Verlogene Wahrheit

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Der Augenaufschlag folgte und die Gewissheit das Yoongi durch ihn gestorben war. Ein Schritt folgte auf den anderen, folgte den einzelnen Kacheln auf dem Boden, der ihn zu seiner Leiche führte, die auf ihn wartete wie der Tag auf die Nacht. Versunkene Träume, versunkene Liebe, ertrunken in seinen Tränen. Er lag dort wie ein Engel ohne Flügel. Jimin gestand ihm seine Liebe, gestand sie ihm, während Yoongi die Flucht antrat. Wie ein Fisch am Haken hing er in den Träumen seines Freundes fest und nur er war dazu in der Lage ihm das Leben zu schenken, er musste ihn ertrinken lassen. In seinen Träumen musste er Yoongi sterben lassen. Er musste sich durchkämpfen, während er dem Feuer folgte das Jimin ihm leuchtete. Doch noch konnte der Ältere dieses nicht klar erkennen. Er wollte es nicht zugeben, wollte sich selber weiter belügen, Idol, Entertainment, Auftritte... das hatte sich in ihn eingebrannt, er wollte nie etwas anderes, nur hoch hinaus. Jetzt bezahlte er dies mit seinem Leben. Im Traum gestorben, im Leben einem Traum hinterher gejagt, der ihn zu Fall brachte.

Die weiß gekleideten Personen um Jimin herum fassten ihn an, zerrten an ihm, flüsterten ihm bemitleidenswerte Worte in seine Ohren und das Morgenrot zeigte sich am Horizont. Die Sonnenstrahlen peitschten durch die Fenster, die ihm den Blick auf Seoul eröffneten. Der helle Schein legte sich auf Yoongis leblosen Körper, wie Perlmutt glänzte er und ein tiefes Atemgeräusch beflügelte seine Kehle. Erneut war er dem Tode entsprungen, erneut alle Wunden geheilt, durch das Tageslicht, durch die Sonne, die für ihn schien. Niemand konnte es sich erklären, niemand außer Jimin. Sein Vorhang erhob sich und er blinzelte in die hellen Strahlen der goldenen Sonne.

Die Schläuche in seinem Rachen machten ihm das Reden schwer, machten es ihm schwer klar zu sagen, was er dachte. Seine Gedanken, an den letzten Traum in dem er Jimin die verlogene Wahrheit entgegenschlug, ihn damit traf und er ihn mit seinen Tränen bestrafte. Seine Finger klammerten sich in den weichen Stoff unter ihm, er verkrampfte sich innerlich sowie äußerlich und der Jüngere wurde des Zimmers verwiesen. Ich geh hier nicht weg, dachte er, ich träume weiter Nacht für Nacht bis du dich zu mir bekennst.

„Wie geht es dir?", fragte Jimin und hatte gleichzeitig Angst vor der Antwort. 

Yoongi drehte sein Gesicht zur Seite, gab dem Tänzer keine Gelegenheit seine tränenreichen Augen zu erblicken. 

Jimin ging nicht weiter an ihn heran, blieb ein paar Meter von ihm entfernt, wollte ihn nicht drängen. 

Der Ältere war verwirrt, nicht wissend darüber was seines Freundes Geheimnis war, nicht ahnend was mit ihm in den Träumen geschah, welchen Krieg er für den Jüngeren ausführen musste. War das fair?, fragte er sich. 

Es wird eine neue Zeitreise anbrechen, eine neue Traumwelt wird sich ihnen öffnen und niemand verlor ein Wort darüber, was in ihren beider Schlaf passierte. Jimin durfte nicht und Yoongi konnte nicht. Wie sollte er es Jimin auch sagen? Wie sollte er ihm sagen, dass er Nacht für Nacht in sein Unterbewusstsein eintauchte das an die Oberfläche drang? Wie er sehen konnte wie sehr er ihn liebte? Wie er ihn hören konnte, wie in der letzten verflucht kalten Nacht? Als er ertrank, in den Tränen die er hervorgerufen hatte. Er war verlogen wie eh und je. Er belog sich, hielt seine Gefühle für Jimin unter Verschluss. Für beide war dieser Traum so als ob sie ihn einzeln, jeder für sich, durchleben würde. Keiner der beiden wusste was der andere dachte, was der andere wusste.


So vergingen weitere, ungenutzte Stunden der Wahrheit. Jimin saß auf einem der harten Stühle, immer noch ein Stück weit entfernt von seinem Hyung. Ich geh hier nicht weg, dachte er wieder und sah der Sonne zu, wie sie das Himmelszelt mit dem Mond tauschte, der in jener Nacht voller und schöner war als je zuvor. In voller Größe in voller heller Pracht stieg er immer höher bis er das Zimmer in ein unwirkliches Licht tauchte. Krampfhaft klammerten sich Jimin sowie Yoongi an etwas, dass die Müdigkeit verdrängte. Jeder Gegenstand wurde inspiziert und geistig auseinander genommen. Doch die Stille übermannte die beiden und das Gefühl vom Fall in den verhassten Schlaf schlich sich ein, durchzog sie schleichend und so leise, dass sie nichts dagegen ausrichten konnten.

An einem Pranger wachte Yoongi auf. In dem Traum den Jimin träumte. Er gefesselt und ausgeliefert, wem auch immer. Es war heiß. So heiß, dass die feinen Haare auf seiner nackten Haut anfingen zu verglühen. Der verbrannte Geruch stieg ihm in die Nase und er sah wo er sich befand. Es war ein Scheiterhaufen und vor ihm stand Jimin, mit der Fackel des heißen Elements in seiner Hand. 

„Du sollst nicht lügen", sagte der Jüngere zu ihm. 

„Was? Ich versteh nicht was du meinst. Bind mich los, hol mich hier weg!", sagte Yoongi mit Panik in seiner Stimme. Das Adrenalin schoss durch seine Venen und Jimins Stimme erklang erneut: „Du sagst du liebst mich nicht, du lügst! Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, Hyung, dann werde ich dir die Liebe versprechen. Wenn das Feuer unter deinen Füßen dir den Boden entzieht, dann werde ich dir die Liebe versprechen. Sag das du mich liebst! Sag es, verleugne mich nicht auch noch in meinen Träumen. Denn es sind meine Träume, du bist nur gewünschter Gast. Wenn du nur möchtest, dann stehe ich dir Tag und Nacht zur Verfügung, so wie du es dir erträumst."  Seine Stimme zitterte vor Trauer als er dies sagte.

Die Haare des Rappers verglühten in der Hitze und er spürte bald, dass das Feuer seinen Weg zu seiner Haut suchte und es schlussendlich auch fand. Er versuchte die Schmerzen auszublenden, aber sie fraßen sich durch seine Eingeweide und Jimin stand vor ihm an den lodernden rotgold glänzenden Flammen. 

„Ich lasse die Luft für dich knistern, Hyung!", schrie er ihm entgegen entgegen, während sein Traumgast der Tortur der fressenden Flammen ausgeliefert war. 

„Jimin, mach das nicht!", schrie Yoongi und Schweiß rann von ihm hinab, über seine Stirn. Seine Brust war mit Ruß benetzt und seine Zehen war gänzlich Schwarz und tot. Der Gier des Feuers war unersättlich, unaufhörlich fraß es sich weiter voran, an seinen Waden entlang, an seinen starken Schenkeln. Immer mehr wurde er in die Besinnungslosigkeit gezogen. Er versuchte im Traum wach zu bleiben, doch die Schmerzen übernahmen die Macht und er schloss seine Augen, während er brannte. 

Und Jimin sah ihm dabei zu.

Der Nachtfalke hatte den Jüngeren in Besitz genommen, hatte sich seinen Herzschmerz zu eigen gemacht und dieser musste sich in seinem Traum dem damaligen herbei gewünschten und herbei geträumten Freund fügen. Der Falke der ihm half über alles hinwegzukommen, genau dieser war jetzt sein Feind, in ihm, in seinem Traum.

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