- : kapitel 9 : nicht die lösung -

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Langsam öffnete die rothaarige Lillian ihre Augen, die Welt verschwommen und verschleiert vor ihr liegend. Ihr Gedächtnis war bruchstückhaft und sie konnte sich nur schwach daran erinnern, wie sie den steilen Abhang hinuntergestürzt war und sich dabei den Kopf angeschlagen hatte. Mit zitternden Armen stützte sie sich auf und horchte in die Ferne, als plötzlich ein lauter Knall ihre Ohren erreichte. Verwundert blickte sie zum Himmel empor und sah dort Leuchtraketen explodieren, deren glühendes Licht den dunklen Nachthimmel durchbrach.

Doch dann, aus dem Nichts, bemerkte sie einen bedrohlichen Schatten, der sich auf sie zubewegte. Die Umrisse einer Frau wurden allmählich sichtbar - dunkles Haar schimmerte im fahlen Licht. Als Lillian die messerscharfen Klingen an ihrem Gürtel bemerkte, schnürte sich ihr Herz vor Angst zusammen. Sie hatte noch nie zuvor solche Furcht erlebt. Sie wusste instinktiv, dass diese Frau eine der Grounder sein musste.

Mit äußerster Vorsicht öffnete Lillian ihre Augen weiter und setzte sich mit einem dumpfen Stöhnen auf. In diesem Moment vernahm sie ein Geräusch, das sie erschauern ließ. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Verletzung hinderte sie daran und ein scharfer Schmerz durchzuckte ihr Bein. Blut strömte aus der Wunde und ihr Gesicht war von getrocknetem Blut verunstaltet. Sie sah die Gestalt auf sich zukommen und flehte mit zitternder Stimme: "Bitte, tun Sie mir nicht weh."

Die Worte verließen ihre Lippen voller Verzweiflung und Angst. Doch es war vergeblich. Die Gestalt schien ungerührt von ihren Bitten und hielt ein glühendes Messer in der Hand. Ohne zu zögern drückte sie es auf Lillians Wunde und ein qualvoller Schrei entwich ihrer Kehle. Die Schmerzen durchzogen sie wie ein Flammenmeer, und sie konnte den sengenden Schmerz förmlich spüren ehe wieder alles schwarz vor ihren Augen wurde.

Die Rothaarige wurde durch ein leises Klirren aus ihrem erschöpften Schlaf gerissen, und ihr Atem stockte. Ihr Blick irrte durch die Dunkelheit, doch sie konnte nichts erkennen. Verunsichert richtete sie ihre Worte in die Finsternis: "Hallo? Ist hier jemand?" Die Klang ihrer eigenen Stimme beruhigte sie allmählich, und sie begann, ihre Umgebung genauer zu betrachten. Zu ihrer Überraschung bemerkte sie, dass die Wunde an ihrem Bein nicht mehr offen war und verwirrt murmelte Lillian vor sich hin: "Sie hat sie geflickt?"

Vorsichtig erhob sie sich, ihre Muskeln angespannt vor dem Unbekannten, das sie umgab. Die kleine Sinclair blickte nach oben und entdeckte eine schmale Öffnung in der Decke der Höhle, durch die das fahle Mondlicht drang. Entschlossen griff sie nach einem Stock, der auf dem Boden lag, und eilte durch einen engen Gang, keuchend vor Anstrengung. Sie zwängte sich mühsam durch einen schmalen Durchgang und erreichte schließlich eine Stelle, an der Holzbretter eine Öffnung versperrten. Lilian versuchte, sie herunterzuziehen, doch sie rutschte ab und stöhnte vor Schmerz, bevor sie es erneut versuchte. Mit erhobenem Stock schritt sie entschlossen durch die labyrinthartigen Gänge, ihre Entschlossenheit ungebrochen.

Plötzlich vernahm sie Geräusche, die sie aufschreckten, und ohne zu zögern bog sie bedrohlich um die Ecke. "Octavia!" rief sie, ihren Namen in die Dunkelheit hinein. Ein Moment des Unglaubens lag in der Luft, als sich die beiden Frauen in der Dunkelheit so gut es ging erkannten. Die Spannung fiel von ihnen ab, als sich die Worte "Lilian!" fassungslos über ihre Lippen schoben. In diesem Augenblick vernahmen sie ein weiteres Geräusch, und die kleine Blake begann hastig Steine aus der Wand zu lösen, um sich einen Weg durch einen schmalen Spalt zu bahnen. Ohne zu zögern folgte Lilian ihrem Beispiel und zwängte sich ebenfalls durch die enge Nische.

Ihr Atem kam in kurzen, flachen Stößen, während sie sich weiterhin durch den engen Gang kämpften. Die Worte "Ich habe keine Angst. Ich habe keine Angst" wurden zu einem Mantra, das sie immer wieder wiederholten, um ihren Mut zu stärken. Endlich erreichten sie das Ende des Ganges und purzelten auf den weichen Waldboden hinaus. Die Sonne war inzwischen aufgegangen, und sie rissen sich zusammen, um wieder auf die Beine zu kommen und loszurennen. Ihre Schritte waren geprägt von Entschlossenheit und dem verzweifelten Wunsch, diesem bedrohlichen Ort zu entkommen.

Plötzlich durchzuckte ein markerschütternder Schrei die Luft und Lilian und Octavia erstarrten. Ihre Blicke huschten in alle Richtungen, als plötzlich eine Hand auf ihren Mündern lastete. Ein gemeinsames erschrockenes "Ah!" entwich ihren Kehlen, während sie mit rauer Gewalt zurückgerissen wurden. Obwohl es eine Frau war, die die Rothaarige fest im Griff hatte, spürte Lilian, wie ihre eigene Kraft gegen die Überlegenheit ihrer Gegnerin verblasste. Mit roher Gewalt wurde sie hinter einen Baum gezerrt, das Prasseln der Schritte, die nur wenige Meter von ihnen entfernt vorbeirannten, schien wie das Ticken einer unausweichlichen Uhr.

Ein Speer zischte durch die Luft, und Lilian konnte nur hilflos mit ansehen, wie Roma mit einem entsetzten Schrei aufgespießt wurde. Ein Schauer des Entsetzens lief ihr über den Rücken, während ihr Herz in ihrer Brust zu hämmern schien. Die Welt verschwamm vor ihren Augen, und die Worte steckten in ihrer Kehle fest. Kurz darauf ließ die Schwarzhaarige ihre Hand von Lilians Mund gleiten, nachdem sie sicher war, dass der Moment der Gefahr vorüber war. Ein Hauch von Erleichterung durchströmte die Rothaarige, doch die Grausamkeit der Situation war immer noch allgegenwärtig. Ihre Augen trafen sich, und für einen flüchtigen Moment las Lilian in den Augen der Schwarzhaarigen einen Funken von Mitgefühl. Es war ein Moment des stillen Verstehens zwischen zwei Frauen, die sich in einer grausamen Welt gegenüberstanden.

"Mein Bein", hauchte Octavia nach einer Weile erschöpft, und Lilian fügte mit müder Stimme hinzu: "Und meins auch. Wir müssen eine Pause einlegen." Sie waren bereits eine lange Zeit durch den undurchdringlichen Wald gerannt und konnten nicht länger die Schmerzen ignorieren, egal wie sehr sie ihre Schwäche verbergen wollten. Kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen, hob der Mann mit der dunkleren Haut Octavia mühelos wie eine Braut hoch, während die Schwarzhaarige Lilian einfach stützte, obwohl sie sie wahrscheinlich auch hätte tragen können, aber Lilian hatten noch einen gewissen Stolz selber zu laufe. „Danke", hauchte Lilian der Schwarzhaarigen zu und sie liefen weiter, die Frau brummte nur, sagte aber nichts.

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"Ich kenne dieses Mädchen", fuhr Lilian fort und deutete auf Octavia selbst. "Und ihr Bruder wird den ganzen Wald nach ihr absuchen und das definitiv nicht allein." Ihre Worte waren geprägt von der dringenden Bitte um Hilfe. "Bitte, helft auch ihnen. Sonst bringen sie sie um." Doch weder der Mann noch die Frau antworteten auf ihre Bitte, und die beiden Mädchen seufzten frustriert: "Ihr versteht nicht, was wir meinen, oder? Wie schade." Schweigend setzten sie ihren Weg durch den Wald fort, bis sie schließlich von den beiden Groundern abgesetzt wurden. Eine verborgene Luke wurde freigelegt, als mehrere zusammengenagelte Bretter beiseitegeschoben wurden. Octavia und Lilian tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus, als ihnen klar wurde, dass sie erneut in die Unterwelt hinabsteigen mussten. Die beiden Grounder hoben die Mädchen erneut hoch, und als die Schwarzhaarige Lilian vorsichtig absetzte, konnte die Rothaarige nicht umhin zu fragen: "Warum helft ihr uns?"

Ihre Worte hingen in der Luft, als die kleine Blake fortfuhr: "Ihr habt uns gefunden, als wir verletzt im Wald lagen. Ihr habt unsere Wunden versorgt und uns geholfen." Dankbarkeit schwang in ihrer Stimme mit. Doch bevor sie eine Antwort erhielten, spürten sie, wie kaltes Metall ihre Handgelenke umschloss und sich die kettenartigen Fesseln eng um ihre Haut legten. Angst und Panik stiegen in ihnen auf, und beide Mädchen flehten verzweifelt: "Was wollt ihr tun? Bitte tut uns das nicht an."

Doch ihre Bitten verhallten ungehört. "Ah! Nein, bitte nicht. Nein, hört auf!", schluchzten die beiden Mädchen, als die Ketten straff gezogen wurden und sie mit grober Gewalt über den Boden geschleift wurden. Schließlich wurden sie an einer kalten, unfreundlichen Wand festgekettet, ihre Freiheit auf grausame Weise genommen. Verzweiflung durchzog ihre Stimmen, als sie vergeblich um Gnade flehten und die beiden Grounders sie alleine ließen. Tränen strömten über ihre Wangen, während sie in ihrer gefangenen Einsamkeit schluchzten.

Die Atmosphäre in der Höhle veränderte sich schlagartig, als die beiden Grounder bewusstlos zu Boden sanken. Die Stille wurde nur durch das leise Klirren der Schlüssel unterbrochen, die Octavia und Lilian an ihren Handgelenken entdeckten. Ihre Herzen begannen vor Aufregung schneller zu schlagen, während sie die kostbaren Schlüssel an sich nahmen und verzweifelt versuchten, ihre Ketten zu befreien. Ein Flüstern aus der Ferne drang an ihre Ohren, und die Schritte einer nahenden Gestalt hallten in der Höhle wider.

"Bellamy?" Octavia konnte ihren Augen kaum trauen, als sie den vertrauten Namen aussprach. "Izzy, was machst du den hier?" Lilian fügte voller Erleichterung hinzu. Die beiden Schwestern spürten eine Mischung aus Freude und Erleichterung in ihrer Stimme. Sofort eilten die beiden Schwarzhaarigen zu ihren Schwestern und nahmen den Schlüssel, um ihre Ketten zu öffnen. Finn und Jasper, die ihnen gefolgt waren, betraten ebenfalls die Höhle. "Monroe, du bewachst den Eingang", rief Bellamy energisch nach draußen in die Dunkelheit der Höhle. "Wird gemacht", antwortete Monroe entschlossen und behielt die umliegende Umgebung im Auge, um mögliche Gefahren abzuwehren.

Mit geschickten Händen gelang es Bellamy, die Fesseln von Octavia zu lösen, während Izzy die Ketten von Lilian befreite. Die jungen Geschwister wurden sofort in eine liebevolle Umarmung gezogen, und die Erleichterung war förmlich spürbar. "Es ist okay. Es ist alles in Ordnung", flüsterten Bellamy und Izzy liebevoll, während Octavia und Lilian sich in ihren Armen beruhigten. Die Worte waren wie Balsam für ihre gequälten Seelen, und das Gefühl der Sicherheit umhüllte sie wie eine schützende Decke. In diesem Moment waren die Strapazen und die Angst vergessen. Die Bande zwischen den Geschwistern wurden gestärkt und mit jeder liebevollen Umarmung wussten sie, dass sie alles überwinden konnten, solange sie zusammenhielten. In der Dunkelheit der Höhle fanden sie Trost und Zuversicht, während sie sich darauf vorbereiteten, gemeinsam die nächste Herausforderung anzugehen.

Octavia konnte ihr Glück kaum fassen und umarmte Jasper innig. "Wie habt ihr mich gefunden?", fragte sie, ihre Augen leuchteten vor Freude. Jasper lachte und antwortete: "Wir sind dir einfach gefolgt. Wir lassen dich nicht im Stich." Die kleine Sinclair unterbrach den emotionalen Moment und mahnte zur Eile. "Wir sollten verschwinden, bevor sie wieder zu sich kommen", sagte sie mit einem Hauch von Besorgnis. Doch Bellamy hatte bereits einen Entschluss gefasst und griff nach einem scharfen Gegenstand. "Bellamy, warte! Sie haben uns nichts angetan. Lass uns gehen", versuchte Octavia verzweifelt, ihren Bruder aufzuhalten. Auch Lilian schloss sich ihrer Schwester an und bat eindringlich: "Bitte, lass uns gehen. Gewalt ist nicht die Lösung."

Doch Bellamy war fest entschlossen. "Sie haben angefangen. Finn, geh weg", entgegnete er bestimmt und bereitete sich darauf vor, die beiden Grounder zu töten. In diesem Moment fand Finn ein Nebelhorn und hielt es in der Hand. Bevor sie handeln konnten, rührte sich einer der Grounder plötzlich und stach Finn mit einem Messer in den Bauch. Finn stöhnte vor Schmerzen und sank zu Boden, während die anderen sich auf die Grounder stürzten, die aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht waren.

Es entwickelte sich ein heftiger Kampf. Bellamy und Izzy wurden zu Boden gestoßen, während die Grounder versuchten, sie mit spitzen Stöcken im Nacken zu treffen. Octavia schrie auf und versuchte, Bellamy zu beschützen. "Nein, er ist mein Bruder!" Auch Lilian kämpfte verzweifelt und versuchte, die schwarzhaarige Grounderin davon abzuhalten, ihre Schwester zu verletzen. Jasper schlug den beiden Groundern mit voller Wucht auf den Hinterkopf, sodass sie erneut bewusstlos wurden.

"Nun sollten wir zurückgehen", schlug Izzy vor, als der Kampf beendet war. Sie stand auf und die Gruppe machte sich auf den Rückweg zum Lager. Erschöpft und erleichtert erreichten sie schließlich das Lager. Jasper rief laut nach Clarke, während die Blondine bereits herbeieilte. "Clarke! Wo ist Clarke? Hol sie schnell her!" rief er ihr entgegen. Clarke kam schnell herbeigerannt und fragte besorgt: "Hey, hier bin ich. Was ist los?" Raven war ebenfalls zur Stelle und gemeinsam entdeckten sie Finn, der von Bellamy getragen wurde. "Finn? Finn?" Clarke kam eilig zu ihm und atmete erleichtert auf. "Oh mein Gott, er lebt." Jasper erklärte, dass Izzy Bellamy gesagt hatte, er solle das Messer nicht herausziehen. Clarke nahm die Situation sofort in die Hand und befahl energisch: "In Ordnung, bringen wir ihn schnell zum Transportschiff. Los!" Raven hielt Clarke jedoch zurück und fragte besorgt: "Kannst du ihn retten?" Clarke schüttelte den Kopf und antwortete mit schwerem Herzen: "Nein, ich muss mit meiner Mutter sprechen." Raven war verärgert und sagte: "Aber wir haben noch kein Funkgerät." Clarke wies sie an, das zu regeln, und eilte zum Dropship. Bevor sie ging, fragte sie Octavia und Lilian, ob es ihnen gutginge. "Ja, wir sind in Ordnung. Geht schon vor", antwortete Octavia knapp. Die kleine Sinclair folgte Clarke entschlossen ins Dropship, während Octavia zurückblieb.

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