...Beschneidung

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Wunderschönen guten Abend meine Lieben, folgenden Text habe ich schon in lalamaus' Werk "Feuer für Kampf und Protest - Das Lauffeuer" veröffentlichen lassen und irgendwie finde ich, dass er auch hier passt. Ich werde den jetzt hier reinkopieren und ja, das Thema ist ziemlich ernst.

Nicht über die Form wundern, wurde wie gesagt schon woanders hochgeladen. Mehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen:

Ich habe wirklich eine Weile überlegt, über was ich hier schreiben möchte. Ich möchte meinen Beitrag nicht verplempern, ich möchte aufmerksam machen. Das ist der Sinn, das war der Deal und ich will ihn nicht mit Füßen treten, indem ich unüberlegt schreibe. Es soll wichtig sein.

Meine Schwester hat ihre Präsentationsprüfung zum Abitur über das Buch Wüstenblume gehalten. In diesem Buch geht es um das Leben von Waris Dirie und ihren unglaublichen Kampf im Leben. Dieser Kampf kommt zum einen natürlich davon, dass sie ursprünglich in Afrika gelebt hat und dort immer wieder nahe der Grenze zum Verhungern oder Verdursten war. Zum anderen und darum schreibe ich hier jetzt, geht es um ihre Beschneidung im Kindesalter. Ich weiß nicht, ob ihr wisst, was das ist. Man kann es eine sehr alte Sitte in vielen (meiner Meinung nach zu vielen) Ländern oder Regionen dieser Erde nennen, bei der jungen Mädchen ohne jegliche Betäubung, Desinfektion oder medizinische Kentnisse ein großer Teil des weiblichen Geschlechtsorgans regelrecht verstümmelt wird. Teile werden weggeschnitten und dann wird einfach alles so zugenäht, dass nur noch ein Loch für das Nötigste übrig bleibt. Wer nicht beschnitten wird, ist unrein und kann nicht verheiratet werden (wohlbemerkt werden Mädchen dort oft schon im Jugend- oder Kindesalter regelrecht an ihre Ehemänner verkauft). Diese besagten Nähte werden dann in der Hochzeitsnacht vom Mann durchtrennt und ihr könnt euch wahrscheinlich nicht annähernd vorstellen, was die Frau für Schmerzen dann beim Sex hat. Den Mädchen wird vorgegaukelt, dass Beschneidung etwas ganz tolles und wünschenswertes ist und Waris beschreibt es als eine Vorfreude darauf, dass sie endlich zur Frau wird. Und das ist absolut grausam. Viele Frauen sterben an den Folgen dieser „Operation“, weil wie gesagt kein sauberes Material sondern oft nur spitze Gegenstände wie Scherben, Steine und Messer benutzt werden. Dadurch entstehen Infektionen und häufig Wundfieber. Wie kann man einem anderen Menschen sowas nur antun? Wie kann soetwas nur gehen? Die Mütter der Mädchen sagen oft nichts, weil sie vom Vater unterdrückt werden oder einfach, weil sie Angst haben, dass ihre Tochter nicht „an den Mann gebracht wird“. Es ist Angst um die Tochter. Und ist es nicht paradox, dass eben das was unternommen wird, um sie vermeintlich zu „schützen“ gleichzeitig oft ihren Tod bedeutet? Waris hat in ihrem Buch, das ich verschlungen habe auch geschildert, dass durch die Entfernung ihrer Klitoris später nie wieder ein richtiges Lustgefühl beim Sex aufkommen konnte. Sie ist ja letztendlich aus Afrika geflüchtet und in England Model geworden. Dort ist sie auch zu einem Frauenarzt gegangen, der gerettet hat, was noch zu retten war. Natürlich konnte nichts wieder so sein wie es mal war und Waris hat geschrieben, dass sie nie richtig befriedigt werden konnte, wenn sie mit ihrem späteren Mann, mit dem sie auch einen Sohn bekam, geschlafen hat. Und Waris hat noch Glück gehabt. Sie war eine der „Glücklichen“. Und so geht es nicht vielen. Ich kann euch dieses Thema wirklich nur ans Herz legen, weil es mich selbst so unglaublich wütend macht. Die meisten Mädchen und Frauen haben gar keine Chance „Nein“ zu sagen. Sie werden gelockt oder auch gezwungen zu etwas, dass sie im Nachhinein eigentlich immer verfluchen.

Und ich finde es ist wichtig darauf aufmerksam zu machen. Es ist einfach wichtig. Es ist eine Art der Unterdrückung und des Missbrauchs. Wir Frauen (oder Mädchen) sind gleichwertige Menschen und wir sollten selbst entscheiden dürfen, was mit unserem Körper geschieht.

Wir nennen uns eine zivilisierte Welt und im gleichen Moment wird einer jungen Frau die Scham auf brutalste Weise und unter Zwang zerfetzt?

Wir sollten uns schämen.

Aber hey, nimm' s nicht persönlich Beschneidung

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