11.

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Ben

"Ben!"

Mom taucht im Türrahmen zum Wohnzimmer auf und breitet die Arme aus.
"Mein Junge, wie geht es dir?"
Ich bin irritiert, sie hier zu sehen. In den letzten Monaten ist sie so gut wie nie Zuhause gewesen. Sieht so aus, als ob mein Unfall nicht nur Eric zurück in mein Leben gebracht hat.

Sie steht vor mir. Ich kann nicht sagen, ob sie schwankt oder ob ich es bin.
Ihr Erscheinungsbild hat einen Sprung, ihr perfektes Aussehen sitzt nicht wie sonst makellos auf ihrem emotionslosen Gesicht.
Ich versuche zu erkennen, was das Bild der Frau vor mir stört.
Der verwischte Lippenstift? Die kleinen Augen?

"Ben", sagt sie leise.
"Was ist?"
Ich weiß, dass sie mich umarmen will. Deswegen gehe ich auf Abstand.
Ich will einfach nur die Reste vom Mittagessen aufwärmen, die Mirella für mich in den Kühlschrank gestellt hat und wieder in meinem Zimmer verschwinden.

"Wie geht es dir? Möchtest du dich zu mir setzen? Ich ..."
Sie hat getrunken. Nach jedem längeren Satz kann ich ihre Fahne riechen. Sie widert mich an.
"Ich will einfach nur durch", nuschele ich und schüttele mein fettiges Haar vor die Augen.
"Ben."
Ihre klamme Hand berührt meinen Oberarm.

Ich zucke blitzschnell zurück. Diese kalten Finger haben sich bis eben an eine Weinflasche geklammert.
"Mein Junge, wir wollten dich nicht so ... empfangen. Du kennst doch deinen Vater, er meint es nicht so."

Sie spielt auf meinen peinlichen Empfang an und die verletzenden Worte, die von meinem Vater gegen mich verwendet wurden.
Natürlich sind weder mein Vater, noch Ophelia oder meine Mutter dumm. Sie wissen, dass ich nicht 'aus Versehen' gegen einen Baum gefahren bin.

Und sie haben die Blutergebnisse aus dem Krankenhaus bekommen, die ganz klar illegale Substanzen in meinem Blut nachgewiesen haben.
Ich schreie innerlich gegen sie und ihren verkopften Geist an.
"Natürlich hat er es ernst gemeint. Und mein Schwesterherz auch. Machen wir uns nichts vor Mom, süchtige Menschen sind nicht gerade beliebt."

Meine Stimme ist messerscharf und ich bin stolz auf mich, diese Worte, ohne ein Lallen herausgebracht zu haben.
Ich bin high, was auch immer für ein Wirkstoff in meinen Tabletten drin ist.
Die harte Realität unserer Begegnung tut mir weh, verursacht wirklich einen tiefen Schmerz in mir.

Meine Mutter ist betrunken, nicht ganz bei Verstand.
Und ich bin nicht besser als sie, obwohl ich genau davor versuche wegzulaufen; vor ihr und ihrem toxischen Verhalten.
Ich kann nicht klar denken. Sie auch nicht.

Ich hätte in meinem Zimmer bleiben sollen. Genau dieser Gegenüberstellung wollte ich ausweichen.
Ich weiß nie, welche Version ich von ihr bekomme. Die gefasste, kühle Frau eines Geschäftsmannes, die mich in ihre Arme zwingen will, sobald sie mich erblickt und mich mit kalter Liebe überschütten will, als ob mich das retten könnte.
Oder die betrunkene Mutter, die mich mit glasigen Augen ansieht und aussieht, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.

Die Realität tut weh, aber es ist meine Realität. Und sie hat mich krank gemacht.
"Lässt du mich jetzt durch?", keife ich, beinahe panisch.
Ich mag die Nähe zu ihr nicht.
Ihre hellbraunen Augen huschen über mein Gesicht, suchen einen Fixpunkt, scheinen glücklicherweise keinen zu finden, weil ich mich so gut versteckt habe.

"Mom, ich will einfach nur mein Essen holen", sage ich etwas ruhiger und balle meine linke Hand.
"Aber wir können doch zusammen essen."
Sie taumelt zur Seite.
"Ich könnte den Tisch de-decken und wir ..."
"Nein. Und jetzt halt den Mund!"

Ich schiebe mich an ihr vorbei und ramme ihr dabei meine Schulter gegen den Arm.
Warum ist sie hier? Wo auch immer sie sich in den letzten Monaten verkrochen hat, sie soll dorthin zurückkehren.
Ich höre leise Schritte hinter mir.
"Ich dachte, wir könnten darüber reden, Benedikt."

Mein Kopf ist auf gleicher Höhe mit einer Tüte Milch und meinem mit Folie abgedeckten Mittagessen. Die kühle Luft des Kühlschranks tut meinen erhitzen Wangen gut.
Hinten, versteckt hinter einem Glas Gurken, steht eine Ben and Jerry's Eispackung. Ophelias Lieblingssorte; Erdnussbutter.
Mit einem süffisanten Lächeln, das vor meiner Mutter versteckt bleibt, ziehe ich die Packung hervor und lege sie auf meinen Teller.

"Worüber willst du mit mir reden? Wie krank du und Dad mich machen?", fahre ich sie an und trete die Kühlschranktür zu.
Beim lauten Knall im sonst stillen Raum zuckt sie zusammen.
Ihre grünen Ohrringe baumeln bis zu ihren schmalen Schultern herunter. Sie ist so falsch.

Die Wut vertreibt die Verzweiflung in mir und ich erschrecke mich kaum, als ich mir vorstelle, ihr mein Mittagessen ins Gesicht zu schleudern. Das würde ihr Make-up endgültig ruinieren.
Ich presse meinen gebrochenen Arm an meinen Oberkörper, bis ich durch den Nebel der Schmerzmittel etwas spüre.

Ich pinne die Frau mit der verspannten Mundpartie mit einem eisernen Blick fest. Sie soll es nicht wagen, auch nur einen weiteren Schritt auf mich zuzumachen.
"Ich sage es dir jetzt nur noch ein einziges Mal", knurre ich leise, "lass mich in Ruhe. Ich habe keine Lust mich mit einer betrunkenen Schlampe zu unterhalten. Wo auch immer du deine Flasche versteckt hast, bevor ich runtergekommen bin, ich bin sicher, sie vermisst dich schon."

Ich kann den Schock in ihren Augen sehen, aber das reicht mir nicht. Ich will sie am Boden sehen.
"Hörst du das?"
Ich stelle den Teller auf der Kochinsel ab und lege die nun freie Hand an mein Ohr, lausche dramatisch in die Küche hinein.
"Sie ruft dich. Georgia, Georgia."

Ich ziehe ihren Namen in die Länge, bis Tränen in ihre Augen steigen.
Dieser Anblick erweckt ein totgeglaubtes Grinsen auf meinen trockenen Lippen.
"Georgia, ich vermisse dich, komm zu mir zurück."
Jede Mutter dieser Welt hätte ihr Kind geohrfeigt. Nicht meine. Sie steht wie das kleine Häufchen Elend, das sie ist, da und sieht mich an.

"Los! Trink weiter! Aber lass mich verdammt noch mal in Ruhe. Du widerst mich an!"
Das Porzellan macht ein quietschendes Geräusch, als ich es über die Steinplatte ziehe.
Ich will den Teller fallen lassen, ihr die Scherben hinterlassen, aber mein Magen ist unerträglich leer.
Pasta aus dem Kühlschrank und ein gestohlenes Eis sind genau das, was ich jetzt brauche. 

Denn ich werde keine Minute länger mit ihr im gleichen Raum verbringen, nur um etwas Warmes in den Magen zu bekommen.
Ich stürme aus der Küche und wünschte, ich hätte mir meinen verdammten Arm nie gebrochen, damit ich die Tür hinter mir zuknallen könnte.

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Song: Ginger Tea - brakence (i could die listening to this song <3)

hey,
okay i need to take some time to talk to u.

Erstmal danke für die ganzen lieben Kommentare. Und für die 600 reads! Fuck.
Ich weiß, ich habe schon ewig nicht mehr auf meine privat Nachrichten geantwortet, zurzeit ist einfach so viel los. Nicht nur, dass Hanni jetzt tot ist, sondern auch einfach Schuhl- und "Leben"-Stress, you know what I mean.

Falls ihr euch noch an meine Weihnachtsfilm-Empfehlung von vor ein paar Tagen erinnern könnt: Guck BLOß NICHT "Dashing in December"!!!! Ihr verliert beinahe spürbar Gehirnzellen beim Gucken. BAH! Furchtbar!

Jetzt muss ich euch aber noch irgendetwas erfreuliches berichten...
Gestern haben wir uns einen Weihnachtsbaum ausgesucht! Und einer unserer Nachbarn, der beim Tannenbaumverkauf mithilft, hat ihn noch am gleichen Abend geliefert :)
Eben habe ich schon ein Loch in den Stamm gebohrt (für's Aufstellen) und ihn ausgepackt und in Wasser gestellt.
Draußen ist es einfach so kalt, dass meine Finger abgestorben sind. Wenn schon so kalt, dann bitte mit Schnee, aber der ist leider nicht in Sicht...

Habt ihr schon einen Weihnachtsbaum?
Wie groß ist der so?

All my Love,
Lisa xoxo

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