𝟐𝟗. 𝐋𝐨𝐫𝐝 𝐕𝐨𝐥𝐝𝐞𝐦𝐨𝐫𝐭

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✧ 𝐋𝐈𝐋𝐘 𝐒𝐍𝐀𝐏𝐄 ✧
"𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐧𝐨 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐭𝐢𝐦𝐞 𝐝𝐨𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐭 𝐫𝐞𝐯𝐞𝐚𝐥."

Abrupt drehten sich Lily und Harry um. Eine transparente Figur hatte sich ihnen genähert, die scheinbar immer fester wurde. Die Figur besaß dunkle Haare, blasse Haut und eine Slytherin Uniform. Es war zweifellos Tom Marvolo Riddle.

„Sie wird nicht aufwachen", teilte Tom den Gryffindors mit, doch Lily war noch bei der letzten Aussage Tom Riddles hängengeblieben.

„Was hast du mit Lily und Harry Potter gemeint?", fragte Lily.

„Ich denke du weißt es ganz genau", meinte Tom in seiner rauen Stimme, „Achso, stimmt, du denkst du bist Lily Snape. Severus Snapes Tochter."

„Bin ich auch!", rief Lily.

„Ja, ist sie! Sie ist vielleicht meine Großcousine, aber mütterlicherseits, also hat sie nichts mit dem Namen Potter zu tun", erklärte Harry.

„Seid ihr wirklich so naiv?", fragte Tom, „Sieht, Lord Voldemort ist an dem 31.Oktober 1981 bei eurem Zuhause aufgetaucht, um dich, Harry Potter, zu töten. Er hatte erfahren, dass du eine Bedrohung für ihn bist. Euer Vater hat tapfer gegen den dunklen Lord gekämpft, aber es war nutzlos und er ist gestorben. Dann ist der Lord weitergegangen und hat eure Mutter mit euch beiden im Arm gefunden. Du, Harry, warst ein Jahr alt und deine kleine Schwester war erst ein paar wenige Tage alt. Eure Mutter hat euch beschützt, aber auch das hat nicht geklappt, denn der dunkle Lord konnte sie problemlos töten. Er hat sich dann euch beiden genähert, wollte euch beide mit einem einzigen Zauberspruch umbringen, nur hat es nicht funktioniert. Stattdessen ist er selbst gestorben, jedenfalls sein Körper. Seine Seele lebt weiter."

Zuerst wollte Lily es nicht glauben. Aber je mehr Toms Worte in ihren Ohren hallten, desto mehr merkte sie, dass es Sinn ergab. Ihre dreieckige Narbe an ihrem Zeigefinger, die sie nicht erklären konnte, hatte sich wohl aus demselben Grund wie Harrys Blitznarbe gebildet. Beide konnten Parselmund sprechen, weil sie Geschwister waren. Sie hatten dieselben smaragdgrünen Augen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatten. Der eigentliche Grund, wieso Severus gemeint hatte, dass Rosemary Evans ein Muggel gewesen war.

Es zerstörte etwas in Lily, zu erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge gewesen war. Ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das Severus all die Jahre gehalten hatte und es durch zahlreiche Lügen versteckt hatte. Aber es gab kein Geheimnis, das nicht von der Zeit gelüftet wurde. Egal, wie sehr man die Wahrheit nicht herausfinden wollte. Egal, wie sehr die Wahrheit einen zerstörte.

Lily war nicht Harrys Großcousine. Ihre Mutter hieß nicht Rosemary. Lily war das kleine, nur ein paar Tage alte Baby, das damals, genauso wie Harry, durch die Liebe ihrer Mutter gerettet wurde. Sie war die Tochter von Lily Potter. Die Schwester von Harry Potter. Sie hieß Lily Potter, genauso wie ihre Mutter.

Eine stumme Träne rannte Lilys Wange hinunter und landete auf Ginnys weißem Gesicht. Wenn sie starb oder bereits tot war, wüsste Lily nicht, wie sie weiterleben sollte. Dann wäre ihre beste Freundin gestorben und sie hätte erfahren, dass ihr Leben ein reines Geheimnis gewesen war. Denn mit Draco könnte sie niemals darüber reden. Er würde über die Tatsache, mit Harry Potters Schwester befreundet zu sein, ausrasten. Also war Ginny die einzige Person, bei der sie sich ausheulen konnte.

„I-ist Ginny t-t-tot?", schluchzte Lily.

„Noch nicht, aber je mehr sie sich von dem Leben entfernt, desto lebendiger werde ich", erwiderte Tom kalt.

„Bist du ein Geist?", wollte Harry wissen.

„Eine Erinnerung, die fünfzig Jahre lang in einem Tagebuch festgehalten wurde. Früher war mein Wunsch, Hogwarts von Schlammblütern zu reinigen", erzählte Tom, „Aber seit einiger Zeit habe ich ein ganz anderes Ziel. Ihr zwei wart mein Ziel, weil ihr den Untergang Voldemorts bedeutet. Es war allerdings nicht so einfach.

Aber als genau deine beste Freundin Ginny mein Tagebuch in ihre Hände bekommen hat und ich von dir erfahren habe, war es wie Weihnachten. Sonst hätte ich wohl für immer suchen müssen, denn immerhin bist du, Lily, nach dem Angriff verschwunden und niemand hat gewusst, dass du existierst. Dann hat Harry das Buch bekommen, was genauso toll war. Allerdings haben du und Ginny das Buch zurückgeholt und du wolltest anscheinend nichts mehr mit mir zu tun haben.

Also habe ich entschieden, Ginny ihren eigenen Tod auf die Mauer schreiben zu lassen und in die Kammer hinabzusteigen, um euch beide herzulocken. Denn ich weiß, dass ihr sie niemals sterben lassen würdet."

„Woher – woher weißt du das von Voldemort und ... und mir? Voldemort war nach deiner Zeit", fragte Lily.

„Voldemort ist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft", sagte der Erbe Slytherins in einem geheimnisvollen Ton. Was? Wovon sprach er?

Er zog einen Zauberstab – Harrys Zauberstab – heraus und begann, Wörter in die Luft zu schreiben. Wann hatte er Harrys Zauberstab unauffällig genommen?

𝔗𝔬𝔪 𝔙𝔬𝔯𝔩𝔬𝔰𝔱 ℜ𝔦𝔡𝔡𝔩𝔢

Dann schwank er seinen Zauberstab, sodass sich die Buchstaben neu arrangierten.

𝔦𝔰𝔱 𝔏𝔬𝔯𝔡 𝔙𝔬𝔩𝔡𝔢𝔪𝔬𝔯𝔱

Das Blut gefror in Lilys Adern. Vor ihr stand ein Mörder, ein eiskalter Massenmörder. Der Mörder von Lilys Eltern.

„Diesen Namen habe ich schon in Hogwarts mit meinen engsten Freunden benutzt. Ich wollte den Namen meines dreckigen Muggelvaters nicht tragen, garantiert nicht. Also habe ich einen neuen Namen erfunden, ein Name, mit dem man nun den mächtigsten Zauberer aller Zeiten identifiziert", meinte Tom Riddle.

„Du bist nicht der mächtigste Zauberer aller Zeiten!", rief Harry wütend, „Albus Dumbledore ist der mächtigste Zauberer aller Zeiten!"

„Albus Dumbledore wurde durch meine bloße Erinnerung aus dem Schloss getrieben", sagte die junge Form von Voldemort stolz.

„Er ist nicht so verschwunden wie du denkst!" Lily wusste nicht, wieso diese Worte ihre Lippen überquert hatten, aber sie wollte Riddle nicht die Genugtuung geben, dass er mächtiger als Dumbledore war.

Gerade wollte Tom widersprechen, als plötzlich ein Lied ertönte. Die Musik klang unheimlich und gruselig, aber dennoch wurde Lily bei ihrem sich nähernden Klang wärmer. Sobald die Musik in der Nähe war, ging etwas bei einer Säule in Flammen auf.

Ein dunkelroter Vogel mit der Größe eines Schwanes erschien, während es seine komische, aber irgendwie beruhigende Musik sang. Er besaß einen glitzernden, goldenen Schwanz, der so Groß war wie der eines Pfaues.

„Ein Phönix!", rief Lily, als der Vogel in ihre Richtung flog. Sie erinnerte sich an den hässlichen Phönix aus Dumbledores Büro. War es derselbe?

„Fawkes?" Harry hatte dies offensichtlich auch realisiert. Eine Sekunde später landete Fawkes und ließ ein zerlumptes Etwas am Boden fallen.

Riddle fing auf einmal an, zu lachen. Dieses Lachen verursachte eine Gänsehaut auf Lilys ganzem Körper. Es war kalt und höhnisch. „Und das ist der alte Sprechende Hut!" Jetzt, wo er dies sagte, erkannte Lily den schmutzigen, alten Sprechenden Hut. „Das ist was Dumbledore euch als Verteidigung schickt! Ein Singvogel und ein alter Hut! Fühlt ihr euch mutig, Lily und Harry Potter? Fühlt ihr euch beschützt?"

Weder Lily noch Harry antwortete. Denn Lily erinnerte sich an etwas, das Tom Riddle offensichtlich nicht realisiert hatte. Phönixe konnten heilen. Sollte sich jemand verletzen, dann würde derjenige geheilt werden können. Aber dies würde Lily nicht verraten. Sie brauchte diesen Vorteil mit dem Tom nicht rechnete.

„Jedenfalls, zur Arbeit", wechselte Riddle das Thema, „Lily, wir haben uns einmal in deiner Vergangenheit, meiner Zukunft getroffen. Harry, du und ich zwei Mal. Ihr habt immer überlebt. Was ist euer Geheimnis? Je länger ihr spricht, desto länger bleibt ihr am Leben."

Es war Lily bewusst, dass auch wenn Harry und sie stundenlang sprachen, sie im Endeffekt keine großen Chancen hätten. Riddle hatte Harrys Zauberstab und, obwohl Lily einen Zauberstab hatte, würde sie in einem Duell nicht besonders nützlich sein. Auch Fawkes und der sprechende Hut hatten bestimmt keinen nützlichen Sinn. Währenddessen wurden Toms Umrisse immer fester und Ginny wurde immer kälter. Bald wäre die jüngste Weasley tot, worüber Lily nichts machen konnte. Sie fühlte sich hilflos. Nutzlos.

„Niemand weiß, wieso du deine Kräfte verloren hast, als du uns angegriffen hast", sprach Harry stattdessen, „Ich weiß es selbst nicht. Aber ich weiß, wieso du uns nicht umbringen konntest. Unsere Mutter ist gestorben, um uns zu retten. Unsere normale muggelgeborene Mutter", es war ungewohnt, Harry in der Mehrzahl sprechen zu hören, „Sie hat dich aufgehalten, mich zu töten. Und ich habe die wahre Form von dir gesehen! Du bist nur gerade noch am Leben! Das ist wo deine ganze Kraft hinverschwunden ist! Du versteckst dich! Du bist hässlich! Du bist schrecklich!"

Daraufhin musste Tom ein Lächeln erzwingen. „Also. Eure Mutter ist gestorben, um euch zu retten. Ja, das ist ein starker Gegenzauber. Ich verstehe nun – es gibt doch nichts Besonderes an euch. Ich habe mich gewundert, versteht ihr? Denn es gibt eine komische Ähnlichkeit zwischen uns. Alle drei Halbblüter, Waisenkinder und wohl die einzigen Parselmünder in Hogwarts nach Slytherin selbst. Aber anscheinend war es doch nur Glück, das euch gerettet hat. Das war alles, das ich wissen wollte."

Lily wartete darauf, wie Tom seinen Zauberstab hob, wobei sie ihren eigenen fester umklammerte. Doch sein Grinsen vergrößerte sich erneut. „Nun werde ich euch eine Lektion erteilen. Vergleichen wir die Kräfte Lord Voldemorts, Erbe Salazar Slytherins, gegen den berühmten Harry Potter, seine geheime Schwester und die besten Waffen, die Dumbledore ihnen geben kann!"

Nach einem belustigten Blick zu Fawkes und dem sprechenden Hut, ging Riddle ein paar Schritte weg von den Gryffindors. Er blieb zwischen zwei Säulen stehen, während er in das gigantische Gesicht Slytherins blickte. Riddle öffnete seinen Mund und sprach mit einem Zischen in dem Unterton seiner Stimme:

Spreche mit mir, Salazar Slytherins, größter der vier Gründer!"

Slytherins riesiges Gesicht bewegte sich, als sein Mund sich öffnete, um ein großes, schwarzes Loch zu bilden. Darin bewegte sich etwas. Etwas schlängelte aus seinem Mund.

Sofort schritten Lily und Harry ein wenig zurück, stießen allerdings gegen die Wand der Kammer. Angsterfüllt schlossen sie die Augen. Lily spürte einen leichten Windstoß, als Fawkes sie verließ. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Wenn sie könnte, würde sie selbst wegrennen. Aber Lily konnte Ginny nicht aufgeben.

Etwas Riesengroßes traf auf dem Boden auf. Ganz genau wusste Lily, was gerade geschah. Sie konnte sich vorstellen, wie der Basilisk auf Harry und sie zukam.

Töte sie!", befahl Riddle der Schlange. Darauf hörte Lily, wie der Basilisk auf sie zukam. Spürte, wie der Boden unter ihr bebte, als die Riesenschlange ihren Weg zu den Gryffindors bahnte. Blind spürte Lily, wie Harry ihre Hand nahm und sie mit sich zog. Harry stolperte, sodass Lily mit ihm zu Boden fiel. Ein metallischer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus, den die Snape allerdings versuchte, zu ignorieren.

Ein lautes Zischen ertönte, als der Schwanz der Schlange die Schüler gegen die Wand schleuderte. Ein Brennen in ihrem linken Arm signalisierte Lily, dass sie blutete. Sie machte sich für den nächsten Schlag bereit, doch stattdessen schrie die Schlange so laut, dass es klang, als hätte sie Schmerzen. Da Lily es nicht helfen konnte, öffnete sie ihre Augen und erkannte, wie Fawkes mit dem Basilisken kämpfte. Auf einmal starrte der Basilisk zu ihr und sie erwartete schon, auf den Boden zu fallen, als aber aus seinen Augen Blut strömte. Er war blind.

Nein!", schrie Riddle, „Lass den Vogel! Lass den Vogel! Die Kinder sind hinter dir! Du kannst sie riechen! Du kannst sie hören! Töte sie!"

Ohne zu denken sprintete Lily los, wobei sie hoffte, dass Harry ihr folgte. Noch nie in ihrem Leben war sie so schnell gerannt. Um den Basilisken herum in Richtung eines hochragenden Felsens. Kurz blickte sie zurück und erkannte, wie Harry noch dort stand. Er hatte den sprechenden Hut in der Hand und plötzlich erschien ein Schwert.

Ihre Blicke trafen sich für eine Millisekunde. Sein Blick deutete Lily an, zu rennen. Dies tat sie. Sie rannte die letzten paar Meter zu dem Felsen, ehe sie begann, zu klettern. Das Gestein war rutschig, weshalb Lily aufpassen musste, ihre Hände und Füße richtig zu platzieren. Nach einigen Minuten schaffte sie es endlich auf den Felsen. Ihre Hände bluteten bereits. Sofort blickte sie zurück zu Harry, der mit dem Schwert gegen den Basilisken kämpfte.

Lily unternahm das allererste, das ihr einfiel. Sie nahm ihren Zauberstab zur Hand, den sie auf das Gesicht Salazar Slytherins zeigte, vor dem der Basilisk sich befand.

„Bombarda!", schrie sie den stärksten Zauberspruch, den sie kannte. Slytherins Gesicht explodierte und einige Steine bröckelten hinunter. Stärker war ihr Zauberstab wohl nicht. Aber stark genug.

Das Geräusch ließ die Schlange weg von Harry zu dem Ursprung des Geräusches schlängeln. „Harry, jetzt!", rief Lily ihrem Großcousin zu, bereute die Worte allerdings sofort. Der Basilisk hatte sie gehört und schleuderte seinen langen Schwanz um sich her, bis er gegen Lily stieß.

Schreiend fiel sie vom Felsen. Mit dem Kopf prallte sie gegen den steinernen Boden. Lily hörte noch, wie Harry „Nein!" schrie, bevor alles schwarz wurde.

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