107.

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"Nun seht euch an, wer endlich da ist!", ruft Sam mir schon von weitem zu und breitet die Arme aus. "Es ist Ende Juli und Ophelia Rosethorn hat endlich Zeit!"
Er steht mit seinen weißen Bootschuhen an Deck des kleinen Segelschiffs, an dessen Bug seichte Wellen plätschern.

Eigentlich habe ich den Mendota See vermisst. Ich weiß nicht, warum es so lange gedauert hat, hierher zurückzukehren.
Ich fülle meine Lungen mit der herrlich klaren Luft und schließe die Augen.
Seit Tagen habe ich die Sonne nicht mehr in meinem Gesicht gespürt. Vielleicht ist das hier genau das Richtige, das was ich brauche.

Das rede ich mir jedenfalls seit der dreißigminütigen Fahrt hierher ein. Denn es ist das Richtige. Für mich, für Dad, für meinen Freund Sam, den ich seit klein auf kenne, für alle beteiligten.
Es ist auch das Beste für Jace.
Nach meiner kurzen Nachricht an ihn, wird er denken, dass ich zur Besinnung gekommen bin, erkannt habe, was für ein Fehler es war, mich auf ihn einzulassen.

Aber ich bin immer noch für ihn da. Als Freundin.
Das habe ich ihm versprochen und nur wegen dieses Versprechens tue ich, was ich tue: Ich neige meinen Kopf und lächle.
"Lassen Sie mich an Bord, Käpt'n?"

"Aber selbst verständlich, my Lady. Wir ankern schon seit Beginn des Monats hier und warten hoffnungsvoll auf Sie!"
Er streckt seine Hand aus, bietet sie mir galant an.
Sein weißes Shirt mit den blauen Streifen, die das Kleidungsstück von der restlichen, gleißenden Umgebung abgrenzen, rutscht dabei hoch. Er scheint noch mehr Muskeln aufgebaut zu haben, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.

"Es tut mir wirklich leid, dass es nicht früher geklappt hat."
Verlegen streiche ich mir einige Strähnen hinter das Ohr.
Mit einem Ruck werde ich an Deck gezogen und bringe das ganze Boot zum Schwanken.
"Ach iow. Ich war froh, überhaupt einen Anruf von dir bekommen zu haben", lacht Sam und gibt meiner Schulter einen leichten Schubs.

Die Wellen unter uns gluckern, als würden sie über uns lachen.
Mit zusammengepressten Lippen stelle ich meine Korbtasche ab, in der sich alles befindet, was man für den perfekten Segeltag braucht.
Ich habe Mom sogar meinen Bikini mit aussuchen lassen.

"Wo kann ich dir behilflich sein?", frage ich in Richtung sich weit erstreckendem See.
Die kleinen Turbulenzen, die ich im Wasser erzeugt habe, haben sich wieder gelegt und wir befinden uns nun auf einer spiegelglatten Oberfläche.
Doch die wird wieder gestört, als Sam zu mir kommt und seinen Arm um mich legt.

"Du legst dich einfach in die Sonne und genießt die Aussicht. Ich bin heute dein Skipper."
Sein breites Grinsen zupft an meinen Mundwinkeln, bis diese nachgeben und ich ihn ebenfalls angrinse.
Sam schüttelt seinen Schopf und sein glattes Haar landet präzise auf seiner Stirn.

"Aye Aye ... Skipper."
Mein Lachen hört sich erzwungen an.
Ich hoffe, dass er es nicht bemerkt, aber Sam scheint dem keine Beachtung zu schenken oder er überspielt es oder ... er ist einfach nur so konzentriert darauf, uns nicht zum Kentern zu bringen, dass er Dingen wie meinem Lachen gar keine Aufmerksamkeit schenken kann.

Ich schaue ihm nach, wie er nach vorne geht und das Tau löst.
Als er beginnt, sich an den strahlenden Segeln schaffen zu machen, verziehe ich mich auf das Liegedeck.
Spätestens nach dem zweiten Mal als er in mich hineingerannt ist, war es offensichtlich, dass ich im Weg stand.

Ich beobachte das Ufer dabei, wie es sich immer weiter entfernt. Das helle Grün der Bäume und Wiesen um uns herum im Einklang mit dem tiefen Blau des Wassers.
Der Anlegersteg ist mittlerweile nur noch ein Strich im See, als Sam sich neben mir niederlässt.
Ich rutsche etwas herum, um ihn ansehen zu können.

Seine freundlichen Augen liegen auf mir, als er erneut seine Haare schüttelt und mit den Fingern durch sie streicht.
Was soll ich jetzt sagen?
Mein Blick gleitet über ihn und seine unbefleckten Schuhe, sie riechen praktisch noch nach neuem Gummi. Seine blaue Hose hat allerdings schon einen abgewetzten Rand.

Ich muss lächeln.
Er wird diese Schuhe aus demselben Grund tragen, aus dem ich den orangen Bikini in der Tasche habe. Weil unsere Eltern es für richtig erachteten.
Doch seine alte Segelhose ist Sam zu wichtig, um auf sie zu verzichten. Genau wie ich nicht auf mein ausgeblichenes Strandtuch verzichten wollte.

Sam füllt die Stille zwischen uns nicht. Er schaut mich einfach an, wie ich bemerke, als ich meine Augen wieder zu seinem Gesicht hebe.
Verlegen ziehe ich die Schultern an und lächle zurück.
Seine Sonnenbrille hängt im Kragen seines Shirts. Ich könnte ohne meine auf dem Wasser überhaupt nicht gucken. Die Sonne ist hier draußen auf so wundervolle Weise erbarmungslos grell.

Ein Räuspern erklingt.
"Also ... wie war deine Fahrt hier her?"
Ich runzle die Stirn.
"Ernsthaft? Was Besseres fällt dir nicht ein?"

Haben ihm seine Eltern etwa den gleichen Mist eingetrichtert wie mir?
Nur weil sie uns zusammen sehen wollen und verlangen, dass wir uns ja kein böses Blut mit dem jeweils anderen einhandeln, heißt das doch noch lange nicht, dass unsere Freundschaft und die sonst so entspannte Stimmung zwischen uns darunter leiden muss.

Sams gute Miene verrutscht für einen Augenblick. Er beginnt zu stammeln und nestelt seine Sonnenbrille vom Kragen los, bevor er sie sich aufsetzt.
"Schon gut, Sammy, ich mache doch nur Spaß. Die Fahrt war wie immer."
Der blonde Junge gibt ein 'Oh' von sich und schiebt seine Sonnenbrille noch ein Stückchen höher.

Er ist nicht mehr entspannt.
Ich habe das Gefühl, dass meine Art Humor plötzlich keinen Platz mehr auf diesem Schiff hat, also werfe ich ihn über Bord.
"Verreisen du und deine Familie diesen Sommer noch?", frage ich, obwohl es mich nicht im geringsten interessiert, aber es ist ein Friedensangebot.

"Nein."
Seine Verkrampfungen lassen sichtbar nach.
"Mom und Dad haben einfach zu viel in der Firma zu tun. Erst gestern haben sie einen großen Auftrag hereinbekommen, weswegen sie vielleicht nach New York müssen. Aber im Winter wollten wir wahrscheinlich nach Afrika - ich gehöre also den ganzen restlichen Sommer dir - wenn du magst."

Der Blonde lacht verlegen.
Da ist sie wieder, die Verkrampfung in seinem sein.
Ich suche nach einer passenden Antwort und blicke auf den See.
Wir segeln wie in Zeitlupe über seine Oberfläche, machen dabei keinerlei Geräusche. Die temporären Wellen hinter uns sind alles, was uns als Eindringe in diesem Paradies verrät.

Jace würde es hier lieben.
Er mag die Ruhe, die Stille, den Frieden, den er nur in der Natur finden kann. Und in mir. Wenn er seinen Kopf in meinen Nacken legt und dabei die Augen schließt und wir einfach schweigen.
Ich habe früh bemerkt, im Park unter der Eiche, dass er sich nach diesem Seelenfrieden verzerrt.

Bei seinem alten Leben auf der Straße und den lauten Gedanken, die er haben muss, kein Wunder.
Ich seufze auf und schaue in den Himmel.
Wolkenlos. Strahlend blau und nur ein leichtes Lüftchen geht.
Hier würde er die Ruhe und Weite finden, die er sucht.
Und ich könnte sie genießen.

Ein Schmerz durchfährt mich, als ich mein Gegenüber anblicke. Es ist nicht Jace, es ist Sam.
Sam, der Junge, der für mich da war, schon immer. Es ist ihm gegenüber nicht fair, meinen Gedanken nachzuhängen und ihn aus meinem Kopf auszusperren. Ich sollte froh sein, dass er hier bei mir sitzt. Aber das bin ich nicht.
Und als er seine Hand nach meiner ausstreckt, will ich einfach nur ins Wasser springen und abtauchen.

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Song: The Sea - HAEVN (I know, I'm extra)

This is your daily reminder to watch YOUNG ROYALS! and no, I won't shut up about it becaut it is THAT amazing!

Meine Lieben, ein spätes Update, weil meine Mum heute Geburtstag hat & wir den Tag in der City verbracht haben (Museum, Essen gehen & Spaziergang am See (was ja eine lustige Parallele zum heutigen Kapi ist)) <3

Morgen geht die Schule für mich wieder los. kotz. Deswegen weiß ich nicht, ob ich morgen ein Kapi hinkriege, also wenn ich nicht hochlade ... Ihr wisst warum. Die ersten Tage sind ja bekanntlich immer schwer xD (Die Zeit ist so gerast!!!!!!!!!! Ich begreife das einfach nicht)

Ich hoffe, ihr hattet heute einen wundervollen Tag & ihr habt dieses Kapitel und die unterschwellige beruhigende Stimmung genossen <3

All my Love,
Lisa xoxo

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