Kapitel 5 - Schritt 1: Herzklopfen

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Das Kapitel hat 2040 Wörter... Auch wenn es ziemlich schlecht ist, SEID STOLZ AUF MICH xD

Um 18.00 Uhr genau stand ich also in Jeans, weißem Hemd und schwarzem Jackett vor der Tür der beiden reizenden Geschistern und wartete, dass jemand aufmacht.
Schließlich öffnete klein Blondie und starrte mich fassungslos an. Wahrscheinlich war er einfach so geblendet von meiner Schönheit, dass es ihm die Sprache verschlagen hatte.

"Ich...", fing er an und wandte dann mit deutlich großer Mühe seinen Blick von mir ab.
"Ich komme gleich, ich muss nur noch schnell mein Geld holen", stotterte er verlegen, drehte sich dann um bevor ich etwas hätte sagen können und rannte in die Küche.

Ich wartete, meinen Blutkaugummi knetschend und die Hände in den Taschen, bis Stegi kurze Zeit wiederkam. Er hatte sich umgezogen, was mich schmunzeln ließ und trug jetzt ebenfalls ein sauber gebügeltes Hemd. Schon machte ich auf dem Absatz meiner schwarzen stilvollen Schuhe kehrt und wir gingen nebeneinander zu meinem Auto.
Kurz musterte mich Stegi misstrauisch, da er wahrscheinlich überlegte, wie ich mir in der Schulzeit ein eigenes Auto leisten konnte. Dennoch stieg er bedenkenlos am Beifahrersitz ein.

"Dir ist klar, dass das hier lediglich eine Verabredung unter Freunden ist, und ich das eigentlich auch nur mache, weil du mich erpresst?", durchbrach Stegi die angenehme Stille.
Mein Blick blieb stur geradeaus auf die Straße gerichtet, nur meine Mindwinkel verzogen sich bei dem Wort "Freunde" bis zu meinen Ohren.

Jedoch konnte man an seinem Herzklopfen erraten, dass er sich freute. Und das konnte er auch, wenn ein so gutaussehender Typ wie ich ihn um ein Date bittete. Auch wenn es kein wirkliches Date war, nahm ich mir vor, es auf jeden Fall noch zu einem zu machen.

Da der Film, den ich auserkoren hatte erst in drei Stunden begann, beschloss ich mit ihm in ein Restaurant zu gehen und ein wenig zu flirten. Ich liebte es unerfahrene Typen anzumachen und ihre Reaktionen darauf zu sehen.

Er schaute sich grob um, bevor er sich auf den Platz mir gegenüber setzte und spähte kurz auf sein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Dann stöhnte er und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Ich beobachtete währenddessen jede seiner Bewegungen.

Nach einer Minute weiterem Schweigen kam schließlich ein Kellner mit zwei Speisekarten und einem Feuerzeug in der anderen Hand. Er hatte seinen Schnurbart gezwirbelt und seine Augenbrauen fein gezupft. Unter seinem schwarzen Anzug und der eng gezogenen Fliege trug er ein weißes Hemd, welches nicht eine Falte aufwies.
Kontrollfreak - flog das Wort sofortig in meinen Kopf und bildete ein kleines Kopfkino, wie ich reagieren würde, wenn Stegi so wäre.

Er zündete eine kleine Kerze in unsere Mitte an und ignorierte dabei Stegis Protest, dass das nicht nötig gewesen sei. Wieder lächelte ich in meine Karte hinein und erörterte die Gerichte genauer.
'Putenfilet in Waselnusskruste,
Schweinemedaillons in pikanter Soße mit Kohlrabigemüse'
Kurz schielte ich auf den Preis, was Stegi wahrscheinlich auch in dem Moment tat, da er ein lautes "Bitte was?!" durch die Luft grellte.
Und so bekam man von Null auf hundert die Aufmerksamkeit aller Restaurantgäste.

"Tim, das ist zu teuer, das kann ich mir nicht leisten", meinte er nun etwas leiser und wollte schon aufstehen, jedoch packte ich ihn am Arm und zog ihn zurück. "Ist gut, ich bezahle", meinte ich, da mir das Ambiente hier sehr gut gefiel und ich wollte, dass Blondie eine gute Erinnerung an diesen Abend haben würde.

Ich meinte eine Spur von dankbaren lächeln in seinem Gesicht erkennen zu können, als er sich schließlich zurück auf den weichen Stuhl fallen ließ.

Als der Kellner erneut zurück kam bestellte ich erst einmal ein Glas Sekt für uns beide. Dabei ging es mir ziemlich am Hintern vorbei, ob er wollte oder nicht. So wie ich ihn derzeit einschätzen konnte, würde er es allein aus Höflichkeit trinken.

Da nach bestellten wir uns je noch eine Hauptspeise und wieder warteten wir.
Ich die Schweinemedaillons, natürlich schön blutig gebraten, und Stegi einen Nudelauflauf. Der Nudelauflauf war das billigste, was er nehmen konnte, hätte er nicht gerade eine Suppe oder ein Salat essen wollen.

"Na dann erzähl mal ein wenig von dir, jedes Detail!", forderte ich mein Gegenüber auf, um das Gespräch ein wenig anzuzetteln.

"Was soll ich schon groß erzählen? Ich heiße Esteffanio, wie du schon weißt, allerdings nennen mich alle Stegi. Ich bin 18 Jahre alt und zeichne gerne. Ich habe eine Schlange als Haustier und manchmal tanze ich peinlich in meinem Zimmer herum zur Musik von Chrissy." Bedauerlicherweise ließ er 'Chrissy' dabei unerklehrt und fuhr hastig fort: "Ich treibe keinen Sport, aber dafür backe ich sehr gerne und bin früher mit meiner Freundin sehr gerne shoppen gegangen." Er wirkte traurig, wahrscheinlich war es die Freundin, von der er gestern erzählt hatte, dass er Schluss gemacht habe. Aber wer ging bitte gerne mit seiner Freundin shoppen ohne es vorzutäuschen?
"Wann hast du Geburtstag?", fragte ich und trank ein Schluck meines Sektes, den der Kellner in diesem Moment brachte. Es war ein anderer wie zuvor, wie mir auffiel. Er war jung und recht hübsch. Muskulös, zerknittertes Hemd und lose Fliege. Seine Haare waren verwuschelt und allgemein sah er aus, als hätte er gerade in der Abstellkammer Sex gehabt. So gesehen, war er das genaue Gegenteil des vorherigen. Ich analysierte ihn noch weiter, ehe Stegi mir mit einem leisem "Heute", antwortete. Er starrte auf seine Serviette, knüllte seine Hände im Schoß zusammen.
Ich verschluckte mich, hustete und räusperte mich einmal bevor ich seine Antwort fassungslos wiederholte. Dabei zog ich eine Augenbraue nach oben, um zu sehen, ob er es ernst meinte.
Er zuckte lediglich mit den Schultern.
"Meine Eltern sind eh nicht da und meine Schwester und ich haben heute Nachmittag schon gefeiert."
"Du bist heute 18 geworden?"
Ich überlegte, welcher Tag heute ist, wiederholte ihn an die hundert Male und brannte mir so das Datum ins Gehirn. 24. März. 24. März. 24. März.

"Tim?", riss Stegi mich aus meinem Ritual. Ich hatte wohl nicht bemerkt, wie er mir eine Frage gestellt hatte.
"Entschuldige...", lächelte ich verschmitzt.
"Du bist dran. Erzähl mal etwas über dich!", forderte er mich auf, wobei ich nur kurz die Augen verdrehte.
Er nickte, wandte dann seinen Blick nach unten ab, als wäre er maßlos enttäuscht von meiner Antwort und biss auf seiner Unterlippe herum.

"Ich bin der Tim, bin 18 Jahre alt und werde am 16. Dezember 19", fing ich widerwillig und mit einem genervten Schnauben an. Sofort schnellte sein Kopf in die Höhe, und seine Augen glitzerten wunderschön, als er in die meinen blickte.
"Ich bin gutaussehend, selbstbewusst, stilvoll und ich würde durch aus sagen, dass ich keine oder nur wirklich wenige Schwächen besitze." Er lachte amüsiert auf, was mich verwirrte. "Denkst du darüber etwa anders?", fragte ich herausfordernd und suchte mit den Augen seinen Blick, den er wieder nach unten auf seine Hände abgewandt hatte.
"Oh nein, ganz und gar nicht." Trotzdem lachte er deutlich in sich hinein.
"Aber beantworte mir eine Frage, Tim: Wieso hast du mich heute auf dieses Treffen eingeladen?"
Ich antwortete eine zeitlang nicht, da ich es selbst nicht wusste. Um ihn zu ärgern? Um meine Macht über ihn zu nutzen? Ich wusste es wirklich nicht. "Weil Lilian nicht konnte", sagte ich schließlich und handelte mir einen misstrauischen Blick ein.
"Da steckt noch mehr dahinter, das spüre ich."
Ich schmunzelte. Er war anders. Irgendwie... Gruselig. Aber das war ich auch, und es gefiel mir verdammt gut.

Ich musterte ihn von oben bis unten, um eine Antwort auf seine Frage zu finden.
Auch wenn er im Vergleich zu mir ein ziemlicher Lauch war, sah er echt gut aus. Sein charakter machte ihn interessant, er wirkte nicht wie ein jeder anderer. Warum das so war konnte ich nicht sagen.
"Du bist süß, ich mag dich. Und ich wollte einfach mal ein wenig Zeit mit dir verbringen. Gucken, ob du wirklich so ein Spast bist, oder ob du auch nett sein kannst", fing ich an mit tiefer Stimme zu reden, ohne irgendwelche Hemmungen. Er wurde rot. Und ich hörte sein Herz laut gegen die Brust hämmern. Ich bräuchte dringend mein blutiges Fleisch, wenn ich ihn nicht gleich anfallen wollen würde.

"Und? Bin ich denn so ein Spast, wie du es dachtest?", fragte er ebenfalls in gespielt tieferer Stimme und fing an zu lachen.

"Nein", sagte ich, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, " Im Gegenteil. Ich glaube du bist sehr aufrichtig und ehrlich. Das schätze ich an Personen." Wahrscheinlich, weil ich es nie wirklich sein konnte. Ehrlich - Ein Wort, welches sich wahrscheinlich von Ehre ableitete. Ehre, die ich ja anscheinend nicht besaß.

Wieder grinste mein Gegenüber sich den Arsch ab und ein peinliches Schweigen entstand.

"Du hast also ein Haustier?", brach ich es dann wieder.
"Ja, eine Schlange. Sie heißt Emu", erklärte er stolz. Schlangenblut ist so ziemlich das leckerste, was es auf der Welt gibt.

"Hast du eins?" - die Gegenfrage.
"Hatte", berichtigte ich, "Ich hatte einen Hund, er ist ziemlich alt geworden, aber dann leider durch einen Biss eines anderen Rauptieres gestorben."

*Flashback*
Es war zur Zeit meiner Verwandlung. Mein Vater hatte mich in meinem Zimmer eingesperrt, und ich hungerte und hungerte. Er meinte, ich müsste mich an solche Lebensumstände gewöhnen, wenn ich ein guter Vampir sein wollte. Aber ob ich das auch wirklich wollte, interessierte ihn dabei nicht.
Er kam lediglich dreimal pro Woche mit einem Glas Eichhörnchen in mein Zimmer, welches ich mir für die restlichen Tage aufteilen sollte.
Die letzte Probe, auf die er mich gestellt hatte, war mein Hund. Er war ein Bernhardiner und sein Name war Puck.
Ich hatte ihn wirklich sehr geliebt, aber ein Vampir tat im Hungerrausch nun mal alles, auch das, wo er wusste, dass er es später bereuen würde.
Am Ende der Woche kam mein Vater schließlich in mein Zimmer, und meinte, ich hätte es gar nicht schaffen können, ohne ihn zu töten.
Auf diesen Satz bin ich dann ausgezogen.
*Flashback Ende*

"Das tut mir Leid", pflichtete Stegi mir bei.
"Ja, mir auch", meinte ich nur kalt und deutete so, dass Thema zu wechseln.
Jedoch kam im gleichem Moment unser Essen, welches wieder von dem gutaussehendem Kellner gebracht wurde.
"Hier die Schweinemedaillons?", fragte er und ich hob den Arm.
"Und die Nudelpfanne, für den süßen blonden." Er stellte sie vorsichtig ab, und man konnte die Röte deutlich in Stegis Gesicht erkennen.
Erst jetzt sah ich, das seine Nudeln zu einem Herz geformt waren und die leise Eifersucht kroch in mir hoch. Er war MEIN Date.
Auf einen bösen Blick meinerseits verschwand er schließlich wieder und Stegi freute sich einen Ast über die Nudeln.
Ich schwieg.
"Tim? Ist etwas?", versuchte Stegi die Stille zu brechen.
"Nein Nein, iss deine Nudeln, lass dir die Nummer von dem Typen geben und dann gehen wir. Der Film fängt bald an." Ich redete mit ziemlich emotionsloser Stimme, und ich würde echt an seinen Kompetenzen zweifeln, wenn er nicht merken würde, dass ich eifersüchtig war.
Ich weiß nicht, ob er es mit Absicht machte, aber er stöhnte die ganze Zeit, als würde er einen Orgasmus bekommen, wenn er die Nudeln aß.

Der Kellner sah belustigt zu uns rüber und warf Stegi immer wieder verstohlene und vielversprechende Blicke zu.
"Okay Stegi. Wir haben verstanden, dass es dir schmeckt. Das haben alle hier verstanden", sagte ich, woraufhin er mich eingeschüchtert und ein wenig enttäuscht ansah.
"Tut mir Leid", entschuldigte er sich. Er war echt niedlich, so unterwürfig und loyal.

Ich biss von meinem Medaillon ab, um meinen Hunger und damit meine Wut zu stillen. Schon nach dem ersten wurde es besser, und sofort
bildete sich Mitleid für den kleinen.

"Entschuldige, ich wollte nicht so schreien. Dieser Kellner, er ist nur so... Aufdringlich", verteidigte ich mein Verhalten und Blondies Miene änderte sich schlagartig zu einem Lächeln.

"Du bist doch nicht etwa eifersüchtig", grinste er und zog seine Augenbrauen im periodischen Abständen nach oben. Blitzmerker. Dennoch stritt ich es stur ab.

"Davon träumst du, kleiner."
Doch egal, was ich sagte, Stegi hörte nicht wieder auf zu grinsen und sein Herz hämmerte und hämmerte immer stärker gegen seine Brust.

Und so konnte ich sagen:
Schritt 1 - Herzklopfen: erfolgreich abgeschlossen.

Fehlten nur noch:
Schritt 2 - Dankbarkeit
Schritt 3 - Eifersucht
Schritt 4 - Verwirrung
Und zum Schluss Schritt 5 - verlieben.

Schritt 6 - als Blutbank ausnutzen ließ ich in diesem Moment unbeachtet.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro