17: hiking

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Als wäre ich ein Nichts in ihrer Welt. Einstig lebend durch ihre Präsenz.

Dumpf knirschten meine Schritte auf dem trockenen Waldboden, als ich wie in Zeitlupe voranging und kühl den Atem ausstieß.

Die Präsenz des Feindes war dabei von jeder Seite spürbar und ich konnte nichts gegen das permanente Zittern tun, das meinen Körper durchzog. Einzig mein Gesicht war starr gradeaus in die Dunkelheit gerichtet und ließ nichts von dem Sturm meines Inneren hinaus.

Ich hörte die Atemfolge des Duskers deutlich in meinem Nacken und mir entging nicht das belustigte Schnauben, das dieser von sich gab, als ich fast über einen Ast stolperte. Ein weiteres Hindernis, das einfach von der Dunkelheit verschluckt wurde.
Zornig wirbelte ich daraufhin zu ihm zurück und stirrte in die gelb leuchtenden Punkte seiner Augen.Unbeeindruckt verengten sie sich und folgten dann träge den Bewegungen meines Schwanzes, der aufgebracht hin und her peitschte.

»Warn mich das nächste Mal oder lauf gefälligst vor!«, fauchte ich ihm entgegen und musste mich wirklich zusammenreißen demonstrativ nicht auch noch die Zähne zu zeigen.
Mein Gegenüber schien jedoch reichlich unbeeindruckt und beugte sich sogar näher zu mir, sodass ich wieder die vagen Kanten seines Gesichts erkennen konnte; in dem wenigen Licht, in das ich ihn tauchte. Verspannt lehnte ich mich zurück und rückte so weiter von ihm ab, als er antwortete: »Lauft einfach brav weiter geradeaus, ich sage Euch schon Bescheid, wenn Ihr gegen einen Baum zu laufen droht. Oder sind kleine Wurzeln schon ein zu großes Hindernis für Euch?« Anstatt weiterzulaufen, machte es mich nur noch wütender, doch diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. 

»Wenn dem so ist, seid Ihr an diesem Ort verloren.«
»Das bin ich in den Fängen deinesgleichen sowieso schon«, antwortete ich beherrscht und konzentrierte mich wieder auf die Schwärze vor mir. Meine Stiefel zog ich wie schwere Last über den Waldboden und schaffte es somit über jedes weitere Wurzelwerk, gegen das ich stieß.

»Die Wesen um uns herum würden weitaus kreativere Sachen mit Euch anstellen. Vertraut mir. Um mich solltet Ihr Euch da am wenigsten scheren.«

»Du bist der Letzte dem ich vertrauen würde, Dusker«, gab ich nur zurück und versuchte gar nicht auf das Rascheln zu achten, dass von jeder Seite auszugehen schien und kein Ende nahm. »Wer im Schatten kriechen und nur Leben nehmen kann, der ist sicher auch der Lüge bester Freund.«

Noch bevor ich ihn hören konnte, spürte ich bereits seine Nähe durch die Magie und erschrak dennoch fast zu Tode, als seine schemenhafte Gestalt neben mir auftauchte. Die Rüstung an seinem Leib klirrte leicht und brachte Regung in meinen Körper der beinahe sofort zur Seite auswich. Gerade so konnte ich noch erahnen, wie sich seine Lippen verbittert verzogen, als auch schon wieder so viel Abstand zwischen uns war, dass mein Schein ihn nicht mehr erreichte.

»Vielleicht seid Ihr ja wirklich schon verloren.«

Mit diesen Worten verschwand das Gelb seiner Augen und die schweren Schritte lösten sich aus meinem Umkreis. Er verschwand in der Finsternis, ging voraus und ließ mich im Nichts zurück.
»Bleib gefälligst stehen!«, rief ich dem Dusker überrumpelt hinterher und setzte mich wieder in Bewegung, »Wo willst du denn hin?!«

»Ihr wolltet zum Prinzen. Sie bringen Euch zu ihm.«
Seine Stimme traf mich aus naher Ferne und wie auf Abruf stießen plötzlich weitere Gestalten zu mir und gingen im Gleichschritt mit mir mit. Rüstungen schepperten rhythmisch mit ihren Schritten und anhand der raschelnden Federn wusste ich, dass es seinesgleichen waren.
Sie waren mir so nah, dass es mich mit Unwohlsein bescherte und lenkten mich anhand ihres Ganges durch die Dunkelheit.

Anders als der Gelbäugige hatten sie keinerlei Berührungsängste und mir wurde auch relativ schnell klar wieso. Ihr gesamter Körper war geschützt von einer silbrig schimmernden Rüstung und selbst als ich aufsah, konnte ich keinerlei Gesichter ausmachen. Einzig enganliegende Helme die spitz wie Schnäbel gehauen waren und nur ihren dunklen Augenhöhlen Freiraum ließen.

Bebend zog ich an den Fesseln doch das Seil löste sich nicht. Ich war tatsächlich gefangen und erwischte mich dabei, wie ich mir die alleinige Präsenz des Gelbauges wünschte. In den Fängen dieser Krieger fühlte ich mich wie Beute und das, obwohl ich selbst einer war.

»Wie erniedrigend...«, fluchte ich leise in die Stille hinein und verspannte mich, als die Dusker zu meinen Seiten ihre Köpfe in meine Richtung drehten. Leder knirschte und Metall schabte über die unzähligen Gelenke der Rüstungen, als sie sich leise lachend wieder abwandten.

Ich schluckte und schlang meinen Schwanz eng um meinen frierenden Körper. Wünschte mir, nie dem Ruf des Schattenweibs gefolgt zu sein und betete im Stillen zu Artemis in der Hoffnung, dass er mich auch hier beschützen möge. In einem Reich für das ich nicht geboren war.

Meine Gedanken kämpften schon mit der ansteigenden Angst, als mich plötzliche Berührungen wieder ins hier und jetzt rissen. Abrupt blieb ich stehen und stolperte fluchend zurück, als ich jeweils eine starke Hand unter meinem Arm spürte. Wind peitschte auf und ehe ich richtig reagieren konnte verlor ich den Halt unter meinen Füßen. Ich wurde gegen die Schwerkraft in die Luft gehoben und verlor in der Schwärze die Orientierung. Das spitze Metall der behandschuhten Hände grub sich schmerzhaft in meine Achseln und ich spürte, wie meine Kraft, die Magie die mich doch vor ihren Berührungen beschützen, sie töten und in der Luft zerreißen sollte, an ihrer Rüstung abprallte. Als wäre ich ein Nichts in ihrer Welt. Einstig lebend durch ihre Präsenz.

»Loslassen! Nehmt sofort eure dreckigen Hände von mir«, schrie ich panisch dem Wind entgegen und zappelte in ihren Fängen; wie ein Wurm in den Klauen des Vogels. Als wäre ich ein Fliegengewicht im Vergleich zum Feind hing mein Körper in ihrem Griff und ich wusste nicht einmal wo oben und unten war. Keuchte entsetzt und verzweifelt zu gleich auf, als das Metall schärfer in meine Haut stach. Meine Augen tränten und ob es nun am Wind lag oder ich tatsächlich meinen Emotionen freien Lauf ließ, war mir zum ersten Mal an diesem Tag egal.

Erneut rief ich durch Dunkelheit und Kälte: »Wenn ihr nicht sofort eure widerlichen Hände von mir nehmt, dann schwöre ich euch-«

Mit einem kraftvollen Ruck in Richtung Schwerkraft blieben mir meine letzten Worte im Halse stecken und übrig blieb ein kehliger Schrei, der erst endete, als die Hände von mir glitten und ich hart auf dem Boden aufschlug.

Mit dem Bauch voran rutschte ich stöhnend über den harten Boden und stellte fest, dass dieser viel fester und steiniger war, als zuvor die Decke aus getrocknetem Laub und Holz.
Meine Brust brannte wie heißer Stahl und ich versuchte mich fluchend ohne Arme aufzurichten.

Ich hörte, wie die Biester hinter mir landeten, flüsternde Bemerkungen aussprachen und schaffte es schließlich wieder auf die Beine zu finden, nur um geradewegs wieder über den nächsten Ast zu stolpern. Mein Gleichgewicht verlagerte sich in die entgegengesetzte Richtung und so stolperte ich wieder zurück, einzig gestoppt durch den massigen Körper, gegen den ich stieß.

Ruckartig drehte ich mich um und hob mit zusammengepresstem Kiefer den Kopf an, als ich einen Körper erkannte. Dunkle Augen, die aber dennoch glasig von dem Schein meiner Haare reflektiert wurden, sahen zu mir hinunter und verzogen sich abschätzig, als sie das Entsetzen erkannten, das in meinen herrschen musste. Das Silber seines windschnittigen Helms funkelte im fahlen Licht und je länger ich in diese dunklen Augen blickte, desto hoffnungsloser sah ich mich selbst in der matten Spiegelung.

Mein Körper drehte sich wie auf Abruf, als der Dusker mit dem Kopf voran wies und mir mit großen Schritten entgegen kam, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als weiter zu laufen. Ich ballte die Hände in den Fesseln und starrte stur auf die schwach erkenntliche Rüstung meines Vordermanns, dessen Schritte ich bis ins Mark spürte.

Der Weg wurde steiler und gerade als meine Sicht zu verschwimmen begann, glätteten sich die Fugen und mir war, als erhellte sich die Umgebung ein Stück weit. Wie ein zarter Nebelschleier legte sich das matte Licht über mich und meine Begleiter und ließ mich zum ersten Mal ihre Anzahl erkennen.

Je einer Schritt an meiner Seite mit mir mit, zwei saßen mir im Nacken und drei weitere liefen in einer groben Formatierung voraus, als würden sie eine Gefangene zum Galgen führen. Als wäre ich hier das gefährlichste und hinterhältigste Wesen von uns allen.

Ich verzog die Lippen und hob den Kopf gegen Himmel, als das Blätterdach sich lichtete und der Sonne Platz machte, die die Umgebung erstmals schwach erhellte. Doch mein Blick täuschte mich. Das war nicht die Sonne, oder zumindest nicht jene, mit der ich gewachsen war.

Es war keine Helligkeit die mich überwältigte und es erforderte mich auch keine Anstrengung, die Augen offen zu halten, während ich sie betrachtete. Es gab keine wärmenden Strahlen und auch keine Energie, mit der ich mich in irgendeiner Weise verbunden fühlen konnte.

Diese leuchtende Scheibe strahlte im Gegensatz ein sanftes, silbriges Licht aus, das melancholisch meine Sinne benetzte und mein Innerstes zugleich erschaudern und Ruhe walten ließ.

»Geht weiter«, zischte jemand dann plötzlich zu meiner linken und ich zuckte augenblicklich zusammen, ehe ich meinen Blick von der verkappten Sonne abwandte und gehorchte.

»Denkst du wirklich, das ist die richtige Entscheidung?«, schnitt der Krieger vor mir dann mit einem Mal an und unsere Gruppe stockte erneut. »Ich zweifle nicht an dir aber sie ist eine Tochter des Malkaths, Jharo.«

Ich spürte wie jeder Blick zu mir wanderte, konzentrierte mich jedoch viel mehr, auf den Angesprochenen am Kopf der Formatierung, der sich nun zu uns umdrehte. Er war der Einzige von ihnen, der mit keinem Helm sein Gesicht verdeckte und zudem auch eine deutlich leichtere Rüstung trug. Und verdammt sei ich, dass mein Körper Erleichterung verspürte, beim Anblick der gelben Augen die nun auf mir lagen. Er war also doch nicht verschwunden.

»Ich möchte dennoch wissen, was sie uns zu sagen hat. Sie hat immerhin seine Magie durchschlagen.«
»Das könnte doch nur ein einfacher Trick sein! Das Miststück ist gefährlich!«
»Sie ist bislang noch absolut wehrlos, blind und im Inneren zutiefst verhätschelt von einer Welt aus Gold und Purpur«, durchschnitt seine vibrirende Stimme die Worte der anderen und mein abfälliges Schnauben brachte auch ihn zum Schweigen. »Macht mich los und ich zeig dir wie wehrlos ich bin, Dusker«, entrang ich die Worte meiner Kehle und musterte den Mann genau, dessen einziger Lichtpunkt zuvor nur seine Augen waren.

Nun, dank der hellen Scheibe, konnte ich deutlich mehr erkennen und ich war mir nicht sicher, ob es wirklich das war, was ich wollte denn nun erkannte ich ohne zu zögern die Bestie aus den Geschichten.

Sie alle mussten bis zu drei Köpfe größer als ich sein und in jede Rüstung hätte mein Vater zwei Mal Platz gehabt, was mich innerlich mehr beunruhigte als mir lieb war, denn körperlich war ich ihnen ohne Magie restlos unterlegen. Jeder von uns.

Meine Augen huschten an ihm hinab und verloren sich in der Abstraktheit des Anblicks der angelegten Flügel die seine Rüstung zum Teil verdeckten. Sie alle bemerkten meinen Blick und sie alle schlugen die Federn zurück und verdeckten ihre Schwingen hinter ihren massigen Körpern - alle außer der Gelbäugige, der mich nach meinen Worten schief ansah und mir danach ein vages Grinsen schenkte, dass seine spitzen Eckzähne entblößte.

Danach drehte er sich einfach um, ging voraus und die anderen folgten ihm, ohne ein weiteres Mal an seinen Worten zu zweifeln. Sie führten mich direkt in das pulsierende Herz ihrer Welt und ich kam nicht drumherum zu denken, wie verlockend der Gedanke war, jenes zu vergiften.

Ich war ein Raubtier, umgeben von arglosen Lämmern.

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