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Jimin

"Willst du Sachen von mir haben?" ruft Yoongi aus seinem Zimmer, während ich mich im Bad schon aus meinen nassen Sachen schäle. Natürlich kann ich mir einen neckenden Kommentar nicht verkneifen "Nein! Ich puste meine trocken, danke!" rufe ich zurück und stelle mich unter die warme Dusche.

Wenn man vom Regen komplett durchnässt ist, oder im Winter nach einem kalten Tag draußen wieder nach Hause kommt, ist so eine heiße Dusche wirklich eine Wohltat. Also schließe ich lächelnd meine Augen und lasse das warme Nass auf mich runterprasseln, was mir direkt eine angenehme Gänsehaut über den gesamten Körper jagt. "Was hast du-... Ach du Heilige!" japst Yoongi, der plötzlich in der Tür steht und ich bedeckte schnell meinen Schritt mit meinen Händen. Super. Erst steht er nur mit einem Handtuch vor mir und jetzt stehe ich hier nackt. Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit.

"Dann sind wir jetzt wohl quit!" sagen wir auf einmal beide gleichzeitig und müssen direkt lachen, was die Situation gerade nurnoch halb so peinlich wirken lässt. "Ich hab dir Sachen von mir rausgesucht, ich leg sie hierhin." sagt er noch, bevor er das Bad immernoch grinsend wieder verlässt. Eigentlich ist ja nichts schlimmes daran, nackt zu sein, aber das eben hat mich doch ein wenig überrascht. Ich meine, ich trete jedes Mal nur in Jeans bekleidet auf, da sieht man meinen Oberkörper auch dauernd. Ja Jimin, rede dir das nur lange genug ein, dann ist es überhaupt nicht mehr peinlich.

Fertig mit meiner Dusche und in der kuscheligen Jogginghose plus Hoodie tapse ich aus dem Bad zurück ins Wohnzimmer und sehe den Älteren auf der großen Couch sitzen, während er wieder etwas in ein kleines Buch schreibt. "Du schreibst wieder?" frage ich neugierig und setze mich im Schneidersitz neben ihn, wobei ich mir die etwas zu langen Ärmel über die Hände ziehe. Meine Füße verstecke ich dabei unter meinen eigenen Beinen und irgendwie umständlich in der Sofaritze, denn leider hat Yoongi mir keine Socken dazugegeben und ich wollte nicht auch noch danach fragen.

"Allerdings." gibt er bloß zurück und schaut weiter konzentriert auf sein Buch. Ich will nicht unhöflich sein und ihn unterbrechen, also sehe ich mich von der Couch aus ein wenig im Raum um. Auf dem Fensterbrett fällt mir eine hübsche Figur auf, die einsam und allein umgeben von Pflanzen da rumsteht. Von Weitem sieht es aus, als hätte ein Kind diese Figur selbst gebastelt, aber ich finde sie wirklich hübsch. "Hat die schöne Figur da einen Namen?" platzt meine Neugier dann aber doch aus mir raus und ich schlage mir schnell die in den Ärmeln versteckten Hände vor den Mund. Yoongi sieht mich verwirrt an und folgt dann meinem Blick in richtung Fensterbrett.

"Du bist der Erste, der sie hübsch nennt." sagt er verwundert, steht auf und holt die kleine Figur. "Ich hab sie irgendwann einem kleinen Mädchen auf einem Flohmarkt abgekauft. Nanjoom und Taehyung hassen sie." erklärt er mir und seine Mundwinkel zucken leicht nach oben, während er den Gegenstand in seiner Hand betrachtet.

"Und wieso finden sie sie hässlich?" hake Ich nach und nehme ihm das Teil vorsichtig aus der Hand um sie näher zu betrachten. "Naja, sie ist halt nicht besonders schön. Die fünf Beine, die Schlangenhaut, naja..." "Also ich finde sie schön." unterbreche ich ihn und er sieht mich wieder verwirrt an. "Wieso? Sie staubig, hat zu viele Beine, hässliche Haut und ist halt... Anders?" und irgendwie macht es mich traurig, dass er so denkt. "Yoongi. Nur weil etwas anders ist, heisst das nicht, dass es nicht schön ist. Ganz im Gegenteil! Sieh es doch mal anders: Schau, es hat fünf Beine. Damit kann es auf jeden Fall schneller rennen, als seine Artgenossen. Und sieh hier, die Schlangenhaut. Damit kann es sicher super durchs Wasser gleiten." erzähle ich begeistert und lächle ihn fröhlich an.

"Wow, du bist echt anders, Jimin." sagt er erstaunt und sieht mich mit großen Augen an. Wahrscheinlich hat er garnicht gemerkt, was er da gerade gesagt hat, weswegen mir meine nächste Frage nur so aus dem Mund purzelt. "Und findest du mich auch hässlich?" was ihn direkt scharf die Luft einziehen lässt. "Was? Nein! Du bist wunderschön!" versucht er die Situation zu retten, klatscht sich nach kurzem realisieren, was er da gerade eigentlich gesagt hat, selbst die flache Hand vor die Stirn. "So.. So war das nicht gemeint, vergiss das wieder." rudert er zurück und nun kann ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen, weshalb er mich verstört ansieht. "Du hättest dein Gesicht sehen müssen!" pruste ich und kann mich vor Lachen kaum noch aufrecht halten.

Sein knallrotes Gesicht leuchtet schon fast in dem mittlerweile dunklen Wohnzimmer und wie aus dem Nichts wirft er mir eines der Sofakissen ins Gesicht, bevor auch er anfängt zu Lachen. Das geht eine ganze Weile so, bis ich aus dem Augenwinkel ein Keyboard erkennen kann, das hochkant an den Schrank gelehnt steht. Sofort springe ich auf und laufe darauf zu, bevor ich in die Hocke gehe und es neugierig betrachte. "Spielst du?" frage ich Yoongi und drehe mich zu ihm. Er nickt. "Ich kann spielen, ja. Aber das habe ich schon lange nicht mehr getan." gibt er ehrlich zu und kommt ebenfalls auf mich zu. "Würdest du etwas für mich spielen?" traue ich mich zu fragen und er seufzt, hebt das etwas eingestaubte Gerät aber hoch und pustet einmal darüber. "Aber nicht enttäuscht sein, wenn ich es nicht mehr so ganz hinbekomme.

Einige Momente später sitzen wir nebeneinander auf der Couch, das Keyboard vor uns auf dem Tisch. "Ich habe irgendwann mal eine Melodie komponiert, willst du sie hören?" fragt er unsicher und ich nicke hastig. "Ja bitte, gerne!" und schon beginnt er zu spielen. Die Melodie ist wirklich atemberaubend schön und so sanft, dass ich für einen kurzen Moment die Augen schließe und mich auf nichts anderes konzentriere. Nach einer guten Minute schlage ich meine Augen aber wieder auf und mir bietet sich ein Bild, das mich zufrieden seufzen lässt.

Yoongi sitzt da und spielt mit seiner ganzen Seele. Seine Augen sind geschlossen und seine Finger tanzen nur so über die Tasten. Und er lächelt.

In diesem Moment wird mir klar: Ich bin verliebt.

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Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben.
Mut bedeutet Angst zu haben und es trotzdem zu tun.
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