Linus steht da wie angewurzelt. Er hofft, dass das, was das Eichhörnchen ihm nun sagen wird, nicht allzu schlimm ist.

Alle Eichhörnchenaugen sind gespannt auf Squirrel gerichtet. Sie wissen ja, was er jetzt sagen wird und trotzdem beunruhigt es sie.

Squirrel legt das Köpfchen zur Seite und schaut Linus ein wenig traurig an. Dann erklärt das Eichhörnchen: "Wenn wir unsere Gabe einsetzen, dann...."

Das Eichhörnchen unterbricht. Es fällt ihm schwer, das nun zu sagen. Doch es muss nun einfach raus.

"Dann verlierst du deine Gabe", fährt Squirrel weiter fort und senkt seinen Kopf. Linus' Herz schlägt ganz laut und er fängt an zu zittern. "Was... was bedeutet das?", fragt er mit brüchiger Stimme.

"Es fällt mir wirklich nicht leicht, dir das zu erklären", meint Squirrel. "Es bedeutet, dass du uns dann nicht mehr verstehen kannst."

In Linus' Augen sammeln sich  Tränen: "Aber wir werden dann doch noch Freunde sein, oder?" Er spürt Ardilla's fürsorgliche Tatze. Man merkt Squirrel an, wie sehr es ihn belastet nun weiterreden zu müssen: "Wir werden immer deine Freude sein, Linus. Aber mit dem Zeitpunkt, mit dem wir dich um ein Jahr zurückversetzen, wirst du nicht mehr wissen, wer wir sind. Und dass du jemals diese Gabe besessen hast. Du wirst es vergessen haben. Es tut mir leid, dass es nicht anders geht. Das sind aber leider die Regeln der Gabe."

Linus fängt bitterlich an zu weinen. "Dann will ich nicht zurück gehen", flüstert er unter Tränen. Das Eichhörnchen Ikorna stupst Linus mit seinem Schnäuzen an und versucht ihn aufzumuntern: "Aber wir werden es nicht vergessen, Linus. Wir müssen unsere Erinnerungen nicht aufgeben. Wir werden sie immer in unserem Herzen tragen und auch du wirst das bestimmt spüren, wenn wir uns wiedersehen."

Auch Squirrel stupst Linus an: "Du wirst für uns immer unser Linus bleiben, egal was kommt. Wir wissen, dass es für dich eine schwere Entscheidung ist. Lass dir ein paar Tage Zeit damit, okay?"

Linus schaut in die Runde. Da sind all die Eichhörnchen, mit denen er so schöne Erinnerungen teilt. Soll er das wirklich alles aufgeben. Und Jakob? Würde er das wollen, dass Linus dieses Opfer bringt? Linus nickt durch einen Tränenschleier. Er flüstert leise: "Danke für eure Offenheit. Ich... ich denke darüber nach. Aber es ist eine verdammt schwere Entscheidung."

Ardilla kommt noch einmal auf ihn zu und streichelt ihn. "Linus", sagt sie. "Egal was du tun wirst. Wir stehen hinter hier. Wenn du es tust, wirst du ja auch gar nicht merken, dass du etwas vermisst. Weil du gar nicht mehr wissen wirst, dass du die Gabe jemals hattest. Wir hätten dir diese schwere Entscheidung niemals aufgebürdet. Aber wir sehen doch, wie du leidest. Vertrau auf dein Herz, Linus. Vertrau darauf, dass dein gutes Herz spürt, was richtig ist. Vertrau darauf, dass dein Herz erkennt, was immer in ihm liegen und schlagen wird."

Linus schaut das Eichhörnchen nur an. Die Worte sind bei ihm noch nicht richtig angekommen. Er will darüber nachdenken. Das kann er nur an einem Ort, an dem er Jakob's Nähe noch spürt.