1

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Mit einer geschickten Bewegung zieht sie die Eimer so aus dem Wasser, dass sie genau richtig voll sind. Leise Seufzend hängt Agatha sie an die dafür vorgesehene Metallstange und legt sie sich um die Schultern. Mit bedachten Schritten bewegt sie sich zurück zum Haus, immer darauf achtend nichts von dem Wasser zu verschütten. Immerhin gehörte ihrem Herren eines der modernsten Anwesen in der Wüste und hatte eigentlich einen fließenden Wasseranschluss, so dass dem Personal die Aufgabe Wasser zu holen normalerweise erspart blieb. Seit dem Sandsturm gestern Abend war die Leitung jedoch kaputt und Agatha war geschickt worden frisches Wasser zu holen.

Sie hoffte, dass die Handwerker das Rohr bald wieder repariert hatten, denn als jüngste Angestellte des Hauses würde es ihre Hauptaufgabe sein Wasser zu holen. Dennoch musste das junge Mädchen sich eingestehen das sie ein gutes Leben führte. Von den anderen Bediensteten hatte sie sehr wohl gehört, wie andere hohe Herren ihre Bediensteten behandelten. Wobei sie diese ehr als Sklaven bezeichnen würde. Agatha hingegen bekam von jedem ihrer Mitbewohner etwas beigebracht und sogar der Hausherr lernte mit ihr Mathe, lesen und schreiben. Außerdem stellte er ihr seine Bibliothek zur Verfügung, solange sie nichts kaputt machte und ihr lag nichts ferner als das. Sie liebte es sich neues Wissen an zu eignen, wenn all ihre Arbeiten erledigt waren.

Als sie den staubigen Weg fast hinter sich hatte erklangen die Hufe von mindestens sechs Pferden. Sie beeilte sich eine Mulde in der steilen Felswand am Wegesrand zu finden, um nicht nieder getrampelt zu werden. Ihr Herr war bereits etwas älter und lebte zurück gezogen in der Atacama Wüste. Besuch bekam er eigentlich nie und diejenigen, die die Wüste nur durchqueren wollten nutzten einen anderen Weg. Das sich jemand hierher verirrte war erst drei mal vorgekommen, seit der Herr hier lebte. Gespannt wartete sie und kurz darauf konnte sie acht Rappen ausmachen, deren Reiter ebenfalls komplett schwarz gekleidet waren.

Diese Leute kamen definitiv nicht von hier. Jeder der schon einmal in der Gegend gewesen war wusste, dass es sein Todesurteil sein konnte den Tag über in schwarzen Gewändern zu verbringen. Die Sonne heizte den Sand und die Felsen meist so stark auf, das man sie nicht mehr berühren konnte. Die mindestens vierzig Grad Außentemperatur machten das Ganze nicht angenehmer und Pferde waren nicht die geeignetsten Reisegefährten. Jeder der die Wüste kannte wäre auf einem Kamel geritten.

Agatha unterdrückte einen Hustenanfall, als die acht Fremden in vollem Galopp vorbei preschten und eine riesige Staubwolke hinterließen. Keuchend versuchte sie nichts von dem Wasser zu verschütten. Einige Minuten stand sie so dort und wartete bis sich der Staub zumindest ein wenig gelegt hatte und sie ihren Weg durch die pralle Sonne fortsetzten konnte.
Die Reiter waren bereits aus ihrem Sichtfeld verschwunden, doch sie ging stark davon aus, dass ihr Haus das Ziel der Fremden war. Andere Bewohner gab es hier weit und breit nicht.

Da sie bereits wertvolle Zeit durch die Fremden Reiter verloren hatte und mit Gästen noch dringender frisches Wasser gebraucht wurde legte sie noch einen Zahn zu. Kurz darauf kam das alte Herrenhaus bereits in Sicht.

Eine drei Meter hohe Sandstein Mauer trennte den Hof des Gebäudes von der kargen Felslandschaft. Generell war das gesamte Haus aus Sandstein erbaut worden und schmiegte sich perfekt an die dahinter liegenden Felsen. Die Fenster waren groß und einladend, doch alle so verspiegelt worden, dass man nicht hineinsehen konnten und sie Schutz vor der Sonne boten. Über den Balkonen hingen von der Sonne ausgeblichene Sonnensegel, die sich jedoch perfekt in das Gemäuer einfügten.

Seit siebzehn Jahren war dies nun bereits ihr Zuhause und sie hoffte es würde  es immer bleiben. Die Hitze war sie von klein auf gewohnt, immerhin war sie hier geboren und Nachts war es meist bitterkalt. Zielstrebig steuerte sie auf einen schmalen Felsspalt zu, in dem die Tür für das Personal eingelassen worden war. Geschickt öffnete Agatha die Tür mit dem Fuß und balancierte die beiden Eimer durch die nicht gerade große Öffnung.

Ohne einen Blick an die wunderschöne Parkanlage zu verschwenden, sie hatte bereits genug getrödelt, schritt sie den geschwungen Pfad an den Ställen vorbei zum Haus. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie die schwarzen Pferde, doch sie zwang sich ihrer Neugierde nicht nach zu geben, sondern erst das Wasser sicher zu verwahren. Zum Waschen konnten sie die gelagerten Vorräte abkochen, doch zum Trinken akzeptierte der Herr nur Wasser aus der Leitung oder von der Wasserstelle. Agatha vermutete stark, dass dies auch für seine Gäste galt.

Geschickt schlängelte sie sich mit der kostbaren Ware durch die schmalen Flure, bis zur Küche. „Agatha! Da bist du ja endlich.", rief Dione sie sogleich zu sich. Vorsichtig, um mit keinem der Küchenangestellten zusammen zu stoßen, lief Agatha zu der alten Dame hinüber. Trotz ihres Alters stand diese mit straffer Haltung in dem Gewusel und sorgte mit strengem, aber gerechtem Wort für Ordnung. „Stell die Eimer hier ab und wechsle deine Kleidung. Ich möchte, dass du mithilfst die Speisen zu servieren.", wies sie das junge Mädchen an.

Agatha zögerte nicht lange und machte sich auf den Weg zu den Waschräumen. Sie schnappte sich eine frisch gefaltete Uniform und wechselte ihre staubige Kleidung gegen das einfache, braune Kleid mit weißer Schürze. Tatsächlich hatte sie dieses bisher erst einmal angehabt, um zu sehen ob es passte. Es war ihre Dienstkleidung, wenn der Herr Besuch hatte. Seit sie hier lebte war das noch nie der Fall gewesen, daher war sie nun um so gespannter wer denn ihre Gäste waren. Schnellen Schrittes eilte sie die Treppen hinauf und lief durch einen Gang, seitlich des Speisesaals, zum Aufzug.

Am Speiseaufzug nahm George gerade ein Tablett mit kleinen Häppchen heraus. Mit einem leichten Lächeln reichte er es ihr. „Einfach möglichst mittig auf die Tafel stellen.", flüsterte er und deutete in Richtung des schweren Vorhanges, der den Saal vom Aufzug trennte. Nervös nickte sie ihm zu und setzte ein professionelles Lächeln auf. Mit angehaltenem Atem schob sie den Vorhang beiseite und bewegte sich langsamen Schrittes auf die Speisetafel zu. Als sie jedoch die Gäste genauer betrachtete stocke ihr der Atem und sie musste darum kämpfen normal weiter zu laufen, um nicht kreischend wieder hinter dem Vorhang zu verschwinden.

*****
Ich hoffe euch gefällt mein erstes Kapitel und ihr seid gespannt wie es weiter geht.
Es ist nicht allzu lang, doch ich denke für den Anfang in Ordnung?
Freue mich auf euer Feedback ;)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro