~𝙳𝚒𝚎 𝚃𝚞̈𝚛 𝚣𝚞𝚖 𝚁𝚎𝚜𝚝 𝚍𝚎𝚛 𝚆𝚎𝚕𝚝~

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Ich mache beim Schreibwettbewerb von Elena_Stylinson28 mit und das hier ist mein Beitrag.
Das Genre:
Fantasy
Kurze Beschreibung:
In meiner Kurzgeschichte geht es um Anaya und Jaro, die in einer Stadt leben, die von einer riesigen Mauer umgeben ist, sodass niemand die Stadt verlassen, oder in sie hineintreten kann. Und obwohl die beiden ein völlig gegensätzliches Leben führen, entscheiden sie sich dafür einen gemeinsamen Fluchtversuch zu starten.

💛~Ich hoffe das passt so~💛

Die Tür zum Rest der Welt

„Der beste Weg, um Gefange von einem Ausbruch abzuhalten ist sie nicht wissen zu lassen, dass sie sich in einem Gefängnis befinden", flüsterte er mir in mein Ohr. Ich spürte seinen Atem an meinem Gesicht und bekam eine Gänsehaut, die mich vor Angst erstarren ließ.

„Und was bedeutet das für mich?", wisperte ich zurück. Meine Stimme klang zerbrechlich und ziemlich ängstlich. Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte stark zu sein und einen Ausweg aus dieser desolaten Situation zu finden, verspürte ich in diesem Moment weder Hoffnung noch Zuversicht.

„Das bedeutet, dass du nun die Möglichkeit hast zu fliehen, wenn du couragiert genug dafür bist", erwiderte er raunend und ließ seine dunkelgrünen Augen wachsam über die berechnend volle Straße gleiten.
Er strafte jeden, der es auch nur wagte ihn schief anzugucken mit einem mörderischen Blick und grinste diabolisch in die Gesichter derer, die sich trauten seinen Blick zu erwidern.

Es war eine Maske die er aufgesetzt hatte. Eine Maske, die nur von ihm abfiel, wenn er sich in Sicherheit wägte oder sich in seiner fulminanten Wohnung verschanzte.

„Wieso erzählst du mir das alles?", fragte ich ihn mit Staunen in meiner Stimme. Er hätte mich ebenso gut hier drinnen versauern lassen können. Er schuldete mir nichts.

„Die Wahrheit ist,", begann er mit martialischem Gesichtsausdruck, „dass ich keine Ahnung habe. Aber ganz egal ob ich nun einen spezifischen Grund dafür habe oder nicht, werde ich dich hier nicht im Stich lassen, Anaya."
Seine Worte waren wie Sonnenstrahlen für mein Herz.

„Aber wie um alles in der Welt, sollen wir entkommen?", fragte ich mit Zweifel in der Stimme.
Für einen kleinen Moment glaubte ich Jaro's sorgfältig aufgebaute Fassade bröckeln zu sehen, ehe er sie wieder aufrecht erhielt.

„Es wird keine leichte Aufgabe werden. Aber wir müssen über diese Mauer kommen", entgegnete Jaro mit festem Willen. In seinem Gesicht, sah ich nichts außer harte Entschlossenheit und unwiderrufliche Zuversicht.

Mein Blick glitt zu der hohen, grauen Mauer, die die Stadt umschloss. Hoch und unerschütterlich ragte sie weit hinauf und duldete keinen Widerstand und keine Diskussion.
Es war gefährlich sich dem regierenden König zu widersetzen oder entgegen aller Gesetze die Stadtmauer hinter sich zu lassen. Die Bewohner unserer Stadt waren blind für das, was hier vor sich ging. Es wurde Zeit sie aufzuwecken.

„Aber wir können die anderen Menschen doch nicht einfach hier drinnen zurücklassen. Wir müssen sie warnen!", widersprach ich ihm. Jaro sah mich mit Finsternis in den Augen an und überlegte eine Weile, ehe er mir antwortete.
„Es ist nicht gut auf der Straße über sowas zu sprechen, Anaya. Wir treffen uns in genau drei Stunden in meiner Wohnung. Komm so unauffällig wie möglich und achte darauf, dass dir niemand folgt", wisperte Jaro in mein Ohr.

Ich vermochte nicht mehr zu tun, als zu nicken und dann so schnell mich meine unbeholfenen Beine trugen, zurück in die Mitte der Straße zu gehen und anschließend so schnell wie möglich in eine kleinere Gasse einzubiegen.

Seit Jahren terrorisierte der König diese Stadt. Er ließ niemanden hinaus und niemanden hinein. Und die Bewohner verschlossen entweder ihre vor Angst erblindeten Augen davor oder aber sie unterstützen den König auf unerklärliche und grauenhafte Weise, um an Privilegien zu gelangen.
Da blieb kaum Platz zu atmen für Leute wie mich. Leute wie uns. Leute, die sich trauten ihren Kopf aus der Menge zu heben, um diese Stadt zu befreien.

Die restlichen drei Stunden bis zu unserem Treffen verbrachte ich in meiner tristen Wohnung, die noch nicht einmal für die Mittelschicht von Duarelf, der fürchterlich beschränkten Stadt im mittleren Westen, gut genug war.
Die fast schon morschen Holzdielen gaben ein beängstigendes Quietschen von sich, als ich über sie drüber lief und mich auf mein platzbeschränktes Bett warf.

Ich fühlte mich, als würden Millionen kleine Ameisen über meinen Körper krabbeln, während ich dort saß und wartete.
Obwohl ich mich still und beinahe regungslos verhielt, tobte ein unbezähmbarer Sturm in meinem Herzen und ließ mich fast glauben, vor Aufregung zu Grunde gehen zu müssen.

Ein paar Minuten vor der vereinbarten Zeit hüllte ich mich in einen schlichten, unauffälligen Mantel und eilte zur Tür hinaus. Ich hatte große Mühe mich langsam fortzubewegen und nicht aufgekratzt oder nervös zu wirken, während ich durch Gassen und große Straßen lief.

Vor Jaro's Tür blieb ich stehen und hielt einen Moment inne. Konnte ich ihm vertrauen? Würde er eine Möglichkeit finden diese Stadt von unserem König zu befreien?
Es war egal, ob er es konnte oder nicht. Wir mussten es probieren. Denn ansonsten würde diese verheerende Diktatur niemals enden.

Mit hektischen Fingern und ungeduldigem Herzen, klopfte ich an die braune Holztür und hoffte inständig, er würde endlich öffnen und mich hereinbitten.
Als ich die Tür schließlich aufgehen sah atmete ich erleichtert aus, denn auf Jaro's ernstem Gesicht sah ich noch immer die Hoffnung und die Ehrlichkeit, die man genau erkennen konnte, wenn man versuchte hinter seine Fassade zu blicken.

Schweigend ergriff er meine Hand und zog mich in seine pittoreske Wohnung.
Im malerischen Flur hingen sagenumwobene Gemälde und bedeutsame Kunstwerke aus alter Zeit, die ich mit aufmerksamen Augen und großer Neugierde bestaunte.

Jaro war ein Wachsoldat von Duarelf und verdiente dementsprechend auch viel Geld. Er konnte sich diesen Lebensstil leisten und schien es auch mit voller Wucht auszukosten, solch ein Leben zu führen.
Aber wenn man ihn gut kannte, dann wusste man, dass das alles nur der Tarnung diente.
Jaro würde eines Tages viel dazu beitragen den König von Duarelf zu stürzen und die limitierten Bewohner zu befreien.

Jaro führte mich in ein mit seidenweichen, weißen Gardinen ausgehängtes Zimmer. Riesige Regale mit unbeschreiblich interessant aussehenden Büchern standen an den Wänden und ein bequem dreinschauendes Sofa säumte ein großes Fenster. Jaro bat mich Platz zu nehmen und setzte sich anschließend ebenfalls nieder.

„Ich weiß, dass wir ein riesengroßes Risiko eingehen, wenn wir wirklich versuchen zu entfliehen.", begann er mit sorgenvoller Miene zu erzählen. Ich nickte gedankenverloren.
„Aber egal ob du mit mir kommst oder nicht, Anaya, wir werden nicht alle retten können. Ich weiß nicht wie genau es jenseits der Mauer aussieht, aber ich bezweifle, dass wir eine Möglichkeit finden werden um den König zu stürzen und wirklich jeden in dieser vermaledeiten Stadt zu retten.", erklärte er seine Gedanken und seufzte.

„Dessen bin ich mir bewusst, Jaro. Ich wünschte nur es wäre anders.", erwiderte ich und atmete tief durch. Diese prekäre Lage spitzte sich immer weiter zu und mit ihr stieg auch meine Anspannung. Das Schicksal hielt mein Herz in eisernem Griff und würde es nicht eher loslassen, bis wir es geschafft hatten und in Sicherheit hinter der Stadtmauer standen.

„Hast du einen Plan?", wollte ich wissen und hielt innerlich den Atem an. Meine Zukunft hing tatsächlich von seinen Gedankengängen ab. Ob das gut oder schlecht war konnte ich nicht sagen.
Dafür kannte ich ihn noch nicht gut genug.

„Im Ostteil der Stadt gibt es eine kleine, geheime Tür, die hinaus aus der Stadt führt. Jede Nacht halten dort zwei Soldaten Wache. Wenn wir den richtigen Tag abpassen, dann sollte es uns gelingen sie zu überrumpeln und fliehen zu können.", meinte Jaro nachdenklich und musterte mich streng.
Auch für ihn war es ein großes Risiko mir zu vertrauen. Ich hätte ebenso gut eine Spionin des Königs sein können.

„Was meinst mit den richtigen Tag abpassen?", fragte ich verwirrt. Waren nicht alle Tage gleich riskant und gefährlich?

„Ich weiß, wann wer Dienst hat und kann nachschauen, wen ich am leichtesten überrumpeln kann. Wenn ich nachfrage ob ich in den nächsten Tagen selbst Wache halten kann, wäre das zu auffällig. Ich werde meistens für andere Bezirke eingesetzt.", erklärte Jaro mit unglaublicher Gelassenheit.

Nach vielen Detailbesprechungen und dem Austauschen von Kleinigkeiten und Bedenken, empfahl ich mich mit einer adäquaten Verabschiedung und ging meines Weges.

Es war, als würde mich der Wind der Freiheit umgeben, als ich an diesem Tag nach Hause ging. Ein neuer Gedanke der Hoffnung hatte mich in seine Schlingen geschlossen und ich glaubte an die Zukunft.
Dieses neugewonnene Gefühl, war mir sehr neu und gefiel mir außerordentlich gut. Ich hätte mich daran gewöhnen können.

Die Tage zogen ins Land und hinterließen einen seltsamen Beigeschmack.
Jaro und ich vereinbarten schließlich einen Tag, an dem wir fliehen wollten. Angespannt und beunruhigt wartete ich im Schatten der Bäume am Waldrand und beobachtete wie die zwei Wächter vor der fast unsichtbaren Tür hin und her gingen.

In den groben Händen hielten sie Schwerter und ihre kritischen Augen musterten den Wald, als rochen sie bereits die Bedrohung, die von Jaro und mir ausging.
Ich war keine gute Kämpferin, aber ich hatte schließlich einen Beschützer an meiner Seite.
Trotzdem gefiel es mir gar nicht, mich so blind auf ihn verlassen zu müssen.

Jaro hatte mir versprochen die Wächter nicht zu töten, sondern lediglich so weit zu verletzen, dass sie uns nicht folgen würden. Es gefiel mir absolut nicht, dass wir auf eine solche Grausamkeit zurückgreifen mussten, aber ich musste zugeben, dass auch ich keinen anderen Ausweg sah.

„Du wartest hier, hörst du? Ich habe kein Interesse dran dich gleich vor ihnen retten zu müssen, weil du zu leichtsinnig warst.", verlangte Jaro mit unerschütterlicher Miene. Ich nickte stumm und sah zu, wie er mit dem Schwert in der Hand und einem gequälten Gesichtsausdruck auf die beiden Wächter zuging.
Diese Soldaten waren keine Unschuldslämmer, aber auch ihm ging es gegen den Strich, dass er sie ernsthaft verletzen musste, um zu entkommen.

Mit beängstigender Präzision und einer beeindruckenden Geschwindigkeit, hieb er mit seinem Schwert auf die beiden ein, sodass sie verletzt und blutend zu Boden gingen. Sie hatten nicht mit einem Angriff seinerseits gerechnet, sodass sie sich nicht wehren konnten.

Jaro winkte mich an sich heran und öffnete die Tür mit einem lauten Ruck. „Ich blase in diese Pfeife, dann wird bald Hilfe für die beiden eintreffen. Ich will ihren Tod nicht verantworten.", sagte Jaro und blies dann mit ungeheurer Kraft in das kleine Rohr, sodass ein lauter Pfiff durch die kühle Nachtluft hallte.

So schnell er die Wachmänner angegriffen hatte, so schnell nahm er auch meine Hand und zog mich hinter sich her, sodass wir die beengenden Mauern von Duarelf hinter uns ließen und hinaus in die Freiheit der Nacht preschten.

Erleichtert atmete ich die frische Luft ein.

Ich war befreit.

Doch was stellt man mit neugewonnener Freiheit an?

Dieser Text hat 1699 Wörter

Ich weiß, offene Enden sind nervig 😉

💛~Danke für lesen, ich hoffe es hat dir trotzdem gefallen ~💛

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