| 20 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Mit rasendem Herzen kam ich vor der Schule zum Stehen. Ich hatte heute Morgen beschlossen, meinen Wecker zu feuern und hatte deswegen verschlafen. Wie ein geölter Blitz war ich aus dem Haus gestürmt. Dabei wusste ich noch nicht einmal, ob meine Schulsachen überhaupt vollständig waren.

Das war mir aber alles egal. Die Freude über meine Mitgliedschaft bei der Hydra dominierte jeden negativen Gedanken.

Natürlich war es noch nicht offiziell. Ich sollte es mir noch einmal überlegen und genau das hatte ich getan. Den ganzen Nachmittag hatte ich vor der Konsole verbracht und mir den Kopf darüber zerbrochen, ob ich dieses Risiko wirklich eingehen wollte. Und das wollte ich. Ich war mir sicher. Nur konnte ich mit niemanden darüber reden. Weder konnte ich mein Glück teilen noch mir einen Rat holen. Aber das musste ich auch nicht.

Erschöpft stapfte ich die Treppen hoch und fühlte mich eindeutig älter als ich eigentlich war. Anschließend klopfte ich an die Zimmertür und trat ein. Augenblicklich bekam ich die Aufmerksamkeit von allen.

Nach einer halbherzigen Entschuldigung an den Lehrer, sah ich mich nach einem freien Platz um. Und der Letzte war ausgerechnet neben Alec.

Missmutig lief ich durch die Reihen und spürte dabei Rubys Blick auf mir. Einem Gespräch konnte ich mich wohl kaum entziehen. Seufzend ließ ich mich auf den Stuhl fallen und sah möglichst konzentriert nach vorn. Der Blonde neben mir ignorierte mich geflissentlich und malte munter weiter auf seinem Blatt irgendwelche Muster. Ich würde dies wohl nie zugeben, aber er hatte echt Talent.

Der Unterricht interessierte mich schon lange nicht mehr. Den Lehrer schien das nicht zu stören, dass ihm niemand zuhörte, oder er bekam es nicht mit. Meinen Kopf hatte ich also auf meiner Hand abgestützt und starrte die Uhr an, als würde sie durch meinen Blick, ihre Zeiger schneller bewegen.

Auch Alec neben mir schien sich zu langweilen, denn er hatte aufgehört zu malen und spielte schon die ganze Zeit mit seinem Handy, welches er hinter dem schwarzen Federkästchen versteckte. Doch ein lautes Klingeln ließ mich zusammenzucken. So gut wie jeder im Zimmer sah uns an und ich wollte am liebsten einfach nur im Erdboden versinken. Auch Alec fuhr leicht zusammen, bei dem Geräusch. Wir beide hatten absolut zeitgleich eine Nachricht bekommen. Und ich konnte mir auch schon denken von wem. Es konnte ja nur von der Hydra kommen. Der Lehrer schüttelte kurz den Kopf und wandte sich wieder ab. Auch die anderen Schüler ignorierten uns wieder. Schnell holte ich mein Handy aus der Tasche und öffnete die Nachricht.

Unbekannt: (8:20 Uhr)
Heute Abend 20:30 Uhr, 1 km südlich
der Orfila Vineyards and Winery.
~ Matt

Schnell speicherte ich Matts Nummer ein. Allerdings hatte ich ein Problem. Ich kannte weder die Orfila Vineyards noch wusste ich in welche Richtung ich fahren sollte. Hilflos sah ich zu Alec, der bereits Matt antwortete. Ich bestätigte ebenfalls die Nachricht und sah dann wieder zu dem Blonden.

„Alter was?", wollte er miesgelaunt wissen und sah mich genervt an.

Möglichst gleichgültig entgegnete ich, „Nichts, ich wollte nur fragen ob wir vielleicht zusammen hin fahren wollen."

Er zog die Augenbrauen hoch und musterte mich skeptisch. „Du willst mit mir dahinfahren?"

„Äh ja", meinte ich und hielt seinem Blick stand.

Irgendwann seufzte er gestresst und fuhr sich durch seine Haare, ehe er belustigt zu mir sah. „Miles, gib einfach zu, dass du die Vineyards nicht kennst." Sein Blick wurde wieder härter und wenig begeistert murmelte er, „Außerdem würdest du so oder so mit mir fahren."

„Ja, warte was?", fragte ich verblüfft und gleichzeitig erleichtert nach.

„Wir haben denselben Weg und Matt meinte, ich soll dich mitnehmen. Also hab ich ja keine andere Wahl", erklärte er mir mit dramatischem Ton. War ja auch klar, Alec würde wohl nie freiwillig mit mir fahren.

Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. „Dann würde ich mal sagen, Danke."

„Bedank dich nicht bei mir, sondern bei Matt", entgegnete er mit kühler Stimme. „Wir werden aber eine Weile fahren, so ungefähr ne halbe Stunde. Also hol ich dich 19:50 Uhr ab. Und sei ja pünktlich!", fügte er noch mit drohender Stimme hinzu. Ich nickte nur und somit war die Unterhaltung auch beendet.

Der Rest des Unterrichts verlief schleppend. Mit hängendem Kopf und einem genervten Alec neben mir, wartete ich also auf die erlösende Klingel. Als die Pause dann endlich angekündigt wurde, packte ich schnell zusammen und hechtete aus dem Raum. Bis mich jemand am Arm packte. Genervt wollte ich die Person anfahren, als ich in grüne Augen blickte und meine Wut verpuffte.

„Wo warst du gestern?", wollte sie mit komischem Unterton wissen und ihre großen Augen musterten mich aufmerksam.

Nervös lachend wandte ich kurz den Blick ab. „Jeder schwänzt doch mal."

„Aber nicht schon am zweiten Tag und nicht nach dem Gespräch, was wir hatten", meinte Ruby und entfernte sich etwas von mir. „Miles, bitte sag mir einfach, dass du nicht-"

„Es ist alles gut, Ruby, ehrlich", versicherte ich ihr. „Ich werde der Hydra nicht beitreten."

Zaghaft lächelte sie und lachte kurz. „Gut, ich dachte schon... sorry. Aber, wo warst du dann?"

„Sag ich dir später, in der Mittagspause, okay?", versuchte ich sie abzuwimmeln. Ich brauchte vorerst eine Notlüge und musste mir etwas zurechtlegen.

Wenig begeistert nickte sie. „Dann bis später", verabschiedete sie sich und lief davon. Ihre lockigen, roten Haare flogen über ihre Schulter und lagen leicht auf ihrem Rücken. Sie wippten leicht beim Gehen und ich erwischte mich dabei, wie ich ihr hinterher starrte. Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen und die Anspannung ließ nach. Unglaublich, ich war noch nicht mal ein festes Mitglied und schon hatte ich jemanden diesbezüglich angelogen.

„Weißt du Miles, ich konnte dich schon vom ersten Augenblick an nicht leiden. Und das liegt nicht nur daran, dass du Interesse an Ruby hast, so wie ich, sondern auch daran, dass du nicht mit offenen Karten spielst." Seine Stimme war kalt und auch nicht besonders laut.

Irritiert drehte ich mich um und zog die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du Alec?"

„Du weißt ganz genau, was ich meine. Du belügst Ruby, um bessere Chancen bei ihr zu haben", fauchte er verächtlich.

Mir entwich ein humorloses Lachen. „Und du bist die Ehrlichkeit in Person, hm?"

„Was sie betrifft, hab ich von Anfang an mit offenen Karte gespielt, was glaubst du, warum ich keine Chance mehr hab?" Seine blauen Augen funkelten mich angriffslustig an.

„Die Hydra hat da bestimmt keine Schuld dran", grinste ich.

„Doch." Alec stieß sich von dem Spint ab und stellte sich mir gegenüber. „Sie fängt nichts mit Gangmitgliedern an. Wir sind quasi alle in einer Schublade drinnen, die von vornherein keine Chance haben. Und du auch bald."

Widerwillig verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Sie muss es ja nicht erfahren."

„Willst du sie immer anlügen müssen?" Verachtend schüttelte Alec den Kopf. „Sie wird es erfahren, wenn du es ihr nicht sagst, dann mach ich es."

Mir entwich ein frustrierter Laut und ich machte einen drohenden Schritt auf Alec zu. „Das ist allein meine Entscheidung, inwiefern ich sie in mein Leben einweihe."

„Das mag sein, aber wenn du sie nicht treffen kannst, dann werde ich sie für dich treffen. Denn selbst, wenn ich nie bei Ruby eine Chance haben werde... ich werd nicht zusehen, wie du sie verletzt", antwortete er noch mit eisiger Stimme, ehe er ging und mich allein im Gang zurück ließ. Mit schwerem Herzen sah ich ihm hinterher und wusste, dass er Recht hatte. So oder so, es war eine beschissene Zwickmühle. Ich wollte Beides, konnte aber nur eins haben.

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