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Doch gerade als sie den Mund aufmachte, um zu antworten kam ihr Goldjunge auch schon aus der Menschenmenge und brüllte ihr direkt besorgt ins Gesicht. 
"Hier bist du! Ich hab dich schon überall gesucht! Was machst du denn hier?" 

Hatte ich schon mal erwähnt, dass er ziemlich besitzergreifend war? 

"Deine Großmutter konnte mir nicht sagen, wo du bist, dein Vater auch nicht. Deine Mutter konnte ich nicht-", weiter kam er nicht, denn seine Freundin unterbrach ihn ziemlich genervt. 
"Kannst du mal bitte die Klappe halten, ich-" "Kommt mit!" Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, zog sie auf und wollte sie davonschleifen. 

Mir hatte er noch keinen einzigen Blick zugeworfen. Naja, ich hatte ja schon seit unserem ersten Treffen den Verdacht, dass er mich zutiefst verabscheute. Wie er mich manchmal heimlich und verstohlen von der Seite angesehen hatte und dachte, ich würde es nicht mitkriegen. 
Ich konnte ihn ja auch nicht wirklich leiden, also machte mir das nichts aus. Ich hasste nur leidenschaftlich diesen Blick... 

Janet blieb einfach stehen. Ich sah förmlich, wie es in ihr kochte und wie sie mit sich rang. 

Auf einmal musste ich wieder seufzen und sagte gereizt: "Geh einfach." Er wird dich eh nicht in Ruhe lassen. Kann er ja nicht, hätt ich gern hinzugefügt, aber ich konnte nicht. 

"Misch du dich da nicht ein!", fauchte der Typ und seine Augen blitzten. Wütend? Und da wurde mir klar, dass er das wohl auf sich bezogen hatte, wo ich doch eigentlich Janet gemeint hatte. Klarstellen wollte ich es aber auch nicht, da mir ja beides Recht war. Hauptsache irgendwer von ihnen ging. Am besten sogar beide. Denn mit Janet konnte ich ja eh nichts anfangen. 
"Mit dir hab ich nicht geredet!", entfuhr es mir, ich drückte mich an der Wand hoch und wollte in der Menge verschwinden, um mir was zu Essen zu besorgen. Streiten machte hungrig. 
Doch plötzlich hielt Janet mich am Arm fest. Ich drehte mich um und sie schaute mich flehend an. Ein Augenverdrehen unterdrückend zog ich sie hinter mir her. 

Wenn man mir heute morgen gesagt hätte, dass ich dieses Mädchen da, hinter mir herziehen würde, um sie vor ihrem anhänglichen Freund zu befreien... Ich hätte es nicht geglaubt. Einfach weil ich damit gerechnet hatte, den Abend allein in irgendeiner Ecke zu  verbringen und mich nicht blicken zu lassen. Weil es immer so war. Und normalerweise lies ich mich dann irgendwann zum Tanzen überreden, was ein Fehler war, den ich jedes Mal machte. Selbst meine Mutter sagte, dass mein Taktgefühl schon bessere Zeiten erlebt hatte, doch damit hielt sie sich nie lange auf, denn sie sagte dann immer, dass sie froh sei, dass ich überhaupt mit ihr tanzte. 

Wenn ich ehrlich war, machte es sogar Spaß, nach einer gewissen Zeit. 

Aber im Moment wäre ich am Liebsten einfach abgehauen. 
1. Hatte ich das Gefühl, gleich zu ersticken da drin. 
2. Regte mich dieser Vollhonk von Freund der Tochter der besten Freundin meiner Mutter maßlos und 
3. War ich müde, obwohl es noch so früh war und dieses Mädchen, dass sich von mir schleifen lies, war so verdammt hilflos und unschlüssig, das es mich fast umkehren lies. 


Kurze Zeit später stand ich gähnend am Buffet und lies meinen Blick durch den Raum schweifen. Es war so rappelvoll, dass wohl kein einziger weiterer Gast hereingepasst hätte. Ich gähnte laut und demonstrativ, was mir im nächsten Moment schon wieder peinlich war. 

"Ich glaube, du brauchst jetzt einen Drink, der dich etwas wacher macht!", irgendjemand drückte mir ein Glas mit einer ungesund grün aussehenden Flüssigkeit in die Hand. Bevor ich herausfinden konnte, wer sich diese Frechheit erlaubt hatte, war der Übeltäter auch schon verschwunden. Genervt analysierte ich das Gemisch. Eigentlich hatte ich nicht vor es zu trinken, aber ich fragte mich, was das denn für ein Trank war. 

Er stank nach Alkohol. Ich verzog das Gesicht. Es graute mir jetzt schon vor diesem Gemenge. 

Doch bevor ich nochmal darüber nachdenken konnte, wurde mir das Glas auch schon entrissen und Janet nahm einen großen Schluck. War sie jetzt schon vollkommen verrückt? Und wieviel Alkohol war bitte in diesem giftgrünen Gebräu? 

"Wenn du so weiter machst, bist du bis Mitternacht vollkommen betrunken!" Das schien sie aber nicht zu stören, denn sie kippte den Rest der Flüssigkeit hinunter und ignorierte meinen Einwand. Leise seufzte ich und fragte mich zum Wiederholten Male, ob man das irgendwie abstellen konnte... 

Als sie mir einen Welpenblick über den Rand des Glases zuwarf und sagte: "Du erzählst meiner Mutter nichts davon, ja? Sie hat mir verboten hiervon zu trinken!", hatte ich ein seltsames Deja-vu. 

Ich war acht. Ein schüchternes Mädchen, das gegenüber fremden Erwachsenen nie auch nur ein Wort verlor. Es war ein heißer Sommertag, die Sonnenstrahlen kitzelten auf meiner Haut. "Ich hab Hunger!" Schnell wandte ich mich von der Wand, die ich betrachtet hatte ab und schaute zu einer abwartend Janet. 

Wir waren draußen, die Bäume trugen grüne Blätter, der Wind strich mir warm durch die Haare. Ich folgte Janet zum Buffet, wo sie sich nach kurzen Zögern ein Stück Kuchen nahm. Ihr Viertes. Kurz darauf schaute sie mich aus ihren blaugrünen Augen mit dem gleichen Blick wie Jahre später an. "Mum hat's mir verboten", sagte sie leise, "Du wirst ihr doch nichts sagen, oder?" 

Und genau wie damals nickte ich bloß. 

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