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Starke TW!

Beinhaltet: Blut, Leichen, Panikatacken, Erbrochenes

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Mein Kopf dröhnt, als ich langsam wieder zu Bewusstsein komme. Mein erster Gedanke schreit nach einer Schmerztablette.
Ich liege auf dem Boden. Es gibt keinen Teppich, ich spüre, dass meinem Rücken die Nacht auf dem harten Untergrund nicht gutgetan hat.
Was ist gestern nur passiert?
Ich hatte mich wohl etwas mit dem Alkohol übernommen. Ich erinnere mich nur an eine sehr ausgelassene Nacht. Vielleicht haben mich Pietro oder Luke wieder nach Hause gebracht?

Langsam öffne ich die Augen. Es ist hell, sehr hell, blendend. Es dauert eine kurze Zeit, bis sich meine Augen an das gleisende Sonnenlicht aus dem fremden Fenster gewöhnt haben. Nein, das ist definitiv nicht meine Wohnung.

Mein Blick fällt auf meine linke Hand, die ich unmittelbar vor meinem Kopf auf dem Boden positioniert habe und ich halte erschrocken die Luft an.

Die Hand ist rot. Nicht einfach rot angelaufen, nein. Sie ist mit einer roten Flüssigkeit überzogen.
Ruckhaft richte ich mich auf, ignoriere meinen schmerzenden Kopf und sehe an mir hinab. Rot. Alles rot. Meine Hose, meine helle Bluse, selbst meine Haare, die inzwischen wieder offen sind, sind bordeauxrot bespritzt. Ich stoße einen erschrockenen Laut aus. Verletzt scheine ich selbst jedoch nicht zu sein.
Unweit von mir liegt das Taschenmesser, das mir Sherlock geschenkt hatte. Es ist ebenfalls rot.

Scheiße, was ist gestern passiert?

Ist das wieder ein Streich von Pietro?
Ich sehe mich im Raum um. Neben mir steht ein Doppelbett. Es sieht ordentlich aus. An der gegenüberliegenden Wand hängt ein Fernseher, darunter steht ein kleiner Tisch.
Es gibt eine große, gläserne Tür, die auf einen Balkon hinausführt und das Sonnenlicht hereinlässt. Einige Meter vor mir führt ein offener, schmaler Flur zu zwei olivgrünen Holztüren.

Hotel. Ich bin in einem Hotel.

Schnell stehe ich auf, stütze mich dabei auf dem Bett ab und stürme zu den beiden Türen. Ich reiße die rechtere davon auf. Das Bad.
Ich schließe die Tür wieder und wende mich der anderen zu.

Abgeschlossen.

Ich versuche sie krampfhaft zu öffnen, rüttele an der Türklinke, doch das bringt nichts. Langsam ist es wirklich nicht mehr lustig. Ich raufe mir die Haare, drehe mich wieder um und will zurück zu dem Bett gehen, als mir ein Fuß hinter dem Bett auffällt. Langsam gehe ich darauf zu, ich atme schwer und schnell, alles in mir zieht sich zusammen.

Es ist nicht einfach nur ein Fuß, es ist ein Mann. Lackschuhe, Anzughose, weißes Hemd - nicht mehr weißes Hemd. Rotes Hemd. Spitzes Kinn, lange Nase, geschlossene Augen, zurückgegeelte Haare, inzwischen nicht mehr so perfekt.
Tränen schießen mir bei dem Anblick in die Augen und ich schlage mir beide Hände vor den Mund.
Es ist Brian Owens. Stichwunden in seinem Abdomen. Viele Stichwunden. Mehr als nötig gewesen wären, um ihn zu töten.
Überall war sein Blut. Auf seinem Hemd, dem Fußboden, den Gardinen, an mir. Ich muss mich augenblicklich auf den Boden übergeben.

Es muss der imaginäre Owens sein. Der imaginäre Owens. Er ist wieder da.

Es ist nicht der imaginäre Owens.

Ich eile zu ihm, hocke mich neben ihn, hoffe, dass er noch irgendein Lebenszeichen von sich gibt. Ich lege zwei Finger an seine Halsschlagader, aber ich spüre nichts außer Kälte. Er muss schon stundenlang hier liegen. Die Leichenstarre hat schon eingesetzt.

Was habe ich getan? Was ist gestern nur passiert?

Ich renne zurück zur Tür. Immer noch verschlossen.

Handy.

Wo ist mein Handy?!

Ich suche alles ab, doch ich kann es nicht finden. Alles ist weg, meine gesamte Tasche, alles was ich bei mir hatte.

Mein Tränenfluss hört nicht auf.

Ich hämmere eine gefühlte Ewigkeit gegen die der beiden Türen, die nicht zum Bad führt, doch niemand hört mich. Ich setze mich gegen sie und versuche zu Lauschen, doch mein schwerer Atem hindert mich kontinuierlich daran. Keiner ist draußen zu hören.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon dasitze. Ich habe keine Uhr und kein Zeitgefühl mehr.

Ich erhebe mich wieder und versuche, den Fernseher einzuschalten. Nichts. Er ist kaputt.
Mein Blick fällt wieder auf das Taschenmesser auf dem Boden. Blutig. Ich schließe die Augen, atme zittrig aus und hebe es dann auf.

Zurück zur Tür. Ich versuche, das Schloss der Tür zu knacken. Vergeblich. Eigentlich wie zu erwarten. Ich habe noch nie ein Schloss geknackt.

Ich lasse das Messer wieder fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

Balkon.

Ich renne zurück zur Balkontür. Sie ist nicht abgeschlossen.
Ich reiße sie auf und betrete den Balkon.

Hoch. Zu hoch. Höher als ich jemals war. So fühlt es sich an.

Ich erstarrte.

Scheiße! Nicht jetzt!

Noch ein Schritt vor. Meine zitternden Finger erreichen das Geländer.

Weiter.

Ich schließe die Augen. Sherlocks Gesicht taucht vor mir auf. Jedes der kleinen Details in seinem Gesicht. Wie er gelacht und mich dann langsam vorgezogen hat. Wie er mich betrogen-

Weiter.

Ich spüre, wie ich an das Geländer anstoße und halte inne. Mein Herz macht einen Sprung. Tief atme ich ein und öffne dann die Augen. Mindestens sechster Stock. Unter mir Straße, dahinter Park. Menschen. Viele Menschen.

Ich will rufen, doch ich kann nicht. Meine Stimme ist verschwunden. Ich kenne diese Symptome. Mein Körper beginnt immer heftiger zu zittern. Ich muss einen Schritt zurück machen.

Gut, das ist gut. Ich weiß, was mit mir los ist. Es ist nie so schlimm gewesen, wie jetzt, doch das muss wohl mit dem Adrenalin und dem Restalkohol in meinem Blut zusammenhängen. Da unten sind Menschen. Ich muss nur irgendwie auf mich aufmerksam machen.

Zurück.

Stift, Papier, irgendetwas... Nichts. Nichts, um nach draußen zu kommunizieren.

Ich sehe zu dem weißen Bett. Das weiße Bettlaken. Ich habe einen roten Handabdruck darauf zurückgelassen.

Ich schlucke.

Ich gehe auf Mr. Owens zu und hocke mich neben ihn.

Es tut mir leid. Es tut mir so leid.

Ich kann es nicht aussprechen. Meine Stimme ist vollständig verschwunden. Mein Verstand rast.
Mit geschlossenen Augen drücke ich beide Hände auf seine Wunden und erhebe mich dann wieder.
Ich setze mich auf das Bett. Das Blut tropft von meinen Fingerspitzen.

Langsam fange ich an, das

S

auf das Laken zu malen. Ich versuche, den durchgehenden Reiz, mich zu übergeben, zu unterdrücken.

H

Das Blut an meinem Händen ist nun fast vollständig an dem Bettlaken und ich musste erneut aufstehen, um mir Nachschub zu holen. Meine Knie zittern mehr, als der Rest meines Körpers. Das Gehen fällt mir schwer.

E

Farbe. Ich stelle mir vor, es wäre Farbe. Mit mäßigem Erfolg.

R

Nachschub.

L

Meine Tränen tränken das Laken und vermischen sich mit der roten Flüssigkeit.

O

Nachschub.

C

K

Ich betrachte den Namen einige Zeit auf dem Laken. Rapiat ziehe ich es vom Bett ab. Dabei reißt es an einer Stelle ein.
Selbst wenn es Sherlock als Drohung interpretieren wird, wird er kommen. Nur er kann mir hier heraushelfen.

Ich trage den Stoffberg auf den Balkon hinaus. Es weht Wind, die Sonne scheint. Vielleicht wird gleich Panik ausbrechen, wenn ich das blutgetränkte Laken hinunterschmeiße, aber welche Wahl habe ich?

Ich schmeiße es und es fächert sich auf, wie ein Fallschirm, bevor es zu Boden segelt.

Einige Sekunden, dann Schreie. Ich muss mir die Ohren zuhalten, da ich es nicht ertragen kann. Sie ringen in meinen Ohren.

Ich gehe zurück ins Hotelzimmer. Ich muss ins Bad gehen. Ich will das Blut von mir abwaschen, alle Klamotten waschen.

Ich ziehe mich aus, schmeiße alles in die Dusche, schütte die ganze Packung Seife darüber. Ich selbst gehe hinein, lasse das Wasser laufen. Es ist warm, doch ich kann es nicht genießen. Jeder Tropfen, der mich trifft fühlt sich an, wie ein Messerstich. Es bildet rosarote Muster, bevor es im Abfluss verschwindet.

Ich wasche alles ab, wickele mich in ein Handtuch ein und versuche, die Klamotten mit dem Fön zu trocknen. Die Bluse ist nicht mehr weiß, eher Rosa. Einzig der schwarzen Hose sieht man nichts mehr von den letzten Stunden an.

Ich schaffe es nicht. Es dauert zu lange. Mein Adrenalinpegel sinkt langsam und ich realisiere die Situation. Ich sehe mich zum ersten Mal wieder im Spiegel. Auf der Stirn habe ich immer noch einen roten Fleck.
Ich habe einen Menschen umgebracht. Einen lebenden, atmenden, redenden, lachenden Menschen.
Jetzt lebt er nicht mehr. Es atmet, redet, lacht nicht mehr. Nie wieder. Das hat er nicht verdient. Keiner hätte das verdient.

Ich will weg. Ich bin schon viel zu lange hier.

Der Fön gleitet mir aus der Hand und kommt mit einem lauten Knall auf dem Fließenboden auf. Ich fahre zusammen. Das Gerät verstummt, ich falle ebenfalls zu Boden. Die Tränen fließen still über meine Wangen, ich starre den Fön an und ich zittere. Mir ist kalt, dann wieder warm, heiß, dann wieder eisig.

Der Fön ist grau, schwarze Details.
Die Hotelzimmertür kracht.

Schwarze Blüten zieren den Griff. Die Schalter darauf sind weiß.
Schritte.

An einer Stelle ist er zerbrochen, er raucht sanft.
Stimmen.

Hände.

Stimmen.

Stille.

Die Stille ist zu laut.

Ich lasse mein Bewusstsein in die Stille kippen.

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Wie ihr wisst, enthalten meine Geschichten immer Botschaften.

Was lernen wir aus diesem Kapitel?

Geht nicht auf Coronapartys! (Ihr wisst nie, wen ihr am nächsten Morgen umgebracht habt)

Jetzt aber mal ernsthaft: Macht es nicht.

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