Was ist jetzt zu tun?

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"Suga! Scheiße, haben wir uns lange nicht gesehen!", strahlte Taehyung übers ganze Gesicht, auch wenn sein Lachen seine Augen nicht erreichte. Er hätte sich unter normalen Umständen gefreut seinen "besten" Freund wieder zu sehen, doch die Realität enthielt ihm noch vor, ob dies der Fall war oder ob er einem neuen Feind gegenüber stehen würde.

Obwohl er sich zu 99 Prozent sicher war, dass er Yoongi davon überzeugen konnte, dass Jimin der Mörder war, hatte er noch diesen einen Prozent im Hinterkopf, der daraus bestand, dass Yoongi nun mal schon immer zu gutmütig war!

Tae schüttelte den Kopf. "Wo ist unser Aschenputtel?", fragte er ironisch.

Yoongi umarmte ihn kurz. "Heißer Wagen, mit dem du da gekommen bist! Jimin ist oben, ich hab ihm nichts erzählt von unserem Gespräch. Vorerst nicht." Sein Handy fing an zu vibrieren. "Oh das ist Namjoon, ich geh nur kurz ran, sonst ruft er immer wieder an."

***

Namjoon trampelte nervös von einem Fuß auf den anderen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen, dass sein Neffe den Anruf entgegen nahm. Er war gerade aus dem Polizeirevier gestolpert und beeilte sich nun zu seinem Wagen zu kommen. Endlich machte es klick und Yoongi meldete sich.

"Yoongi! Gott sei Dank! Hör mir zu, Junge!", rief er aufgebracht und riss die Tür seines Autos auf. "Wie es aussieht, hat unser Sonnenschein nicht gelogen! Jimin hat dir die Wahrheit gesagt, hörst du?", fragte er nach und schmiss sich auf den Sitz um sofort mit Vollgas das Polizeigelände zu verlassen.

Yoongi hörte mit hämmerndem Herzen den Ausführungen seines Onkels zu, doch er lächelte nur. „Ja, so was hab ich mir fast schon gedacht. Wer hätte das erwartet."

Als Namjoon von Tae zu erzählen anfing, lachte er laut auf. „Ja, mach ich! Der ist eh schon da." Er blickte zu ihm rüber. „Tae, ich soll dir einen schönen Gruß sagen und du sollst dich mal bei meinem Onkel blicken lassen!"

Während Namjoon ihm alles im Schnellverfahren erzählte, gab sich Yoongi alle Mühe, locker zu bleiben.

„Ich ruf später noch mal an! Tae und ich müssen noch ein paar Sachen hier klären. Bye." Yoongi beendete das Gespräch und wandte sich wieder seinem „Freund" zu.

Sein Onkel war schon auf dem Weg zu ihnen und er sollte die erste Möglichkeit nutzen, um mit Jimin zu verschwinden.

"Na, was wollte Onkelchen denn?", fragte Tae und schlenderte Richtung Hoteleingang. "Hör mal, du hast deine Prinzessin doch nicht alleine in deinem Zimmer gelassen? Der luchst dir bestimmt noch die Kohle aus der Tasche!", fügte er hinzu.

"Namjoon ist gerade der Motor für die Viper, an der er herumbastelt, buchstäblich um die Ohren geflogen. Das Teil sollte schon letzte Woche fertig sein. Ich wusste, dass das nichts wird. Na, ich hab jetzt gerade andere Probleme." Yoongi setzte sich auf eine Couch, direkt am Eingang der Lobby. "Dem Jungen geht es gut, der schläft. Aber jetzt erzähl mir mal, wie du auf so eine Story kommst und warum du damit nie zur Polizei gegangen bist?... Oder nein, warte, ich hole Jimin doch dazu." Schnell hatte er es sich anders überlegt. Wie gerne er auch die Lügengeschichte gehört hätte, der Rat seines Onkels, hier schnell und leise zu verschwinden, war einfach der Richtige.

"Hey, hey! Nun warte doch mal!" Tae stand auf und stellte sich ihm in den Weg. "Die kleine Drecksratte kann sich hinterher noch verteidigen. Lass uns doch erst mal in Ruhe bequatschen, was los ist. Ich bin hier, um dich zu warnen Yoongi, so leid es mir auch tut, dass du dich gerade in diesen kleinen Assi verguckt hast. Ich hab dir von Anfang an gesagt, du sollst dich von ihm fernhalten. Erinnerst du dich?" Er verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ja, fernhalten! Du hast keinen Ton davon gesagt, dass er seinen Freund umgebracht haben soll. Oder ein Psycho ist. Du hast mir nur gesagt, dass wäre der Sohn vom alten Park. Die ganzen Wochen hat er bei uns gelebt und mir kam er nicht vor, wie ein Irrer. Das hab ich dir schon am Telefon gesagt. Und ich weiß auch nichts von diesem ominösen Freund. Also, ich geh jetzt hoch und hole ihn her und du wartest so lange an der Lobby Bar. Denn irgendwas ist hier faul." Yoongi wusste, dass er hoch pokerte aber manchmal war Angriff die beste Verteidigung.

Tae explodierte innerlich. Da hatte es diese kleine Mistkröte tatsächlich geschafft, dass Yoongi ihm nicht hundert Prozent glaubte. Na warte!, dachte er bei sich, ich werd dich schon kriegen!

"Ja, meine Güte, heute noch nicht gefickt, oder was? Dann hol das Mauerblümchen halt her, ich warte hier und bestell mir nen Whiskey!", sagte er möglichst unschuldig und begab sich Richtung Tresen.

"Ich habe heute schon sehr gut gefickt. Danke der Nachfrage! Bin gleich wieder da." Yoongi ging Richtung Aufzug und fuhr nach oben. Von der Kabine aus rief er Namjoon an und teilte ihm mit, dass sie gleich verschwinden würden und zur nächsten Polizeistation unterwegs wären. So ungern er dies auch tat, in diesem Fall war es das Beste.

Hier ging es nicht um Autorennen oder Schieberei, sondern um einen eiskalten und vertuschten Mord. Kaum glitt die Tür auf, rannte er den Gang entlang. Er klopfte an ihre Zimmertür und rief leise nach Jimin, damit dieser ihm aufmachte.

Dieser stürzte vom Bett und riss die Tür auf, als er Yoongis Stimme hörte.

"Hyung, alles ok?" Er schaute unruhig in den Hotelflur. "Wo ist er? Ist er hier?" Angst breitete sich in ihm aus und er hielt sich an Yoongis Arm fest, einfach um sich etwas sicherer zu fühlen, während der sich in das Zimmer schob.

Mit einem Fußtritt knallte der Ältere die Türe hinter sich zu. "Ja, der ist da und wir hauen jetzt ab! Wir fahren zu den Bullen."

Als er sah, dass Jimins Augen noch größer wurden, musste er ungewollt schmunzeln, lies den Part mit dem Haftbefehl aber aus. "Vertrau mir einfach, die suchen schon nach ihm und seinen Freunden. Wir müssen aber hier weg, und zwar sofort!"

Yoongi durchsuchte das große Zimmer nach ihren Geldsachen und dem Autoschlüssel. Ihr Wagen stand in der Tiefgarage.

Als er sah, dass Jimin anfing, seine Anziehsachen zu packen, hielt er ihm die Hände fest. "Babe, lass das liegen, dass können wir später noch holen. Wir müssen los!"

Er zog Jimin Richtung Tür.

Yoongi spürte, wie der Jüngere gegen seinen Rücken prallte, als er an der Türschwelle abrupt stehen blieb. Sein Mund wurde schlagartig trocken, als er in den Lauf einer Waffe blickte, die ihm ein schmierig grinsender, verdammt heuchlerischer Hurenbock von falschem Freund, ins Gesicht hielt.

"Nein", keuchte Jimin, als er sah, wer dort vor ihnen stand. "Nein, nein, nein!"

Er wusste nicht, ob er sich hinter Yoongi verstecken oder ob er sich vor ihn stellen sollte. Ehr hatte er das Gefühl, all sein Blut war aus seinem Gesicht gewichen, denn seine Nase fühlte sich taub an vor Schock und kribbelte.

Unbewusst vergrub er seine Hände in das Rückenteil von Yoongis Hemd und zog ihn was zurück, weiter in das Zimmer hinein und weg vom Lauf der Waffe.

"Hyung... ", flüsterte er angsterfüllt.

Tae grinste nur, folgte den beiden ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er zuerst Jimin oder Yoongi umlegen sollte. Fest stand, beide mussten sterben, denn in der Not, war man sich immer selbst der Nächste.

"Ene, mene, muh ...", zählte er aus und lies die Waffe von Einem zum Anderen wandern. Dann schoss er.

Yoongi hörte Jimin schreien, hörte etwas durch die Luft schwirren aber keinen Knall. Als er die Augen wieder öffnete, sah er den Schalldämpfer an der Waffe. Tae war nicht unvorbereitet gekommen. Dieser musste nach ihrer Zimmernummer gefragt oder den Pagen bestochen haben, so schnell wie er vor ihrer Tür gestanden hatte.

Er hörte, wie Jimin leise wimmerte und drehte sich zu ihm um. Doch dieser war unverletzt. Allerdings hing er mehr an ihm, als das er stand.

"Verdammt Tae, was ist nur aus dir geworden?", fragte Yoongi wütend. Er machte sich solche Vorwürfe, denn der Mann vor ihm war seit Jahren sein Freund und nie hätte er so etwas von diesem gedacht. Bis vor wenigen Sekunden war da immer noch der kleine Hoffnungsschimmer gewesen, dass alles irgendwie anders war.

Yoongi schob Jimin zum Schutz hinter seinen Rücken. Er blendete seine Stimme aus, die immer wieder angsterfüllt flüsterte: "Er wird dich genauso umbringen wie Kookie." Der Rest ging in Gemurmel unter.

Tae grinste bösartig. "So, und jetzt?"

Jimin konnte nichts dagegen tun, dass seine Tränen ihren Lauf nahmen. Der Schuss, auch wenn er kaum zu hören war und niemand getroffen wurde, ging ihm durch Mark und Bein. In seinen Ohren rauschte es und alles andere war ausgeblendet. Weder hörte er das Geschrei zwischen Yoongi und Tae, noch sah er, wie der Letztere seine Waffe erneut wütend auf Yoongi richtete. Er konnte kaum atmen. In seinem Kopf liefen die alten Erinnerungen wie ein Film ab und alles, was übrig blieb, waren Jungkooks Augen, die langsam ihr Lebenslicht verloren.

"Lass ihn in Ruhe!", krächzte Jimin, auch wenn er sich selber nicht hören konnte. "Lass ihn in Ruhe!", wiederholte er und als langsam das Rauschen aus seinen Ohren verschwand, hörte er Tae hysterisch lachen.

Wenn da nicht die Waffe gewesen wäre, hätte Yoongi nichts mehr zurückgehalten. "Du bist so sein Schwein, Tae! Also ist es wahr, dass ihr den Jungen umgebracht habt?!" Immer wieder ballte er seine Hände zu Fäusten.

"Ja", sagte Tae betont gelangweilt. "Was soll ich sagen... ich war knapp bei Kasse, du weißt schon, ich hatte das Rennen verloren, den Wagen geschrottet... da kam mir das Ganze echt gelegen!" Er lachte und nickte Richtung Jimin. "Ich glaube, deinen Lover haut's gleich aus den Socken!" Er lachte. "Hey Lover Boy", rief er und machte ein paar Schritte auf diesen zu. Dann richtete er den Lauf der Waffe auf den Jüngeren und grinste: "Krawummm!"

Yoongi zog Jimin weg. "Geh weg von ihm und sprich ihn nicht an oder bei Gott, Tae ..." Den Rest des Satzes verkniff er sich. Wie auch alles andere. Alles, was Jimin gesagt hatte, war wahr. Er verdrängte die Wut und den Hass und versuchte klar zu denken. "Was willst du von uns? Wenn du uns hier umlegst, haben sie dich sofort an den Eiern." Er hoffte, irgendwie Zeit gewinnen zu können.

"Ihr steht mir beide im Weg! Ich hatte gehofft, dich überzeugen zu können, die Kröte zum Abschuss freizugeben aber nun ja, ich werde euch einfach beide umlegen, denn ich habe keine große Lust in den Knast zu wandern, wegen diesem kleinen Weichei!" Die letzten Worte schrie er Jimin ins Gesicht. Dann wandte er sich wieder ruhiger an Yoongi.

"Gott, der war so jämmerlich aber hey, was solls, Job erledigt, Kohle kassiert, fett Urlaub gemacht. Und wir drei werden jetzt runter gehen und von hier verschwinden, denn du hast Recht, Suga. Euch hier umzulegen, wäre dumm. Und die Putzfrauen würden das Blut ewig nicht mehr aus dem Teppich bekommen." Er grinste. "Jimin?Jiminie! Komm her!", rief er mit zuckersüßer Stimme.

Als er nach dem Jungen griff, ging Yoongi dazwischen. "Lass ihn in Ruhe, du Bastard!" Doch noch, bevor Yoongi zum Zuge kommen konnte, spürte er die kalte Mündung an seinem Hals. Beschwichtigend hielt er die Hände hoch.

"Okay, okay. Bleib locker." Er drehte sich zu Jimin. "Na komm. Komm Babe, steh auf!" Er zog seinen Freund auf die Beine und musste tatenlos zusehen, wie Tae diesen zu sich zog und ihm die Waffe in den Rücken drückte.

"Na dann, auf in unser kleines Abenteuer... was euer Letztes sein wird!", grinste der Kidnapper und schob den schluchzenden Jimin vor sich her. Er stoppte abrupt. "Alter, wenn du nicht sofort aufhörst zu heulen wie ein kleines Mädchen, knall ich dir dein Gehirn doch noch hier und jetzt raus! Also, Fresse halten angesagt! Keinen Mucks kapiert?! Oder unser Yoongi hier kann deine Gehirnmatsche vom Boden aufsammeln! Du weißt schon, das ist das Zeug, was du von deinem Jungkook im Gesicht kleben hattest!"

Besorgt sah Yoongi zu, wie Jimin sich hastig mit seinem Hemd und zittrigen Händen das Gesicht sauber wischte. Er lief etwas vor ihm her und Tae als Letztes. Die Waffe hatte dieser, wie in einem James Bond Film, billig unter einer Tageszeitung versteckt.

Auf der Fahrt nach unten begegnete ihnen nur ein älteres Ehepaar, welches sogar mit ihnen im Fahrstuhl fuhr. Doch alles verlief ohne Zwischenfall. Yoongi sah aus dem Augenwinkel, dass sich Jimin immer wieder die Tränen weg wischte. Dessen Kiefer war so fest aufeinander gepresst, dass der Knochen hell hervor trat.

In der Lobby angekommen liefen sie, dicht bei einander, Richtung Ausgang.

In Yoongis Gehirn ratterte es wild. Er überlegte fieberhaft, wie sie aus dieser Situation wieder heraus kommen konnten. Ihm war klar, dass ihnen, sobald sie in den Wagen einstiegen, nur noch wenig Chancen blieben.

Ihm wurde heiß und kalt, als sie an der Rezeption vorbei liefen und er die Polizei dort stehen sah. Die Empfangsdame deutete auf Jimin.

Sie waren schon fast durch die Türe, als einer der Uniformierten rief:"Mr. Park? Mr. Park, einen Augenblick bitte!"

Yoongis Herz überschlug sich, er drehte sich im Laufen leicht um und sah, wie die beiden Beamten auf sie zu kamen. Aber er sah auch Taes Gesicht und er wusste, dass sie am Arsch waren.

Der Polizist, dem das fast lautlose Geschoss eine Sekunde später durch die Brust ging, fiel lautlos zu Boden und es dauerte einen Moment bis sein Kollege verstanden hatte, was passiert war und darauf reagierte. Der laute Knall seiner Waffe donnerte durch die Empfangshalle und es brach Panik aus.

Yoongi sah darin seine Chance und wollte sich und Jimin in Sicherheit bringen. Doch Tae schien seine Gedanken zu erahnen und schlug ihm mit der Waffe gegen seinen Hals.

Mit einem gurgelnden Laut, ging Yoongi zu Boden und musste tatenlos mit ansehen, wie Tae den geschockten Jimin mit sich nach draußen schleifte und ihn in sein Auto bugsierte.

Für Yoongi brach eine Welt zusammen.





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