlich in die Augen, bevor er seinen Blick auf Rebecca richtete. 
   »Du hast nicht das Recht Elin so zu nennen!«
   »Kyrill?! Ernst jetzt! Du verteidigst sie?! Pass auf, ich mache jetzt mit dir Schluss, es reicht mir echt!«, schrie Rebecca noch einmal und verschwand um einer Ecke. Mir war es recht. 
   »Nicht mein Problem! Bleib in der Hölle!«, rief ihr Kyrill Schulter zuckend hinterher, ohne auch nur eine Träne zu vergießen, im Gegensatz zu seiner Ex-Freundin die mindestens einen Eimer voll heulen würde. Nach einigem Schweigen richtete ich mich an Kyrill. 

   »Ähm ... Danke. Ohne dich wäre Rebecca jetzt wahrscheinlich Hackfleisch«, sagte ich nur, denn mein Hals und meine Kehle fühlten sich staubtrocken an. 
   »Was hatte ich denn für eine andere Wahl? Ich habe keine Lust dem Schulleiter zu erklären dass es Werwölfe gibt«, entgegnete er, »Dank dir und deinen Wutausbrüchen habe ich jetzt meine Freundin verloren.«

Ich sah ihn nur traurig an, er nannte sie wirklich seine "Freundin". 
   »Gern geschehen. Habe ich wirklich gern gemacht und würde ich jederzeit auch wieder tun.« 
   Kyrill sah mich nur wortlos an, ich konnte nicht mal seinen Blick deuten, aber er meinen, das merkte ich und sah deshalb sofort zu Boden was ihm sogar ein kleines Lächeln entlockte. 
   »Kyrill warum ...«, doch weiter kam ich nicht, denn da legte er mir einen Finger auf die Lippen und sah mir wieder tief in die Augen. 

   »Lass. Mich. Einfach. In. Ruhe«, flüsterte er eindringlich und das jagte mir einen eiskalten Schauder über den Rücken.
Ich wollte was antworten, aber konnte nicht, stattdessen rollten mir fette Tränen die Wangen hinunter. Kyrill jedoch musterte mich nochmals abschätzig und verschwand dann auch und ließ mich einfach hier alleine stehen.

Ich lehnte mich gegen einen der Spinte und hielt mir die Hände vors Gesicht. Ich weinte noch ein wenig weiter, bis mir jedoch wieder einfiel, dass ich zu meiner Klasse zurück musste. Ich lief schnell noch aufs Mädchenklo, wusch mir das Gesicht damit ich wieder halbwegs normal aussah und begab mich dann zurück zum Klassenzimmer. Die Lehrerin wartete schon ungeduldig auf mich und Rebecca. 
   »Wo ist Rebecca?«, fragte sie mich, als ich wieder in die Klasse kam. Ich fasste meine Stimme und antwortete: 
   »Ich habe keine Ahnung, aber sie war nicht auf der Toilette.«
Die Lehrerin nickte mir zu und ich setzte mich wortlos auf meinen Platz. 

   Als dann Mittagspause war, also die zweite Hofpause, ging ich wie jedes mal auf den Hof und setzte mich auf eine Bank. Dass ich keine Barbie mehr war und sich Kyrill von Rebecca getrennt hatte, machte jetzt schon die Runde und um Kyrill standen wieder Haufen Mädels die ihn anhimmelten, dabei sah er aber einmal zu mir rüber, doch als er bemerkte, dass ich ihn auch ansah, schaute er sofort wieder weg.
Na danke.
Jetzt fühlte ich mich wieder scheiße, so wie noch vor ein paar Wochen, bevor ich Kyrill mal kurz geküsst und eine Barbie geworden war. Diesen, dennoch so kurzen, Kuss würde ich niemals vergessen, denn es war das schönste in meinem bisherigen Leben gewesen. Naja mit dem Kuss bei Rebecca zuhause.

Dabei hatte ich mich so Frei und Unbeschwert gefühlt wie nie zuvor. Als ob ich fliegen könne, aber DAS konnte ich nur durch ihn, und er verweigerte es mir. Ob er mich jemals Akzeptieren würde? Ob ich jemals Glücklich werde? - Denn das konnte nur er mir geben. 
Alles was ich brauchte hielt er in der Hand, doch wie es schien bedeutete es ihm rein gar nichts und er würde es einfach wegschmeißen.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro