𝐄𝐢𝐧𝐬

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

» — — «

„Hey." Jane sah auf, als sie die dunkle Stimme hörte. Direkt sah sie in die hellblauen Augen des Jungens, der ihr Herz gestohlen hatte. Liam lächelte sie an.

„Kann ich mich zu dir setzen?" Die Braunhaarige nickte und schob ihre Sachen ein wenig zusammen, damit Liam mehr Platz hatte. Dieser setzte sich ihr direkt gegenüber. Der Tisch war groß genug, doch er wählte bewusst diesen Platz. So war es ihm möglich ihr Gesicht von vorne zu mustern und ihre ein wenig kantigen Gesichtszüge zu bewundern. Dieses Mädchen ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen. Auch wenn sie viel alleine war, so bewunderte Liam steht's ihre Willensstärke und ihre Tapferkeit. Jane war absolut nicht das, was man sich vielleicht unter einer Traumfrau vorstellte, doch das interessierte den Hellblonden herzlich wenig. Für ihn war sie perfekt.

„Hast du schon Deutsch gemacht? Wir müssen das ja morgen abgeben." Er fuhr sich durch die Haare. Sie runzelte die Stirn.

„Scheisse. Das war die Partnerarbeit, oder?" Jane seufzte. Sie hatte in ihrem Deutschkurs eigentlich niemanden, mit dem sie sich wirklich gut verstand. Da war nur Liam, den sie so oft beobachtete. Sie sah ständig, wie er mit irgendwelchen Mädchen unterwegs war und es machte sie wahnsinnig. Sie wollte ihn so gern an ihrer Seite, doch ihr Kopf hielt sie davon ab, ihm alle ihre Gefühle zu gestehen.

„Ja, genau. Ich hab das aber auch noch nicht gemacht. Wenn du möchtest, können wir das zusammen machen." Liam lächelte breit und stahl sich einen Keks von Janes Tablett. Er biss rein und die Brünette nickte.

„Sehr gerne. Ich habe nämlich niemanden, der das mit mir machen würde." Sie lehnte sich zurück und musterte den Blonden vor ihr. Leicht grinsend fragte sie: „Schmeckt der geklaute Keks?"

„Tut er. Sehr sogar. Hast du die gebacken?" Die hellblauen Augen des Jungen lagen auf Janes dunkelblauen. Jane nickte.

„Freut mich, dass wieder schmecken. Wenn du magst, dann kannst du für die Partnerarbeit zu mir kommen. Meine Mutter kommt immer abends nach Hause, deswegen hat sie da wenig Probleme mit."

„Was ist denn mit deinem Vater?" Der Blonde stahl sich den nächsten Keks. Diese Schokokekse machten wirklich süchtig und irgendwie gaben sie Liam ein besonderes Gefühl. Es hatte für ihn irgendwie etwas weihnachtliches.

„Ist seit fast 17 Jahren Milch holen und bis heute noch nicht zurück gekommen," scherzte Jane. „Er hat sich während der Schwangerschaft von meiner Mutter getrennt. Aber wir kommen ziemlich gut ohne ihn klar. Wenn er meine Mutter 17 Jahre lang alleine gelassen hat, dann will ich ihn auch nicht kennenlernen, denn er hält es nicht für nötig sich für uns zu interessieren und ich es ebenfalls nicht."

„Da ist wohl etwas dran." Nachdenklich kaute Liam auf dem Keks herum. „Wann soll ich denn vorbei kommen?"

„Wann immer du möchtest, ich bin sowieso zuhause, außer ich bin in der Schlittschuh fahren." Jane fuhr sich durch die Locken und lehnte sich zurück.

„Hm, wenn das in Ordnung ist, würde ich nach der Schule einfach mit dir kommen. Dann haben wir das Projekt schnell hinter uns und könnten vielleicht noch etwas zusammen machen?" Liam wusste, er war sehr offensiv, doch was sollte er sonst machen? Er wollte dieses Mädchen so sehr an seiner Seite und mehr als ihn zurückweisen, konnte sie eigentlich nicht. Er wollte sie kennenlernen, wissen was sie gerne in ihrer Freizeit machte, ob sie außerhalb der Schule viele Freunde hatte, was ihr Lieblingsessen und was ihre Lieblingsfarbe war. Er wollte all diese Kleinigkeiten kennenlernen und noch so viel mehr. Er wollte wissen, was in ihr vorging, wie es ihr ging. Jane schien ihm immer interessant und jetzt in den letzten Monaten war dieses Interesse immer weiter gewachsen.

„Klar, kein Problem." Jane sah den Jungen, welcher ihr gegenüber saß, lächelnd an. Liam hatte schon länger ihre Augen auf sich gezogen. Er merkte es nur einfach nicht. Wie oft sie ihm bereits in den Rücken gestarrt hatte, wenn sie im Unterricht saß. Doch er schien es einfach nicht wahrzunehmen. Dafür spürte Jane meist sofort, wenn er sie ansah.

„Was hast du denn jetzt?" Liam klaute sich den dritten Keks.

„Chemie. Ich hasse dieses Fach, ich versteh kein Wort." Die Brünette verdrehte die Augen und seufzte genervt.

„Da haben wir ja was gemeinsam," lachte Liam. „Ich hab jetzt Physik, das ist auch nicht viel besser." Jane räumte ihre Sachen und ihr Tablett weg und die beiden standen auf. Seite an Seite schlenderten die durchs Schulgebäude und Liam brachte Jane noch zum Chemieraum, ehe sie lächelnd darin verschwand.

Als Jane eine Stunde später aus dem Raum trat, wartete Liam bereits auf sie. Er hatte sich während dem Physikunterricht Gedanken gemacht, was er sie alles fragen wollte.

„Was hälst du von einem Fragespiel? Ich stelle dir eine Frage, du antwortest und stellst eine Frage und dann antworte ich?"

„Woher das plötzliche Interesse an mir?" Jane lachte leicht. „Aber von mir aus gerne. Fang an."

„Also wie heißt du mit vollem Namen?"

„Jane Amelia Richards. Was ist deine Lieblingsfarbe?"

„Hellgrün. Bist du eher Nachteule oder früher Vogel?"

„Nachteule, nachts bin ich am produktivsten. Was machst du in deiner Freizeit?"

„Ich spiele Fußball, ansonsten treffe ich mich viel mit Freunden. Was ist dein Lieblingsessen?"

„Ich hab keins, aber ich liebe die italienische Küche. Was würdest du alles auf eine einsame Insel mitnehmen?" So flogen die Fragen hin und her, während sie zur Wohnung der Richards schlenderten. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die beiden sich wirklich gut verstanden. Als die beiden letztlich auch mit den Hausaufgaben fertig waren, sah Jane breit lächelnd aus dem Fenster.

„Wow, das hab ich nicht erwartet." Ihre Augen wurde groß. Vom Himmel fielen dicke, weiße Schneeflocken und überzogen die ganze Landschaft mit einem sanften, weißen Hauch. Es sah wunderschön aus und zudem würde der Schnee bei den Temperaturen, welche draußen herrschten, definitiv liegen bleiben.

„Ich muss da raus. Ich wollte schon immer mal Schlittschuh fahren, während es schneit." Die blauen Augen der Brünette strahlten förmlich. Liam lachte leicht.

„Okay, ich komm mit." Der Blonde grinste breit und sah auf die deutlich kleinere Jane herunter, die sich schon daran machte, sich wärmere Sachen anzuziehen. Liam konnte ihr kaum folgen, so schnell war sie bereit, um ins freie zu stürmen. Liam lief ihr lachend hinterher, als sie aus der Haustür heraus in den Garten lief, wo der Teich zugefroren war. Im Winter fuhr Jane jedes Jahr auf diesem Teich, das war eine Tradition, die sie schon seit vielen Jahren pflegte. Denn der Teich war nicht sonderlich tief, dafür aber weit gestreckt, weswegen er sich perfekt zum Schlittschuhlaufen eignete. Jane stützte sich an Liam ab und zog die Schlittschuhe an, dann glitt sie auf die Eisfläche. Auf ihren Lippen lag ein breites Grinsen, was auch in der nächsten halben Stunde nicht von ihrem Gesicht wich.

Ihre Wangen waren gerötet, ihre Haare tanzten wild um ihren Kopf, ihre Augen funkelten und generell sah Jane einfach wunderschön aus, wie Liam fand. Er besaß zwar keine Schlittschuhe, dennoch wagte er sich vorsichtig aufs Eis und stellte sich in die Mitte. Jane kam sofort lachend auf ihn zu.

„Ich glaube, du solltest dir Schlittschuhe besorgen, Liam." Der Blonde grinste. Aus ihrem Mund klang sein Name so wunderschön und einzigartig. Sie sprach ihn melodisch und sanft aus mit einem neckenden Unterton. Liam liebte es, wie sie seinen Namen sagte.

„Das passt schon, Jane. Mir reicht es zu sehen, wie glücklich du bist." Jane errötete sogleich, als diese Worte Liams Mund verlassen hatten. Sie stand direkt vor ihm und sah schüchtern zur Seite. Vorsichtig legte er seine Arme um sie.

„Darf ich?" Liam sah das Mädchen vor ihm an und lächelte breit.

„Ja. Danke fürs Fragen, Liam." Jane lächelte breit und ließ sich von Liam vorsichtig zu ihm ziehen. Breit grinsend schaute er zu ihr herunter und sie lächelte zurück. Ihre Hände ruhten vorsichtig auf seinen Oberarmen. Zwischen den beiden knisterte es förmlich und das knistern wurde nur stärker, als Liam sich ein Stück zu ihr herunter beugte.

„Küss mich einfach, okay?" Jane schmunzelte und Liam legte sanft seine Lippen auf ihre.

Und so standen sie dort, auf dem zugefrorenen Teich im Garten der Familie Richards, mitten im Schnee und küssten sich.

» — — «

© Lolli1678

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro