Eine kleine Schneekugel

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Dies hier ist meine Abgabe für den Schreibwettbewerb "As cool as ice" von bierfreunde, diese Runde wird von gelbeameise geleitet.

Das Thema, was ich mir ausgesucht hab, lautet "Schneekugel".

Als kleine, aber wichtige Anmerkung für alle:
Ich hab mich mit meinem Hauptaccount SaintessCelina bei dem Schreibwettbewerb angemeldet, hab mein Abgabenbuch aber auf meinem Zweitaccount C_the_Saint, deshalb auch hier meine Abgabe. ^^"

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Geschüttelt und bestaunt, das möchte ich werden, strahlende Kinderaugen, die den Flockenwirbel in meinem Inneren bewundern, möchte ich sehen, warme Hände, die mich vorsichtig halten, spüren.

So viel habe ich von meinen größeren Geschwistern über die Freude und das Staunen gehört, die sie verbreiten, selbst erfahren durfte ich es bis jetzt nicht.

Anders als sie bin ich klein, unscheinbar und unbedeutend, ganz schlicht. Keine Verzierungen um den Sockel, kein Glitzerschnee im Inneren, kein Licht und auch keine Musik, eben nichts besonderes.

Tausende Menschen ziehen an mir vorbei, doch niemand beachtet mich. Wandert ein Blick mal in meine Richtung, so gilt er doch nur meinen Geschwistern neben mir.

Diese werden bestaunt, geschüttelt und oftmals mit nach Hause genommen, groß ihre Enttäuschung, wenn sie zurück an meine Seite wandern, ein Gefühl von Genugtuung, das ich zu verbergen suche.

~~~

Wiedermal erschallte das altbekannte Klingeln der Ladentür, dem ich jedoch keine Beachtung mehr schenkte. Zu oft wurde ich bereits enttäuscht.

Irgendwas zwang mich doch dazu, aufzuschauen, ich konnte es nicht so recht beschreiben, etwas lag in der Luft, ein warmes Gefühl. Und dann sah ich sie, ein kleines Mädchen.

Sie sah mich an, ja, mich! Da war ich mir ganz sicher. Ihre dunkelbraunen Augen glänzten und ihr Gesicht hatte einen ehrfürchtigen und zugleich liebevollen Ausdruck.

Ganz vorsichtig streckte sie ihre Hände nach mir aus, hob mich behutsam nur mit ihren Fingerspitzen ins Licht. Kalte Finger spürte ich, doch mein Innerstes schienen sie zu wärmen.

Noch nie hatte ich mich so besonders gefühlt, als wäre ich der kostbarste Schatz der Welt. Vielleicht war ich das sogar, für dieses Kind.

Unserer Freude wurde allerdings ein jehes Ende gesetzt, als ein Mann mich aus den sanften Händen des Mädchens riss und zurück ins Regal stellte.

Er streichte ihr über das braune zu zwei Zöpfen geflochtene Haar und sagte etwas zu ihr, dass ich nicht verstehen konnte. Sie nickte leicht, warf noch einen letzten traurigen Blick auf mich und verließ daraufhin an der Hand des Mannes den Laden.

Ich vermute, dass er wohl ihr Vater gewesen sein muss, erkannte erst im Nachhinein, wie verwahrlost beide doch aussahen, zu verzaubert war ich von den staunenden Augen des Mädchens gewesen.

Einfache Kleidung, an manchen Stellen zerrissen, ausgetretene Schuhe, ohne Mütze, Schal oder Handschuhe. Bei dem kalten Wind, der jedes Mal, wenn jemand die Tür öffnete, hereinblies, konnte ich mir denken, wie sehr sie frieren mussten.

Selbst für eine so kleine Schneekugel wie mich, hatten sie kein Geld, so konnte ich sie doch weder wärmen, noch satt machen.

So groß mein Verständnis doch war, so groß war auch meine Enttäuschung. Zum ersten Mal wurde ich gehalten, staunend betrachtet, mit Liebe behandelt. Sollte das wirklich alles gewesen sein?

~~~

Die Zeit verging, doch das Mädchen und ihren Vater konnte ich nicht vergessen, behütete den Funken, den ihre strahlenden Augen in mir entfacht hatten.

Ich wünschte mir entgegen aller Vernunft, sie wieder zu sehen.

Ein Klingeln. Dunkelheit. Ein Rumpeln. Und dann Stille, absolute Stille und Finsternis.
Ich wusste nicht, was passierte oder wie lange es dauerte, bis ich wieder Stimmen hörte, doch dann geschah es.

Ein Lichtschein drang in die Schachtel, in der ich mich vermutlich befand, kurz darauf wurde sie lichtdurchflutet und ich sah in ihre glänzenden braunen Augen.

Sie, das kleine Mädchen aus dem Laden, sah mich an und strahlte über beide Ohren. Mit regelrecht leuchtenden Augen und warmen Fingern nahm sie mich hoch.

Überglücklich war ich, als sie mich ganz behutsam schüttelte und die kleinen Flöckchen in meinem Inneren zu tanzen begannen. Es kitzelte leicht, fühlte sich aber nicht unangenehm an.

Und dann hörte ich es, wie von weit her: "Fröhliche Weihnachten!"

~~~

Was aus dem Mädchen und ihrem Vater wurde, wollt ihr wissen?

Lasst mich nur eines sagen, ich war nicht das einzige unerwartete Geschenk, von Kleidung über Essen und Spielsachen, sogar ein Weihnachtsbaum war dabei, unter dem auch ich mich versteckte.

Ein wahrhaftes Weihnachtswunder war geschehen, dass sie nie vergessen werden sollten, genauso wenig wie ich.

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656 Wörter reine Geschichte (ohne Zeichen und meine Einleitung)
(mehr als was ich gedacht hätte, dass ich schaffe xD)

An alle, die das hier so lesen: Wie hat sie euch gefallen?

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