Kapitel 15

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Wir saßen immer noch auf dieser eiskalten Bank und schwiegen uns gegenseitig an. Seit Sarah gefragt hatte, was los war, hatte ich sicherlich fünf Minuten nicht geantwortet. Ich musste erst nochmal überlegen, ob ich es ihr wirklich sagen wollte, und vor allem, was genau ich ihr sagen wollte.

Ich starrte auf den Boden und spürte Sarah's penetranten Seitenblick auf mir.

Verträumt schob ich mit meinem Schuh wahllos ein paar Steine zusammen.

"Ich mag Stegi... Ich mag ihn sogar sehr, also sehr sehr, also..."

Ich atmete erschöpft, wie nach einem 1000 Meter Lauf ein und aus.

"Tim. Sag es. Sprich es einfach mal aus, glaub mir, dannach geht's dir besser."

Hastig schüttelte ich den Kopf.

Wenn ich es aussprechen würde, könnte ich es nicht zurück nehmen.

Aber wieso sollte ich das auch wollen?

Es war schließlich die Wahrheit und die wollte ich nicht verleugnen.

Ich hob nun meinen Kopf und sah Sarah tief in ihre wahnsinnig schönen Augen.

Sie nickte mir nur aufmunternd zu.

Ich atmete tief durch, in Vorbereitung, etwas zu antworten.

"Ich liebe Stegi. Ich bin schwul, und es macht mir nichts aus. Solange Stegi bei mir ist, ist alles perfekt."

Sarah lächelte mich freundlich an.

Ich erwiderte das warme lächeln, und spürte, wie meine Augen anfingen zu strahlen.

Dann dachte ich über die Sätze nach, die ich eben gesagt hatte. 'Es macht mir nichts aus'?! Wieso verdammt nochmal sollte mir das etwas ausmachen. Ich bin stolz darauf!

"Tim, das ist wunderbar. Und weißt du wieso?"

Verwirrt schüttelte ich erneut den Kopf.

"Weil er das gleiche empfindet."

Verständnislos starrte ich sie an.

Sofort verschwand mein Lächeln von meinen Lippen und meine Augen schlossen ich langsam.

Sie glaubte mir nicht. Sie versuchte mich zu verarschen. Stegi könnte nie das gleiche für mich empfinden. Genau das war ja mein Problem.

"Das ist nicht wahr!", zischte ich ihr ins Gesicht, "ich weiß das es nicht wahr ist."

Meine Stimme wurde langsam wieder leiser bei den letzten Worten und eine Träne schoss mir ins Auge.

Ich kämpfte so stark wie nie, dass diese nicht meine Wange herunter floss.

"Hey, Tim", sagte sie beruhigend und griff nach meiner Hand.

Wow, jetzt wollte sie wohl richtig dramatisch rüberkommen, aber das ließ ich mir nicht bieten.

Ich stand auf, mit einem anfangs noch ziemlich schwindeligem Gefühl, fing mich dann aber.

Leider hatte ich nicht bedacht, dass Sarah meine Hand ja immer noch festhielt.

Mit einem "Hey! Hier geblieben!" und einem darauf folgendem kurzen Ruck zog sie mich wieder nach unten auf die Bank.

"Tim, ich schwöre dir hoch und heilig, was Stegi mir nur zwei Tage vor dir anvertraut hatte. Er liebt dich, aber denkt das gleiche, was du vermutlich auch gerade denkst."

Ich starrte wieder auf den Boden.

Meinte sie es tatsächlich ernst?

Innerlich freute ich mich mega, das Stegi vielleicht dasselbe empfand, aber irgendwo in meinem Hirn blieb ein kleiner, nein warte, ein großer Fetzten Zweifel.

Als sie langsam wieder ein lächeln auf mein Gesicht zauberte, stand Sarah auf. "Komm, es ist besser wir gehen jetzt nach Hause."

Also tat ich es ihr gleich und taumelte immer noch ein wenig hinter ihr her.

POV Stegi

Ich wurde von einem leichtem Knacken aus dem Wohnzimmer geweckt. Wahrscheinlich versuchte Tim, so betrunken wie er war, die Tür zu öffnen.

Ich schaute auf die Uhr. 4 Uhr. Alter... Das mit meinem Schlafrhythmus kann ich wohl ernsthaft vergessen.

Nacheinander tapsten zwei kleine Füße die Treppe nach oben.

Ich schloss die Augen, damit Tim nicht merken würde, dass ich wach war.

Die nächsten fünf Minuten vernahm ich nur noch ein leichtes Rascheln und das klicken des Schlosses der Badtür.

Dann merkte ich, wie sich Tim neben mich legte. Er hatte sich wohl auf die Seite gedreht, und sah mich prüfend an, da ich seinen warmen Atem auf meinem Haar spüren könnte.

Plötzlich merkte ich, dass er mir einige Haare aus dem Gesicht strich, und dann immer wieder hinter mein Ohr.

Ich wollte nicht, dass er aufhört, und so verkniff ich mir ein Lächeln.

Nach cirka drei Minuten, die er das jetzt schon machte, hielt er inne.

"Ich hab dich soo lieb, Stegi... Wenn du das nur wüsstest."

Am liebsten hätte ich mich jetzt einfach umgedreht, und ihn geküsst, aber das konnte ich nicht. Das durfte ich nicht!

Mit einem weiterem lautem Rascheln drehte er sich auf die andere Seite und schlief ziemlich schnell ein. Das war mein Zeichen, das ich anfangen dürfte, mir mit geschlossenen Augen einen abzugrinsen.

Und das tat ich auch. Und zwar SO lange, das ich nicht mehr einschlafen konnte. Ich musste immer wieder an seine Worte denken...

'Ich hab dich soo lieb, Stegi... Wenn du das nur wüsstest.'

Ach Tim....

Ich liebe dich. Wenn DU das nur wüsstest.

Nun schoss mir eine Träne ins Auge, aber ich lächelte beglückt weiter.

Es gibt keinen Grund zu weinen, wenn er da ist.

Keinen!

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