Aufgabe 2

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AlanCyrdoff

Salbeifeder lief zu Wirbelblüte. „Wirbelblüte!“, rief sie. Die genannte Kätzin drehte sich um. „Salbeifeder, was ist?“, fragte die grau getigerte Kätzin. „Ich kann nicht mehr!“, jammerte diese und ließ sich auf den Boden plumpsen. „Was soll ich machen? Darf man das überhaupt? Und selbst wenn würde uns keiner mehr als normal sehen!“ Wirbelblüte nickte stumm und traurig. „Ich weiß. Komm mit“, miaute sie schließlich und trabte aus dem Lager. Salbeifeder folgte ihr.

Als sie an dem Flusstück angekommen waren, welches in den Wald führte, ging die Sonne gerade unter und sie setzten sich. „Weißt du Salbeifeder, es ist so und es bleibt so. Wir können es nicht ändern und selbst wenn wir es könnten würde ich es irgendwie vermissen. Es gehört zu uns dazu“, miaute Wirbelblüte irgendwann nach einer längeren Pause. „Aber warum? Ich halte es nicht aus! Sollen mich die anderen doch hassen! Ich liebe dich!“, flüsterte die braune Kriegerin.

„Für mich ist es mindestens genauso schlimm. Ich denke ich werde den Rang als Heiler antreten, dann dürfte ich es so oder so nicht“, entgegnete die graue Kätzin kleinlaut. Salbeifeders Kopf wirbelte herum. „Was?!“, entfuhr es ihr. „Es tut mir leid Salbeifeder, aber anders würde ich es nicht schaffen“, hauchte Wirbelblüte und drehte den Kopf weg.

„Aber…aber…Wirbelblüte!“ Geschockt starrte sie die graue Kriegerin an. „Ich…es tut mir leid“ Mit diesen Worten stand Wirbelblüte auf und ging. Salbeifeder starrte vor sich hin. Sie war dabei alles zu verlieren. Erst ihre Schwester und jetzt ihre große Liebe. Sie wollte das nicht. Das durfte nicht passieren.

Mit gesenktem Kopf stand sie auf und lief in den dunklen Wald hinein. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und die Bäume warfen beunruhigende und gefährlich aussehende Schatten. Von irgendwo rief eine Eule, doch Salbeifeder verspürte keine Angst, nur Trauer. So tief hatte sie sich wie eine Kralle in ihr Herz gebohrt.

Schließlich kam sie zum Donnerweg, welcher die Grenze markierte. Sie lief auf ihn zu. Sie betrat ihn. Sie spürte ein Rumpeln im Boden, roch fürchterlichen Gestank, hörte immer lauter werdendes Gebrüll und sah die immer größer werdenden Augen des Monsters, welches auf sie zugeschossen kam. Doch sie hatte keine Angst. Alles was sie jemals wollte war weg. Warum sollte sie dann noch leben?

Als das Monster nur noch ungefähr neun Fuchslängen von ihr entfernt war kniff sie die Augen zusammen und drehte den Kopf weg. Sie spannte sich an und machte sich auf den schmerz gefasst den sie gleich verspüren würde.

Als das Monster sie fast erreicht hatte stieß sie etwas von hinten von dem Monster weg. Hatte gerade jemand für sie ihr Leben gegeben? Langsam drehte sie sich um und sah, wie Wirbelblüte zu ihr gelaufen kam. Sie hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht. Sofort war Salbeifeder zur Stelle.

„Was ist los? Was tut dir weh? Kann ich dir helfen?“, sprudelte es sofort aus ihr heraus. „Alles gut…mein Schweif...zerquetscht“, presste Wirbelblüte hervor. Salbeifeder leckte der gestreiften Kriegerin beruhigend über die Wange obwohl sie ganz und gar nicht ruhig war. Sie hoffte bloß, dass Wirbelblüte nicht merkte wie sehr sie zitterte.

„Komm, wir gehen ins Lager. Da wird sich Blattglanz um dich kümmern“, miaute Salbeifeder und versuchte nicht so besorgt zu klingen wie sie es war. „Soll ich dich stützen?“, fragte sie besorgt. „Ich denke, dass ich auch mit einer gequetschten Schwanzspitze noch ganz gut laufen kann“, witzelte Wirbelblüte gezwungen.

Schweigend liefen die beiden nebeneinander her. Keine der beiden wusste was sie sagen sollte. Ein paarmal hob eine der beiden an und öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Schließlich raffte sich Salbeifeder zusammen.

„Du hast doch gesagt, dass selbst wenn du es ändern könntest, du es vermissen würdest weil es zu dir gehört. Du änderst es ja auch irgendwie wenn du den Rang als Heilerin antrittst. Und du änderst es auch nicht. Du wirst mich trotzdem sehen, du wirst mich trotzdem lieben und du wirst dir trotzdem wünschen, es wäre alles nicht so kompliziert. Du kannst nicht davor weglaufen. Auch wenn du den Clan verlässt wirst du an mich denken. Liebe ist das einzige, was ich kenne, dass immer bei einem ist, überall, zwischen den Toten und den Lebenden stehen kann.  Liebe ist stark und du kannst sie nicht verdrängen. Das ist mir klar geworden und ich denke, es ist an der Zeit, dass es alle wissen“, miaute sie leise, wurde aber zum Ende hin immer selbstbewusster.

Wirbelblüte sagte nichts. Sie sah aus als bezweifelte sie, was Salbeifeder sagte. Schweigend liefe sie weiter nebeneinander her. Dann nickte Wirbelblüte langsam. „Du hast Recht. Danke, dass du es mir gesagt hast, sonst hätte ich den womöglich größten Fehler meines Lebens begangen“, miaute sie schließlich und rieb sich an Salbeifeder, die sie nun ihre Gefährtin nennen konnte.

Auch Salbeifeder drückte sich an Wirbelblüte und schnurrte leise. Seite an Seite liefen sie zum Lager. Dort wurden sie von Blattglanz
empfangen. „Wirbelblüte, was ist denn mit dir passiert?", fragte sie sofort und schob sie in den Heilerbau. Salbeifeder kam mit. Die beiden Kriegerinnen starrten sich an. „Ich bin ausversehen auf den Donnerweg geraten und da ist mein Schweif von einem Monster zertrampelt worden“, log sie. „Und warum riecht Salbeifeder dann auch nach Donnerweg?“, stocherte die Heilerin. „Sie ist zu mir auf den Donnerweg gelaufen und ist mit mir ins Lager gelaufen“, erweiterte Wirbelblüte die Notlüge, für die ihr Salbeifeder sehr dankbar war. „Nun gut“, miaute Blattglanz, die bereits anfing, die Wunde mit irgendwelchen Kräuterpasten einzureiben und Spinnenweben darüberzulegen.

„So, du bist fertig, der Schweif ist nicht gefährlich. Die wunde ist bald verheilt“, miaute die Heilerin schließlich. Wirbelblüte und Salbeifeder verließen den Bau und setzten sich. „Wie sollen wir es ihnen sagen?“, fragte Wirbelblüte, die immer noch unsicher zu sein schien. „Ich weiß es nicht“, gab Salbeifeder zu. „Weißt du, ich denke, dass ich das nicht schaffe. Also es ihnen zu sagen. Ich weiß nicht. Vielleicht werde ich doch einfach Heilerin“, miaute Wibelblüte unsicher. „Aber du hast mir doch vorher zugestimmt“ „Ja, Salbeifeder, aber jetzt muss ich es machen und es geht nicht“, flüsterte Wirbelfeder. Salbeifeder sagte nichts.

Sie sah schweigend zu wie Wirbelblüte zu Blattglanz trottete und mit ihr sprach. Blattglanz nickte und lief zu Fliederstern. Sie sprach mit ihm und er sprang auf die Hochfichte. „Alle Katzen des WiesenClans mögen sich hier unter der Hochfichte versammeln!“, rief er über die Lichtung hinweg. Langsam traf der Clan ein und ließ sich nieder. Auch Salbeifeder gesellte sich, mit Abstand, zu ihnen. „Wirbelblüte möchte euch etwas verkünden!“, fuhr er fort und winkte die Kriegerin mit dem Schweif zu sich hoch.

Sie sprang auf den dicken Ast und stellte sich aufrecht hin. Salbeifeder sah wie ihr Blick über die Katzen schweifte und schließlich an ich hängenblieb. Wirbelblüte warf Salbeifeder einen wehmütigen Blick zu, doch diese wendete den Kopf ab. Dann sah sie wieder zur Hochfichte. „A…also“, hob Wirbelblüte an, sah nochmal kurz zu Salbeifeder und straffte dann die Schultern.

„Ich habe eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung die mein Leben verändern wird. Ich habe Angst davor, ob es die richtige Entscheidung war und ob ihr sie gutheißt. Aber ich würde nicht wissen was ich sonst tun sollte“, sie machte eine Pause. Mach es einfach, sag es einfach! Du wirst Heilerin! Los, mach mein Herz nicht kaputt! Lass es raus! Verzweifelt kniff Salbeifeder die Augen zusammen.

„Meine Gefährtin ist Salbeifeder!“, endete Wirbelblüte. Salbeipfote riss die Augen auf. Ungläubig starrte sie zu Wirbelblüte. Diese sprang zu von der Hochfichte, lief zu ihr und drückte sich schnurrend an sie. Nun schnurrte auch Salbeifeder. Nachdem sich die beiden voneinander gelöst haten fielen ihnen die Blicke auf. Sie bemerkten das Getuschel welches verstummte als sie zu den Katzen sahen. Eine unangeneme Stille entstand.

Dann trat Himmelfluss aus der Menge und brach diese mit den Worten: „Ich bin stolz auf euch, dass ihr euch getraut habt dies dem Clan zu sagen. Ihr seid nicht anders, ihr seid besonders“  Fliederstern nickte. „So soll es sein“, miaute er. Eine wohlige wärme legte sich um Salbeifeders Herz. Herzlichen Glückwunsch! Hörte sie die Stimme ihrer verstorbenen Schwester Bienenblüte in ihrem Kopf und glaubte für einen kurzen Augenblick ihren Geruch wahrgenommen zu haben. Oder war das nur Einbildung?

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