17. Kapitel

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Heute war ein sonniger Frühlingstag, der langsam und ereignislos dahinzog. Die meiste Zeit lagen Tom und Redd nur auf der faulen Haut, oder diskutierten darüber, ob sie neue Ware in ihren Laden hinzufügen sollten, da in letzter Zeit ihre Einnahmen deutlich nachließen.

Irgendwann, gegen Abend, als Tom auf dem Sofa saß und durch die Fernsehkanale switchte, blickte Redd von seinem Skizzenblock auf - in dem er schon seit gefühlten Stunden zeichnete - und jammerte: "Maaann, ist das langweilig. Ich halt's nicht mehr aus!"

"Du hörst dich wie ein Kind an, hm", bemerkte der Tanuki. Der Fuchs machte ein verdutztes Gesicht. "Sag bloß, es macht dir Spaß nur rumzusitzen und nichts zutun?!"
"Nein, eigentlich nicht."

Tom schaltete den Apparat aus und lehnte sich mit einem Seufzen zurück. "Na eben!" Redd sprang schwungvoll vom Sofa auf. "Ich brauche Action!" Er wirbelte seine Fäuste durch die Luft. Tom schnaubte belustigt. "Hier wirst du das garantiert nicht finden."

"Deswegeb werden wir in den Nachtclub gehen! Du bist doch dabei, oder?" Der Tanuki runzelte die Stirn. "In den Nachtclub? Wir wurden da mal rausgeworfen."
"Hä?"
"Zweimal sogar..."

Der Fuchs schwieg ein paar Sekunden. "Daran kann ich mich nicht erinnern."
"Weil du dich fast ins Koma gesoffen hast." Redd rollte genervt mit den Augen. "Gehen wir jetzt, oder hast du 'nen besseren Vorschlag?"

Tom erhob sich und rieb sich am Nacken. "Nö, hab ich nicht."

Fünfzehn Minuten später saßen die beiden schon an der Bar mit ihren Drinks in der Hand. Heute war der Club nicht so voll, wie es an anderen Tagen üblich war. Der D.J. hatte fetzige Musik aufgelegt und es herrschte eine gute Stimmung.

"War das jetzt so schlimm hierherzukommen?", fragte Redd in einem neckischen Ton und leerte seinen Scotch, als wäre es Wasser. "Ich habe nie gesagt, dass es schlimm ist", erwiderte Tom schlicht und blickte sich in der Menge um.

"Nur die da machen mir sorgen." Er deutete mit deinem Nicken auf das Security, die den beiden bereits misstrauische Blicke zuwarfen. "Die glotzen uns schon die ganze Zeit so komisch an", sagte der Tanuki leise, obwohl er sich sicher war, dass die zwei Wachmänner ihn durch die laute Musik sowieso nicht hören würden.

"Sie haben uns wohl wiedererkannt." Redd stieß ein spöttisches Lachen aus. "Entspann dich, Tommy!" Er stupste Tom mit der Pfote an. "Wir sind hier, um Spaß zu haben. Von diesen Idioten lass ich mir das nicht verderben!"

Der Fuchs sprang gut gelaunt vom Barhocker und packte den Tanuki am Handgelenk. "Komm, lass uns tanzen!" Er zerrte ihn in die Menge. "Ich kann nicht tanzen, das weißt du doch!", erwiderte Tom grinsend.

"Natürlich kannst du das! Sei nicht so verklemmt." Redd griff nach Toms Pfoten, schwang mit ihm hin und her und stimmte mit dem Lied ein, das gerade abgespielt wurde. Es war von K.K. Slider, dass erkannte Tom auf Anhieb.

Mittlerweile konnte er jedes Lied von ihm in- und auswendig. Was auch daran lag, dass er K.K.'s Lieder fast jeden Tag anhörte. Er musste zugeben, dass er wirklich ein großer Fan von dem jungen Musiker war.

"Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du echt toll singen kannst?" Toms Augen weiteten sich. Zum Einen, weil er gerade unbewusst mitgesungen hatte und zum Anderen, wegen dem unerwarteten Kompliment von Redd.

"Deine Stimme ist wunderschön", fuhr der Fuchs fort und rückte etwas näher an den Tanuki heran. "Damit machst du sogar K.K. Konkurrenz!" Tom lachte, seine Wangen erröteten. "Red keinen Quatsch!"

Redd lächelte, seine Augen glitzerten verspielt. "Ich mein's aber ernst." Sein Herz begann vor Aufregung zu rasen. Ihm fiel auf, dass der Fuchs heute viel anhänglicher war, als sonst. Oder versuchte er nur ihn zu ärgern? Mit ihm zu spielen? Ihn zu testen? Er wusste es nicht.

Wahrscheinlich war es der Alkohol, der bei Redd seine Wirkung zeigte. Jedenfalls vermutete Tom das. Sicher war er sich nicht. Schließlich ging es hier um Redd. Bei ihm konnte man nie wissen, ob er etwas ernst meinte, oder nicht.

"Ich hol mir noch n' Drink!", beschloss der Fuchs und wandte sich von seinem Freund ab. Tom entschied sich auch noch einen zu genehmigen. Oder vielleicht zwei. Oder mehr. Er war schließlich noch jung. Warum sollte er sich immer brav und anständig benehmen?

Redd hatte in diesem Punkt recht - Tom war einfach viel zu verklemmt. Er musste mehr aus sich herauskommen.

Die nächsten Stunden verbrachten die zwei mit trinken und tanzen. Dann tranken sie noch mehr. tanzten wieder zu der Musik, quatschten mit ein paar Gästen, und tranken noch ein paar Drinks. So lief es die ganze Nacht - oder zumindest solange der Club offen hatte. Die beiden blieben bis zum Schluss.

"Waaas? Der Laden macht schon dicht?!", maulte Tom enttäuscht. "Wir sind doch noch gar nich' so lange hier!"
"Es ist erst drei Uhr, Mann!", jammerte nun auch Redd. "Ey, D.J.! Mach die Mucke wieder an!"

Der D.J. packte gerade seinen Kram weg. "Sorry, Kumpel", rief er. "Für heute ist Schluss." Mit einer wedelnden Handbewegung fügte er hinzu: "Na los, macht 'nen Abflug!" Redd hob die Pfoten. "Schon gut, cuz! Wir sind ja schon weg."

Die beiden wankten auf den Ausgang zu. "So n' Spießer", murmelte Tom. Redd lachte laut auf. "Was soll's! Zuhause geht die Party weiter!" Sie schoben sich mit langsamen und unsicheren Schritten nach Draußen. Die Luft war frisch und kühl.

Tom war so schwindelig, dass er sich am Geländer festhalten musste, um nicht umzukippen. Plötzlich spürte er keinen festen Grund mehr unter seinen Füßen und stolperte vorwärts. Er keuchte überrascht auf.

Doch bevor er mit dem Gesicht auf den harten Asphalt knallte, packte eine Pfote ihn fest am Arm und zerrte ihn zurück. "Vorsicht!", warnte Redd ihn. "Da is' 'ne Treppe." Tom gluckste. "Danke, hab ich übersehen." Beide brachen in schallendes Gelächter aus, als wäre es das Lustigste auf der Welt.

Die zwei betrunkenen Männer torkelten eine leere Straße entlang und stützten sich gegenseitig, damit keiner auf die Nase fiel. Sie sangen laut und schief ein Lied und bedachten dabei nicht, dass sie möglicherweise andere Bewohner belästigen könnten, die um diese Zeit bereits schliefen.

Irgendwei schafften sie es heil am Wohnungsblock anzukommen. Tom kramte den Schlüssel hervor und versuchte ihn in das Schlüsselloch zu stecken. Doch da sich alles um ihn herum drehte und seine Sicht etwas verschwommen war, gelang es ihm nicht.

"Waaarteee", murmelte er. "Ich hab's gleich!" Redd lachte. "Sieht so aus, als müssten wir hier Draußen übernachten!" Nach mehreren Versuchen schaffte der Tanuki es dann, die Tür aufzuschließen.

"Geschafft!", jubelte er. Der Fuchs applaudierte begeistert. Nachdem die beiden stolpernd die Treppe erklommen haben und endlich die Wohnung betraten, dachten sie gar nicht daran sich schlafen zu legen. Sie machten Musik an und drehten sie laut auf. Dabei tanzten und lachten sie, als gäbe es kein Morgen.

Redd nahm Toms Pfoten in seine und zog ihn nahe an sich ran. Er sah überrascht zu ihm auf und merkte, wie sein Gesicht zu glühen begann. Verlegen blickte er zu Boden. "Warum denn plötzlich so schüchtern?"

Der Fuchs hob sanft Toms Kinn und betrachtete ihn lächelnd. "Deine Augen leuchten wie Saphir." Der Tanuki kicherte belustigt. Redd war so betrunken, dass er wahrscheinlich nicht wusste, was er da vor sich hin brabbelte.

Dennoch fühlte Tom bei diesen Worten ein Kribbeln im Bauch. er blickte in seine gold-gelben Augen, die ihn sehensüchtig anstarrten. "Und deine funkeln wie Sterne", erwiderte der Ältere. Redds Pfote wanderte an Toms Taille und sein Gesicht näherte sich, sodass ihre Lippen nurnoch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

"Darf ich was verrücktes versuchen?", fragte der Fuchs leise. Tom fuhr mit seinem Zeigefinger über Redds Brust. "Ich mag verrückte Sachen." Er war über sich selbst überrascht, wie locker er auf einmal war.

Er wollte das. Er wollte Redd. Er wollte nichts anderes, als ihn zu küssen - seine Lippen zu spüren. Toms Augen schlossen sich, er spürte den Atem des Fuchses auf seinem Gesicht.

Näher ... und näher ... und ...

Ein schrilles Klingeln zerstörte den Moment. Beide zuckten gleichzeitig zusammen und starrten sich verblüfft an. Erst jetzt realisierte Tom, dass er immer noch im Wohnzimmer war. Im Hintergrund lief laute Musik und vor der Tür klingelte und schimpfte jemand.

Vor wenigen Sekunden hatte er seine ganze Umgebung ausgeblendet. Nur Redd stand im Fokus. Die Klingel wurde wieder betätigt. Toms Herzschlag normalisierte sich wieder. Redd kicherte. Seine Pfoten zitterten ein wenig.

"Oje, das kann nichts gutes bedeuten." Mit diesen Worten ließ er Tom im Raum stehen, trat in den Flur und öffnete die Tür, wo ihn eine wütende, alte Dame empfing.
"Sagt mal, was fällt euch zwei eigentlich ein?!", fuhr der Frosch den Fuchs an. "Es ist vier Uhr in der Früh! Macht sofort die Musik aus, oder ich rufe die Polizei!"

"Bitte, Entschuldigen Sie, M'am", entgegnete Redd und klang sogar anständig. "Wir werden sie nicht mehr stören." Die Nachbarin schnaubte verächtlich. "Das will ich dir raten, Junge!" Murmelnd fügte sie hinzu: "Diese Jugend von heute. Denen ist nicht mehr zu helfen."

Tom hörte, wie die Tür wieder geschlossen wurde. Redd tappte zurück in das Wohnzimmer und lachte. "Immer diese alten Leute." Er schaltete das Radio ab. "Die verstehen echt keinen Spaß!" Tom sagte nichts. Sein Hirn war immer noch benebelt, und das lag bestimmt nicht nur am Alkohol.

Er war plötzlich schrecklich müde und sehnte sich nach Schlaf. "Ich glaub' ich hau mich auf's Ohr ...", nuschelte der Tanuki, ohne den Fuchs anzusehen. "Ja ... ich auch", stimmte er gähnend zu. "Heute hatten wir genug Party."

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