What I know now - Beetlejuice

23.

How to be a Mochi (and how to traumatise a toddler)

"Wirst du den ganzen Abend jetzt schmollen?"

Namjoon blickte belustigt zu Jimin, welcher sich beleidigt die Decke über den Kopf geschlungen hatte. Der Junge hatte sich komplett in das weiche Laken eingehüllt, sodass nur noch sein Kopf herausschaute.

"Ich mag keine Horrorfilme", murrte Jimin frustriert. Die dicken Wangen hatte er aufgeblasen, die Stirn in Falten gelelgt. Namjoon fand dass er in seinem flauschigen Kokon mit dem herauslugenden blonden Strähnen viel zu niedlich aussah.

Nicht bedrohlich, wie Jimin eigentlich wirken wollte.

"Ach komm schon, nur ein Horrorfilm und danach werden wir uns von mir aus Barbie Marzipan ansehen." Erstickt aufschreiend schmiss Jimin die Decke von sich und wandte sich abrupt an den Älteren. "Es heißt Barbie Mariposa, du unkultivierter Affe!"

Namjoon schmunzelte bloß belustigt und fuhr sich durch das dichte braune Haar. Als sein Shirt dabei etwas hochrutschte, musste Jimin all seine Willenskraft darauf fokussieren, nicht hinunter zu schielen.

"Ist ja gut. Nach diesem Film sehen wir uns Barbie Mariposa an", Joon rückte etwas höher am Bettgestell und lehnte den Rücken bequem gegen das kühle Holz. Jimin hingegen musste sich zu erst ein Kissen schnappen und dieses unter sich legen, bevor er ganz langsam gegen das Bettgestell senkte.

Sein Rücken pochte dabei bei jeder winzigsten Bewegung.

"Warum magst du eigentlich keine Horrorfilme?" Namjoon starrte den Fernseher an und drückte auf einige verschiedene Knöpfe, bis grell das Netflix Logo aufleuchtete. "Hast du etwa Angst?" Ein schelmisches Schmunzeln wurde an Jimin gesandt, was dieser mit einem beleidigten Zungenrausstrecken kommentierte.

"Ich habe keine Angst", naja, jedenfalls war das nicht der Hauptgrund, "Ich mag bloß keine Gewalt." Freudig presste Namjoon eine weitere Taste und in hässlicher roter Schrift erschien groß 'Friday the 13th' als Titel auf dem Fernseher.

"Ah ja, Yoongs hat mir bereits erzählt, du wärst praktisch umgekippt, als Hobis Nase gebrochen wurde", ein amüsiertes Kichern folgte der Aussage. Jimin pustete die Wangen auf und griff nach einem Mochi, welcher Tae und Kook ihm geschenkt hatten.

"Er hat so viel geblutet, man hätte annehmen können, er würde gleich an Blutverlust sterben!", verteidigte sich Jimin. Eine Gänsehaut rann über seinen Nacken, als er wieder an die krumme Nase des Anwalts dachte. Schaudernd biss er in seinen weichen Mochi.

Taetae hatte ihm seine Lieblingsmochis mit den Erdbeeren und der Schokoladenfüllung gekauft. Fast entkam seinen mit Puderzucker versehrten Lippen ein heiseres Stöhnen, als der süßliche Geschmack seiner Lieblingssüßigkeit seinen Mund erfüllte.

"Also hast du bloß Ekel vor Blut?" Namjoon streckte eine Hand aus, um selbst nach einem Mochi zu greifen, doch Jimin stibizte eilig den ganzen Teller und stellte ihn links neben sich, wo Joon die Leckereien nicht erreichen konnte.

Jimin blickte kurz hoch, als die Protagonisten im Film anfingen zu schreien. Zu seinem Glück hatten sie sich wohl bloß erschreckt. Seine braunen Augen richteten sich wieder zu Namjoon und er biss erneut in seinen zuckrigen Mochi.

Namjoon sah fasziniert zu, wie Jimin die Leckerei in seinen Mund steckte, wobei seine Wangen jeweild die Größe von zwei Mochis bekamen. Der Kleine war ja schon süß.

"Nee, ist nicht nur Ekel vor Blut. Ich kriege regelrecht Schwächeanfälle und muss kotzen, wenn ich Gewalt jeglicher Form sehe." Der Blondschopf nuschelte um einen halben Mochi herum und blinzelte Namjoon aus riesigen Augen an. 

Puderzucker klebte an seinen trockenen Lippen und seiner Nasenspitze. Namjoon betrachtete wie sich der Zucker auf seiner Wunde sammelte und streckte zögerlich die Hand aus, strich zärtlich über die kleine Verletzung an seinem Mund.

"Hast du das schon immer gehabt? Ekel vor Gewalt?" Namjoon konnte sich gut vorstellen, dass der Polizist nie gut im Umgang mit Gewalt gewesen war. Jungkook hatte ihm öfters in den Ohren gelegen, Jimin sei viel zu naiv und gutgläubig für den brutalen Job den die beiden hatten.

Jimin griff nach einem weiteren Mochi und stopfte sich auch davon mehr als die Hälfte in den Mund. Hektisch kauend blickte er hoch zum Fernseher, sah jedoch sofort wieder weg, als eines der Kinder schreiend vor einem Mörder wegrannte.

"Als ich klein war wurde meine Mutter umgebracht", Jimin leckte sich ungestört die Finger, als hätte er Namjoon gerade bloß übers Wetter berichtet und nicht ihm offenbart, dass seine Mutter ermordet wurde.

Namjoons Augen weiteten sich augenblicklich und sein Hals schnürte sich zusammen. Scheiße. Was sollte er denn jetzt sagen?! Dass es ihm leid tat?! Wäre das doof? Was erwartete Jimin nun von ihm?

"Brauchst nicht so angespannt zu sein, ich war bloß zehn Monate alt, ich erinnere mich nicht an sie." Jimins Blick flackerte kurz zu Joon, richtete sich dann wieder auf seinen heißgeliebten Mochi in seinen Händen.

"Und deshalb- deshalb magst du keine Gewalt?" Namjoon hätte sich am liebsten selbst eine aufs Maul gegeben, als er sich weider daran erinnerte, dass sie gerade einen Thriller zusammen sahen. Eilig griff er nach der Fernbedienung und drückte auf Pause. 

Hoffentlich fand er Barbie Margherita oder wie auch immer die hieß auf Netflix.

"Nicht ganz. Als meine Mom starb ist mein Dad vor Furcht etwas durchgedreht. Er war der Meinung, jeder wäre böse und würde als nächstes versuchen mich zu schnappen", ein amüsiertes Funkeln erschien in Jimins Augen, als er sich seitlich zu Namjoon, seinem Kidnapper, wandte.

"Also hat er mich von kleinem an darauf gedrillt mich zu verteidigen. Dabei hat er mich mit ziemlich viel Gewalt konfrontiert und ich als traumatisiertes Kleinkind habe Gewalt mit dem Tod meiner Mutter verbunden und kriege nun Kotzreiz von Splittern."

Jimin legte die andere Hälfte seines Mochis beiseite und räusperte sich. "Er hat eigentlich nur vorgehabt mir zu helfen. Denke ich jedenfalls. Aber es ist irgendwie nach hinten losgegangen und er hat mir einfach scheiß Angst vor Brutalität eingeflösst." 

Namjoon nickte leicht und kratzte sich etwas unbeholfen am Genick. Jimin war also komplett traumatisiert vor Gewalt. Gut. Dann würde er seinen Mitgliedern demnächst mitteilen sie sollten nie wieder verletzt zu ihm kommen, wenn Jimin im selben Raum sei.

Und Kook sollte keine Slasher Video-Games mehr spielen.

Und Seokjin nichts über seinen Beruf als Arzt erzählen.

Uns Hoseok sollte aufhören sich die Nase zu brechen.

Und Yoongi-

"Weißt du, dass du mich an einen Mochi erinnerst?" Namjoon wusste nicht einmal, dass er sprach, bis es bereits zu spät war. Jimin blickte mit vollem Mund hoch und zog beide Augenbrauen zusammen. Allerdings bemerkte Joon den leichten rötlichen Schimmer auf seinen Wangen.

"Ein Mochi?", hakte er schmatzend nach, wobei sich seine Wangen erneut auffüllten, bis sie die Größe eines Mochis erreicht hatten. Ein leichtes Grinsen erschien auf Namjoons Gesicht. "Klar. Du hast diese dicken, weichen Wangen, welche einfach an Mochis erinnern!" 

Außerdem war er mindestens genauso süß wie die Leckereien, aber das musste er Jimin ja nicht sagen.

"Also, bereit Barbie Marmelade anzusehen?" Breit lächelnd fing Namjoon an den Namen einzutippen. "Es heißt Barbie Mariposa verdammt nochmal!", kreischte Jimin und schlug mit einer Hand gegen die weiche Matratze, bescherte Joon mit seinem eiskalten Killerblick (welcher echt zuckersüß aussah).

"Schon gut Mochi, wir sehen uns deine Barbie Marinade an."

Und vielleicht fand Namjoon es nur ein kleines wenig zu niedlich, wie sich die Wangen des Blondschopfes augenblicklich rot verfärbten bei dem Kosenamen und er bloß peinlich berührt in sein Shirt nuschelte.

********************************

Ein etwas kürzeres Kapitel, weil heute Abend zum ersten Mal seit langem Date-Night ist! Und ich kann mich auf sonst nichts konzentrieren. Wuhu! Miko und ich gehen zusammen in Trier Sushi essen^^ Also an alle unsere Follower aus Deutschland, haltet die Augen offen, wir sind die viel zu lauten Mädchen mit dem komischen Akzent.

Wenn du eine FanFiction von mir (Melly) geschrieben bekommen willst, folge mir auf kofi! https://ko-fi.com/thatpinkbitch

1265 Wörter