130.

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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachte ich die Bilder, die ich von Jace gemacht habe.
Das unter der Eiche, wo er mit geschlossenen Augen und Sonne im Gesicht dasitzt, kurz bevor wir uns zum ersten Mal geküsst haben, ist immer noch mein Lieblingsfoto.

Der Jace auf diesem Bild sieht so anders aus als der, der gerade aus dem Bad kommt.
"Geht's?", frage ich und stecke mein Handy weg.
"Ja", seufzt er und wischt sich über den Mund.
Das passiert jetzt immer öfter und ich bin mir nicht sicher, ob sein ständiges Übergeben mit dem Heroin-Entzug zusammenhängt oder doch mit ... dem Krebs.

Jace stellt sich ans Fenster und fährt sich durch die Haare.
Auch wenn sein Gesicht an Farbe verloren hat, zaubern die Sonnenstrahlen einen goldenen Teint auf seine Wangen.
"Hast du heute schon was vor?", fragt er, ohne den Blick von der Fußgängerzone zu nehmen.

Ich strecke meine Beine aus und gähne ausgiebig.
"Nein. Solange die Uni noch der bösen Zukunft angehört, gehöre ich ganz dir."
Ich grinse, als er mir einen verschmitzten Blick zu wirft.
"Tja, dann ..."

Er macht einen Schritt auf mich zu. Als sein rechter Fuß auf dem Parkett aufkommt, zuckt er zusammen.
Ich öffne meinen Mund, will fragen, ob alles gut ist, doch grüne Augen versichern mir, dass alles in bester Ordnung ist.
Jace versucht es zu überspielen, aber er kommt leicht humpelnd zum Sofa und beugt sich über mich.

Braunen Locken rahmen seine kantigen Gesichtszüge ein, in seinen Augen fängt sich das Licht und ein Schwall Zahnpasta-Duft dringt in meine Nase.
"Wie wäre es dann, wenn wir zu meiner Mutter fahren?"
Mein Mund klappt auf und ich bin für einige Sekunden nicht in der Lage mich zubewegen.
Dann richte ich mich wie in Zeitlupe auf, breche den Blickkontakt nicht ein einziges Mal ab.

"Meinst du das ernst?"
Meine Stimme wackelt und ich hebe ungläubig die Augenbrauen. Er zuckt mit den Schultern. Sein T-Shirt Kragen gibt das Geburtsjahr seiner Mutter frei.
"Wirklich?", quietsche ich und spring auf, falle ihm um den Hals.
Seine Hände reiben über meinen Rücken, pressen mich an seinen Körper.

"Du hast es dir doch so gewünscht."
Ich verberge mein Lächeln an seinem Hals.
"Du hast keine Ahnung, was mir das gerade bedeutet", flüstere ich an seine warme Haut.
Ich mache die Augen zu und könnte genau so, genau hier, mit diesem Wissen für immer stehen bleiben.

Jace meint es wirklich ernst, das mit uns.
Ich hätte die ganze Zeit über gar nicht versuchen müssen, ihn zu überzeugen. Alles, was es gebraucht hat, war es, ihn zu bitten.
Ist das Liebe? Sich verändern, zum Guten und weil diese eine Person einen dazu inspiriert.
Jace hat mir die Augen geöffnet. Bin ich etwa gerade dabei, seine zu öffnen?

"Ich bin stolz auf dich", sage ich und meine es auch so.
Ich kann mir nur dunkel ausmalen, was das für eine Überwindung für ihn gewesen sein muss, nach so vielen Jahren.
Ich streiche über seine Oberarme und löse mich sachte von ihm. Seine funkelnden Augen heißen mich willkommen und in diesem Moment, weiß ich nicht, wie mir geschieht.

In seinem Blick liegt so viel. So viel Liebe. So viele Emotionen, von denen ich weniger als die Hälfte verstehen kann. Und ich habe Bedenken, dass meine braunen Augen diese nie zurückgeben können.
"Ohne dich ... hätte ich diesen Schritt wahrscheinlich nie gewagt. Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr alleine bin."

Sein Grübchen erscheint und zusammen mit seiner warmen Stimme reicht es aus, um meine Knie weich werden zu lassen.
"Immerhin habe ich eine Gewinnerin an meiner Seite", neckt er.
Ich blicke durch meine Wimpern zu ihm auf und versuche, unbeeindruckt zu wirken.
Aber irgendwo scheine ich doch eine Gewinnerin zu sein. Immerhin stehe ich gerade vor diesem eigensinnigen Typen, der mich trotz allem in sein Leben gelassen hat.

Da schießt mir ein Gedanke durch den Kopf und ich greife nach Jaces Handgelenken.
"Weiß sie denn davon? Ich meine, wir können doch nicht einfach so ohne Vorwarnung bei ihr aufkreuzen. Ich meine, schon gar nicht ich! Überhaupt ... wäre es nicht besser, wenn du zuerst mit deiner Mutter alleine reden würdest und ich lerne sie einfach wann anders kennen. Ich fahre dich natürlich hin."

Jace lacht auf, bis er husten muss, dabei lacht er aber immer noch weiter.
"Ganz ruhig, Ophelia, mach dir nicht immer so viele Gedanken. Ich habe sie vorgestern angerufen."
"Du ... du erinnerst dich noch an ihre Nummer?", frage ich ganz ergriffen.
Jace greift sich in den Nacken und blickt hinter mir aus dem schmierigen Fensterglas.

"Ja. Ich habe sie mir aufgeschrieben ... Rückblickend weiß ich gar nicht mehr, warum eigentlich."
"Für das hier", hauche ich und drücke meine Fingerspitze in seine Brust.
Erneut erklingt ein kehliges Lachen.
"Was hat sie gesagt? Wie hat sie reagiert?"

Ich stelle mich auf Zehenspitzen, würde Jace am liebsten wieder umarmen, aber ich bin neugieriger auf die Reaktion seiner Mutter.
Jace schmunzelt und streicht sich das Haar aus der Stirn.
"Sie hat ... geweint. Das war erstmal das Erste, was sie gemacht hat. Und dann hat sie sich gefreut, wirklich gefreut. Und dafür möchte ich dir danken. Denn ich glaube, sie hätte sich in ihrem ganzen Leben nicht mehr freuen können, wenn es dabei um mich ging."

Ich senke die Augen.
"Das ... habe ich gerne getan. Und ja auch aus eigennützigen Motiven, immerhin will ich diese Frau kennenlernen."
Ich stupse ihn an und werde mit einer hypnotisierenden Tiefsee belohnt.

"Also wenn du willst ... wir können losfahren, wann immer du willst", merkt er an und streicht mir ein paar verirrte Strähnen hinter das linke Ohr.
"Was zieht man am besten zum ersten Kennenlernen mit der Mutter seines Freundes an?", spreche ich die in meinem Kopf herumgeisternde Frage laut aus.

"Das, worin du dich am wohlsten fühlst."
"Wenn du mir jetzt noch sagst, dass ich einfach ich selbst sein soll, dann ..."
"Was dann?", will er wissen und hebt provozierend eine Augenbraue.
Ich hebe die Hände.
"Weiß ich noch nicht, aber ich werde mir etwas einfallen lassen."

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Song: Still - Seinabo Sey

Hi <3

Die Sonne scheint. Bin das nur ich oder findet ihr auch, dass der Himmel im Herbst blauer, also dunkelblau ist?

Ich habe heute leider keine Zeit für eine lange A/N so, see ya tomorrow my loves!

All my Love,
Lisa xoxo

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