Fenster

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Ein kalter Dezembermorgen.
Sanft fällt der Schnee vom Himmel.
Alle schlafen, nur ein kleines Mädchen steht am Fenster und blickt hinaus.
Die Stadt liegt schweigend da, verharrt in freudiger Erwartung des nahenden Festes.
Weihnachten.

Leise Musik spielt.
Der Duft nach Plätzchen und Tannennadeln erfüllt die Luft.
Kein Mensch ist zu sehen, kein Vogel zu hören.
Die Stille klingt wunderschön.
Himmlisch.

Es ist nur ein Moment, doch es fühlt sich an wie eine Ewigkeit.
Und dann geht langsam die Sonne auf.
Ihr Licht verheißt Hoffnung.
Ein neuer Tag.
Ein neuer Anfang.

Einen Augenblick lang alles vergessen, was vorher war, sich an der Gegenwart freuen.
Die Zeit steht still.
Leben.

Ein Lichtstrahl fällt auf das Haus gegenüber.
Die Sterne im Fenster glitzern.
Alles ist silbern und farblos.
Auf dem Fensterbrett sitzen Engel aus blassgrauem Holz.
Es ist feierlich und voller Sehnsucht und Schmerz.

Wieso?

Das nächste Fenster ist leer und verstaubt.
Durch die milchigen Scheiben kann sie kaum etwas erkennen.
Warum ist es so trostlos?
An Weihnachten muss doch niemand traurig sein... Fragen.

Das nächste Fenster.
Kein einziger Stern, keine Engel.
Nichts.
Man sieht nur ein paar Bilderrahmen,
doch kein einziges Bild.
Medaillen hängen an der Wand.
Kopfhörer liegen herum.

Wird sie auch einmal so werden?
Zu alt für Weihnachten?
Endlich fällt ihr Blick auch auf das eigene Fenster.
Bunte Sterne, Engel aus Papier, so kindlich und lebendig.
Der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten verleiht ihr ein Gefühl von Winter.

Sie wirft einen Blick auf ihren Kalender.
Der erste Dezember.
Endlich.
Ein letztes Mal sieht sie nach draußen.
All die geschmückten Fenster.
Sind sie nicht wunderschön?

Fenster.

~ Lucy_Gondolin

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