88.

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

In dieser Nacht schlafe ich schlecht, in der darauffolgenden gar nicht, denn tiefe Bässe bringen meine Brust zum Erzittern und erwecken in mir den Anschein, dass ich meinen Drink gleich über Jessicas Spitzenoberteil ausspeien werde.
Meine beste Freundin und AJ haben mich erfolgreich in den angesagtesten Club in Madison geschleppt.

Angesagt bedeutet, dass es überfüllt ist und die Luft verbraucht.
Das skandalöse Kleid, dass Jess auf unserer jüngsten Shoppingtour für mich ausgesucht hat, bedeckt immer noch die Hälfte meiner Oberschenkel und kühlt angenehm meine Haut.
Es gleicht dem kurzen, schwarzen Kleid, das ich im Schaufenster der kleinen Boutique vor ewigen Zeiten entdeckte habe, als ich und meine Mutter ein Gala-Kleid ausgesucht haben.

Ich schaue in mein Glas.
Die goldene Flüssigkeit hat sich bereits mit dem Eis verdünnt und reflektiert das Licht der unruhigen pinken Scheinwerfer.
Der Tage, an dem ich dieses Kleid gesehen habe, wirkt Lichtjahre entfernt.
Jace und ich haben zu diesem Zeitpunkt noch nicht miteinander geredet, ich kannte ihn gar nicht.

Meine Augen treffen auf die des tanzenden AJs, der mir zunickt.
Er denkt, ich habe Spaß. Ich wäre jetzt lieber bei Jace.
Die Riemen meiner Schuhe schneiden in meine Haut und ich schwöre, ich werde wahnsinnig, wenn der DJ noch einen Song von ABBA auflegt!

Jess hat Jaces Abwesenheit mit einem vielsagenden, kritischen Blick kommentiert, aber nicht länger in der offenen Wunde herumgestochert.
Vielleicht werde ich noch vor ihrem Urlaub eine Gelegenheit finden, ihr alles ein bisschen besser zu erklären.
Vielleicht aber auch nicht.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und kippe mir den restlichen Inhalt meines Glases in den Mund.
Die Flüssigkeit brennt auf der Zunge und in meiner ohnehin schon wunden Kehle, aber es ist erträglich.
Ich weiß nicht mal, was genau Jess mir da bestellt hat. Auf jeden Fall etwas mit sehr viel Süßungsmittel und Wodka.

"Hey, Träumerin!", schreit AJ in mein Ohr.
Ich nicke nur und proste ihm mit meinem leeren Glas entgegen.
"Willst du noch einen?"
"Nein. Danke."

"Sicher? Ich geb dir noch einen aus!"
Er deutet mit seinem Daumen zur Bar. Ich schüttele erneut den Kopf.
Das Letzte, was ich jetzt noch gebrauchen kann, sind Kopfschmerzen.
AJ schiebt seinen schwarzen Hut aus der Stirn.

Als ich ihn am heutigen Abend zum ersten Mal gesehen habe, glaubte ich meinen Augen kaum.
Nur er kann den 2000-er Style zwanzig Jahre später rocken.
Seine Jeans sitzt tief, die dutzenden Armbänder an seinen Armen fügen sich perfekt in seinen Look.
"Jetzt zieh nicht so ein Gesicht", sagt er ganz dicht an meinem Ohr.

Ich gehe etwas auf Abstand und blicke ihn nur mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Tut mir leid, wenn ich diesen Clubaufenthalt nicht genieße. Ist ja nicht so, als ob ich euch das bereits seit Jahren verklickere."
AJ wirkt betroffen von meinen Worten und dem unbeeindruckten Blick, dem ich ihm zuwerfe.

Ich kann nicht sagen, ob ich ihn wirklich ernsthaft getroffen habe, wie ich nie etwas genaues sagen kann, wenn es um seine Emotionen geht.
Ich mache mich locker und rolle mit den Schultern.
"Ich versuche es, okay?", brülle ich über die Musik hinweg.

Jess kommt zu uns gestolpert und hängt sich an AJs Schultern.
"Hey", säuselt sie lang gezogen.
Ich habe sie schon betrunkener erlebt, aber ich weiß, dass ihre Toleranzgrenze bald überschritten ist.
"Da drüben ist ein Typ, der starrt schon die ganze Zeit -", sie stößt auf, "zu dir rüber."

Ich werfe einen unauffälligen Blick in die Richtung, in die sie zeigt.
"Oh bitte", ist der einzige Kommentar, den ich für den möchtegern Kerl mit den schwarz zurückgegelten Haaren und der Lederjacke habe.
"Ach, habe ich vergessen. Du hast ja jetzt einen Freund."
Jess lehnt sich vor und bleckt die Zähne.

"Jess!", zische ich und starre sie an.
"Was?"
AJs Stimme ist plötzlich sehr gut über die unruhigen Bässe hinweg zu verstehen.
"Nichts!", sagen das rothaarige Mädchen und ich im Chor, doch sie lacht und zerstört unsere Glaubwürdigkeit damit in einer Sekunde.

Ich seufze und schaue kurz in seine braunen Augen.
Verlegen wende ich mich ab und sage laut und mit den Augen in die anonyme Menge gerichtet: "Lange Geschichte, sorry."
Ich nehme ein Schulterzucken aus den Augenwinkeln wahr.

"Alles cool. Ist ja nicht so, als ob du mir irgendeiner Rechenschaft schuldig bist. Ich bin ja nur dein bester Freund."
Jetzt bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass er verletzt ist.
"AJ!"
Ich versuche, seinen Arm zu ergreifen, doch er winkt ab und schlängelt sich zurück auf die Tanzfläche.

Ich fluche.
So oft, dass selbst Jess das Lachen vergeht.
"Musste das sein?", fahre ich sie an, wohlwissend, dass sie in ihrem Zustand nicht wirklich für schuldig bekannt werden kann.
Dennoch strafe ich sie mit Blicken.

"Ist mir so rausgerutscht. Aber wo ist das Problem? Früher oder später hätte er es sowieso erfahren müssen - auch wer Jace wirklich ist."
Jetzt wirft sie mir einen strafenden Blick zu und greift nach meinem Glas.
"Und jetzt feiern wir, Süße! Und zwar richtig! Immerhin bist du jetzt unabhängig!"

Wenn sie nur wüsste, wie weit diese Worte von der Wahrheit entfernt sind, würde sie mir wahrscheinlich vor die Füße kotzen.
Ich ziehe den Kopf ein und leiste den bestmöglichen Widerstand, gegen ihren festen Griff um meinen Arm.

So hat sie mich in diesen Club geschleift und dem Türsteher stolz meinen echten Ausweis präsentiert. Und genauso schleift sie mich jetzt an die Bar, an der ich schon von weitem einen Rücken erkenne, den ich schon hunderte Mal gesehen habe.
Danach erkenne ich die schwarzen Haare. Sie sind nicht wie die von dem möchtegern Typen, der in meine Richtung gestarrt hat.
Nein, sie schwingen schwerelos mit jeder seiner Bewegungen mit.

Sicherlich wird seine einzelne Strähne wieder in der Stirn hängen, mit der er immer alle Mädchen verrückt macht.
James Morrison dreht sich zu uns um, just in dem Moment, als wir an die O-förmige, schwarze Bar herantreten.
Natürlich hängt ihm seine verdammte Strähne halb in den Augen.

Diese weiten sich, genau wie es auch meine tun.
Im nächsten Moment ducke ich mich hinter Jessicas Schulter und wünsche mir, dass sich der Boden unter meinen Füßen auftun und mich verschluckt.
"Das darf doch nicht wahr sein", murmele ich.

________________________________________
Song: Knuckle Velvet - Ethel Cain (honestly, check her out! She is AMAZING!!!!!!!!!!!!!!)

hi, it's late, late today, ah!

Ich glaube, die meisten von euch werden das hier am Sonntag & nicht noch heute Abend lesen xD

Bei uns in der Nähe (praktisch hinter einem Feld, das hinter unserem Haus ist) steht im Sommer immer ein Rockzelt & heute spielen die mal wieder. Und durch den sehr starken Wind, den wir heute haben, ist es wirklich fast so, als spielten sie in unserem Garten :) Ich mag das & habe eben auch im Wintergarten mit offener Tür geschrieben :)

(Mein Lärm-überempfindlicher Nachbar wird diesen Tag wahrscheinlich verfluchen xD)

Geht ihr auf kleinere Konzerte & Stadtfeste in eurer Nähe? Jetzt nicht unbedingt zur Zeit sondern allgemein :)

All my Love,
Lisa xoxo

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro