Die Höhle I

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Schwitzend kämpfte ich mich die letzten Meter zum Plateau hinauf. Es war schwül. Die Luft wog schwer wie mein Rucksack. 'Weniger Chips', schwor ich mir, als ich mich auf die Aussichtsbank fallen ließ.

"Mann, siehst du fertig aus!", sagte meine beste Freundin Elena.

"Ich bin...", ich musste nach Luft schnappen. "...auch fertig verdammt!"

Der Wandertag würde mich noch umbringen. Meine Freunde, die sich nun nach und nach um mich herum scharten, sahen aus wie das blühende Leben. Und ich war ein wandelndes Krebsgesicht.

Unser Lehrer stellte sich neben uns. Wenn wir saßen, war dies die einzige Möglichkeit für ihn, uns zu überragen. Allerdings glich er seine fehlende Körpergröße durch eine spitze Zunge aus.

"Na, war doch halb so wild!", grinste er mir entgegen. Ich lächelte gequält. "Die Wanderung zu dem Maar gestern hast du doch auch überlebt."

"Die Gegend da war ja auch genauso flach wie ihr Spruch gerade."

Herr Klausbergen kam frisch aus dem Referendariat und erprobte alternative Umgangsformen mit uns.

"Touché."

Trotzdem begann er daraufhin die Landschaft zu beschreiben. Sicher war das 'Naturerlebnis' der Grund dieser Klassenfahrt, aber niemand interessierte sich wirklich für die märchenhaften Gefilde der Eifel.

"Wandern ist so 'ne Scheiße!", sang Feli, als sie den Rucksack abstellte und sich als fünfte auf die Bank quetschte. Amar stand daraufhin auf.

"Willst du nicht kuscheln?"

Er schüttelte über die Frage nur betont mit dem Kopf.

"Spaaaaaß!", sie boxte Amar im Vorbeigehen in die Seite.

"Es ist so heiß!", jammerte Feli.

"Wie gut, dass ich die hier dabei habe!", Elena öffnete eine kleine Kühlbox und zog tatsächlich Wassereis am Stiel heraus.

"Du bist meine Rettung!", rief ich aus und sicherte mir Cola vor Amar, der seinen theatralischen Abgang wohl auf ein anderes Mal verschob

"Pass auf, sonst will Klausi auch eins!", warnte Feli, doch Klausbergen hatte sich längst zu seiner Kollegin an einen Holztisch gesellt. Ich legte meine Beine auf einen Rucksack und betrachtete doch die Landschaft, die mir zu Füßen lag. Das saftige Grün des Tals umgab das urige Städtchen, aus dem wir hergekommen waren. Die Kronen der Bäume standen am Fuß des Berges so dicht, dass das Blätterdach die Welt darunter abzuschirmen schien. Dort waren es zumindest gefühlte fünf Grad kühler. Auf den eher ungeschützten Gipfel jedoch brannte die feurige Mittagshitze.

Das Eis schmolz mir unter den Fingern davon.

"Ich werde den fettesten Sonnenbrand meines Lebens kriegen!", klagte ich.

"Na, immerhin 'ne andere Farbe als Vampir-im-Winter-am-frühen-Morgen!"

"Ha, ha, lustig.", antwortete ich auf Felis Kommentar.

"Ein bisschen Farbe würde dir echt stehen.", meinte Elena, die mit ihrer griechischen Mutter wohl die genetisch besten Voraussetzungen besaß, die Sonneneinstrahlung unbeschadet zu überstehen.

"Et tu Brute?", dramatisierte ich. "Musst du mir in den Rücken fallen?"

Lateinleistungskurs. Schuldig im Sinne der Anklage.

Trotzdem ließen sich meine Freunde überzeugen, ihre Sticheleien in den Schatten eines Baums zu verlegen.

"Hat irgendeiner schon Deutsch gemacht?", fragte Amar nachdenklich.

"Boah, Junge, fang nicht mit Schule an!" Feli verdrehte die Augen.

Elena zog ihr Handy.

"Hab' ganz vergessen, dass wir noch ein paar Selfies machen sollten." Sie grinste. Ich kannte keinen anderen Menschen, der, oft von uns unbemerkt, aus dem Nichts heraus zu filmen und Fotos machen zu begann. Protest war also völlig nutzlos. Wir schossen also ein paar Bilder, wobei Amar sich wegdrehte.

"Irgendwann krieg' ich dich!", meinte Elena. Trotzdem begleitete er uns, als wir uns auf der Suche nach schönerer Location von dem Rest unsere Mitschüler entfernten.

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