1.Kapitel

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Sie wurde sechs, als ihr Daddy wieder zwei neue Geschwister in ihre kleine Familie holte. Es war zuerst ein komisches Gefühl, weil die beiden wieder so traurig waren wie Luise und Manu, doch Daddy erklärte es ihr. Sie hatten noch liebe Eltern, die aber leider nicht für sie sorgen konnten. Papa hatte sie wieder gerettet, damit sie ein schönes Leben haben konnten. Marie verstand natürlich, dass sie lieber bei ihrer Mama und ihrem Papa wären, doch wenn das nicht ging, dann war der zweitbeste Platz hier. Sie würde alles tun, um sie zum Lachen zu bringen, dass nahm sie sich ganz fest vor. Wieder wurde es eine schöne Zeit, doch gerade als der Tag näher rückte an dem Mummy, Emily und Colin fortgingen wurde ihr Vater wieder böse. Marry und Noel weinten viel, auch ihr tat er sehr oft weh. Öfters als ihren beiden neuen Geschwistern, weil sie sich dazu verpflichtet fühlte sie zu schützen. Sie hatte versprochen sie zum Lachen zu bringen und Daddy war keine Hilfe. Als wäre der Tag nicht schlimm genug, mussten Marry und Noel fort, genau an dem Tag an dem sie mit ihrem Vater alleine zurück geblieben war. Nun wurde es wieder still im Haus und sie vertiefte sich noch mehr auf das Lernen. Sie war nun alt genug, um in die Schule zu gehen, doch sie war besonders, sodass ihr Papa sie unterrichten wollte. Er machte das gut, doch schien er erstaunt zu sein, dass sie rasend schnell lernte. Auch wenn sie traurig war, dass sie wieder alleine waren, es machte sie froh ihren Vater stolz zu sehen und er war wieder fröhlich und gar nicht mehr traurig.

Sie wurde sieben, als Daddy wieder zwei Kinder rettete. Wieder nahm sie sich vor sie zum Lachen zu bringen, doch sie hatte Angst, dass ihr Vater sie wieder fortschicken würde, denn er war von Anfang an nicht so glücklich wie mit Lui, Manu, Marry und Noel. Etwas war komisch und das machte ihr Angst, doch sie wusste nicht was. Als der Tag kam, an dem ihre Mum starb wagte sie es ihren Vater zu fragen, ob Lilly und Phillip wieder gehen mussten. Er wurde so wütend, dass er ihr ganz toll wehtat, sodass sie den ganzen Tag verschlief und erst am Abend wieder aufwachte. Auch am nächsten Tag tat ihr der ganze Körper noch weh, doch sie weinte, weil Lilly und Phlip fort waren.

Sie wurde acht, als Mia und Rudolf zu ihnen kamen. Marie wollte sie beschützen, sie fühlte, dass etwas ganz böses passiert war. Ihr Daddy schien zu bemerken, dass sie sich unwohl fühlte, wenn sie daran dachte, dass er Kinder rettete aber sie nach zwei Monaten wieder fortschickte. „Warum dürfen sie nicht bleiben?", fragte sie, als auch die beiden fort waren.

„Das geht dich nichts an!", schrie er, schlug sie ganz tolle, sodass sie weinen musste und sperrte sie in das gruselige Keller-Labyrinth, dass sonst immer die Zimmer ihrer Geschwister waren. Ganz alleine war es hier unten gespenstisch und sie hatte eine solche Angst.

Sie wurde neun, als ihr klar wurde, dass ihr Dad ganz böse war. Marie wusste, was er getan hatte, als Anna und Sheldon vor ihr standen. Sheldon war vier und Anna drei und sie waren entführt worden. Daddy hatte ihr ganz unbewusst ein Buch gegeben indem so etwas vorkam und sie wollte den beiden helfen, doch zuerst musste sie sie beschützen und hoffen, dass sie sie irgendwie retten konnte. Ihr Vater war ein böser Mann, das wusste sie und er würde ihr sehr wehtun, wenn er wüsste, dass sie den beiden helfen wollte. Die beiden waren nicht ihre Geschwister und sie war sich ganz sicher, dass ihre Eltern auch ganz lieb zu ihnen waren. So schmiedete sie Tag für Tag an einem Plan, der bald so aussah, dass sie verstecken spielen wollten mit ihrem Vater und sie dann fortrennen würden. Die drei würden nur dem Weg folgen müssen, den ihr Daddy immer fuhr, dann würden sie Hilfe bekommen, da war sie sich ganz sicher. Ihr Plan ging ganz kurz gut, doch sie hatte nicht bedacht, dass ihr Vater mit dem Auto viel schneller war als sie. Er fand sie, da waren sie nicht weit gekommen und von da an wurde es ganz schlimm. Sie war so schlau und doch war ihr Plan so dumm gewesen und jetzt war sie gefangen. Das Keller-Labyrinth war nun auch ihr zu Hause und ihr Vater kam nur, um seine Wut an ihnen auszulassen und um ihnen kaum so viel zum Essen zu geben, dass sie nicht verhungerten. Als der Tag kam an dem ihre Geschwister und ihre Mutter gestorben waren, tat ihr Vater den beiden sehr weh. Sie versuchte ihnen zu helfen, doch er schlug auch so lange auf sie ein bis sie bewusstlos wurde. Als sie wieder aufwachte waren Anna und Sheldon weg. Marie lief es eiskalt über den Rücken, als ihr plötzlich bewusst wurde was geschehen war. Die beiden waren tot, so musste es sein. Tat er ihnen weh, weil Mummy und ihre Geschwister gestorben waren? Das war so unfair! Doch sie wagte es nicht etwas zu sagen. Sie tat was ihr Dad wollte: Das Zimmer vom Blut befreien. Dann durfte sie wieder in ihr altes Zimmer und ihr Dad tat so als wäre alles in Ordnung. Die Neunjährige spielte mit, weil sie Angst hatte, dass er ihr wieder wehtat, doch sie wollte auch noch mehr erfahren. Sie wollte lernen, um irgendwann den Kindern helfen zu können.

Sie hatte Angst vor ihrem zehnten Geburtstag, weil das hieß, dass wieder zwei Kindern wehgetan wurde. Diesmal waren es Faith und Cooper, beide waren vier und sie hatte keine Ahnung wie sie ihnen helfen sollte, vor allem da ihr Vater sofort mit Schlägen klar machte, wer hier der Boss war und sie zu den beiden hinabsperrte. So konnte sie nur auf ein Wunder hoffen und versuchen so viel Spaß wie möglich mit den beiden zu haben. Es zerfraß sie innerlich, dass sie ihnen nicht helfen konnte. Am letzten Tag tat sie alles um die beiden kleinen zu beschützen, doch das führte nur dazu, dass ihr Dad vollkommen die Kontrolle verlor und sie selbst sehr schwer verletzte. Er brachte sie in kein Krankenhaus. Später vermutete sie, dass da draußen wahrscheinlich niemand ahnte, dass sie überhaupt existierte. Ja, sie musste irgendwann registriert worden sein, doch dann waren sie alle, Mum, Colin, Emily, ihr Dad wie vom Erdboden verschwunden. Hatte ihr Vater auch schon früher ihre Mum geschlagen? War er verrückt? Wie wenig hatte sie bloß als kleines Kind gewusst!

Als es ihr wieder richtig gut ging war ihr elfter Geburtstag nicht weit und sie hatte sehr große Angst. Würde er sie auch irgendwann umbringen? Er hatte ihr tiefe Narbe zugefügt, als er sie letztes Jahr mit dem Messer verletzt hatte. Dicke Narben zierten ihren Bauch und ihre Brust und sie wunderte sich wie sie das überlebt hatte. Sie war stark, sie war schlau und als sie die beiden Kinder sah, die völlig verängstig von ihrem Dad ins Haus gezerrt wurden war ihr klar, dass sie jeden einzelnen Schlag auf sich nehmen würde. Vielleicht könnte sie diese Kinder noch nicht retten, aber irgendwann würde sie es können, da war sie sich sicher. Irgendwann würde das ein Ende haben. Die Nächsten Tage vergingen wie in einem Schleier. So gut es ging lenkte sie die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich, ertrug die Schmerzen und lachte, wann immer Alice und Marius es von ihr verlangten. Sie sorgte dafür, dass die beiden Dreijährigen kaum angerührt wurden bis der Todestag kam. Marie bekam wieder einiges ab, doch als ihr Papa genug zu haben schien, schlug er sie einfach bewusstlos. Der Raum war voller Blut als sie wieder aufwachte. Ein Eimer und Putzzeug lagen neben ihr und sie machte sich unter Schmerzen an die Arbeit. Die nächsten zehn Monate verbrachte sie dann wieder mit lernen und sog die Informationen nur so in sich auf. Ihr war es egal was sie lernte, ob es Deutsch war oder Mathematik, Technik oder was es sonst noch so gab war. Brad, wie sie ihn mittlerweile nannte, weil es ihr zuwider war ihn als ihren Vater zu bezeichnen brachte ihr alles mit was sie wollte und er schien nicht zu bemerken, dass sie für ein dickes Buch nur eine Stunde wenn nicht weniger brauchte. Marie vertrieb sich oft die Zeit damit Textstellen aus den Büchern zu zitieren, die dann nachzuschlagen und sich zu wundern, wie exakt sie sich alles gemerkt hatte und wie wenig ihr Vater dazu in der Lage war, der den Kopf schüttelte, als sie ihn sagte, dass sie nicht mehr Deutsch lernen wollte, weil sie die Sprache sowieso schon beherrschte. Ihre zweite Fremdsprache wurde Spanisch und sie verstand sie schon recht gut, als der Tag aller Tage kam. Ihr Geburtstag, der 15. April.

Nun war sie zwölf und wusste, dass zu ihren dicken Narben auf Bauch und Brust und zu den Narben, die sein Gürtel am Rücken hinterlassen hatte, wieder neue dazukommen würden. Anna und Brandon mussten beschützt werden und so viel sie auch wusste, so schrecklich ging ein Fluchtversuch aus. Er hinterließ tiefe Schnitte an ihrem Arm und tat etwas das er noch nie zuvor getan hatte. Sie hatte es vorher nur in einem Roman gelesen, den sie einmal zwischendurch verschlungen hatte. Es war falsch so etwas tat ein Vater nicht, auch ihrer nicht. Doch er tat es, er fasste sie dort an wo er sie früher gewaschen hatte, wo es jetzt gar nicht mehr ok war ,sie anzufassen und es verursachte ihr noch größere Schmerzen als die Schläge und Angriffe mit dem Messer. Selbst Anna und Bradi konnten sie nicht trösten, auch wenn die zwei Fünfjährigen es versuchten. Sie war nur froh, dass er nicht weiter gegangen war. Ihr Vater war kein Vergewaltiger... noch nicht und sie konnte nur beten, dass es so blieb. Er war bereits ein Serienkiller, was sagte ihr, dass er nicht auch bald die Grenze zu jener Straftat übertrat? Auch wenn es hieß, dass er sie mit anfassen strafte, setzte sie sich für die Kleinen ein. Sie war zwölf, sie musste das irgendwie ertragen, doch sie wusste auch welche Bücher sie sich als nächstes Wünschen würde. Psychologie-Bücher. Marie wollte in seinen Kopf sehen, sie wollte wissen, was solche Menschen, wie ihr Vater dazu trieb, das zu tun was sie taten. Als sie nichts für Anna und Brandon tun konnte ertrank sie ihren Kummer in Psychologie-Büchern und welche, die ihr Spanisch näher brachten. Ihr Zimmer war mittlerweile vollgestopft mit Büchern und sie fühlte sich in der Stille des Hauses wohl. Auch wenn das Holz knarzte, es Dunkel war oder der Wind pfiff hatte sie keine Angst mehr. Die Stille bedeutete Frieden, wenn es laut wurde und Schritte zu hören waren, dann hieß das meistens Unheil, Schmerz oder Berührungen, die sie nicht wollte.

Malyce und Christopher hießen, die bis jetzt ältesten Kinder, die entführt wurden. An ihrem dreizehnten Geburtstag hatte die Polizei ihren Vater immer noch nicht geschnappt und er hatte ein sechsjähriges Mädchen und einen zehnjährigen Bub mitgebracht. Marie versuchte sich so gut es ging, um sie zu kümmern. Es zerriss ihr das Herz wenn sie weinten und sie fühlte sich so schlecht und schuldig, wenn sie ihren Vater nicht davon abhalten konnte ihnen wehzutun. Jedes Mal wenn sie Schritte im Gang hörte schlug ihr Herz schneller und sie drückte die beiden an sich, auch, wenn sie damit das Unheil nicht aufhalten konnte. Am Todestag schien ihr Vater keine Lust zu haben mit ihr zu kämpfen, er schlug sie bewusstlos, noch bevor sie sich richtig wehren konnte. Ihre Strafe dafür, dass sie sich immer wehren musste folgte trotzdem noch. Brad überschritt die Grenze. Jetzt war er ein Serienkiller und ein Vergewaltiger. Als sie an jenem Abend unter der Dusche stand und sich weinend versuchte seine Berührungen vom Körper zu waschen schwor sie sich, dass er dafür bezahlen würde. Sie würde ihn nicht töten, dass könnte sie nicht, doch sie würde ihn hinter Gitter bringen. Dass Ihr Vater seine Kindheit im Heim verbracht hatte, dass er und sie den Unfall überlebt hatten, das hatte ihn vermutlich zum Killer gemacht. Es waren beides starke Traumata, die Menschen zu Mördern machen konnten, das hatte sie zumindest gelesen. Man wurde nicht böse geboren, Traumata machten einem zu dem was man war. Sie erlitt hier ebenfalls ein Trauma nach dem anderen, doch sie würde nie so werden wie er, sie würde ihre Erlebnisse anders verarbeiten, sie würde einmal Menschen wie ihn fassen. Marie wollte zur Polizei, zum FBI oder sonst wo hin, wo sie etwas Gutes tun konnte indem sie böse Menschen hinter Gitter brachte. Ihre Traumata sollten sie zu einem besseren Menschen machen und nicht zu einem schlechteren.

Die Zeit bis ihr Vater wieder Kinder entführen würde verbrachte sie damit noch härter zu arbeiten. Spanisch konnte sie mittlerweile sowieso schon und so vertiefte sie sich in der Psychologie. Brad schien nicht zu bemerken, was sie da tat oder er zahlte es ihr an jenen Abenden heim an denen er sie besuchen kam. An denen er nicht mit ihr lernen wollte so wie früher, sondern sie als Betthäschen sah, als Ersatz für ihre Mutter, vor allem auch, weil sie ihr so ähnlich sah. Sie hatte ihre blauen Augen, ihre schwarzen Haare und ihre zierliche Statur und wahrscheinlich auch ihren Verstand, denn, dass sie schlauer war als er, dass wusste sie schon lange. Einen Tag vor ihrem vierzehnten Geburtstag stand der Plan fest. Sie würde seit dem Unfall das erste Mal wieder in ein Auto steigen, auf den Fahrersitz diesmal und dann würde ihr Vater ihr nicht nachkommen. Marie musste nur das Auto nehmen, dann konnte sie alle in Sicherheit bringen und vorher irgendwie ihren Vater ablenken damit sie genug Zeit dafür hatte. Sie wollte gar nicht wissen, was mit ihr geschehen würde, wenn er sie wieder schnappen würde. Dann würde sie wahrscheinlich den nächsten beiden Opfern in deren Grab Gesellschaft leisten.

Brav wie immer wartete sie schließlich in der Essecke der kleinen Hütte und ein grimmiges Lächeln schlich sich kurz auf ihre Lippen, als sie hörte, wie der Wagen vor ihrem Zuhause hielt. Sie hatte sich eine kleine Tasche gepackt in der sie, die für sie wichtigsten Sachen gesteckt hatte. Ganz ohne Erinnerungen an ihre Mum oder an eine Zeit in der alles noch kunterbunt und schön war, wollte sie nicht gehen. Jetzt berührte sie den Rucksack mit den Sohlen ihrer Schuhe, sie brauchte irgendwie die Sicherheit, dass er wirklich da unten gut versteckt war. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als sich die Tür öffnete und eine dünne Stimme in ihrem Kopf ihr verzweifelt zuflüsterte, dass ihr Plan dumm war. Ja, sie konnte das Auto nehmen, doch konnte sie auch fahren? Sie wusste, dass sie mitten im Talladega National Forest wohnte, sie hatte sich heimlich eine Karte rausgesucht und sich eingeprägt wie sie fahren musste, um sich in Sicherheit zu bringen, doch würde sie es auch schaffen?

„Wo sind wir?" Beim Klang der dünnen, verängstigten Stimme zog es ihr das Herz zusammen. Nein, das musste aufhören. Jetzt sofort.

„Ihr seid jetzt zu Hause", antwortete Brad scharf und schubste die beiden vor sich her. Marie spielte mit und wagte sich hinter dem Küchentisch hervor, um die beiden zu begrüßen.

„Hallo, ich heiße Marie und ihr?" Schmerzhaft erinnerte sie sich, wie sie das erste Pärchen begrüßt hatte und sich sogar darüber gefreut hatte, dass sie hier waren. Sie war so naiv gewesen.

„Marie und Martin", knurrte ihr Vater und ließ sie kurz alleine.

Vorsichtig zog sie die beiden, die sie zwischen 7 und 5 Jahre hielt in ihre Arme und fuhr ihnen tröstend durchs Haar. „Ich hole euch hier raus. Macht was ich sage, es geht gleich los." Die beiden sahen sie mit großen Augen an, als sie sich von ihnen löste, doch sie nickten ganz leicht und unauffällig.

„Happy Birthday!" Brad sagte das schon lange nicht mehr mit so viel Enthusiasmus, wie noch vor einigen Jahren. Das Entführen und Morden war für ihn anscheinend schon zu einer belastenden Sucht geworden. Wenn sie nicht hier wäre, um die Kleinen jetzt da raus zu holen, wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, wann er gefasst wurde. Wenn das Ganze eine Belastung für ihn wurde, dann würde er Fehler begehen und diese Fehler musste die Polizei, doch zu ihm führen. Doch jetzt waren sie noch nicht da und es lag bei ihr, ob sie handeln wollte oder sich verkriechen und als ihr ihr Dad das Feuerzeug in die Hand drückte damit sie die Kerzen , wie immer, an ihrem Kuchen anzünden konnte, entschied sie sich dazu endlich zu handeln.

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