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Jungkook

„Jungkook, mein Opa läuft schneller und der hat Gicht, künstliche Hüft -und Kniegelenke und einen kaputten Rücken!", beschwert Yoongi sich, während ich ihm wirklich im Schneckentempo zum Eingang der Therme folge. „Schön für deinen Opa. Frag' ihn mal, wie fit er mit seinen Gebrechen nach ner halben Ewigkeit Fahrrad fahren noch ist!", gebe ich beleidigt zurück und zeige ihm den Mittelfinger.

„Du bist so eine Memme, unglaublich!", rollt der Dunkelhaarige mit den Augen, der mir wenigstens noch meine Tasche abgenommen hat.

Bester Freund des Jahres.

„Komm' ich trag' dich rein", rollt er mit den Augen, aber da blitzt natürlich wieder mein geschrumpfter Stolz auf und ich winke ab. „Ich schaff' das schon!", murmel ich und Yoongi zieht beide Augenbrauen hoch. Na, wenigstens symmetrisch. „Das will ich jetzt aber sehen", gibt er zurück und läuft weiter, weshalb ich ihm irritiert hinterhersehe. Und als er stehen bleibt, fällt es mir dann auch auf.

Eine Treppe.

Kann dieser Alptraum bitte endlich aufhören und mir mal einen komplett guten Tag bescheren? Bitte? Sogar Mördern geht es im Knast gerade bestimmt besser als mir. Was soll das also? Habe ich in meinem letzten Leben kleine Kinder gegessen? Omas überfallen? Welpen getreten? Was? Das kann doch so nicht richtig sein, verdammt nochmal!

Das Monstrum von Treppe kommt immer näher und ich strecke meine Hand schon langsam nach einem Geländer aus. Nur ist da keins. Die Stufen sind aus Stein und etwas breiter, weshalb sich der Erbauer sicher gedacht hat, man muss sich nirgends festhalten. Klar, welcher Mensch, der Probleme mit dem Laufen hat oder generell Massagen braucht und deshalb in eine Therme geht, muss sich schon festhalten?

Wäre ja lächerlich.

Meine Zähne sind so fest zusammengepresst, dass ich das Gefühl habe, sie platzen jeden Moment und rieseln dann wie kleine Mosaikteile aus meinem Mund.

Zischend konzentriere ich mich auf die Stufen und versuche, die erste Stufe hochzugehen. Mein Gewicht verlagert sich gefühlt komplett auf meinen rechten Oberschenkel und mein ganzes Bein fängt an zu zittern. Ich will mich aus Reflex wieder irgendwo festhalten, greife aber ins Nichts und mir fällt wieder ein, dass ja gar kein Geländer da ist.

Blöd jetzt.

„Hast du jetzt genug bewiesen?", meint Yoongi genervt und ich seufze. „Man, kannst du nicht wenigstens einmal so tun, als wäre ich kein absoluter Loser?", kommt aus mir. Ich weiß ja, dass er mir nur helfen will, aber ein kleines bisschen Stolz hätte ich wirklich gern noch. Nur ein kleines Fünkchen. Bitte?

„Kooks, du bist kein Loser, kannst du mal mit dem Scheiß aufhören? Du bist der absolut Einzige, der das denkt. Glaubst du, ich bewege mich auch nur einen Millimeter, wenn ich irgendwo Schmerzen habe? Ich lasse für mich bewegen. Bin ich ein Loser? Check doch mal langsam, dass Hilfe annehmen nichts mit Loser sein zu tun hat! Können wir jetzt bitte reingehen?“, hält der Dunkelhaarige mir einen Vortrag und dann auch seinen Arm hin.

„Wenns hilft, tu doch einfach so, als hättest du dir bei ner heftigen Prügelei was gezerrt“, grinst Yoongi, stellt sich mit dem Rücken vor mich und dreht seine Arme in meine Richtung. „Jetzt komm' schon, ich trag' dich. Das wolltest du doch sowieso“, meint er nur und ich kann ihm nichtmal widersprechen. Dass er mich durch die Schule trägt, wollte ich ja schließlich wirklich. „Okay.“

Der Weg in die Umkleide und das Umziehen geht schnell und vor allem wortlos, jedenfalls meinerseits. Yoongi erzählt wieder von irgendwelchen Typen, mit denen er sich getroffen hat oder treffen will, keine Ahnung. So genau höre ich da schon länger nicht mehr zu.

Irgendwann stehe ich, natürlich mit Shirt, in der riesigen Halle, die schon fast wie ein tropischer Urlaubsort aussieht, darüber eine Kuppel aus Glas. Nach dem Abduschen, kommt dann auch Yoongi hinterher, der natürlich kein Shirt mehr anhat. Ich will schon richtung Schwimmbecken schleichen, aber Yoongi hält mich am Arm fest. „Na na na. Du, mein von Muskelkater geplagter Kumpel, gehst jetzt erstmal 'ne Runde schwitzen, wir gehen in die Sauna!“, zieht er mich zurück und schiebt mich in eine andere Richtung.

Oh nein, ganz sicher nicht!

Hundert pro setze ich mich nicht in einen Raum voller schwitzender, nackter Menschen. Niemals!

„Bevor du meckerst: Du kannst dein Handtuch mit reinnehmen, man muss nicht nackt sein, kann aber. Die Hitze ist gut für deine Muskeln“, erstickt Yoongi jeglichen Protest im Keim, den ich gerade loswerden will und schubst mich irgendwann einfach in eine Umkleide. „Na los, ausziehen und Handtuch drum, ich warte hier!“, wird die Tür hinter mir zugemacht und ich überlege schon, ob ich einfach schnell verschwinde.

Haha, ja genau. Schnell. Guter Plan.

Die Umkleide ist diesmal recht klein, also nur für eine Person. Was mich dann doch um einiges erleichtert. Also, was jetzt? Weiter mit Yoongi diskutieren und ihn überreden, einfach nur schwimmen zu gehen? Dabei könnte ich immerhin mein Shirt anbehalten. Oder einfach nach Hause gehen? Nope, da schreien meine Beine ganz laut "Nein!"

Scheiße.

Okay, was kann schlimmstenfalls passieren? überlege ich, während ich mich tatsächlich ausziehe und meine Sachen zusammenlege. Mein Handtuch kann verrutschen. Gut, aber ich muss das ja einfach nur festhalten, oder? Ja. Was noch? Andere Menschen sehen mich fast nackt. Okay, es sind alles Männer, das ist nicht so schlimm, oder? Nee. Ich habe ja nichts, was die nicht auch- oh, hallo Dad.

Ich komme aber nicht dazu, mir ein wirklich plausibles, angenehmes Szenario zu überlegen, da klopft es schon an meiner Tür. Nochmal tief durchatmend, gehe ich raus, meine Sachen in der Hand. Yoongi lehnt an der Wand, das Handtuch ultra locker um seine Hüfte gebunden, sodass ich es eigentlich instinktiv festhalten möchte. „Das ist nicht dein Ernst, Kooks. Wir sind hier in einer Sauna, Himmel nochmal!“, sieht er mich mit ungläubigem Blick an.

Naja gut, mir eins der ganz großen Handtücher zu schnappen und es mir praktisch unter den Achseln schon um den Körper zu binden, könnte eventuell etwas damit zu tun haben.

Ist jetzt aber nur so eine Vermutung.

„Unglaublich, der geht mit 'nem Kleid in die Sauna...“, schüttelt er den Kopf, sagt aber sonst nichts weiter dazu, sondern geht den Gang entlang und deutet auf Schränke, die an der Seite stehen. Ich packe meine Sachen direkt dort rein und binde mir den passenden Schlüssel ums Handgelenk. Eine unglaublich beschlagene Glastür vor uns öffnet sich und ein von Kopf bis Fuß glänzender Mann kommt raus.

Yoongi hält schnell die Tür auf und geht rein, dreht sich aber nochmal um und zieht mich am Handgelenk mit, da ich hier wie vor einer unsichtbaren Barriere stehen geblieben bin.

Ich stolpere ihm also hinterher und mir fliegt erstmal eine dicke Dampfwolke ins Gesicht, durch die ich mich fühle, als wäre ich gerade durch die Mauer zum Gleis 9 3/4 gerannt. Nur wartet dahinter nich der Zug, sondern ein großer, gekachelter Raum, in dem bestimmt fünfzehn Männer sitzen, von denen nicht wenige komplett nackt sind.

Yoongi sieht sich kurz um, läuft dann aber zielstrebig auf einen Typen zu, der links an der Wand sitzt und ich will ihm schon hinterher, allerdings ist da kein Platz mehr und ich sehe mich unsicher um. An der hinteren Wand ist noch ein ganzes Stück Bank frei und ich steuere darauf zu. Schnell setze ich mich hin und achte darauf, dass das Handtuch auch wirklich nicht aufgeht.

Das ist doch nicht natürlich hier. Wieso will man, zusammen mit so vielen anderen Menschen, in einem geschlossenen Raum sitzen und sich halb zu Tode schwitzen? Und wieso habe ich mich überhaupt dazu überreden lassen? Ach stimmt, weil der Dunkelhaarige sich nur schwer abschütteln lässt. Wobei das gerade wohl hinfällig ist, da er mit dem Typen knutscht. Wow.

Aber das ist meine Chance!

Ich stehe auf und laufe so unauffällig wie möglich zur Tür. Yoongi kriegt gerade eh nichts mit, da kann ich mir das hier auch sparen.

Aber ich bin nunmal ich und habe, natürlich, kein Glück. Nicht das winzigste Nanobisschen.

Ich bin nämlich nicht ganz an der Tür angekommen, da geht eben diese auch schon auf und ein bekanntes Gesicht taucht durch den Dampf auf: Jimin. Überrascht sieht er mich kurz an, dann an mir runt- Stopp! Halt! Nein! Ach, komm schon, Universum! Warum muss mir Jimin genau jetzt begegnen? Wenn ich in meinem nächsten Leben nicht wenigstens ein Prinz werde, kündige ich den Mist!

„Oh, hi Jungkook! Dich hätte ich hier jetzt aber nicht erwartet!“, lächelt mein Trainer, der sein Handtuch auch nur locker um die Hüfte gewickelt hat und irgendwie kratzen wir uns beide gleichzeitig am Hinterkopf. „Wolltest du gerade gehen, oder setzen wir uns? Da vorn ist noch was frei“, zeigt er auf den Platz, auf dem ich eben noch gesessen habe und läuft auch schon los.

Super, jetzt kann ich doch nicht mehr gehen!

Also wieder zurück.

Mit angemessenem Abstand, setze ich mich neben Jimin, dessen Oberkörper schon leicht glänzt und von dem ich leider gar nicht merke, dass ich ihn anstarre. „Alles in Ordnung?“, fragt er und ich reiße meinen Blick von seinen Bauchmuskeln los, auf denen man glatt Käse reiben könnte. Ob ich wohl auch mal solche Muskeln bekomme? „Wenn wir es richtig angehen, hast du die bald auch“, grinst Jimin und ich schlage mir die Hand vor den Mund.

„Man sieht dir förmlich an, was du denkst“, kommt es wieder von meinem Sitznachbarn und ich seufze. „Sorry, ich wollte nicht starren. Man, heute bleibt mir wirklich nichts erspart“, platzt es aus mir. Mein Maß an verkraftbaren Peinlichkeiten ist langsam einfach voll. „Mich stört es nicht, wirklich. Starr', solange du willst.“

„Wie lange hast du eigentlich gebraucht, bis du solche Muskeln hattest? Oder, naja, bis man überhaupt was von Muskeln gesehen hat?“, frage ich ihn neugierig und er scheint zu überlegen. Während er das tut, sehe ich zu Yoongi rüber, dessen Hand gerade hinter dem Rücken des Typen verschwindet und ich schlucke. In meinem Bauch zwickt es plötzlich und ich bekomme eine Gänsehaut am ganzen Körper.

„Also, bis man wirklich deutlich was sieht, so drei, vier Monate? Kommt natürlich auch auf dich an und wie hart du dafür trainierst. Als erstes wird man leichte Erhebungen sehen. Sieh mal hier...“, er dreht sich zur Seite und zeigt auf die oberen Muskeln, direkt unter der Brust. Ich kann gar nicht so schnell reagieren, da hat er meine Hand schon genommen und drückt meinen Zeigefinger auf seine Haut. Sofort sehe ich ihn mit großen Augen an.

„...die wird man wohl zuerst sehen, da du diese Stelle bei vielen Übungen mit trainierst, genau wie die hier-“, er zieht meinen Finger weiter runter, als er aber selbst merkt, was er da gerade macht, reißt auch er die Augen auf, sieht mich geschockt an und lässt meine Hand sofort los. „Ach du scheiße, das tut mir leid!“, entschuldigt er sofort und ich bin mal wieder koplett überfordert.

„Äh, was denn? Es war doch gar nichts!“, überspiele ich dümmlich und Jimin fährt sich mit den Händen durchs Gesicht. „Doch, ich bin dein Trainer. Das ist komplett unprofessionell“, jammert er und in einem Anflug von Selbstbewusstsein, lege ich meine Hand leicht auf seine Schulter. „Du bist nicht unprofessionell, Jimin. Der einzig Unprofessionelle hier, ist Yoongi da drüben“, nicke ich zu meinem besten Freund und Jimin sieht fragend hin.

Keine Sekunde später fängt er an zu lachen und wieder piekst es ganz komisch in meinem Bauch.

„Du bist witzig, Kookie“, sagt er und nun bin ich hier der Verwirrte. „Kookie? So hat meine Mutter mich früher immer genannt, bevor sie krank wurde.“

„Oh, das wusste ich nicht, ich-“

„Nein nein“, unterbreche ich ihn und spiele lächelnd mit dem Rand von meinem Handtuch. „Ich mag das.“

„Okay, Kookie... Ich werde mal wieder rausgehen. Ich äh... bin immer nur kurz hier drin, lange halte ich die Hitze nie aus. Ist aber gut für die Muskeln“, steht Jimin schließlich auf und zieht sich sein Handtuch zurecht, wobei ich den Ansatz von seinem Hintern sehen kann. „Ich schreibe dir nachher wegen des Ernährungaplans.“, sagt er und umarmt mich ganz kurz. „Bis später!“

Und es zwickt schon wieder.

─── ❖ ── ✦ ── ❖ ───

Ich sammle jetzt behinderte Salzstangen.

Was sagt ihr?

Tüdelü~

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