| 37 | 𝐂𝐨𝐧𝐧𝐞𝐫

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Frustriert warf ich mein Handy gegen die nächstbeste Wand, woraufhin es zersprang und fluchte vor mich hin. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wie konnte das passieren?! Verzweifelt raufte ich mir die Haare und lief in meinen Raum auf und ab, wie ein Löwe in seinem Käfig. Mein Herz schlug schneller als gewöhnlich und ich war mehr als angespannt.

Irgendwann setzte ich mich dann doch hin und zwang mich zur Ruhe. Eskalation brachte mich auch nicht weiter. Nur mit der nötigen Distanz und Gelassenheit erreichte man sein Ziel.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür, wodurch ich kurz zusammenzuckte und aufsah. „Jetzt nicht!" Ich versuchte meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen, doch ich scheiterte kläglich.

Denn es klopfte erneut, dieses Mal energischer und ich hörte Damiens Stimme. „Conner?"

„Ich hab gesagt, jetzt nicht!", knurrte ich sauer und tatsächlich hörte ich, wie sich Damien entfernte.

Doch im nächsten Moment bereute ich es schon. Er hatte es nicht verdient, dass ich meine Wut an ihm ausließ und außerdem hatte ich ihn ja herbestellt. Ich war selbst schuld an dem Scheiß und nicht er. Es war allein mein Versagen, dass wir unsere wichtigsten Kunden verloren hatten und jetzt finanziell in der Scheiße steckten. Die Drogen waren bereits bezahlt worden, aber wir hatten niemanden der sie kaufte und das war eine Katastrophe! Wie sollte ich das nur Blake erklären?

Verzweifelt hoffte ich, dass das alles nur ein Traum war. Auch, wenn mir mein Verstand etwas anderes sagte.

Die Hydra verhielt sich in letzter Zeit echt komisch und ich fragte mich schon Tagen, was bei denen im Moment abging. Erst beschuldigte uns Jackson, dass wir angeblich ihre Halle abgebrannt hätten, dabei wussten wir nicht mal, wo die war und dann nahmen sie unsere Kunden ab. Es hatte doch die ganze Zeit Frieden geherrscht und wir hatten auch nichts getan, was ihnen den Anreiz zu solchen Handlungen gab.

Ratlos lehnte ich mich zurück. Es lief doch schon kompliziert genug. Konnte das Leben es nicht einmal gut mit mir meinen?

Doch mein Gejammer brachte nichts und genau deswegen, stand ich auf und eilte aus meinem Büro, wenn man das so nennen konnte. Damien konnte ich nirgends sehen, also blaffte ich den nächstbesten an. „Wo ist Damien?!"

Mein Gegenüber zuckte stark zusammen und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Dann zeigte er in eine Richtung und senkte ängstlich den Blick. Sofort lief ich in besagte Richtung und scannte die Leute nach meinem Schützling ab.

Es war nicht meine Absicht meinen Rang auszunutzen und den anderen Mitgliedern Angst zu machen, aber manchmal war ich eben so gestresst und genervt, dass ich es gar nicht mitbekam, wenn ich lauter wurde. Das tat mir dann aber schon im nächsten Moment leid, nur entschuldigen würde ich mich ganz sicher nicht. Da war mein Stolz zu groß. Außerdem musste ich als Beta eine gewissen Autorität bewahren.

Dann endlich sah ich den dunklen Haarschopf von Damien und lief schneller. „Damien!", rief ich und als er sich umdrehte, befürchtete ich schon Angst oder Traurigkeit zu sehen, doch er sah mich ganz neutral an. „Ey, tut mir leid wegen vorhin! Ich bin einfach grad nicht ich selbst", versuchte ich mich zu erklären.

Doch er lächelte mich friedfertig an. „Conner, alles gut. Ich weiß, dass du ziemlich gestresst bist. Was war eigentlich los?", fragte er verständnisvoll.

Genau deswegen mochte ich ihn so sehr. Er war anders als die anderen. Nicht so kaltblütig, zwar ein wenig ängstlich, aber er zeigte dennoch, dass er ein Herz hatte und noch menschlich war. Ganz im Gegensatz zu den meisten. Er war auch einer der wenigen Personen, bei denen ich mich jemals entschuldigen würde. Zudem war er noch relativ jung und dadurch, dass ich sein Mentor war, fühlte ich mich für ihn verantwortlich und er war wie Familie für mich. Das konnte aber auch daran liegen, dass Damien auf Alecs Schule ging, in seinem Alter war und sowas, wie eine Art Bruderersatz für mich darstellte. Auch, wenn er Alec niemals ersetzen könnte.

Ich wollte ihm gerade antworten, als ein Schrei mich zusammenzucken ließ. Das war die einzige Stimme, vor der sogar ich Angst und Respekt hatte. „Conner! Komm sofort hier her!"

Selten hatte ich ihn so wütend erlebt wie jetzt. Auch die anderen erstarrten und sahen mich entsetzt an. Sie erwarteten meistens von mir, dass ich ihn besänftigte und die Stimmung wieder rettete, da sonst nur unnötig Blut floss. Im Großen und Ganzen war ich derjenige, auf den sich alle verließen, da ich die gesamte Arbeit machte und vordem gleichzeitig alle Respekt hatten.

Mit einem lauten Seufzer und einer möglichst selbstbewussten Haltung ging ich dann zu Blakes Zimmer. Dabei spürte ich deutlich Damiens besorgten Blick im Nacken. Bisher hatte ich es immer geschafft Blake zu besänftigen, aber dieses Mal war ich ja selber schuld.

Ohne zu klopfen, stieß ich die Tür des großen Zimmers auf und betrat den Raum. Ein dunkler Glastisch stand in der Mitte und die Fenster, die bis zum Boden reichten, warfen natürliches Licht in den Raum. Unser Anführer stand mit dem Rücken zu mir und anhand seiner geballten Faust konnte ich seine Wut deutlich erkennen. Die Tür hinter mir fiel zu und plötzlich fühlte ich mich allein und ausgeliefert.

„Du hast mich gerufen?", warf ich die Frage in den Raum und war unendlich dankbar für meine fantastischen Schauspielkünste. Wegen ihnen konnte ich meine Angst gut verstecken, was lebenswichtig in dem Business war. Blake sagte nichts, er sah mich noch nicht einmal an. Das verunsicherte mich etwas und ich atmete einmal tief durch. „Blake?"

Ich war der Einzige aus unserer Gang, der ihn beim Vornamen nennen durfte und das nutzte ich auch aus, da er dadurch manchmal gelassener wurde. Doch heute schien mich das Glück verlassen zu haben.

„Wie um alles in der Welt konnte Das passieren?!", keifte er, noch immer mit dem Rücken zu mir.

Natürlich wusste ich was er meinte und war insgeheim froh darüber, dass er mich nicht ansah, sonst würde er mit Sicherheit ausrasten. Zwar war er von Natur aus sehr gelassen, konnte aber ziemlich impulsiv werden.

„Keine Ahnung. Irgendjemand muss an unsere Daten gekommen sein und hat diese dann an die Hydra weiter gereicht", erklärte ich ihm.

„Und wer?! Wer auch immer das gewagt hat, den bringe ich eigenhändig um!", schrie er auf einmal und aus Reflex ging ich kurz in eine Abwehrhaltung über, da er selbst für mich manchmal unberechenbar war.

„Das weiß ich noch nicht, aber wir setzen alles daran es herauszufinden. Ich arbeite mich schon seit drei Stunden durch ganzen Datensätze und-" Ich wollte weiter erklären, doch Blake drehte sich auf einmal ruckartig um und richtete seine Wut nun gegen mich.

„Hör auf daran zu arbeiten und tu endlich was! Du bist für die Lieferungen und Aufträge verantwortlich. Das ist allein deine Schuld, dass wir jetzt in der Scheiße sitzen", fauchte er und seine Augen versprühten solch einen Hass, dass mir ein kalter Schauer den Rücken hinunterglitt „Wenn du nicht bald herausfindest, wer dafür verantwortlich ist und unsere Kunden zurückholst, dann wirst du dafür den Kopf hinhalten müssen", drohte er und im nächsten Moment sah ich den Lauf seiner schwarzen Pistole.

Davor war ein Schalldämpfer. Meinen möglichen Tod würde also niemand hören.

Geschockt sah ich ihn an und seine Worte wiederholten sich noch eine ganze Weile in meinem Kopf. Die Waffe interessierte mich recht herzlich wenig. Ich hatte schon oft in den Lauf einer Schusswaffe gesehen und wusste, Blake würde mich niemals erschießen. Dazu brauchte er mich einfach zu sehr. Ohne mich würde er noch tiefer in der Scheiße stecken und das wusste er auch. Natürlich würde er mich bestrafen, sollte ich es nicht schaffen, aber Angst vor dem Tod brauchte ich keine zu haben.

Also riss ich mich zusammen und strafte meine Schultern. „Ich habe verstanden."

Nach diesen Worten nahm er, wie zu erwarten, seine Waffe runter und sein Blick wurde weicher. „Aber wenn du diesen Dreckssack gefunden hast, töte ihn nicht. Er gehört allein mir", sagte der Braunhaarige noch und ich nickte kurz, als eine Art Bestätigung.

Er war nur sauer, wollte Rache und das konnte ich auch verstehen. Hier ging es um die Existenz der Serpens. Und genau deswegen würde ich auch diesen Bastard finden und ihn zur Rechenschaft ziehen, koste es was es wolle.

Ich verließ schnell den Raum. Dort traf ich auch schon auf Damien und die anderen, die mich abscannten und sich dann entspannten, wohl erleichtert darüber, dass Blake mir nichts getan hatte. Zumindest noch nicht.

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