11 ~ Es fällt einem schwer

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Chapter Eighty-Five

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Der Streit hatte kein gutes Ende gefunden.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob wir uns getrennt haben, aber eine Versöhnung oder Aussprache hat auch nicht stattgefunden.
Daryl war einfach abgedampft, ohne mir auch nur einen weiteren Blick zu würdigen.
Michonne zog mich dann in eine Umarmung, wo ich mich an ihre Schulter ausweinen konnte.
Ich fühlte mich schrecklich, mir war übel von alldem, und der Rest der Nacht verlief ohne Schlaf.

Frühmorgens machte ich mich sofort auf, um die Gegend zu erkunden und meinen Kopf freizubekommen.
Rick hatte vor, mit den anderen die Kirche zu sichern, bevor sie nach Atlanta fuhren, um Carol und Beth zu retten.
Natürlich hatte ich Marley dabei, denn es war eine gute Gelegenheit, mit ihm zu trainieren.
Mit meinem Bogen fest in der Hand folgte ich dem Hund, der neugierig durch die Gegend schnüffelte und alle möglichen Gerüche aufnahm.
Schließlich plante ich, ihm beizubringen, Beißer aufzuspüren und anzuzeigen, ohne zu bellen.
Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht, reckte Marley seine Nase in die Luft und jaulte kurz auf, bevor er dann zu mir getapst kam, sich neben mich stellte und mich mit seinen großen Augen ansah.
"Hast du etwas gefunden?", fragte ich den Hund, obwohl ich wusste, dass er mir nicht antworten konnte.
Doch dann hörte ich ein leises Knacken, bevor er seinen Blick in die Richtung richtete, wo er etwas gerochen hatte.
Du hattest noch Dinge zu erledigen und folgtest dem Hund weiter.

Wir kamen an der Schule an, von der Gabriel geschrieben hatte - dort, wo sich Gareth und seine Leute verschanzt hatten.
Hinter den Fenstern sammelten sich Beißer, die immer wieder gegen das Glas schlugen.
Marley begann laut zu knurren, doch ich hielt meine Hand vor ihn und gab das Kommando, ruhig zu bleiben und sich zu setzen.
Als ich sicher war, dass der Hund an Ort und Stelle blieb, ging ich zum Fenster.
Vorsichtig legte ich meine Hand an das Glas, gegen das von der anderen Seite der Beißer sein Gesicht drückte.
Ich schaute in die leeren, blassen Augen dieser Kreatur und beschloss, nichts zu unternehmen.
Aber ich musste Rick von der Schule erzählen, da sie eine potenzielle Gefahr darstellte.
Also kehrte ich mit Marley zur Kirche zurück.

ஜ۩۞۩ஜ

Die Kirche war mit Brettern an allen Fenstern vernagelt, und vor der Eingangstür wurden die Orgelpfeifen in den Boden gerammt.
Draußen fragte ich Tyresse, der mit Gabriel und Daryl dastand, wo Rick sei und dass ich mit ihm reden musste.
Er sagte, dass er drinnen war, um sich von den Kindern zu verabschieden.
Ich ging hinein und achtete nicht weiter auf die schweigenden Blicke, die auf mir lagen.
"Rick, die Schule, von der Gabriel erzählt hat, wo Gareth und seine Leute waren, die ist voller Beißer", sprach ich Grimes an, als ich in die Kirche trat.
Er drehte sich zu mir um, zusammen mit Michonne, die bei ihm stand.
"Sind die Fenster stabil genug, um sie zu halten?", fragte er daraufhin.
"Ja, aber ich würde lieber hier bleiben, falls es nicht so ist. Du weißt schon, alles im Auge behalten, so wie immer", meinte ich und hoffte, dass Rick meiner Bitte nachkommen würde.
"Dieses Mal brauche ich dich, wir müssen uns dort reinschleichen und einen nach dem anderen erledigen", versuchte er mir zu erklären.
Doch ich hatte bereits eine Entscheidung getroffen, die ihm wohl nicht gefallen würde.
"Aber...", wollte ich sagen, aber Grimes unterbrach mich schnell.
"Casey, da passiert nichts. Michonne bleibt hier. Die kriegen das schon hin, darauf vertraue ich", erwiderte Rick und legte dabei seine Hand auf meine Schulter.
Ich ließ meinen Blick nach unten gleiten und seufzte.

"Ich schaue mal nach den Jungs draußen", meinte Michonne.
Sie hatte wohlgemerkt verstanden, was mir auf dem Herzen lag, und ging hinaus.
Auf die Lippe beißend versuchte ich Ricks Blicken auszuweichen.
"Suchst du nach einer Ausrede, nicht nur nach Atlanta zu kommen?", fragte Rick dann und traf genau den Punkt, den ich vermeiden wollte.
"Ja", murmelte ich leise.
"Es ist einfach... Daryl und ich, gerade auf engem Raum, die Zusammenarbeit ist momentan nicht die beste Lösung." Als ich sprach, merkte ich wieder ein leichtes Zittern in meiner Stimme.
Rick drückte fester auf meine Schulter, was mich zwang, weiter zu sprechen.
"Ich weiß, dass er wütend ist und mich vielleicht sogar hasst, aber... ich kann mir selbst da nicht vertrauen." Scharf zog ich die Luft ein und blickte ihm nun direkt in die Augen.
"Du musst genau wissen, wie er sich fühlt." Ich merkte, wie Rick kurz stockte.
Scheiße, das wollte ich jetzt nicht wieder hochholen.
"Sorry, ich wollte damit nicht anfangen", entschuldigte ich mich schnell.
"Ja, ich weiß, wie er sich fühlt", antwortete er ruhig. "Und trotzdem liebe ich Judith, als wäre sie meine eigene Tochter."
Mein Blick hob sich und traf seinen, bevor ich in eine starke Umarmung gezogen wurde.
"Daryl liebt dich, Casey, und du liebst ihn. Daran wird niemals einer zweifeln. Ihr kriegt das schon wieder hin", sprach Rick weiter und strich mir sanft über die Haare.
Dabei merkte ich, wie mir die Tränen über die Wangen liefen.

Nach einer Weile, in der ich mich beruhigt hatte, lösten wir uns wieder.
"Was sagst du immer? Das ist die verdammte Apokalypse", meinte er und klang dabei belustigt.
Ich musste schmunzeln und zog die Augenbrauen zusammen.
"Immer? Einmal, höchstens zwei." Rick musste lächeln über meine Reaktion. "Es fasziniert mich immer noch, wie erwachsen du geworden bist, seit wir uns das erste Mal getroffen haben."
"Na ja, man wächst mit seinen Aufgaben", erwiderte ich ebenfalls, jetzt wieder mit einem Lächeln auf den Lippen, während ich mir über die Augen wischte.
Ich war froh, dass ich Rick damals getroffen hatte, denn ohne ihn wüsste ich nicht, wo ich jetzt wäre.

"Rick?" hörte ich plötzlich Daryls Stimme, die nach Grimes rief.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, genauso wie Rick.
"Wir sind fertig und können los", meinte er nur und ging wieder, ohne mir einen Blick zu würdigen.
Frustriert ließ ich die Luft entweichen und senkte meinen Blick.
"Mach dir keine Sorgen, ich werde auf ihn aufpassen", meinte Rick dann und legte eine Hand an meinen Kopf.
"Danke", erwiderte ich dann und schaute auf.

ஜ۩۞۩ஜ

Nachdem sich Rick von seinen Kindern verabschiedet hatte, fuhr die Gruppe mit dem Truck, den Daryl und Noah mitgebracht hatten, zurück nach Atlanta.
Michonne und ich schlossen die Türen und vernagelten sie mit den Brettern, die Sasha aus den Bänken herausgeschlagen hatte.
Carl saß an der Seite auf einer der noch intakten Bänke, hielt seine weinende kleine Schwester im Arm und versuchte sie zu beruhigen.
"Wenn du selbst angespannt bist, kommt sie auch nicht zur Ruhe", sagte ich, als ich mich neben Carl setzte.
"Ich bin nicht angespannt, ich denke nur an Dad", erwiderte der junge Grimes. "Sie kommen doch zurück, oder?"
"Natürlich tun sie das, mit Carol und mit Beth. Dann sind wir alle wieder vereint", meinte ich zuversichtlich, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Nach einer Weile hatte sich Judith schließlich beruhigt und wir konnten sie zum Schlafen hinlegen.
Die mit Decken und Kissen ausgepolsterte Obstkiste sollte reichen, und irgendwann würden wir noch ein richtiges Bettchen für sie finden.
Michonne beobachtete die Kleine, um sicherzustellen, dass es ihr gut ging. Sorgen machte mir aber eher jemand anderer.
Gabriel saß die ganze Zeit auf dem Boden und versuchte den Blutfleck wegzubekommen.
Carl kam mit dem Sack, in dem wir die Waffen aufbewahrten, zu ihm und legte sie einzeln vor dem Priester ab.
"Such dir eine aus. Du musst lernen, dich zu verteidigen. Wir können es ihnen beibringen", sagte der Junge und deutete auf die verschiedenen Waffen zwischen ihnen.
Ich saß auf der Bank daneben und war dabei, meine Machete sauberzumachen und zu schärfen.
"Ich soll mich verteidigen? Ihr habt gesagt, sie würden gehen", sagte Gabriel vorwurfsvoll und schaute zu Carl auf.
"Das waren Lügner und Mörder", entgegnete der jüngere ihm.
"Genau wie wir", meinte Gabriel daraufhin.
"Wir haben uns verteidigt und uns geschützt", warf ich ein und schaute von meiner Klinge auf.
"Wir mögen wie sie sein, aber im Gegensatz zu ihnen sind wir noch am Leben." Gabriel schaute mich mit einem missbilligten Blick an, aber ich ignorierte ihn und zog den Schleifstein weiter über die Machete.

"Sie haben Glück, dass ihre Kirche so lange standgehalten hat. Sie können nicht mehr nur an einem Ort bleiben. Nicht zu lange, und wenn sie rausgehen, können sie sich nicht vor jedem Problem verstecken. Sie müssen lernen, wie man kämpft", hörte ich Carl weiter mit ihm reden.
"Und die Waffe des Glaubens ist da keine gute Hilfe, also wählen sie eine davon", fügte ich Carls Rede hinzu, ohne den Blick von meiner Klinge zu nehmen.
Ich zeigte nur mit der Hand, in der ich den Schleifstein hielt, auf die Waffe am Boden vor ihm.
Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie er sich eine einfache Machete aus dem Haufen nahm.
"Gute Wahl", meinte Carl jetzt. "Aber sie müssen sie richtig halten können, um damit zuzustechen. Manchmal sind die Schädel nicht so weich..."
Weiter kam er nicht, da Gabriel ihn unterbrach und aufstand.
"Tut mir leid... Ich muss mich hinlegen", sprach der Priester und ging in sein Büro.
Ich schaute ihm kurz hinterher, bis sich die Tür schloss, und wandte mich dann zu Michonne um, die die ganze Situation beobachtet hatte.
Wir warfen uns einen vielsagenden Blick zu und wussten, dass dieser Typ etwas im Schilde führte, denn aus irgendeinem Grund hatte er die Machete mit ins Büro genommen.

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1580 Wörter

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