Kapitel 1.10 - Kapt. J. Hook

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Hooks POV


War es verwunderlich, dass ein so intelligenter Mann so viel Hass auf einmal für nichts als... Burschen empfinden konnte? Der große Widerspruch zwischen James Hook Klugheit und seinem Zorn, dieser unbändigen Wut. Zwei Seelen in derselben Brust, ständig ringend und sich gegenseitig das Stroh für ein noch größeres Feuer zuwerfend. Oh, wie sie da standen... Crow, mit dem Tomahawk als wäre das alles nur ein Spiel und er ein Indianer. Slightly, der einen Säbel hielt den er nie zu benutzen gewusst hätte, würden die Piraten es nicht so trefflich vormachen. Und dieser... Luke... an dessen schlaksiger Gestalt noch immer sein roter Mantel hing. Die älteren Beiden verhöhnten den Captain, wie sie es immer taten, wenn sich ihre Blicke auf einem Schlachtfeld kreuzten. Trotzdem wusste Hook, dass er seine Wirkung auf die Kindsköpfe hatte – in gewisser Weise konnten auch sie sich seiner natürlichen Autorität nicht entziehen, niemand konnte das.


Noch zorniger war er deshalb, als Slightly ihm den Säbel entgegenwarf und – wie sein kleiner Schützling zuvor schon – einen Weg aus der Zwickmühle schuf. Verdammt nochmal! Warum hatte er den Säbel weggesteckt? Als das längliche Objekt durch die Luft auf ihn zu schnellte, machte James einen Ausfallschritt zur Seite und schaffte es gerade so mit Mühe der scharfen Klinge auszuweichen. Dabei verhedderte sich sein Stiefel in einem unordentlich aufgerollten Tau (Gott stehe dem Verantwortlichen bei!) und er kam ins Straucheln. Sofort löste sich der Schuss und Hook verdammte bereits die Kugel, weil sie ihr Ziel nicht treffen würde. 


Aus dem Augenwinkel sah er wie Slightly und die anderen hinter ein paar nahe Fässer hechteten und so schnell wie Ratten in einer Speisekammer, hinter dem Stapel verschwanden. James Hook erboster Fluch erhob sich vielleicht für einen Sekundenbruchteil über das Getümmel, doch das Chaos war bereits so groß, dass genug andere Schreie durch die Nacht hallten und sich mit seinem Zorn vermischten. Geschickt fing er sich an der Reling ab, schob die Pistole zurück in ihr Halfter und riss schon den Säbel von seinem Gürtel... da fiel sein Blick auf das untere Deck. Chaos war kein Ausdruck mehr für den Anblick. Nein, es gab überhaupt keinen Anblick.


 Zähneknirschend musste er den kleinen Kielratten zugestehen, dass sie wussten wie sie es angestellt hatten. Die Piraten zu separieren und das Schlachtfeld unübersichtlich zu gestalten war die einzige Möglichkeit, ihre eigene Unterzahl auszugleichen. Bunter Rauch und dicke Schwaden von kleineren Explosionen überzogen die Jolly Roger wie ein getupfter Brautschleier. Von seiner erhöhten Position konnte Hook allerdings die fliehenden Schemen sehr deutlich erkennen, die sich gegen Fackelschein und Mondlicht in dem Getümmel abzeichneten und begannen über die Reling zu klettern. Entgeistert stellte der Captain weiterhin fest, dass seine Männer einmal mehr ihre eigene Unfähigkeit bewiesen und kaum einen der Entkommenden aufzuhalten versuchten. 


„Sie fliehen, ihr verdammtes Gesindel!", brüllte er übers Deck, doch es war bereits zu spät. Der Vergleich mit Ratten erschien ihm zunehmend passender, denn die Jungen stürzten sich inbrünstig in die Schwärze der Nacht, kletterten an Seilen herunter und schrien ihre offensichtliche Zufriedenheit mit lauten Krächzern in die Nacht hinaus. Dieses verdammte Geräusch...!
Aber so leicht würden sie nicht davonkommen. Nicht diesmal!


„Nicht mit meinem Mantel.", knurrte er zu sich selbst und nahm zwei Stufen auf einmal, während er die Treppe herunterstürzte und im Geiste schon jeden Jungen von der Sohle bis zum Scheitel aufschnitt, der sich am Strand herumtrieb. Wenn er auch nur einen dieser verfluchten Verlorenen an den Haken bekäme!


Das die Kinder Beiboote gestohlen hatten wunderte ihn nicht, vielmehr versetzte er dem Wachmann eine schallende Ohrfeige, die den Kopf des Mannes zurückwarf und ihn ein paar Schritte nach hinten taumeln ließ.
„Warum stellen wir überhaupt Wachen auf, wenn sie sich die Nacht mit Schlaf versüßen?!", fuhr er Bill Jukes an, der heute Wache gestanden hatte. Sein breiter Kiefer spannte sich nach dem Schlag des Kapitäns und man konnte es in den braunen Augen funkeln sehen. Ein unterdrückter Zorn, vielleicht bereute er sogar wirklich eingeschlafen zu sein? Hook war es relativ gleich, sie mussten die Burschen einholen. 


„Noch sind sie nicht zurück in ihr Versteck gekrochen, also worauf wartet ihr?", herrschte er die umstehenden Männer an. Einige umklammerten noch immer kampfbereit die Säbel, Rapiere, Entermesser und Pistolen. Andere wiederum hatten sich bereits an die Arbeit gemacht und lösten die Leinen der Beiboote um sie zu Wasser zu lassen. Es dauerte... viel zu lange für James Geschmack, aber sie hatten noch eine Chance. 


„Wir folgen ihnen in den Wald, der Junge mit dem roten Mantel gehört MIR!", stellte er klar und kletterte über die herabgelassene Leiter in das erste Beiboot. Ihm folgten Skylights, Horris und Starkey. Drei seiner besten und erfahrensten Kämpfer – wenigstens bei ihnen war er sich einigermaßen sicher, dass sie nicht verfehlten, wenn ihnen ein Junge vor die Nase kam. Horris und Starkey ruderten leise, versuchten die flachen Enden der Paddel nicht unnötig laut aufs Wasser klatschen zu lassen und Skylights überprüfte noch einmal seine Waffen. Hook dagegen hatte einen Fuß auf dem Bug des Bootes abgestützt und spähte grimmig in die Nacht hinaus. Irgendwo dort draußen, zwischen Dunkelheit und trügerisch ruhigen Plamen rannte Luke vermutlich gerade um sein kleines, wertloses Leben.


Leise schnalzte der Captain mit der Zunge, als das Boot endlich gegen den hölzernen Steg stieß und sprang als erster von Bord. 

„Macht den Kahn fest und dann folgt mir", befahl er gedämpft und ohne auf den Haufen Trottel zu warten, rannte der Captain los in Richtung der nahen Baumgrenze. Auf dem Weg dorthin registrierte er die gestohlenen Beiboote achtlos am Strand verteilt, von dort Fußabdrücke im weißen Sand die sich in Richtung der Palmen zerstreuten.

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