Heute mal etwas sehr Aktuelles zwischen durch, denn es gibt Tage da weiß ich nicht mal mehr, ob das Problem wirklich meine Dyslexie ist oder ob man mich einfach nicht verstehen will. Und das sind die Tage an denen man richtig anfängt zu zweifeln, ob man das was man derzeit macht auch wirklich weiter betreiben sollte.

Zusätzlich war das seit langem das erste Mal an dem ich Probleme wegen meines Schreibens hatte.

Okay, ein bisschen Zusatzinformation zur Situation. Gestern habe ich meine Note für die Bachelor-Arbeit bekommen und der Hauptkritikpunkt war:

"Also eigentlich wird der Schreibstil und der Inhalt ja getrennt bewertet, aber dein Schreibstil war so schlecht, dass man den Inhalt nicht mehr erkennen konnte."

Autsch.

Ich meine ich weiß, ich schreibe lange Sätze mit einigen Rechtschreibfehlern, aber das kann man auch netter sagen.

Meine drei Korekturleser hatten nichts der Gleichen angemerkt und ich war eigentlich bis dato ziemlich stolz und dachte :" endlich habe ich verstanden, was es heißt wissenschaftlich zu schreiben." 

Meine Betreuerin wusste nichts von meiner Dyslexie, weil ich ganz "normal" bewertet werden möchte und es nicht als Einschränkung sehe. Mein gesamtes Studium war das auch kein Problem und niemandem ist etwas aufgefallen.

Und jetzt stellt sich mir die Frage und das kann ich eben leider nie wissen : War das Problem meine Dyslexie oder war die Frau einfach nur sehr streng. Und kann ich das überhaupt besser machen in Zukunft?

Und die Frage, die sich bei Menschen mit meiner Schwäche immer stellt: Was ist für uns überhaupt eine faire Bewertung? Kann man Dyslektiker fair bewerten?

(Funfact: Ich habe noch die 1 vor dem Komma, die Kritik war trotzdem hart und hat mich tatsächlich ziemlich getroffen.)