6. Chapter

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~ JAY ~

Ich folgte unserem Command aus dem Zimmer ins Nebenzimmer. Es ging mir schon etwas besser, auch wenn mein Rücken noch schrecklich schmerzte. Die Kopfschmerzen waren fast weg und ich konnte sogar ohne Hilfe gehen. Dennoch zog sich mein Magen zusammen, bei dem Gedanke, was mein Vorgesetzter vorhatte. Ich sah von hinten nur seinen breiten Rücken und die kurzen schwarzen Haare. Seine Waffe war das Einzige was er noch bei sich trug, denn seinen Rucksack konnte ich nicht sehen. 

Auch meine Sachen waren nicht da, was äußerst untypisch für Soldaten war. Immerhin wurden wir hart bestraft, wenn unsere Waffen in falsche Hände gerieten oder wegkamen, also trugen wir sie immer bei uns und ließen sie nicht aus dem Auge.

Im Nebenraum saßen auch schon Caleb und die zwei weiteren Soldaten zusammen mit zwei arabischen Frauen. Sie kümmerten sich um die Verletzungen des einen Soldaten und redeten mit ihm. 

Caleb schien unversehrt und als er mich sah, wurde sein Gesicht sofort freundlicher und er entspannte sich sofort. Eilig kam er auf mich zugelaufen und nahm mich fest in den Arm. 

„Alter, mach das nie wieder! Ich dachte du lässt mich hier allein!", warf er mir vor.

Ich lachte leicht. „Keine Sorge, um mich zu töten braucht es mehr als nur ne Bombe."

„Nur ne Bombe ist gut!", meinte er sarkastisch und drückte mich noch fester. 

Ich musste mir einen Schmerzenslaut verkneifen und zog stattdessen scharf die Luft ein. Schmerz explodierte in meinen Rücken und ich verkrampfte mich wieder. Doch Caleb schien es nicht zu merken und hielt mich weiter fest. 

Mit meinen Armen, die auf seinem Rücken lagen, versuchte ich ihn leicht wegzudrücken, doch ohne Erfolg. Mein Gesicht verzog sich wegen der Schmerzen und ich schloss kurz gequält die Augen.

Dann wurde Caleb plötzlich ruckartig von mir weggezogen. Ich holte erleichtert Luft und nutzte den größeren Freiraum sofort aus. Mein Blick ging nach oben zu Johnson, der Caleb gepackt hielt. „Smith, sie wissen, dass er verletzt ist! Haben sie keine Augen im Kopf oder haben sie ihre Ausbildung schon vergessen?!", keifte er ihn an. 

Meine Augen weiteten sich überrascht und auch Caleb und die anderen Soldaten sahen uns erschrocken an.

„Tut mir leid! Ich habe mir einfach Sorgen gemacht", entgegnete Caleb kleinlaut und sah zu mir rüber. „War keine Absicht!"

„Schon okay", bestätigte ich ihm. 

Ich war ihm nicht böse. Aber warum hatte Johnson so reagiert? Er war zwar für uns verantwortlich, musste aber nicht gleich so übertreiben.

Johnson machte einige Schritte auf die Raummitte zu und sein Blick lag kurz auf jeden von uns. „Ich weiß, der Bombenanschlag hat uns schwer getroffen, aber wir werden uns nicht einschüchtern lassen und werden die Mission zu Ende bringen", sprach Johnson mit lauter Stimme.

„Welche Mission? Alle, denen wir helfen sollten, sind tot und wir sind auch nur noch zu fünft", rutschte es mir plötzlich raus. 

Er drehte sein Gesicht zu mir und sah mich kalt an. Am liebsten hätte ich meine Worte zurückgenommen, aber dafür war es nun zu spät.

„Welche Mission?", wiederholte er mich. Dann wurde er plötzlich ruhiger. „Parker, sie haben recht. Unsere Kameraden sind tot, aber wir werden das Land nicht verlassen, ohne sie zu rächen. Die Leute, die für ihren Tod verantwortlich sind, gehören zu einer Organisation, angeführt von Eric Bana, einem ehemaligen arabischen Soldaten. Wir werden ihn töten und erst dann...", er sah in die Runde und dann wieder zu mir, „...werden wir gehen."

„Und was, wenn wir dabei draufgehen?", entgegnete ich und war selbst überrascht, woher ich den Mut nahm, so mit ihm zu reden.

„Sie haben alle ihren Dienst verlängert und wussten über die Gefahren dieser Mission Bescheid. Es sollte also kein Problem für sie sein, dem Befehl Folge zu leisten." In seiner Stimme lag solch eine Kälte, dass es mich fast fror, und das in der Wüste. 

Aber er hatte recht, ich wusste, dass ich jeden Tag im Einsatz sterben konnte und ich hatte es in Kauf genommen, als ich den Vertrag unterschrieben hatte. Widerwillig senkte ich also meinen Kopf und gab keine Widerworte mehr. Blieb nur zu hoffen, dass wir das gut überstanden, immerhin wollte ich weiterleben, auch wenn ich nichts zuhause hatte. Mein Lebenswille konnte nicht so einfach unterdrückt werden.

Wir blieben noch eine Weile in dem kleinen Haus und ich wurde nochmal durchgecheckt. Dann machten wir uns auf dem Weg, hinaus in die Hitze. Die Nacht würden wir am Rande der kleinen Stadt verbringen und am nächsten Tag ging es weiter in die Wüste.

Meinem Rücken ging es zwar besser und das Schmerzmittel wirkte, dennoch war der Rucksack schwer und ich war froh als wir endlich den Lagerplatz erreicht hatten. Dort machten wir erstmal ein Feuer und unterhielten uns noch ein wenig, wie es jetzt genau weiter ging. Ich hingegen schwieg und starrte das Feuer an. 

Was Clay und Liam jetzt wohl machten? Wären es mehr Überlebende, wenn Liam hier wäre? Oder wäre er auch gestorben? Genervt von meinen Gedanken schüttelte ich den Kopf.

Irgendwann legten wir uns schlafen und Johnson übernahm die Nachtwache. Immer wieder wälzte ich mich hin und her. Der Sand war nicht wirklich bequem und auf der einen Seite war das Feuer, welches sehr warm war und auf der anderen Seite die kalte Wüste, welche mich zum Frieren brachte. Nach einer Ewigkeit lag ich dann auf dem Rücken und sah in den dunklen Sternenhimmel über mir. 

Hätte ich mich nicht für das Militär entschieden, wären meine Eltern dann noch am Leben? Hätte ich sie beschützen können, oder wäre ich dann auch tot? Eine ganze Weile beschäftigte ich mich mit was wäre, wenn, doch richtige Antworten bekam ich keine. Ich musste mich wohl damit abfinden, wie es jetzt war und das Beste draus machen.

Nach wenigen Minuten drehte ich meinen Kopf in Richtung des Feuers und sah Johnson, der auf der anderen Seite saß und mich ansah. „Kannst wohl nicht schlafen, hm?", fragte er an mich gewandt.

„Nein, nicht wirklich." Kurz sah ich weg, zögerte etwas, doch sah ihn schlussendlich wieder an. „Sagen sie Command..."

Er unterbrach mich. „Lennox." Verwirrt sah ich ihn an. „Nenn mich Lennox", erklärte er mir mit erhobenen Mundwinkeln.

„Jay", erwiderte ich freundlich. „Haben wir eine Chance, Lennox?" Ich klang zögerlich und unsicher sah ich ihn an. Ich kannte die Antwort bereits, aber ich wollte, dass er es mir ins Gesicht sagte. 

Mit monotoner Stimme antwortete er mir. „Ganz ehrlich..."

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