Tag 65

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Heute habe ich nochmal einen Leckerbissen für euch. Ich gebe zu er sitzt mir immer noch in den Knochen. Ich bin wirklich geschockt.

Ich habe mich mit einer Lehrerin unterhalten. (Nicht meine)

"Also nachdem die Schüler 10 Jahre Deutschunterricht genossen haben, sollte man ja davon ausgehen, dass sie vernünftig Lesen und Schreiben können!"

Ich brachte ganz ruhig und bemüht ein: "aber es gibt ja auch bestimmte Schwächen...aber darüber bist du dann ja mit Sicherheit informiert."

Sie wurde recht ärgerlich.
"Ja, die Sache mit der Legasthenie!!
Weißt du wie viele Schüler eine Legasthenie haben?!"

Ich schüttelte nur den Kopf, da die Frage rein rhetorisch gestellt war. 

"3 PROZENT!! JA, DREI!", wurde mir entgegen gerufen, obwohl ich direkt davor saß.

"Und weißt du wie viele Schüler in einer Klasse sagen, sie hätten eine Legasthenie?"

Ich schüttelte wieder nur den Kopf völlig überfahren von den Vorwürfen und der Energie im Raum.

"10 in jeder Klasse! Mindestens."

Sie stellte dieses Statement einfach in den Raum. Ließ keine Gegenargumente zu und unterstelle den Schülern damit unterschwellig sich eine Diagnose auszudenken bzw. sie als Ausrede zu nutzen.

Eine sehr unangenehme Situation, da ich quasi "undercover" unterwegs war und mich nicht einmal mehr traute anzumerken, dass ich auch zu den Menschen gehöre, die nach ihrem Maßstab nicht richtig lesen und schreiben können. Trotz abgeschlossenen Studium im 1, - Bereich. Denn das hätte nichts gebracht, das war ganz deutlich.

Und ich denke mir: klar. Das kann ja nicht funktionieren, wenn das die Sicht der Lehrer ist und die Informationen, die sie bekommen. Ich weiß nicht wie alt diese 3% sind oder wo sie her kommen, was die Standards dafür sind, aber ich halte sie für absolut unrealistisch. Zumal eine Legasthenie nie die einzige Schwäche bezüglich des Lesens und Schreibens ist, die existiert.

Aber eins weiß ich ganz sicher: Diese Schüler haben sich ihre Diagnose nicht ausgedacht, denn das macht man nicht freiwillig. Sich einen sozialen Stempel aufdrücken, der häufig als Dummheit missverstanden wird. Und ich habe großes Mitleid mit den Schülern, die durch solche Missverständnisse falsch behandelt und angesehen werden. Genau dort wird sehr viel langanhaltend kaputt gemacht werden und ich finde es sehr unangenehm das mitansehen zu müssen.

Deshalb hier ein Aufruf. Seit vorurteilsfrei und, wenn die betroffenen Personen das möchten, versucht sie zu unterstützen und dort beizustehen. Auch gegen Lehrer. Argumentiert fachlich, sucht euch Studien und Belege heraus (Google Scholar ist dafür sehr gut), denn das ist die Sprache, die viele Lehrer verstehen.

Ich persönlich war häufig allein darin, wenn es zu Beleidigungen oder ungerechter Behandlung kam. Es ändert mit Sicherheit etwas, wenn man das nicht ist.

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