1: Starting

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Ich ahnte, dass für ihn die Lektion zu Ende war, während meine gerade erst ihren Anfang nahm.

Als ich den Schrei hörte, blieb ich nicht stehen, lief nicht langsamer und drehte mich auch nicht um. Meine Füße schlitterten über die moosbewachsene Erde, als ich um den nächsten Baum bog und einen Abhang hinuntersprang.

Der Wind peitschte mir ins Gesicht und ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren, als ich meinen Verfolger aus dem Augenwinkel sah. Sein helles Gewand wehte wie ein zarter Nebelschleier um seinen drahtigen Körper, als er ebenfalls die Anhöhe hinuntersprang und mit seinen katzenhaften Bewegungen weiter hinter mir her hetzte. Ich preschte an Bäumen vorbei, sprang über Felsen und versuchte die ansteigende Panik in mir zu bezwingen, als ich ihn einfach nicht abhängen konnte. Er war viel zu schnell, aber vielleicht konnte ich dies zu meinem Vorteil nutzen.

Mit zusammengebissenen Zähnen sprang ich ab, krallte meine Finger in einen niedrigen Ast und spürte gleichzeitig, wie sich die Splitter in meine dünne Haut bohrten, als ich an diesem Schwung holte und über eine kleine Schlucht absprang. Mein Körper sauste auf die Tiefe zu und noch bevor ich unsanft am Boden aufkam, veränderte ich mein Gewicht und stieß hart gegen die steile, felsige Wand der Klippe. Kleine Steine schlugen mir ins Gesicht jedoch achtete ich gar nicht auf den wellenartigen Schmerz, der sich auf meiner Haut ausbreitete. Ich rollte mich ab, kam wie eine Katze auf allen Vieren im weichen Gras des Tals an und sprang beinahe im selben Moment auf, als ein grelles Ziehen durch mein Bein fuhr.

»Verdammt..«, entfuhr der Fluch meinen Lippen und ich entriss meinen Augen die angeschürfte Haut dessen Wunde länglich über meinen Oberschenkel verlief. Es war kein tiefer Schnitt aber dennoch benebelte mir das beißende Ziehen für einen kurzen Augenblick die Sinne. Sekunden in denen ich unaufmerksam war. Sekunden die meinen Tod bedeuten könnten.

Angespannt lauschte ich auf Geräusche und starrte auf den oberen Rand der Klippe, in der Hoffnung meinen Verfolger - seiner hohen Geschwindigkeit wegen - diese hinab stürzen zu sehen. Doch es geschah nichts dergleichen. Mein Schwanz peitschte unruhig um meine Hüfte und ich ging wenige Schritte rückwärts, um den Abhang dabei nicht aus den Augen zu lassen. Meine Hand glitt an meine Taille und noch bevor ich meine Waffe aus ihrer Tarnung befreien konnte, packten mich zwei Pranken von hinten und rissen mich mit einer Leichtigkeit von den Beinen, sodass ich mit einem erstickten Schrei im weichen Gras aufschlug. Dies war mir jedoch nur recht - der Nahkampf war mein Vorteil.

Knurrend versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch er drehte mich wissend auf den Bauch, drückte seine Knie in meine Waden und verdrehte mir ruckartig die Hände auf dem Rücken, bevor ich ihn zu fassen bekam und seinem Spielchen hier ein Ende bereiten konnte. Er wusste das er keine Chance gegen mich gehabt hätte, also setzte er auf Schnelligkeit und Überraschungsmomente.

Erneut fluchte ich, wand mich unter seinem Gewicht und hielt keuchend inne, als er mit der anderen Hand einer meiner Hörner packte, mein Gesicht zu Boden drückte und ich die Spitze eines Dolches an meinem Nacken spüren konnte. Ein triumphierendes Lachen war zu vernehmen und dann eine Stimme, die direkt neben meinem Ohr ihren Anfang fand. »Wäre ich einer von ihnen, wärst du jetzt tot. Du solltest einen Jäger nie aus den Augen lassen.«
»Ach komm«, knurrte ich genervt zurück und spürte das Gras an meinen Lippen, »kein Schattengesindel ist so schnell wie du.«
»Oh, höre ich da etwa ein Kompliment aus deinem Mund?« Immer noch schwang der Triumph in seiner Stimme mit und ich atmete erleichtert auf, als die Spitze der Waffe meine Haut verließ. Sein Gewicht wurde lockerer und ich ahnte, dass für ihn die Lektion zu Ende war, während meine gerade erst ihren Anfang nahm.

Mit einer Leichtigkeit umschlangen meine Beine von hinten seinen Bauch, ehe ich mich umdrehte und den jungen Jäger in der Drehung mitriss und zu Boden zwang. Sein überraschter Ausdruck machte es mir nur allzu leicht den Dolch aus seiner Hand zu stehlen und ihm diesen an die eigene Kehle zu halten, bevor er realisierte, was gerade geschehen war. Mit einem spöttischen Grinsen beugte ich mich hinab und verdoppelte mein Gewicht auf seinem Bauch, was ihn kehlig aufkeuchen und die Lippen zu einer schmalen Linie formen ließ. Mit den darauffolgenden Worten griff ich seine auf.

»Um mich maßgeblich beeindrucken zu können, musst du dich schon etwas mehr anstrengen.«
Ein gequältes Lächeln huschte über sein Gesicht, trotz der Klinge, die ich immer noch gegen seine Kehle drückte und ich konnte nicht anders, als mich tiefer zu ihm hinab zu beugen und nah an seinem Ohr zu murmeln: »Überlass im Kampf niemals dem Krieger das letzte Wort.. Jäger

Seine moosgrünen Augen funkelten, seine Mundwinkel zuckten erneut nach oben und ich ließ schlussendlich von ihm ab, erlöste seinen Körper von meinem Gewicht und rollte mich ins Gras neben ihm. Sein leises Lachen erklang und ich schloss für einige Momente meine Augen, um die Sonnenstrahlen zu genießen, die mich beschienen. »Dann werde ich mich eben noch ein wenig mehr anstrengen, beim nächsten Mal.«

Ich öffnete meine Lider langsam und drehte den Kopf wieder in seine Richtung, als seine Worte verklungen waren. Er erwiderte meinen Blick nicht und lächelte einstig in den blauen Himmel hinauf. Elijah hatte selbst die Augen geschlossen und die Arme bequem hinter dem Kopf verschränkt, wobei er genau wusste, dass ich ihn beobachtete. Sein aschblondes, brustlanges Haar ergoss sich über die Wiese, bewegte sich wellenartig über die Halme und wirkte durch seine grüne Magie fast so, als verschmolz es mit seinem Untergrund, während meins ihr eine neue Farbe einhauchte.

Im Gegensatz zu ihm stach ich zwischen den Bäumen hervor. Mein helles Haar glich der Gischt der See und wurde von einem bläulichen Schimmer durchzogen, das mich von dem satten Grün um mich herum abhob. Selbst unsere Hörner ergaben kein einheitliches Bild. Während ich zwei Paar besaß, entsprangen seiner Erscheinung nur ein einziges. Stolz reckten sie sich von seiner Stirn empor. Ihre Form war fließend und elegant, wie kunstvoll geschwungene helle Zweige, die sich gen Himmel erstreckten. Von der Basis aus, wo sie nahtlos mit der Kopfhaut verschmolzen, folgten sie einem natürlichen Bogen, der sich nach oben hin verjüngte, wie ein wahrhaftig von der Natur geformtes Meisterwerk.

Betrachtete ich mein eigenes Abbild in einer Reflexion so stachen mir meine Augen in einem hellen Cyan entgegen. An beiden Seiten meines Kopfes würden mir zwei dunklere Paare von Hörnern entgegenblicken und unseren Unterschied verdeutlichen. Die oberen Hörner schienen von der Basis aus fast gerade nach hinten zu wachsen, bevor sie sich in einer sanften Krümmung nach oben neigten; als würden sie den Himmel selbst herausfordern. Das untere Paar präsentierte eine faszinierende Kontrastform. Sie wuchsen ebenso seitlich, aber ihre Ausrichtung unterschied sich deutlich. Anstatt sich weit nach hinten zu neigen, schwangen sie in einer runden Bewegung nach vorn und endeten ihre Vollführung auf der Höhe meiner Augen.

Mein Blick streifte wieder den seinen und ich zog eine Braue hoch, als ich den schelmischen Zug um seine Lippen bemerkte. Es war das gleiche Gesicht das Elijah mir immerzu schenkte, wenn er dabei war meine Gedanken zu erraten.

»Auch wenn ich deine Aufmerksamkeit genieße«, fing er schmunzelnd an, rollte sich auf den Bauch und strich mir sanft eine Haarsträhne hinters Ohr, »sollten wir nun doch wieder zurück in die Stadt einkehren. Die Literatur liest sich nicht von allein und ich habe keine Lust wieder vor Alastair für deine fehlende Lehre Verantwortung zu tragen.«
Meine Strähnen prickelten als seine Haut sie berührte und ich spürte seine Berührung, in jeder einzelnen Faser meines Seins, bevor ich ich mich aufraffte und erneut den Schelm in seinen Augen aufblitzen sah. Elijah wusste genau was er in mir auslöste doch ausgesprochen hatte es all die Jahre keiner von uns. Niemand traute sich den nächsten Schritt zu wagen und weiter über die Freundschaft hinauszugehen; das unbekannte Land zu erforschen was weit dahinter im verborgenen lag.

»Hör auf so zu tun als wärst du mein Lehrmeister«, sagte ich dann schließlich, konnte jedoch seinem Lächeln nicht lange standhalten. »Nur weil du all die Schriften mit in deine Freizeit nimmst, musst du von mir nicht die selbe Begeisterung erwarten. Praxis ohne Theorie leistet immer noch mehr-«
»Als Theorie ohne Praxis, ich weiß Tyreen.«

Er nahm meine Hand an, die ich ihm entgegen hielt und stand dann ebenfalls lächelnd auf. Bevor er mich jedoch gänzlich wieder los ließ schlängelte sich sein Schwanz um mein Handgelenk und zog mich näher an sich heran. Das weiche Haar an der Spitze fuhr sanft über meine Haut hinweg. Es war in der gleichen Farbe wie das, was sein Gesicht umrahmte und formte sich zu einem Büschel zusammen der sich wie wallender Nebel über meine Finger ergoss.

Ich sah ihm kurz in seine Augen, strich ihm dann selbst eine seiner langen blonden Strähnen zurück und ging an ihm vorbei, wobei sein Schwanz langsam von meinem Handgelenk zurückglitt und ich deutlich hören konnte, wie er den Atem ausstieß. »Worauf wartest du noch? Die Literatur liest sich nicht von allein dachte ich«, rief ich ihm verspielt zu und kletterte bereits den Abhang hinauf, als Elijah immer noch auf der Lichtung verweilte und mir mit einem Lächeln nachsah.

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