Kapitel 8 - Schritt 4: Verwirrung

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"Der Film sollte mindestens ab 16 sein", murmelte ich verstört, während wir aus dem Kino gingen.

Auch wenn ich es nicht gerne zu gab, war ich es mehr, der sich vor Angst an Stegi kuschelte als andersherum.

"Aber Brahms hatte echt süße Locken", meinte Blondie verträumt, und selbst für mich war er in dem Moment ein wenig zu gruselig.

"Du bist krank, Stegi", lachte ich und zog ihn in meine Arme. Auch er lachte und versuchte sich vergebens zu befreien, gab es allerdings schneller auf, als ich es gedacht hätte.

"Hey, wartet mal, ihr beiden!", rief plötzlich eine hohe Stimme hinter uns und veranlasste es, dass ich mich von Stegi löste und zu der Quatschtante umdrehte.
Es war, wie erwartet, die Frau von dem Kartenhäuschen und sie tippelte in kleinen Schritten und in Pumps auf Stegi und mich zu.
Sie hatte ein kurzes elegantes schwarzes Kleid an und die Haare hatte sie aus ihrer Hochsteckfrisur befreit. Sie war wirklich hübsch, hatte nur für meinen Geschmack ein wenig zu viel Schminke im Gesicht.

Ich hörte meine Begleitung schon genervt aufstöhnen und musste mir dabei ein grinsen mit aller Kraft verkneifen. Er war ja so süß, wenn er eifersüchtig war...

Kurz bevor sie vor uns stehen blieb, spürte ich eine kalte kleine Hand an meiner, die sich mit ihr verschränkte. Sofort wendeten sich meine Augen auf meine linke Hand und dann schließlich zu den wunderschönen Augen, des Jungens, der diese Geste und die damit verbundenen Gefühle in mir verursachte.
Dieser guckte jedoch stur gerade aus und ignorierte meinen Seitenblick gekonnt. Die Schritte der jungen Dame wurden kleiner und langsamer, so dass sie schließlich vor uns zum stehen kam.

"Dein Freund?", fragte sie verwundert und zeigte auf Stegi.

Mit einem straffen Blick in ihre übertrieben geschminkten Augen, versuchte Stegi sie zu töten.

Ich schüttelte seine Hand ab, rief ein "Nein Nein, nur ein guter Freund, der Geburtstag hat", und freute mich, so übel es auch war, über Stegis Verletzten Blick in meinem Augenwinkel.

Nicht ansatzweise konnte er mir jetzt erzählen, dass er mich hasste.
Jedoch zählte zu meinem Schritt vier nun einmal, dass ich ihn verwirrte, und dazu war Paris Hilton vor uns perfekt geeignet.

"Und möchtet ihr beiden vielleicht noch in einen Club gehen? Ich habe auch noch ein paar nette Mädels, mit denen ich mich treffe, die euch mit Sicherheit gerne kennen lernen wollen!", versicherte sie und schob uns schon Richtung Ausgang.

"Das klingt doch super!", rief ich und ließ mich sogar von ihr unter'm Arm nehmen, so dass sie mich einhenkeln konnte, und es nun kein entkommen mehr gab.

"Ich weiß nicht, es ist ziemlich spät, ich glaube ich gehe nach Hause", hörte ich Stegis Stimme und drehte mich sofort um. So war das aber nicht geplant.

"Och komm Stegi! Lass uns ein wenig Spaß haben!", meinte ich und setzte meinen Hundeblick auf. Meine Augen konnte ich förmlich leuchten spüren, als er nach einigem Einreden bejahte. Es musste ja nicht lang sein, nur ein wenig.

"Vielleicht ist ja auch ein netter Kerl für dich dabei", flüsterte ich als letztes Argument noch neben seinem Ohr, was eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre.
Er wurde augenblicklich rot und drehte seinen Kopf von mir weg, dass ich es nicht sehen konnte. Natürlich war es dafür schon längst zu spät gewesen, und ich grinste ihn nur mit wackelnden Augenbrauen an.

Die Disco in die wir gingen, hieß 'Black Angels' und sah sehr vielversprechend aus. Man konnte schon die Musik hören, die mir echt gut gefiel, weswegen ich auch nicht lange draußen stehen blieb sondern meine beiden Begleitungen mit herein zog.

Eine Wand aus Alkohol Duft und unerträglicher Hitze strömte mir entgegen, hielt mich aber keineswegs davon ab, herein zu gehen.
Im Gegenteil.

Angekommen zog ich Stegi an die Bar und die Frau, deren Name ich noch nicht wusste folgte uns unaufgefordert.

Stegi setzte sich auf meine rechte Seite, die Frau an meine linke. Gelangweilt holte Blondie sein Handy heraus und zockte Candy Crush, während ich mich an die Erforschung der hübschen Frau machte.

"Mein Name ist übrigens Tim", meinte ich und da ich mich weggedreht hatte, konnte ich nicht sehen, wie auch Stegi zeitgleich vom Barkeeper angesprochen wurde.
"Lisa", bekam ich als Antwort und lächelte sie freundlich an.
"Ich hoffe ich darf dich auf einen Drink einladen, Lisa?"
Entzückt nickte sie und erwiderte mein Lächeln krampfhaft.

Als ich mich jedoch umdrehte und sah, wie der Barkeeper mit Stegi sprach, entflammte eine Wut in mir, die es mir nur schwer machte, ihm nicht die Kehle aufzuschlitzen.
Es war eindeutig der Kellner aus dem Restaurant, in dem wir vorhin saßen und anscheinend hatte er einen Nebenjob in diesem Club.

"He Flachnase!", rief ich wütend und der Barkeeper sah mich an.

Jedoch drehte er sich wieder zu Stegi und lachte mit ihm weiter über ein wohl eben gerissenen Witz.
Mit Wutentbrannter Miene lief ich auf die beiden zu. Stegi sagte dem Hurensohn gerade seine Nummer und sprach dabei vor allem die letzten drei Zahlen sehr verführerisch aus.

"Sechs, sechs, sechs."

Dabei ließ er immer wieder erotisch seine Zunge schnalzen.

Wütend packte ich ihn am Handgelenk und Funkelte den Typ mit einem Blick an, dem ich nicht meinem Schlimmsten Feind gewünscht hätte. Obwohl doch. Ihm schon.

"Sorry, ihr Turteltäubchen, wir müssen leider schon gehen. Du warst doch auch müde, Stegi!", sagte ich, und versuchte dabei jedes Fluchen, was ich dem Typen an den Kopf werfen wollte zu unterdrücken.

"Hey Tim!", protestierte Stegi als ich ihn wegzog. Jedoch beachtete ich ihn nicht und zog ihn derbe aus der Disco.

"Tim! Lass mich los!", schrie er mich mehrere Male an, doch ich gehorchte ihm nicht. Meine Wut auf den Barkeeper war so groß, dass ich wenn ich stehen bleiben, oder Stegi loslassen würde, explodierte.

Als wir aus dem Club waren und ich ihn schon einige Meter weiter geschliffen hatte, stemmte er sich schließlich mit allem, was er hatte gegen mich.

Wir waren nur noch wenige Meter von meinem Auto entfernt, aber Stegi zwang mich stehen zu bleiben. Ich drückte ihn in eine kleine Seitenstraße und dort schließlich gegen eine Hauswand.
Mit lediglich einer Hand drückte ich Stegis rechtes Handgelenk gegen die kalte weiße Mauer, übte dabei jedoch so einen Druck aus, dass es Stegi Tränen in die Augen jagte.
"Tim, bitte lass mich los, du tust mir weh", flehte er hielt aber tapfer die Tränen in seinen Augen.

Sofort als er dies sagte, wich ich einen Schritt zurück und starrte den Boden an.
"Es tut mir Leid."

Er sah mich verletzt und sein Handgelenk reibend an, bevor er sich an mir vorbei zum Auto drängen wollte, doch ich hielt ihm am Arm fest und drückte ihn zurück in mein Blickfeld. "Stegi...", fing ich an und genervt drehte Stegi sich um.

"Du verwirrst mich, Tim."

Ziel erreicht.

Ich starrte weiterhin Löcher in den Boden, ich konnte weder etwas sagen, noch ihm in die Augen schauen... Ich wollte ihm nicht wehtun. Ich muss dringend meine Gefühle unter Kontrolle kriegen. Ich muss dringend frisches Blut trinken.

"Erst bist du total scheisse zu mir und drohst mein Leben zu ruinieren, dann lädst du mich auf ein Date ein, dann bist du der netteste Mensch der Welt und bezahlst mir alles, um mir eine Freude zu machen... Und dann vergnügst du dich auch noch mit so 'ner Tussi, hast aber was dagegen, wenn ich Spaß habe.", beschrieb er ruhig und suchte immer wieder meinen Blick.

"Ich will, dass du Spaß hast. Nur nicht mit IHM", erklärte ich und ballte erneut eine Faust, wenn ich auch nur an ihn dachte.

"Wieso nicht?", fragte er leise. Seine Stimme klang so mitfühlend und ich hätte in diesem Moment gerne einmal, nur ein einziges Mal nicht das Verlangen, ihm das Blut aus dem Körper zu saugen.
Um so näher er mir kam, um so schlimmer wurde es schließlich. Und das tat er. Schritt für Schritt, kam er langsam auf mich zu, bis er mich schließlich einfach so, ohne Vorwarnung umarmte.

Ich drückte ihn mit riesiger Kraft von mir, so dass er gegen die Wand prallte, die drei oder vier Meter von mir weg war, und mich geschockt ansah.
Diesen Blick ignorierend, ging ich auf ihn zu und kam seinem Gesicht mit meinem erschreckend nahe.

Unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Weil du für mich bestimmt bist. Weil du mir gehörst."

Dann stellte ich mich gegen mein schreckliches Verlangen und stieß mich von ihm weg.

Schwer atmend ließ ich ihn zurück und ging in Richtung meines Autos.
"Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte ich, hielt den Auto Schlüssel in die Luft und wartete einfach auf die folgenden Schritte seinerseits, die mir ein 'Ja' signalisierten. Mit der anderen Hand warf ich mir einen Blutigen Kaugummi ein.

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