𝐈𝐈. 𝟎𝟑. Engelstränen

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Fragile Schneeflocken fallen sacht auf sein Haupt, als würde der Himmel selbst vor Freude weinen.

Während die perfekt formierten Flocken eins mit ihm werden, tummeln sich dick in Jacken verpackte Kinder auf der Wiese herum, die mit einer dünnen Puderzuckerschicht bedeckt ist. Einzelne karge Sträucher recken sich neben dem idyllischen Weiß der Sonne entgegen.

Der Zauber der Weihnacht entfaltet sich mit dem glücklichen Lachen der Kleinen, so als würde allein der Klang ihrer Freude Lebkuchenduft und Kaminfeuerflackern vereinen.

Er würde gerne mitspielen, mal wieder Kind sein und die dünnen Sonnenstrahlen seine verfrorene Nase kitzeln lassen. Den eintönigen Alltag hinter sich lassen, nach vorne sehen. Wie lange er das nun schon nicht mehr getan hat? Er weiß es gar nicht mehr. Seine Erinnerungen an das davor sind wie eine beschlagene Fensterscheibe, die er frei zu rubbeln versucht, ohne dass es ihm gelingt.

Nur aus der Ferne vernimmt er Wortfetzen von Erzählungen, die von vergangenen kuschligen Wintern und rosigen Sommern handeln. Kindliches Glucksen mischt sich unter das aufgeregte Geschnatter. Rote Wangen, die mit dem Leuchten ihrer Augen um die Wette strahlen.

Sie sehen alles so leicht wie die fallenden Schneeflocken.

Wie gerne würde er sich zu ihnen gesellen, mitreden, mitlachen. Aber er kann nicht. Hier von Weitem betrachtet er die Szenerie. Sie würde sich gut in einem kitschigen Weihnachtsfilm machen, denkt er. Auch wenn er selbst noch nie einen gesehen hat, so hört er zahlreiche vorbeiziehende Passanten von Klassikern schwärmen.
Wobei - nein, das hier ist besser als jede geschauspielerte Realität. Das Jetzt ist ein Blickfang, ein Erinnerungsmoment, den er am liebsten in einer Schneekugel verewigen und jeden Winter hervorholen möchte. Zärtlich würde er ihn über seinen Kamin stellen und beobachten, wie das Erlebnis jeden Dezember von Neuem auftaut.

Und so sehr er die spielenden Kinder um ihre Leichtigkeit, ihr Lachen, ihre Liebe beneidet, so glücklich ist er, Teil davon sein zu dürfen.

Die zu Eis erstarrten Engelstränen fallen auf seine dünnen Arme, seinen Hut, seinen roten Schal. Und auf einmal wird die Warme des Strahlens der Kinder und der Sonne immer stärker, sie lullt ihn ein, lässt seine Fenster zur Welt beschlagen.

Vielleicht falle ich mit den Schneeflocken, denkt sich der Schneemann, als er anfängt vor Freude zu weinen.

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Well, die Kurzgeschichte ist spontan im Deutschunterricht entstanden, nachdem ich bei dem "As cool as ice"-Wettbewerb der bierfreunde das dritte Thema "Frostyyy the snowman ... melted" ausgewählt habe. Eigentlich wollte ich zu dem Thema "Schneekugel" etwas schreiben, aber letztendlich wird mir die Zeit dafür nicht reichen (wieso muss the most wonderful time of the year auch gleichzeitig the most stressful time of the year sein?), weshalb es nun diese doch sehr kurze Geschichte geworden ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Danke fürs Lesen, ich hoffe, es hat euch gefallen. :3

Ich wünsche euch allen eine magische Weihnachtszeit! ☃️✨

dezember 2022

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