11. Dezember

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Aufgebracht funkelte ich ihm in seine dunklen Augen. Warum versteht er nicht, das wir dieses Jahr nicht an einem warmen Ort Urlaub machen können, so wie all die Jahre zuvor? Kurz war es totenstill aber nur so lange bis er seiner Wut ebenfalls Ausdruck verlieh. Er packte meine Hände, welche vor wenigen Sekunden noch in der Luft herumgefuchtelt hatten und holte tief Luft. "Du bist doch einfach nur egoistisch. Sei ehrlich, du würdest doch genauso gerne vor der Kälte fliehen!" warf er mir an den Kopf. Ich blickte auf den Boden um seinem zornigen Blick auszuweichen. Schnaubend entriss ich ihm meine Hände und stapfte aus dem Wohnzimmer in die Küche. Ich hasse es, Konflikten einfach aus dem Weg zugehen aber ich wollte nicht streiten, nicht jetzt. "Denk nochmal darüber nach!" rief er warnend durch die Wohnung, jedoch folgte er mir nicht.Ohne, dass ich es wollte, kamen mir die Tränen. Doch ich schluckte sie und all die momentanen Probleme hinunter. Eine Tür knallte. Zitternd atmete ich aus. Oh, wenn er doch nur wüsste, wie recht er immer hatte.Wie gerne ich vor dieser Kälte fliehen würde, dieser schmerzenden Kälte zwischen uns beiden.Warum streiten wir uns immer in der schönsten Zeit des Jahres?In der Zeit, in der alle Probleme der Welt wie unter einer dicken, weißen Decke verschwinden.Nur unsere anscheinend nicht.In Gedanken versunken machte ich mir einen Tee, meinen Lieblings-Weihnachtstee.In der Hoffnung, einen klaren Kopf zu bekommen, setzte ich mich ans Küchenfenster.Der sonst so graue Himmel hatte sich bereits dunkelblau verfärbt und die Umrisse der vielen Hausdächer verschmolzen ganz langsam mit dem Horizont.Nur die Straßenlaternen erhellten die bitterkalte Nacht und tauchten die gepflasterten Straßen in ein gelbliches Licht.Alles wirkte so friedlich, keine Menschenseele hielt sich draußen auf.Kein Wunder, bei -3°C.Ich spähte durch das Nachbarfenster in das mit Licht durchflutete Wohnzimmer und sah zu, wie die ältere Dame gerade ihren Tannenbaum schmückte.Eine Weile beobachtete ich sie und musste mir eingestehen, dass sie das wirklich gut konnte.Vielleicht sollte ich sie mal auf einen Tee einladen... natürlich nicht nur zum Tannenbaumschmücken.Apropos Tee, dieser war schon wieder kalt.Wie lange habe ich bitte an diesem Fenster gesessen und mich in der Finsternis verloren?Ich erhob mich von der kalten Fensterbank und stellte meine leere Tasse weg.Ich hatte genug über die Sache nachgedacht.Zumindest wollte ich nicht mehr.Mir war klar, dass ich mich falsch gegenüber meinem Freund benommen habe.Es ist ja schließlich nicht seine Schuld, dass wir dieses Weihnachten nicht in einem warmen Land verbringen können.Ich fühlte mich schuldig und wollte mich irgendwie bei ihm entschuldigen.Ich überlegte kurz und kam zu dem Entschluss zu backen.Plätzchen, seine Lieblingsplätzchen!Wenn ich ihm zeigen wollte, dass mir etwas wirklich leid tut, dann nur damit.Sofort machte ich mich auf die Suche nach Schüsseln, Ausstechern und den richtigen Zutaten.Die Zeit verging wie ihm Flug und ich vergaß fast, wieso ich das eigentlich tat.Als ich das erste heiße Backblech aus dem Ofen holte und gerade das zweite hinein schob, duftete es bereits köstlich nach Weihnachten.Gerade rührte ich eine Orangen-Zimtfüllung an, als ich ich ein leises Geräusch vernahm.Jemand hatte eine Tür geöffnet.Um genau zu sein die Wohnzimmertür.Dieses Geräusch hatte ich in der letzten Zeit ziemlich oft gehört.Ebenso das Knarren, welches entstand, wenn jemand versuchte, leise durch unseren Flur zu schleichen.Ich versuchte gar nicht erst, mir ein Schmunzeln zu verkneifen und rührte weiter in der Schüssel für die Cremefüllung."Sophia...?" ertönte auf einmal seine Stimme hinter mir.Ich wusste doch, dass er nicht ewig in einem Raum bleiben konnte, wenn ich seine Lieblingsplätzchen backe."Ja, Adam?" fragte ich ihn ohne mich von der Creme abzuwenden und ihm meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.Erneut hörte ich Schritte.Einen, zwei und noch einen.Zwei Arme schlossen sich um meinen Oberkörper und hielten mich fest."Ich... ich wollte mich entschuldigen, wegen vorhin...hab ich dir weh getan?" Die Besorgnis in seiner rauen Stimme war nicht zu überhören."Nein, nein hast du nicht..." antwortete ich ihm wahrheitsgemäß ohne auf seine Entschuldigung einzugehen.Ich war doch diejenige, die sich entschuldigen musste."Hör zu Adam..." begann ich sanft."Ich höre..." unterbrach er mich schmunzelnd und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.Bevor ich jedoch fortfuhr tunkte ich meinen Finger in die fertige Creme und verteilte diese auf seiner Stupsnase.Schnaubend löste er sich von mir."Mir tut es auch Leid. Ich weiß, dass du nichts dafür kannst aber ich wusste nicht wohin mit meiner Wut... Entschuldigung, dass ich dich angeschrien habe..."."Schon gut, wir haben beide falsch reagiert denke ich. Lass uns das einfach vergessen, also die Streitereien und Missverständnisse zwischen uns." schlug er vor, während er lachend seine Nase von der Creme befreite.Dankend schaute ich ihn an und vergaß tatsächlich all die Streitereien der letzten Tage.Wie verzaubert starrten wir uns an und es war wieder einer der Momente, in denen ich nicht begriff, womit ich diesen Jungen verdient hatte.Langsam stieß ich mich von der Arbeitsfläche ab und ging auf meinen Freund zu.Ich öffnete meine Arme und er schloss mich kurz darauf in eine wärmende Umarmung.Ich lehnte mich gegen seine Brust und lauschte einfach nur seinem Herzschlag.Seine Brust vibrierte als er lachen musste.Mit fragendem Blick löste ich mich ein Stück von ihm und schaute in sein Gesicht, welches ein perfektes Lächeln zierte.Mit einem Nicken zeigte er auf den Backofen und dann realisierte ich, dass er die fertig gebackenen Plätzchen meinte.Mit einem Backhandschuh holte ich das heiße Blech heraus und ließ es abkühlen.Das erste Blech war bereits verzierbereit also schnappte ich mir die Schüssel mit der Creme und füllte diese in einen Spritzbeutel.In geichmäßig großen Klecksen verteilte ich die Orangen-Zimtfüllung auf jedes zweite Plätzchen und spürte Adam's brennenden Blick auf mir.Er liebt es, mich beim Backen und Verzieren beobachten.Gerade wollte ich das letzte Plätzchen mit Creme bedecken, als Adam mir den Spitzbeutel aus den Händen riss.Verwirrt schaute ich ihn an."Lass mich, ich will das letzte machen!" Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten packte er mich an den Schultern und drehte mich in Richtung Tür.Ich musste lachen."Sei bitte still, ich muss mich konzentrieren..." fuhr mich Adam ernst an, doch an seiner Tonlage hörte ich, dass er sich selbst amüsierte.Doch ich musste nur noch mehr lachen, als ich an Adam's kleine Zungenspitze zwischen seinem Mundwinkel dachte, immer wenn er sich konzentriert."Sooo, und... fertig!" gab er stolz von sich, bevor ich an einem Lachkrampf sterben konnte.Gespannt drehte ich mich wieder zu ihm um schaute auf das Plätzchen, welches er mir stolz unter die Nase hielt."Tadaaa, nur für dich" Er überreichte mir seine Kreation.Ich nahm es in die Hand und begutachtete ein kleines Creme-Herz, welches er auf das Plätzchen gemalt hatte."Oh, Adam, du bist echt... kreativ" grinste ich und verschlung die Köstlichkeit mit einem Biss.Adam riss nur seine Augen weit auf und fasste sich gespielt geschockt ans Herz.Ich musste erneut lachen wegen seinem Gesichtsausdruck und konnte mich kaum noch halten.Als ich mich dann auch noch an einem Krümel verschluckte und drohte, Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, hielt mich mein Freund fest und klopfte mir ein paar mal auf den Rücken."Geht's wieder?" fragte er besorgt nach einem Hustanfall später, worauf ich nur mit einem Nicken antworten konnte."Ich glaube, ein bisschen frische Luft würde dir gut tun.Du bist ganz rot im Gesicht." bemerkte er und schlitterte bereits in Richtung Haustür."Danke für diese Information."Ich folgte ihm lachend und er half mir meinen Wintermantel anzuziehen.Meine Schuhe zog ich mir jedoch selbst an.Er hielt uns die Tür auf und sobald ich einen Schritt nach draußen setzte,wehten mir viele kleine weiße Flocken ins Gesicht.Es schneite!Normalerweise konnte ich diese klirrende Kälte nicht im geringsten ausstehen aber irgendwie war es mir in diesem Moment mehr als nur egal.Minuten vergingem und ich stand einfach nur da, in mitten geräuschlos fallender Flocken, in den Armen meines Freundes.Verträumt lehnte ich mich an ihn und er beugte sich zu meinem Ohr herunter."Wir werden auch hier ein schönes Weihnachtsfest haben.Ich versprech's dir, Kleine" flüsterte er und ich wusste, dass er damit recht hatte.Denn alles, was wir brauchten haben wir bereits.Wir brauchen nur uns beide, sonst nichts.

- XstarcatcherX

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro