140.

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Man verfällt viel zu schnell in alte Muster. Mit einem Blick in den Badezimmerspiegel komme ich verächtlich zu dieser Feststellung.
Meine Wimpern tragen eine dreifache Schicht Mascara. Meine Lippen strahlen in einem statten Plumpton, der an eine überreife Pflaume erinnert.

Ich mag den Schimmer auf meinen Wangenknochen und auch den dunklen Rouge. Aber nicht das Haarspray, das meine Locken in Position hält.
Ich zucke erschrocken zusammen, als ich Jace an der Tür hinter mir erblicke.
"Ich wollte dich nicht erschrecken", sagt er mit einem teuflischen Grinsen und schreitet auf mich zu, drückt mir einen Kuss auf den Hals.

Angespannt lächle ich ihn durch den Spiegel an.
Seine Augen mustern mein Antlitz akribisch. Er schaut mein Spiegelbild an, wie ein Ausstellungsstück im Museum. Da ist eine gewisse Distanz in seinem Blick, die mir einen Stich versetzt und mich meine Augen niederschlagen lässt.

"Das bist doch nicht du, Ophelia. Da ist zu viel in deinem Gesicht, das deine wahre Schönheit versteckt. Du braust dich nicht hinter diesem Lippenstift zu verbergen - schon gar nicht vor deinen Eltern."
Er legt den Kopf schief und kämmt meine Haare mit seinen Fingern.

"Ich glaube, deine Eltern sollten endlich mal ihre Tochter kennenlernen, meinst du nicht auch?"
Ich seufze und ziehe ein Taschentuch aus der Box neben dem Waschbecken, fahre damit über meine brennenden Lippen.
Er hat ja recht.

Ich mag Make-up. Ich mag mein Make-up. Aber nicht diese Maske.
"Ich habe gar nicht überlegt, was ich hier eigentlich mache", gestehe ich und drehe mich zu ihm um. "Ich habe einfach angefangen mich zu schminken ... so wie es Mom immer gut fand."
Mit einem Knoten in der Brust betrachte ich meine Schuhe.

"Hey."
Jaces raue Stimme löst den Druck auf meinem Brustkorb etwas. Ich blicke auf in ein Gesicht, das mir so verständnisvoll und mit so viel Wärme gegenüber steht. Die Distanz in seinen Augen ist verschwunden.
"Deine Mutter hat dich eingeladen, um -"
"Uns!", unterbreche ich ihn.

"Uns", verbessert er mit ironischem Unterton, "Sie hat uns eingeladen, um dich wiederzusehen. Sie wird dankbar sein, dich zu sehen, auch wenn du nicht ihren Schönheitsidealen entsprechen wirst."
Er hebt beide Augenbrauen und mit den entstehenden Falten auf seiner Stirn erinnern mich an einen alten Professor, den ich in meinem ersten Jahr an der Edgewood hatte.
Er schaute uns genau so von seinem Rednerpult aus an, um uns die stumme Frage zu stellen; ob wir denn auch alles verstanden haben, nur um sie mit dem gleichen Blick zu beantworten; natürlich haben wir verstanden, wir sind immerhin Studenten und nicht dumm.

"Was ist so lustig?"
"Nichts", winke ich ab und wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. Es hat auch keinen Sinn jetzt mit ihm zu diskutieren, dass es wahrscheinlich gar nicht meine Mutter war, die die Einladung ausgesprochen hat. "Gibt mir noch fünf Minuten, dann bin ich fertig."
"Eine viertel Stunde noch? Alles klar, ich warte im Wohnzimmer."

Er verlässt das Bad zu schnell, dass das Handtuch, welches ich nach ihm werfe, sein Ziel verfehlt und gegen die Wand knallt.
Seine guten Worte für meine Mutter in allen Ehren, aber er kennt sie nicht und auch Dad kennt er nicht wirklich, nur weil er ihm einmal gegenübergestanden hat.

Die Stille in dem kleinen Raum ermöglicht es mir ungestört und hoch konzentriert den Kopf über die Ansichten meiner Eltern zu zerbrechen.
Meine Lippen erinnern nach zehn Minuten lediglich an eine halb reife Pflaume, die Wimperntusche ist fast gänzlich von meinen Augen verschwunden und neben mir liegen zwei Taschentücher mit beigen Flecken.

"Schneller als gedacht", werde ich begrüßt, als ich durch den Rundbogen trete.
"Wir können."
Das zu sagen fühlt sich falsch an. Ich will doch nicht mehr zurück in dieses Haus.
Schon jetzt kann ich die unangenehme Stille vorhersagen, von den abschätzenden Blicken, die unter meine Haut kriechen werden, ganz zu schweigen.

Aber Jace greift nach meinem Arm und führt mich zur Tür.
Selbst sein vertrauter Geruch und den Halt, den er mir gibt, können mich nicht beruhigen.
Nur mit Widerwillen steige ich in den Mini und lasse mich von Jace in den Teil der Stadt fahren, den ich so schnell nicht wiedersehen wollte. 

"Wenn es so eine Vollkatastrophe wird, hauen wir einfach ab", zwinkert mir mein Chauffeur zu und parkt vor der Einfahrt.
Ich will ihn fragen, warum er nicht bis vor das Haus vorfährt, da wird mir klar, dass er uns die Möglichkeit geben will, noch ein paar Züge frischer Luft zu bekommen, bevor wir uns in das Wespennest begeben.

"Ich hätte nie zusagen dürfen, das war so unglaublich dumm von mir, jetzt haben sie mich doch wieder genau da, wo sie mich haben wollen", nörgele ich und steige aus.
Jace streicht sich sein weißes Hemd glatt, durch dessen dünnen Stoff seine Tattoos schimmern. Ich habe selten einen göttlicheren Anblick direkt vor meiner Nase gehabt, doch als ich meine Hände nach dem Schmetterling ausstrecke, fängt Jace sie ab.

"Nicht ablenken", brummt er.
Ich kaue auf meiner Unterlippe herum und blicke über die gekieste Auffahrt hoch zum Anwesen.
"Außerdem haben deine Eltern dich nicht da, wo sie wollen. Du kannst nämlich einfach aufstehen und gehen. Ich glaube nicht, dass das ihren Idealvorstellungen entspricht."

Ein heimtückisches Lächeln erhellt sein Gesicht für nicht mehr als den Bruchteil einer Sekunde, aber ich habe es gesehen und es tut gut zu wissen, dass gleich jemand hinter diesen Mauern auf meiner Seite sein wird.
Die kleinen Steine knirschen unter unseren Schuhsohlen und müssen die Gastgeber über unsere Ankunft vorgewarnt haben. Auch wenn ich weiß, dass es wahrscheinlicher ist, dass mein Vater vor dem Wohnzimmerfenster auf und ab getigert ist und die Einfahrt belauert hat. Die erste Erklärung ist mir lieber.

Denn noch bevor wir die Stufe zum Eingang empor gestiegen sind, öffnet sich die Haustür.
"Wie schön, dass ihr da seid! Und auch noch so pünktlich", begrüßt uns Dad und blickt auf seine Armbanduhr.
Jaces Augen sprechen Bände. Es ist offensichtlich, dass mein Vater dem Besuch gegenüber nur seinen teuren Schmuck präsentieren wollte, der den Wert eines Kleinwagens hat.

"Dad", nicke ich knapp und schiebe mich an seiner breiten Schulter vorbei ins Innere der weißen Wände. Der Geruch von Reis und Curry schlägt mir entgegen.
"Mr. Rosethorn, freut mich Sie wiederzusehen!"
Der Händedruck der Männer fällt dieses Mal kürzer aus.

"Warum denn so außer Atem, mein Junge? Ihr werdet doch wohl nicht den ganzen Weg hierher gerannt sein?"
Ein schallendes Lachen füllt die Eingangshalle und ich erstarre, suche Jaces Blick, doch er überspielt Dads Kommentar mit einem lässigen Grinsen und betritt ebenfalls das Haus.

"Wo ist Mom?", frage ich, um die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema zu lenken.
"Im Esszimmer oder der Küche."
Ich warte auf Jace und gemeinsam gehen wir über den Marmor auf das Wohnzimmer zu. Die Augen meines Vaters wie kaltes Eisen in unseren Nacken.

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Begin Again - Taylor Swift

hi y'allll :)
So sorry for not uploading yesterday!
Da war einfach nix, nur 500 Wörter xD

Wer von euch liebt Taylor?!?? (Don't worry, i won't hate u if u don't)

Heute wurden die Autoreifen gewechselt, deswegen wieder die späte Stunde xD

In diesem Sinne bis morgen!
Oh! Eine Frage noch!
Lieblingsteesorte?

All my Love,
Lisa xoxo

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