❅ ⊱⋯ 𝟚𝟘 𝕎𝕚𝕟𝕥𝕖𝕣𝕟𝕒𝕔𝕙𝕥 ⋯⊰ ❅

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Flashback

"Ach!? Das ist es also? Es geht dir gar nicht um diesen verdammten Kuss?", knurrte Taehyung zornig, als er befürchtete, dass es da noch ganz andere unausgesprochene Dinge zwischen ihnen gab außer dem Kuss. Taehyung musste mit ansehen, wie sich sein bester Freund fest auf die Unterlippe biss, als die ersten Tränen in seinen Augen empor stiegen. Er blinzelte, wollte sich anscheinend nicht die Blöße geben, vor Taehyung das Weinen anzufangen, doch er scheiterte.
Die durchsichtigen Perlen suchten sich ihren Weg über seine Wangen.

"Doch, Taehyung!", stellte Jungkook wispernd klar, "Es geht mir um diesen verdammten Kuss!"

"Kookie ..."

"Nein! Du hast niemals gesehen, warum ich das alles tue. Du hast nie gesehen, dass ich dich immer schon bewundert habe. Hast du es wirklich nie begriffen? Tae, ich liebe dich schon so lange, aber du ... du..."

Taehyungs Herz setzte für einen winzigen Moment aus. Jungkooks Worte sickerten nur langsam in sein Bewusstsein und dort angekommen, brauchte ihre Verarbeitung ewig, bis er ihre eigentliche Bedeutung letztendlich verstand. Noch bevor er überhaupt die Chance bekam darauf etwas zu sagen, hörte er Jungkook erneut. "Du hattest recht. Heute ist wirklich nicht der beste Tag zum Reden."

Mit diesen Worten warf Jungkook ihm einen letzten, markdurchdringenden Blick zu, ehe er sich in die weiße Winterlandschaft flüchtete.

Taehyung erstarrte. Sein Blick hing lange an der Silhouette seines Freundes. Er wollte ihn aufhalten, bevor es zu spät war, aber Taehyung schaffte es nicht, ihm hinterher zu laufen, oder etwas dazu zu sagen. Er blieb einfach stehen, als hätte sein Körper auf einmal verlernt, wie das Laufen und Sprechen funktionierte. Er wollte nicht, dass Jungkook schon wieder wegrannte. Er wollte es klären, auf sein Geständnis reagieren, ihm sagen, dass es ihm da genauso ging. Er wollte Jungkook in seine Arme schließen, sich bei ihm entschuldigen und sagen, dass alles wieder gut werden würde.

Stattdessen hatte er alles nur noch schlimmer gemacht.

Statt Jungkook nachzulaufen, blieb er noch einen Moment stehen und betrachtete die Spuren im Schnee, die sein Freund hinterlassen hatte. Der eisige Wind fegte um ihn herum, bescherte ihm trotz dicker Winterjacke eine Gänsehaut und wirbelte den frisch gefallenen Schnee um ihn herum auf. Taehyungs Blick hing an der weißen Pracht, die aussah, als würde sie den schönsten Tanz für ihn vollführen. Oder wollte sie ihm klar machen, wie es grade in seinem Inneren aussah?

Seine Gedanken überschlugen sich. Längst vergessene Situationen, über die er seit Monaten nicht mehr nachgedacht hatte, wurden wie die Schneeflocken vor seinen Füßen wieder aufgewirbelt. Er drehte sich wieder und wieder im Kreis, weil er nicht mehr wusste, wo er jetzt hin wollte. Oder sollte.

Jungkook hatte ihm grade nicht besonders galant ein Liebesgeständnis um die Ohren gehauen. Wie sollte er darauf nur reagieren? Er war noch nicht so weit, das erwidern zu können. Er wusste nicht mal, ob er jemals so weit sein würde.

Das einzige, was Taehyung mit Sicherheit wusste, war, dass er vor einem klärenden Gespräch erstmal seine Gefühle und Gedanken sortieren sollte. Sie kämpften in den letzten Tage nämlich eine bitterböse Schlacht aus, und langsam glaubte Tae, dass keiner als Sieger aus dem Kampf hervorgehen würde.

Er brauchte Zeit, um sich ganz sicher zu sein, was er für Jungkook nun fühlte. Vielleicht hatte er wirklich Recht und sie waren einfach noch nicht soweit. Vielleicht würden sie in ein paar Tagen viel besser miteinander reden können.

Endlich schaffte Taehyung es, sich aus seiner Starre zu befreien. Unsicher taumelte er einige Schritte nach hinten, aber weit kam er nicht. Nur drei Schritte später erfasste ihn wieder das Verlangen, Jungkook doch nachzulaufen. Eilig lief er wenige Schritte vorwärts, nur im nächsten Moment wieder zu erstarren. Er sollte warten, Jungkook und sich selbst Zeit geben. Er sollte nichts überstürzen.
Wie die schneebedeckten Äste der Bäume, die um ihn herum standen, ging er vor und wieder zurück. Nur mit dem Unterschied, dass die Äste lediglich vom Wind bewegt wurden, Taehyung dagegen, weil er von seinen zwiespältigen Gefühlen hin und hergerissen war.

Er schmunzelte. Wenn ihn jetzt einer sehen würde, würde er ihm für völlig bescheuert halten. Aber dann wurde ihm bewusst, dass niemand da war, der ihn sehen konnte. Er war allein. Niemand war da, auch nicht Jungkook. Taehyung fühlte sich einsam und war im Begriff nach Hause zu laufen, als er ein leises Klingeln hörte. Es klang weit entfernt und hatte doch irgendwas Vertrautes. Er sah sich mehrmals um, konnte jedoch nicht herausfinden, wo das Geräusch herkam. "Nur Einbildung...", stellte er fest, denn Fakt war, dass da niemand war. War er schon so weit, dass er jetzt anfing, sich Sachen einzubilden? Taehyung nahm einen tiefen Atemzug, bevor er losrannte. Er wollte weg. Nach Hause und sich in die Arme seiner Mutter kuscheln. 

Doch dann stockte er. 

Er meinte seine eigene Stimme zu hören, die ihn unaufhaltsam davon überzeugen wollte, Jungkook nachzulaufen. Bildete er sich das auch ein? 

"Du musst Kookie jetzt aufhalten, sonst ist es für immer zu spät! Renn ihm hinterher! Sag ihm, dass du ihn liebst! Du liebst ihn doch! Jungkook ist alles, was du willst-  also tu endlich was!"

Tae konnte nicht zuordnen, woher die Stimme auf einmal kam, aber er vermutete, dass es eine innere Stimme war, die ihm die Augen öffnen wollte. Vielleicht hatte sie Recht und Taehyung wusste schon längst, was er zu Jungkook sagen wollte. Ja, er wusste es. Es gab keinen Zweifel. Es kam doch nicht darauf an, was andere sagten, oder ob seine Eltern mit ihrer Beziehung einverstanden waren. Seit Jahren gab es nur noch Jungkook für ihn und nichts tat so sehr weh, wie von ihm getrennt zu sein. Vielleicht würde er noch Zeit brauchen, um sich wirklich ganz sicher zu sein, aber er wollte definitiv mehr als eine normale Freundschaft. 

Er bliebt noch einen Moment stehen, versuchte sich die Worte gedanklich zurechtzulegen, ehe er sich in Bewegung setzte und in die selbe Richtung wie Jungkook lief. Er konnte sich das nicht erklären, aber er wusste ganz genau, wo er hinlaufen musste. Er wusste ganz genau, dass Jungkook und er füreinander bestimmt waren und dass ihre Liebe in dieser einigen Winternacht endlich eine Chance bekam. Es war ihr Tag, schon immer. Es war der bedeutendste Tag des Jahres. 

Taehyung lief, so schnell er konnte. Jetzt, wo er sich auf einmal ganz sicher war, wollte er keine zusätzliche Minute mehr verstreichen lassen. Endlich erkannte er etwas Dunkles zwischen all dem Schnee.

Jungkook. 

"Was machst du denn da?", fragte er besorgt, als er sah, wie sich sein Freund in dem Schnee niedergelassen hatte. Die Beine hatte er nah an seinen Körper gezogen und er schien zu frieren. Kein Wunder, diese Nacht war eine der kältesten der letzten Wochen. Es schmerzte ihn zu sehen, was er Jungkook angetan hatte, aber er schwor sich, nun besser auf ihn aufzupassen. 

"Hier", sagte er sanft, als er seine Jacke auszog und Jungkook hinhielt. Dieser lehnte erst ab, doch Taehyung blieb eisern. "Nun nimm sie schon. Du wirst dir sonst mal mindestens eine Erkältung einfangen..." Endlich sah Jungkook auf. Ihre Blicke trafen sich und ließen die Welt um sie herum einen Moment stillstehen. "Tut mir Leid. Ich wollte dich vorhin nicht so anbrüllen. Ich... Lass uns reden, okay? Aber diesmal richtig", fragte Taehyung leise und peinlich berührt, denn ihm war klar, dass er zuvor nicht besonders toll reagiert hatte. Jungkook nickte und griff nach der Hand seines Freundes, die der ihm entgegenstreckte. 

"Tae? Wieso... wieso bist du hier?", fragte Jungkook etwas irritiert, denn wenn er ehrlich war, hatte er nicht damit gerechnet, dass Tae ihm hinterherlaufen würde. Er kuschelte sich in Taes warmen Mantel ein, der um seine Schultern lag und lächelte zufrieden. Sie schenkte ihm nicht nur Wärme, sie roch sogar ganz leicht nach ihm. Jungkook liebte diesen Geruch, mehr als alles andere auf der Welt. 

"Ich weiß nicht... Ich glaube einfach, es wäre der größte Fehler meines Lebens gewesen, wenn ich es nicht getan hätte." 

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