Kapitel 2 - Spannungen

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Die nächste Stunde war der Kunstkurs, was für mich mindestens genauso schlimm war, wie Biologie, da jedes Strichmännchen aussah wie eine verkrüppelte Fehlgeburt.

Mehr oder weniger aus Neugier, wie gut ich mich in seiner Gegenwart beherrschen konnte, andererseits aber auch, weil Lilian nicht in diesem Kurs war, setzte ich mich neben diesen Stegi.
Nach wie vor, ein wirklich seltsamer Name für so einen jungen Typen.
Sollte mich aber keinesfalls stören.

"Guten Morgen", rief unsere Lehrerin und schritt anmutig ins Klassenzimmer.

Die Schüler begrüßten sie ebenfalls.

"Holt euch mal alle einen Zettel, schreibt untereinander die Buchstaben des Alphabetes und zu jedem Buchstaben ein Wort, was ihr mit dem Wort 'Held und Bösewichte' verbindet. Ihr habt 15 Minuten Zeit!"

Noch um gleichem Moment gehorchen brav alle Schüler und ein lautes Rascheln ging durch die Klasse.

Ich tippte kurz meinen Sitznachbarn an, der, nach einem weiteren Zeichen von mir, ein Blatt rübergab. Zufrieden lächelte ich und suchte noch einen Stift aus meiner Mappe.

"Ich bin Tim", fing ich verzweifelt ein Gespräch an, da mir kein Wort mehr einfiel.

Stegi verdrehte die Augen, antwortete aber nicht.
Wie kann er es wagen...

"Ich weiß, dass du Stegi heißt, deine Schwester hat es mir erzählt."

Er nickte.

Unauffällig schielte ich auf sein Blatt.

A: Anstand
H: Hexen
U: Umhang
S: stark
V: Vampire

In dem Moment bemerkte mein Sirznachbar, dass ich versuchte abzugucken und knallte seine Hand auf das Blatt, um es so zu verdecken.

Vampire? Wieso sind Vampire für ihn Helden? Oder meinte er Bösewichte?

Im gleichen Moment vernahm ich einen unheimlich süßen Duft. Sein Blut. Aber es roch verdammt stark. Er wahr wohl echt wütend. Hups.

Mein Kiefer begann sich leicht zu verspannen - der erste Schritt, wenn sich meine Zähne bildeten.
Ich musste etwas tun.

Mein Blick schweifte zu meinem Rucksack und blieb an dessen Inhalt fest. Blutkaugummis. Meine eigene Erfindung.

Ich nahm einen der großen roten Bälle aus der weißen Schachtel und schob sie mir in den Mund.

Sie schmeckten nach Blut und waren dafür da, mein Verlangen in schlechten Situationen zu stillen.

"Herr Bohr, spucken sie bitte den Kaugummi wieder aus?"

Verdammt.

Stegi musste sich ein Lachen verkneifen, während ich genervt seufzend zum Mülleimer spazierte um meinen schönen Kaugummi wieder auszuspucken. Nicht einmal eine Minute hab ich ihn gekaut... So eine Verschwendung.

Wieder an meinem Platz angekommen starrte ich Stegi an, der mich ebenfalls belustigt musterte.

"Esteffanio? Für Sie gilt das gleiche."

Mein Blick schweifte durch die Klasse, auf der Suche nach dem angesprochenen Jungen, als ich plötzlich sah, wie mein Banknachbar sich erhob.

Esteffanio heißt er also. Stegi ist nur ein Spitzname. Das hätte ich mir auch denken können.

Auch Stegi quetschte sich nun an mir vorbei um zum Mülleimer zu laufen.
Als er wiederkam kämpfte ich ebenfalls immer noch mit mir, mein Lachen zu verstecken, gab mir aber nicht sonderlich viel Mühe dabei.

"Halt die Fresse", fauchte er mich an, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte.

Seine Stimme war relativ hoch und... Süß.
Süß, wie... Sein Blut.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen, mein Mund fühlte sich an, wie ausgetrocknet.

Unwillkürlich starrte ich ihn an, kam ihm näher, während er nur weiterhin auf sein Blatt sah und überlegte.
Mein Kiefer verkrampfte und weiteten sich für die Reißzähne und das komplette Blut meines Körpers schoss in meinen Kopf, was zur Folge hatte, das die Adern unter meiner Haut leicht anfingen zu pulsieren. Ich konnte das Blut in seiner Halsschlagader förmlich fließen hören.

Ruckartig drehte Stegi seinen Kopf zu mir, riss die Augen auf und drückte sich gegen die Wand hinter sich. "Was machst du da?!", schrie er, während ich versuchte, mich zu konzentrieren und mich in den Normalzustand zurück zu transformieren.

"Ich... Wollte mir nur deine Narbe genauer ansehen, du Genie", versuchte ich mich cool rauszureden.

Statt mir zu antworten, oder darauf einzugehen, das die Narbe seine andere Seite des Gesichtes schmückte, zeigte er mir den Mittelfinger, stand auf und griff gewaltsam nach seinem Blatt, was er nach vorne zur Lehrerin trug um genau pünktlich mit dem Klingelzeichen aus dem Raum zu stürmen.

Eigentlich konnte ich nur hoffen, dass er meine Zähne nicht gesehen hatte. Und wenn doch, dann war ich jetzt ziemlich am A****.

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