kapitel 15 : alles so kompliziert

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"Schon als Schülerin war Jean immer vorsichtig mit ihren Kräften. Sie war stets achtsam gegenüber anderen, als ob sie ständig fürchtete, zurückgelassen zu werden", durchbrach Charles die Stille in seinem Büro. April saß gegenüber, ihre Gedanken schienen tief in die Erinnerungen an Jean versunken zu sein, während Scott am Fenster stand und Logan wie üblich an der Wand lehnte.

"Gab es etwas, das wir hätten tun können, um sie zu retten?", fragte Scott leise. Professor Xavier seufzte leise. "Früher hätte Jean vielleicht zugestimmt", antwortete er und Logan meldete sich zu Wort, seine Stimme klang nach einem Mix aus Bedauern und Unverständnis. "Es muss doch einen anderen Weg gegeben haben. Warum hat sie das Flugzeug überhaupt verlassen?"

April spürte eine Mischung aus Schmerz und Verständnis in sich aufsteigen, als sie über Jeans Tod nachdachte. Ihre Lippen formten einen dünnen Strich, während sie nach den richtigen Worten suchte. "Sie traf eine Entscheidung, und ich bin sicher, jeder von uns hätte es genauso gemacht", erklärte sie schließlich. Doch in Wahrheit lastete Jeans Tod schwerer auf ihr, als sie zugeben wollte.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach die Stille, und Charles bat die Schüler, die vor der Tür gewartete hatten, herein. Scott und Logan nahmen das als Zeichen, das Büro zu verlassen, und auch April stand auf, um zu gehen. Doch bevor sie sich entfernen konnte, ergriff Jubilee plötzlich ihr Handgelenk. April blickte hinunter zu dem kleinen Mädchen, das sie mit großen Augen ansah.

"Es tut mir leid, dass ich so erschrocken bin...", murmelte Jubilee, ihre Stimme kaum hörbar. April lächelte sanft und kniete sich vor das Mädchen. "Es ist in Ordnung. Am Anfang habe ich mich selbst im Spiegel erschrocken. Ich hatte Angst vor mir selbst, wusste nicht mehr, wer ich war...", gestand sie.

Jubilee, neugierig, fragte weiter: "Wer hat dir das angetan?" Ein Moment der Stille folgte, und April spürte, wie die Erinnerungen an jenen schrecklichen Moment sie ergriffen und ihre Gedanken in eine düstere Vergangenheit zogen. Es war, als ob sie wieder dort wäre, inmitten des Chaos, mit dem Schwert Hela's bedrohlich auf sie zukommen, wie sie sich vor ihre Schwester geworfen hatte. Die Bilder flackerten vor ihrem inneren Auge, während sie versuchte, die Emotionen zu unterdrücken, die in ihr hochstiegen.

"April?" Die Stimme von Jubilee durchbrach die Stille und riss sie aus ihren Gedanken. Sie schüttelte leicht den Kopf, um sich zu sammeln, und zwang sich, zurück in die Gegenwart zu kehren.

"Ich kann darüber nicht sprechen", flüsterte April schließlich mit gebrochener Stimme. Die Erinnerungen waren noch zu frisch, zu schmerzhaft. Sie wusste, dass sie nicht in der Lage war, die Worte auszusprechen, die den Schrecken jener Nacht beschreiben konnten.

Jubilee sah sie mitfühlend an, ohne weiter zu bohren. Sie spürte die Schwere in der Luft und die Trauer, die April umgab. Mit einem sanften Lächeln legte sie ihre Hand auf Aprils Wange und lächelte sie leicht an, als Zeichen des Verständnisses. April zwang sich, einen Moment lang zu lächeln, dankbar für Jubilees stilles Mitgefühl. Sie wusste, dass sie diese dunklen Erinnerungen allein tragen musste, aber es tat gut zu wissen, dass jemand da war, der bereit war, sie zu verstehen, selbst ohne Worte.

Langsam richtete sich April auf und zwang sich, die Schwere in ihrem Herzen zu verdrängen. Sie wusste, dass sie stark bleiben musste, besonders jetzt, da sie vor den Schülern stand, die in ihr nach einem Vorbild suchten. "Ich sollte jetzt gehen, der Professor möchte sicher mit seinem Unterricht anfangen", sagte sie schließlich leise zu Jubilee und erhob sich, bereit, das Büro zu verlassen. Jubilee nickte zustimmend und sah ihr nach, während April einen letzten Blick zurückwarf, bevor sie den Raum verließ.

"Hör mal", vernahm April die Worte, als sie gerade den Flur betrat. "Sie hatte eine Wahl getroffen. Sie hat dich gewählt." Der Satz hallte in ihrem Kopf wider, während sie Scott davonziehen sah und beinahe in Logan hineingestolpert wäre. Ihr Herz pochte schneller, als sie sich ihm zuwandte und Logan bereits besorgt fragte: "Huh. April? Ist alles in Ordnung?"

Ihre Gedanken schienen in einer anderen Welt zu verweilen. "Ja... ja, ich denke, alles wird gut...", stammelte sie und hob den Blick zu ihm, unschuldig und zugleich voller Wirrwarr. Ein Lächeln spielte auf ihren Lippen, als sie fortfuhr: "Lass mich dich zur Tür begleiten."

Ohne ihm eine Chance zur Antwort zu geben, huschte sie an ihm vorbei, doch ihr Ziel war nicht die Haustür, sondern die Treppe zum Schlafzimmer. "Kommst du?", fragte sie und Logan folgte ihr.

Die Tür zum Schlafzimmer öffnete sich, und April ließ Logan eintreten, während sie ihm einen bedeutungsvollen Blick zuwarf. "Komm her und ich werde es dir erklären, aber sei gewarnt, es könnte dein Ende bedeuten", flüsterte sie mit einer Ernsthaftigkeit, die seine Neugier entfachte.

Logan hob eine Augenbraue und trat ein, das Zimmer von sanftem Licht durchflutet, das durch die halb geschlossenen Vorhänge fiel. Er setzte sich auf die Bettkante und sah sie erwartungsvoll an. "Mutation ist der Schlüssel zu unserer Evolution", begann April leise, ihre Stimme gefüllt mit Ehrfurcht und Faszination. "Durch Mutation haben wir uns von simplen Eizellen zu der dominanten Spezies in vielen Universen entwickelt. Es ist ein langwieriger Prozess, der tausende von Jahren dauert. Aber alle paar Jahrtausende macht die Evolution einen gewaltigen Sprung nach vorne."

Sie trat näher zu Logan, ihre Augen leuchteten intensiv. "Mit großer Macht folgt meist auch große Verantwortung", fügte sie hinzu, und Logan kommentierte ein: "Ich dachte, du wolltest mir etwas erklären und keine Biostunde geben?!"

April lächelte leicht, ein Hauch von Verständnis und Hoffnung in ihren Augen, als sie Logan's Kommentar hörte. Sie ließ sich neben ihm auf das Bett sinken, ihr Blick von einem fernen Glanz erfüllt, der im gedämpften Licht des Zimmers schimmerte. Ihre Worte klangen sanft, aber mit einer unübersehbaren Dringlichkeit, als sie begann: "Aber diese 'Biostunde', wie du es nennst, ist entscheidend für das, was ich dir erklären möchte."

Ihre Hand legte sich behutsam auf seine, ein zarter Hauch von Wärme und Verbundenheit, als sie fortfuhr: "Du musst verstehen, Logan, dass die Welt um uns herum so viel mehr ist, als wir mit bloßem Auge erfassen können. Ich habe gespürt, dass ich eine Verbindung zu etwas Mächtigem habe, etwas, das weit über unsere Vorstellungskraft hinausgeht und unser Schicksal lenkt." Logans Stirn runzelte sich, ein Ausdruck der Konzentration und des Bemühens, ihre Worte zu erfassen. "Was meinst du mit einer Verbindung zu etwas Mächtigem?", fragte er schließlich.

April atmete tief durch, spürte die Bedeutung ihrer Worte und die Schwere des Moments. "Es ist schwer in Worte zu fassen, Logan", begann sie, "aber ich habe Visionen und Träume, die mir zeigen, dass sich etwas von enormer Tragweite anbahnt. Etwas, das nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Zukunft entscheidend beeinflussen könnte."

Logans Interesse war geweckt, ein Funke der Neugier und des Respekts in seinen Augen. "Und was hat das mit mir zu tun?", erkundigte er sich schließlich. Ein sanftes Lächeln huschte über Aprils Lippen, ein Hauch von Zuversicht und Ergriffenheit in ihrer Stimme, als sie antwortete: "Du bist ein Teil dieses größeren Ganzen, Logan. Ich spüre, dass unsere Wege aus einem bestimmten Grund gekreuzt wurden, dass wir zusammenkommen mussten, um diesem Schicksal zu begegnen und es vielleicht sogar zu lenken." Logans Herz schlug schneller, als er die Gewichtung ihrer Worte erfasste, jede Silbe schien durch seinen Körper zu dringen und seine Gedanken zu durchdringen. "Was schlagen Sie vor, dass wir tun?", fragte er schließlich, sein Geist bereit, sich dem Unbekannten zu stellen, von dem April sprach.

Ein sanfter Hauch von Entschlossenheit glitt über Aprils Blick, als ihre Hand ruhend und fest auf Logans Schulter lag, ehe sie sich behutsam auf seinen Schoß setzte. Die Berührung seiner Haut durchdrang sie mit einem Gefühl von Vertrautheit und Unausgesprochenem. Doch in diesem Augenblick ergriff Logan plötzlich ihre Handgelenke, und April erstarrte in ihrer Bewegung, als hätte seine Berührung sie in einem unerwarteten Moment eingefangen.

"Lasst uns einfach Freunde bleiben", flüsterte Logan leise, ihre Stirnen sich beinahe berührend, während seine Worte den Raum erfüllten und ein Echo des Bedauerns hinterließen. Doch als die Worte verhallten, wich April einen Schritt zurück, ihre Augen voller Zweifel und innerer Zerrissenheit. "Freunde?" wiederholte sie leise, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern in der Stille des Raumes, doch ihr Herzschlag war laut genug, um das Schweigen zu durchbrechen. Logan sah sie mit einem Ausdruck durchdringender Traurigkeit an, als er fortfuhr: "Du bist verwirrt... deine engste Vertraute ist fort, und du suchst nach Ablenkung..." Seine Worte hingen schwer in der Luft, getränkt von einem Schleier des Bedauerns und der Erkenntnis über die Tragödie des Verlustes.

"Was?", entfuhr es April verwirrt, und sie sprang förmlich von seinem Schoß, als hätte seine Bemerkung sie aus einem Traum gerissen. "Aber du wolltest es doch..." Ihre Stimme war ein Flüstern, das in der Stille des Raumes widerhallte, während sie versuchte, die Worte zu verstehen, die zwischen ihnen standen wie ein undurchdringlicher Schleier. Logan hob den Blick, seine Augen erfüllt von einem Schimmer des Schmerzes, und antwortete mit einem Hauch von Bitterkeit: "Und du warst diejenige, die meinte, es würde mich mein Leben kosten." Seine Worte trafen sie wie ein Schlag, und April verbesserte ihn mit einer Intensität, die ihre eigene Verzweiflung widerspiegelte: "Könntest! Du bist kein Mensch, du bist ein Mutant!" Die Worte hallten in der Stille des Raumes wider, gefüllt mit einer Mischung aus Verzweiflung, Verwirrung und der tiefen Wahrheit, die zwischen ihnen lag wie ein unüberwindbarer Abgrund.

Ein Flackern der Entschlossenheit glitt über Aprils Gesicht, als sie die Worte von Logan aufnahm, gefolgt von einem Ausbruch emotionsgeladener Energie. "Raus hier!", fauchte sie, ihre Stimme durchdrungen von einer Mischung aus Zorn und Verletztheit, während sie ihn mit einer unerwarteten Stärke aus ihrem Zimmer schob, ihre Hand fest gegen seine Brust gedrückt. Die Tür schloss sich mit einem gedämpften Knall hinter ihm, und sie blieb einen Moment stehen, um die Schwere der Stille zu spüren, die sich über den Raum legte.

Dann, als wäre eine unsichtbare Kraft sie angetrieben, wandte sie sich abrupt ab und hastete ins angrenzende Badezimmer. Das Wasser prasselte laut, als sie den Hahn aufdrehte, und der Dampf begann sich langsam im Raum zu sammeln, während sie dem Spiegel entgegeneilte und ihr eigenes Spiegelbild betrachtete. "Was hast du nur getan?", flüsterte sie, ihre Stimme brüchig vor unterdrückten Tränen, während ihr Herz wild in ihrer Brust pochte und ihr Atem stockte.

Ihr Blick fiel auf die Tränen, die langsam über ihre Wangen liefen, und sie wischte sie energisch weg, als könnte sie auf diese Weise auch die Schmerzen und Zweifel vertreiben, die sie quälten. Doch selbst im Spiegel konnte sie nicht vor der Wahrheit fliehen, die sie mit jedem Augenblick mehr zu erdrücken schien. "Warum ist alles so kompliziert?", fragte sie sich selbst, die Worte kaum mehr als ein Flüstern, das von den Wänden des Badezimmers widerhallte.

Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen das Waschbecken, ihre Hände krampfhaft um den Rand geklammert, während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und sich von dem Sturm der Gefühle zu befreien, der sie gefangen hielt. Doch selbst in der vermeintlichen Sicherheit ihres Badezimmers konnte sie nicht vor der Realität fliehen, die unaufhaltsam auf sie zukam und sie zwang, sich den Herausforderungen zu stellen, die das Leben ihr bot.

~~~

April saß an ihrem geheimen Rückzugsort, einem Ort, den sie aufsuchte, um dem Trubel des Schulalltags zu entfliehen und ihre Gedanken zu ordnen. Dieses Mal fand sie sich am höchsten Fenster der Schule wieder, auf der Fensterbank außen, umgeben von einem Hauch frischer Luft und dem sanften Licht des Tages, das durch die Scheiben drang. Ihr Lieblingsbüchlein lag geöffnet auf ihrem Schoß, doch ihre Gedanken schweiften weit weg.

"Heute wird alles anders sein, so wie es sein muss", flüsterte sie leise vor sich hin. Diese Worte hatten sich zu einer Art Mantra entwickelt, das sie seit dem Moment wiederholte, als Logan sie zurückgewiesen hatte. Seitdem hatte sie beschlossen, neu anzufangen und sich dem Schicksal zu widersetzen, das sie bisher verfolgt hatte. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seit sie das letzte Mal nachdachte, wie lange genau, vermochte sie nicht zu sagen.

Plötzlich wurde ihre innere Einkehr durch eine Stimme unterbrochen. "Alles in Ordnung?" April schaute auf und erblickte Logan, der in der Tür des Dachbodens stand. Ein kurzer Moment des Zögerns, dann antwortete sie knapp: "Ja", und verstaut schnell ihr Buch in ihrem Rucksack. Als sie an ihm vorbei in den Flur schlüpfte, folgte er ihr sofort.

"Du gehst mir aus dem Weg. Du vernachlässigst das Training. Da stimmt doch etwas nicht", bemerkte er, während er ihr hinterher eilte. April wandte den Blick nicht ab, sondern ging weiter, an einigen neugierigen Blicken vorbei. "Wenn ich den Kerl vögel, auf den ich stehe, töte ich ihn vielleicht. Ansonsten ist alles in Ordnung", erwiderte sie, ihre Worte mit einem Hauch Sarkasmus gewürzt. Sie war sich bewusst, dass dieses Gespräch im Schulklatsch die nächste Runde drehen würde, aber das kümmerte sie wenig.

"Das ist unfair!", zischte Logan und griff nach ihrem Arm. April ließ sich jedoch nicht einschüchtern, sondern entzog sich seinem Griff mit einem entschlossenen Ruck. "Habe ich dich jemals bedrängt? Nein, das warst du. Habe ich dir je Vorwürfe gemacht? Nein, das warst auch du!", konterte Logan energisch. "Du bist ein typischer Kerl, Logan. Seit dem Moment, als du mich zum ersten Mal gesehen hast, hast du nur eine Sache im Kopf. Und dann, wenn ich es will, weist du mich ab!" Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen und ging weiter, ihre Gedanken und Gefühle in einem Wirbelsturm durcheinander.

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