Vierzehn Stunden.

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Ich habe gehört man soll vorsichtig sein, welchen Menschen man sich anvertraut. Wem man näher kommt. Mit wem man gewisse Erinnerungen schafft, die einen über eine ganze Lebensspanne hinweg verfolgen könnten. Und bis vor wenigen Stunden war mir nicht bewusst gewesen, welches Gewicht diese Worte, welchen Sinn sie in Wirklichkeit hatten. Ich bereute es nicht, aber in meiner jetzigen Situation, wie wir uns ein weiteres Mal durch das viel zu dunkle Kaufhaus schlichen - genau jetzt daran denken zu müssen, wie sie gelacht und mich umarmt hat oder wie sie sich die Haare immer nach hinten strich..

An solche Details sollte man sich nicht erinnern. Nicht können, nicht dürfen und auch nicht sollen. Denn Erstens hatte ich und ich allein ihren Tod zu verschulden und Zweitens  schewebten wir erneut in lebensgefahr. Oder immernoch? Sobald wir das Kaufhaus betreten haben vor wenigen Stunden, hat sich unser Schicksal schon auf eine irrsinnig komische und verwirrende Art und Weise mit der Realität verknüpft.

,,Er meinte in diesem Elektronikladen, nicht?", drang die gedämpfte Stimme Jimins an mein Ohr und ich konzentrerte mich wieder auf das Hier und Jetzt, welches aus sieben sich kein machendenen Typen bestand, die hinter einer einzigen, mittelgroßen Palme Schutz zu suchen versuchtem.

,,Genau der", antwortete Yoongi für den Lehrer und erhob sich zuerst, sah sich um und ging dann nachdem er sich von ein wenig Sicherheit hat vergewissern können, über den Flur hinweg zu dem kleinen Elektronikladen.

Namjoon folgte ihm als Nächster, dann kamen Hoseok und ich dazu. Zu viert standen wir nun also vor der verschlossenen Tür und lauschten einem ganz fürchterlichem Laut: der Stille. Die Stille ist in gewissen Momenten das Haarsträubenste.. das Lauteste, was existieren konnte. Man wurde nervös und fragte sich, was dies zu bedeuten hätte. Und am Ende war es nie, wirklich nie etwas Gutes.

,,Wir müssen diese Tür aufbekommen", meinte Namjoon und Yoongi wollte sie wieder mit seinem Ellenbogen einschlagen, wie die Male davor, doch Hoseok hielt ihn davon ab.

,,Ich hab eine bessere Idee", meinte er nur und holte kurzerhand aus seiner Jackentasche zwei Dietriche hervor, bevor er anfing, sich an der Tür zu schafen zu machen. Es dauerte nicht lange, dann sprang die Tür völlig gewaltfrei, mit einem leisen Klick auf.

,,Dann mal lo-", meinte Hoseok und wollte nach der Türklinke greifen, als es diesmal Yoongi war, der ihn aufhielt.

,,Das würde ich nicht machen", meinte der Ex-Soldat und stieß die Tür dann vorsichtig mit seinem Fuß auf. Ein Stromkabel war an dem anderen Ende der eisernen Türklinke befestigt worden und hatte diese somit zu einer tödlichen Falle mit knappen 230 Volt umfunktioniert.

,,Scheiße Alter, wie krank muss man sein?", fluchte Hoseok und riss sich dann von Yoongi los, nickte ihm allerdings dankbar zu. Yoongi machte einen Schrit nach vorne undschaltete die Taschenlampe ein, die er zuvor Taehyung abgenommen hatte.

Es schien alles frei, also gingen wir rein. Die anderen Drei würden draußen auf uns warten, es konnte ja niemand wissen, ob es so klug wäre, mit allen Sieben in den wohlmöglichen Tod zu marschieren.

,,Wo müssen wir hin?", fragte Namjoon leise, seine Stimme schien regelrecht im Raum wiederzuhallen, so leise war die Stille im Kontrast dazu. Schattenwerfende Regale, eine Umgebung in Schwarz- und Grautönen und nur eine Lichtquelle waren unsere Ausgangslage. Unsere Gemütslagen mal ausgenommen.

,,Ich glaube ich hab was", meinte Yoongi, der mit einem Ruck stehen geblieben war. Wir sahen alle zu ihm nach vorne, allerdings war sein Blick gen Boden gerichtet. Wenige Zentimeter vor seinen Füßen befand sich Wasser. In Form einer riesigen Pfütze, zog sich diese kleine Überschwemmung tiefer in den Laden, bis hin in ein Hinterzimmer hinein.

,,Wasser? Wieso ist hier Wasser?", fragte Hoseok vewirrt und hockte sich hin, musterte den kleinen See genauer, während sich Namjoon einen kleinen Gegenstand aus dem Regal nahm, ihn aus seiner Verpackung riss und ihn dann mit seiner Metallspitze in die Pfütze hielt.

,,Ich hab es geahnt. Durch das Wasser fließt Strom, wenn wir reintreten sind wir dran."

,,Wie witzig, ich dachte es würde lediglich ein Bisschen kitzeln", meinte Hoseok leise und sarrkastisch und Yoongi seufzte leise.

,,Wir müssen irgendwie über das Wasser hinweg kommen."

,,Fliegen können wir leider nicht2, meinte der Motorradfahrer und verdrehte die Augen, während Namjoon sich wieder mit dem Rücken zu uns drehte und anfing ein kleineres Regal komplett lleer zu räumen. Er riss die kleinen Schachteln einfach dort weg und bedeutete mir ihm zu helfen, das Regal mit seiner Vorderseite auf die Pfütze zu kippen, bzw. zu legen.

,,Dann bauen wir uns eben eine Brücke."

Es folgten noch zwei weitere Regale, die wir zu unserem Vorteil positionierten, während das Wasser sich dadurch jedoch etwas weiter augebreitet hatte. Wir alleridngs standen auf den Rückseiten der ,Brücken' und betrachteten mit erstarrten Körpern das Bild vor unseren Augen.

,,Wir haben.. den zweiten Schlüssel", brachte Hoseok heraus, seine Stimme klang kratziger als sonst.

Wenige Meter vor uns kniete ein älterer Herr, der durchgehend leicht zu zittern schien. Wäre da nicht die klitzekleine Tatsache, dass er mitten im Wasser kniete.

,,Wir müssen diesen Scheiß Strom irgendwie abstellen. Gibt es hier nicht irgendwo einen Sicherungskasten? Den gibt es bestimmt"; fluchte Namjoon vor sich hin und wir sahen uns alle angestrengt um, versuchten es auch im Ladenbereich, in dem wir zuvor wurden. Als wir dann endlich fündig wurden war es ein Segen, den Strom einfach abstellen zu können.

Der Mann hörte auf zu zittern und fiel dann wie in Zeitlupe langsam nach vorne, ehe er mit einem leisen Klatschen aufprallte. Namjoon miss noch einmal nach, bis wir uns dazu entschlossen die Regale zu verlassen und uns dem Mann vor uns zu widmen.

,,Er ist tot", flüsterte der Arzt unter uns nach einem kurzen Moment, atmete tief durch. Die Leiche vor uns litt unteranderem an Verbrennungen am gesamten Körper. Es war nicht besonders schön anzusehen, es war einfach nur grausam. Die Gesichter dieser ganzen Toten, die Ereignisse hier.. wenn ich mal lebend hier rauskomme, würden sie mich verfolgen. Genauso wie es die Erinnerungen mit ihr taten.

,,Er hatte einen Namen. Chung Han-bin", meinte Yoongi, der ein kleines laminiertes Kärtchen in der Hand hielt. Schien eine Art Ausweis, bzw. Identifikationskärtchen von und für diesen LAden uns seine Angestellten gewesen zu sein.

,,Er war 49 Jahre alt, wenn dies hier wirklich ihm gehört hat", erklärte Yoongi und Namjoon fuhr sich schwer atmend durch das Gesicht.

,,Wer weiß wo er herkommt, wo er lebt oder mit wem. Das ist einfach.. die Vorstellung, das jeder hier so viel zu verlieren hat, macht Nathaniel zu einem noch viel viel kränkeren und schlimmeren Psychopathen, als er es eigentlich schon ist."

Während sie sich darüber unterhielten, was wir jetzt machen würden, hatte ich mir das Privileg genommen, mit der weißen Tischdecke von dem Tisch hier, den leblosen Körper von Han-bin zu überdecken, seine Verbrennungen unter dem hellen, leichten Stoff zu verstecken.

,,Wir sollten hier raus", meinte Hoseok leise, was allgemein für Zustimmung sorgte. Yoongi legte die kleine Ausweiskarte auf die Brust des Toten und nickte dann, weshalb wir aufbrechen wollten. Doch in genau diesem Moment erklang wieder das Knacken der Kaufhauslautsprecher, die nicht nur das erneute Verstreichen einer weiteren Stunde sondern vielleicht auch die folgene Stimme eines kranken Typen ankündigten.

,,Siehe da.. ihr habt den zweiten Schlüssel gefunden und euch seiner angenommen. Das alles in nur vierzehn Stunden~ Zehn liegen noch vor euch... und euer Schlüssel Nummer drei befindet sich eine Etage über euch."

Ich schluckte feste und presste die Lippen zusammen. Wie ich dieses Spiel doch hasste.

,,Den Schlüssel solltet ihr im Fahrradgeschäft finden.. viel Spaß und Glück meine Lieben!"

Und wieder endete eine Durchsage, lies uns mit dem allbekannten faden Geschmack im Mund zurück, mit der Panik, Wut und der Furcht, die wir immer wieder herunterschlucken mussten, wenn er diese Emotionen mit seinen Worten heraufbeschwor.

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