Kapitel 13

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(Das ist das Lied, welches Destiny auf dem Klavier bei Tom spielt ^^)

Ich wusste nicht, wie ich in diese Situation geraten bin. Aber nun sitze ich hier, in Toms Villa und vor mir der wunderschöne Flügel. Wunderschön und anmutig stand er im Wohnzimmer.

"Was spielst du mir den vor?", Toms Atmen streifte mein linkes Ohr. Über meinem ganzen Körper verteilte sich Gänsehaut.

"I...Ich mache 'Una Mattina' aus dem Film Intouchable", stotterte ich.

"Klingt cool. Ich mag den Film"

"Du hast den Film gesehen?", ich sah verwundert zu ihm rauf.

"Ja hab ich. Aber das ist schon eine Ewigkeit her. Die Geschichte hat mir nicht so gefallen, aber die Musik war schön", er zuckte mit den Schultern.

"Oh, okay"

Ich band meine Haare zu einem Knoten, lies meine Finger einmal knacken und öffnete dann das Verdeck. Die Tasten glänzten mich an. Sanft strichen meine Finger über diese. Der Duft von Erlenholz stieg in meine Nase. Ich atmete noch einmal kräftig durch und dann begann ich zu spielen.

Meine Finger schwebten über die Tasten. Ich gab mich komplett der Melodie und all meinen Gefühlen hin. Es war wie ein Rausch. Das Stück drückte den ganzen Schmerz in mir aus. Keine Worte, nein. Nur Töne, die eine Geschichte erzählen. Sanft und schön, aber auch traurig und voller Schmerz. Den so war Musik, sie war weder schön, noch schlecht. Sie beschreibt jedes Gefühl und tritt in allen Farben auf. Es gibt kein gut oder böse, kein ja oder nein. Musik ist alles und noch nichts. 

Ich nahm nichts mehr wahr , ich blendete alles aus: Tom, der hinter mir stand, die Villa, mein Kummer und Schmerz, meine Vergangenheit und jegliche Probleme und Sorgen. Ich war Ich und lauschte der Musik. Schweiss rinnte das Gesicht runter. Mein Atem ging schneller und bebte. 

Der letzte Akt erklang, sanft und ruhig. Ich atmete laut aus, als hätte ich ein Marathon gelaufen. Mein Herz schlug Doppelsaltos. 

Hinter mir hörte ich ein Klatschen. Ich drehte mich zu Tom um und er sah mich mit grossen Augen an. 

"Wow", krächzte er. Ich wurde rot und knetete meine Finger, die schon weh taten, vom spielen. 

"Ich hab noch nie jemanden so spielen hören, wie du es gerade getan hast. Das war ja unglaublich", seine Augen glitzerten leicht, als würde er demnächst anfangen zu weinen. Als hätte dieses Lied irgendwas in ihm geweckt, eine verletzliche Seite. 

"Danke", sagte ich atemlos. "Es ist eins meiner Lieblingsstücke. Und ich spiele auch schon seit ich ein kleines Mädchen bin, von dem her. Aber ich hab noch viel zu lernen", ich versuchte die Stimmung etwas zu heben und lächelte dabei 

"Also wie gesagt, einfach nur wow", er schüttelte den Kopf, als könne er es nicht fassen, was er da eben erlebt hat.

Wir schauten uns wieder in die Augen. Mein Körper kribbelte. Wie gerne würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen und ihn trösten. 

"Wollten wir nicht noch Fussball spielen?" Ich unterbrach die erdrückende Stille. Tom sah mich verwirrt an. 

"Was? Ach ja stimmt", er schien komplett geistesabwesend zu sein. Er war mir zwar nahe, aber dennoch schien er so fern zu sein. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber es machte mich auch traurig, ihn so zu sehen. 

"Geh du doch schon mal raus, ich hohle meine Brüder"

Ich nickte ihm zu und ging raus in den Garten. Kurze Zeit später erschien Tom mit seinen drei jüngeren Brüdern im Garten.

"Wie machen wir die Teams?", fragte ich in die Runde. "Ich meine wir sind ja eine ungerade Zahl an Spielern"

"Ich will mit Ny in der Gruppe sein!", rief Paddy und ich musste lächeln.

"Ich geh mit Ny und Paddy ins Team", sagte Sam und stellte sich zu Paddy und mich.

"Dann heisst es wohl die Harry und Ich gegen euch drei", Tom schaute mich schelmisch an.

"Ihr werdet nicht lebend aus diesem Spiel rauskommen"

Ach du dickes Ei! In was bin ich den hier geraten?

Ich entschied mich dafür ins Tor zu gehen. Da ich eh nicht wirklich gut Fussball spielen konnte, war das die beste Position für mich. Tom machte das Anspiel und schoss Harry den Ball zu. Der schoss geradewegs auf mich zu. Ich wusste nicht, was ich machen musste, bewegte ich mich dort hin, wo der Ball fliegen kam. Dennoch prallte er hinter mir ins Netz

Hoppla!

"Sorry Jungs", sagte ich beschämt und schoss Sam den Ball zu.

"Ach kein Problem", Sam lächelte mich lieb an. "Das kann doch passieren. Komm Paddy, jetzt sind wir dran"

Die beiden rannten los, passten sich immer wieder die Bälle zu und weichten Tom und Harry gekonnt aus und machten ein Tor. Ich klatschte vor Freunde.

Tom raunte etwas und sah mich dann an. Er grinste mich zwinkernd an. Ich verdrehte meine Augen und machte mich bereit. 

Tom rannte auf mich zu, den Ball dribbelnd zwischen seinen Füssen.

'Oh je, oh je', dachte ich mir

Tom schoss mit voller Wucht aufs Tor zu und ich versuchte den Ball zu halten. Ich schloss meine Augen und spürte nur noch einen Prall und schon spürte ich ein Schmerz von meinem Bein aus. Ich fiel auf die Knie  und unterdrückte meine Tränen. 

"Destiny! Ist alles in Ordung?", Paddy rannte besorgt auf mich zu.

Ich brachte ein gequältes Lächeln zu stande "Ja alles gut, mir tut nur das Bein etwas weh"

Neben mir ging Tom in die Knie "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen", er kratze sich am Hinterkopf und sah mich verletzt an.

"Nein, alles gut. Das passiert mir immer im Sport. Ich verletze mich dabei immer, das ist nicht deine Schuld, sondern meine Ungeschicklichkeit"

"Komm, ich seh mir dein Bein an", Toms Arme schlangen sich um meine Beine und er hob mich im Brautstil hoch. Ich klammerte mich an seinen Nacken fest.

"Ich geh kurz mit ihr ins Bad, Jungs", sagte Tom und dann verschwanden wir im Haus.



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